Tiffany-Glas bezeichnet gegossene und gewalzte Farbgläser, die in unterschiedlichen Lichtdurchlässigkeiten gefertigt werden. Tiffany-Glaskunst eignet sich hervorragend zur Herstellung von... weiterlesen
Kirchenfenster sind reich verzierte, überdimensionale Kunstwerke. Die Glaskunst der historischen Bleiglasfenster bietet ein faszinierendes Spiel mit Licht und Farbe, transportiert so manche Botschaft und macht jedes Fenster zum Unikat.
Ihren Ursprung haben Kirchenfenster im hochmittelalterlichen Europa. Damals war die Umsetzung von großflächigen Glaselementen noch nicht möglich. Daher stellten frühere Glasmacher viele kleine Glasscheiben her und verbanden diese mithilfe von Bleiruten. Aus der Not wurde eine Tugend: Unterschiedlich gefärbte Glasstücke wurden zu mosaikartigen Bildern zusammengesetzt, die den scheinbaren Nachteil in eine eigene Kunstform verwandelten. Das technisch bedingte Bleiruten-Gerüst wurde dabei zum künstlerischen Gestaltungsmittel. Die so entstandenen Bleiglasfenster schmücken große Kathedralen und bilden das wichtigste Merkmal der Gotik. Obwohl die Technik nach Erfindung von Echt- und Flachglas ihre Notwendigkeit verlor, wird sie bis heute für sakrale, aber auch profane Bauten verwendet.
Die Herstellung von Bleiglasfenstern ist eine Kunst für sich. Nur noch wenige Glaser, die Kunstglaser, vermögen die gläsernen Mosaike zu restaurieren und herzustellen. Jedes Fenster wird in spezialisierten Glaswerkstätten in Einzelarbeit hergestellt. Bis heute finden sich Bleiglasfenster nicht nur in Kirchen, sondern auch in Türen oder Treppenhäusern. Für die Herstellung der Glastechnik wurden damals wie heute hauptsächlich vier Materialien verwendet:
Glas: Grundlage für die Herstellung von Kirchenfenstern ist die Auswahl geeigneter Glasarten. Ob mundgeblasen, im Tisch-Guss-Walz-Verfahren oder per Schleudertechnik – die Glasverarbeitung ist komplex. Kunstglaser ätzen und verschmelzen unterschiedliches Material, biegen und schneiden das Glas in die gewollte Form. Für jedes Glasstück des Bleiglasfensters werden Schablonen angefertigt, mit denen sich die Formen genau zuschneiden lassen.
Blei: Das formbare Blei eignet sich am besten dazu, Glasstücke miteinander zu verbinden. Die zurechtgeschnittenen Glasteile werden mit Bleiruten (links im Bild) zu einem Ganzen zusammengefügt. Als tragendes Element und Rückgrat der Verglasung ist das Blei aber zu wenig belastbar. Die Stabilität erhöht sich durch Stahleinlagen an den Bleikernen.
Kitt: Die zu einem großen Mosaik zusammengefügten und verlöteten Glasteile werden abschließend mit Leinölkitt oder einer Füllmasse verfestigt. Das fertige Bleiglasfenster ist so stabiler und wasserdicht.
Blei und Glas sind starker Witterung ausgesetzt, wodurch es zu Undichtigkeiten oder Veränderungen der Glasoberfläche, wie beispielsweise Korrosion oder Verfärbungen, kommen kann. Die Erhaltung der alten Bleiglasfenster ist eine kulturelle Aufgabe. Die oft denkmalgeschützen Fenster sollen in ihrem Kern erhalten bleiben, aber auch heutigen Anforderungen an Sicherheit, Haltbarkeit und letztlich auch Wirtschaftlichkeit nachkommen – eine Aufgabe für Spezialisten. Bundesweit gibt es nur noch wenige hundert Kunstglaser, die sich der Restauration historischer Bleiglasfenster annehmen. Die Restauration erfolgt meist in fünf Schritten:
Bis heute werden Bleiglasfenster in Kirchen verbaut. Aber auch bei Privatpersonen, die sich ganz besondere Fenster einbauen lassen wollen, besteht eine große Nachfrage. Wer Bleiglasfenster kaufen möchte, muss allerdings einiges investieren. Nur wenige Glaswerkstätten stellen die Fenster in traditioneller Technik individuell her. Ob als Kirchenfenster, Fensterbild oder Schmuckelement – die Einzelanfertigungen kosten meist mehrere Tausend Euro. Günstiger sind historische Originale. Anbieter für historische Baustoffe bieten oft alte Bleiglasfenster in verschiedensten Formen, Motiven und Größen an. Die aussortierten Fenster weisen teilweise kleine Mängel auf, teurere Exemplare sind aber bereits vollständig restauriert.
Für alle Liebhaber kunstvoller Bleiglasfenster, die sich die Originale nicht leisten können, gibt es eine günstige Alternative: Verschiedene Fensterfolien verwandeln Ihre Klarglasscheibe in ein verziertes Bleiglasfenster. Die Folien gibt es mit unterschiedlichen Mustern und Motiven. Sie verschaffen Treppenhäusern, Badezimmern oder kleinen Erkerfenstern ein gemütliches Ambiente. Darüber hinaus sind sie nützlich, um eine unschöne Aussicht zu verbergen oder für Sichtschutz zu sorgen.
Viele Fensterhersteller bieten außerdem Buntverglasungen an, die zwar nicht nach der traditionellen Bleiglastechnik angefertigt wurden, dennoch eine farbenfrohe Zierde für jedes Bauwerk darstellen. Lassen Sie sich in einem persönlichen Gespräch von einem Fachmann beraten. Aroundhome unterstützt Sie bei der Suche nach dem richtigen Anbieter. Wir vermitteln Ihnen kostenlos und unverbindlich drei Anbieter aus Ihrer Region.
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