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Solaranlage für Strom oder Warmwasser: Infos & Kosten

Redaktionsbild von der Autorin
Undine Tackmann
3. Januar 2023

Mit einer Solaranlage auf dem Dach senken Sie nicht nur umweltschonend Ihre Stromkosten, sondern können sogar Ihre Haushaltskasse aufbessern. Denn obwohl die Einspeisevergütung stark gesunken ist, rentiert sich die Anschaffung einer Solaranlage schnell. Informieren Sie sich, warum eine genaue Planung essenziell ist und welche Fördermöglichkeiten infrage kommen.

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Wann lohnt sich eine Solaranlage?

Die Voraussetzung für eine ertragreiche Solaranlage ist eine verschattungsfreie Dachfläche, die mit einer asbestfreien Dachdeckung bestückt ist. Auch die Dachausrichtung spielt eine Rolle: Eine Ausrichtung nach Süden, gekoppelt mit einer Neigung zwischen 30 Grad und 60 Grad, ist ideal. Aber auch Ost- und Westdächer können sinnvoll eingesetzt werden. Lassen Sie sich hierzu am besten umfangreich von einem Fachbetrieb beraten.

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Die Vorteile von Solarenergie

  • Solarstrom ist wesentlich günstiger als Strom aus dem öffentlichen Netz und macht Sie unabhängiger vom lokalen Stromanbieter.

  • Solarenergie ist nachhaltig - sie erzeugt keine Abgase, keinen Lärm und Solaranlagen auf Dächern fallen kaum auf.

  • Attraktive Förderprogramme oder Mietmodelle machen die Solaranlage auf dem eigenen Dach für jeden erschwinglich. Wichtig: Informieren Sie sich über mögliche Einschränkungen der Finanzierung der Solaranlage im Alter!

Was ist eine Solaranlage? Solarthermie vs. Photovoltaik

Wenn Sie sich erstmals mit dem Thema Solarenergie auseinandersetzen, stellen Sie fest, dass die technischen Begriffe oftmals gar nicht so eindeutig zugeordnet werden. Solaranlagen werden synonym zu Solarthermieanlagen verwendet und Solarmodule sind einer Photovoltaikanlage gleichgesetzt. Unter einer Solaranlage versteht man eine technisch komplette Vorrichtung zur Umwandlung von Sonnenenergie in andere Energieformen. Mit einer Photovoltaikanlage können Sie Ihren Strom selbst erzeugen. Eine Solarthermieanlage unterstützt Ihre Heizung und kann für die Warmwasserbereitung genutzt werden.

Was ändert sich bei Solaranlagen 2023? Solarpflicht, Steuern und Co.

  • Ende der 70%-Regel: Wer seine PV-Anlage ab dem 1. Januar 2023 in Betrieb nimmt, kann nun den kompletten Strom in das öffentliche Stromnetz einspeisen statt bisher maximal 70 Prozent. Ob dies jedoch wirklich lohnenswerter ist, sollte vorher genau durchgerechnet werden, da die Einspeisevergütung teilweise deutlich unter dem Strompreis liegt.

  • Steuerbefreiung: Gewinne, die aus der Einspeisung des Stroms entstanden sind, müssen nun nicht mehr versteuert werden, wenn die Anlage eine Bruttoleistung von bis zu 30 kWp aufweist. Dies gilt rückwirkend ab dem 1. Januar 2022. Deshalb muss nun auch nicht mehr ein spezieller Erzeugerstromzähler zur Gewinnermittlung installiert werden. Zudem sinkt bei der Neuanschaffung einer PV-Anlage die Umsatzsteuer nun auf null Prozent.

  • Keine geringere Vergütung bei Verzögerungen: Es gibt keine finanziellen Einbußen mehr, wenn sich der Anlagenbau verzögert. Bis 2024 ist die monatliche Absenkung der Vergütungshöhe ausgesetzt.
  • Förderung auch für Solaranlagen im Garten: Ist die Installation einer PV-Anlage auf dem Dach nicht möglich, können Sie für Panels mit einer Leistung unter 20 kWp eine staatliche Förderung erhalten.

  • Solarpflicht ausgeweitet: In Baden-Württemberg muss nun auch nach einer Dachsanierung eine PV-Anlage installiert werden. In Berlin gilt die Solarpflicht seit dem 1. Januar 2023 ebenfalls für Neubauten und Bestandsgebäude, deren Dächer saniert oder aufgestockt werden. In Hamburg sind aktuell nur Neubauten von der Regelung betroffen, für Bestandsgebäude mit Dachsanierung soll sie 2025 folgen.

Welche Komponenten hat eine Solaranlage?

Ein Solarmodul erzeugt Strom, sobald die Sonne darauf scheint. Damit alleine können Sie aber noch nicht viel anfangen. Der Solarstrom muss umgewandelt, ins Netz eingespeist oder vorgehalten werden. Sie müssen ihn messen, um Eigenverbrauch und Einspeisemenge zu bestimmen. Die Anlage braucht Schutz vor Überspannung und eine digitale Optimierung und muss mit den Strombetreibern im öffentlichen Stromnetz kommunizieren können. Um dies zu realisieren, benötigen Sie einige technische Komponenten, die Ihre Solaranlage komplett machen.

ARTIKEL: Wie ist eine Solaranlage aufgebaut und wie wird sie montiert?

WEBINAR: Wie plane ich meine Solaranlage?

220819 EEL Solar Aufbau und Funktion
Aufbau und Funktion einer Solaranlage im Überblick.

Wie viel kostet eine Solaranlage?

Die Kosten betragen je nach Solaranlagen-Hersteller und verwendeten Solarmodulen derzeit etwa 920 bis 2.100 Euro pro kWp zuzüglich Montagekosten. Aufgrund der Preisspanne ergibt es Sinn, die Preise für Solarmodule genau zu vergleichen. Die Solaranlage selbst zu montieren, lohnt sich hingegen nicht: Die Montagekosten sind mit 150 bis 200 Euro pro kWp vergleichsweise gering. Für die laufenden Kosten können Sie mit circa ein Prozent der Anschaffungskosten rechnen. Bei einer solarthermischen Anlage liegen die Anschaffungskosten etwa zwischen 4.000 und 15.000 Euro.

ARTIKEL: Was kostet eine Solaranlage?

Welche Förderungen gibt es für Solaranlagen?

So verlockend der Gedanke ist, seinen Strom selbst zu erzeugen, die einmaligen hohen Investitionskosten schrecken viele ab. Um diesen Umstand abzufedern, gibt es günstige staatliche Förderkredite und Zuschüsse. So können Sie beispielsweise mit dem Förderprogramm 270 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen zinsgünstigen Förderkredit für Solaranlagen erhalten. Auch für Solarthermieanlagen können Sie Fördermittel, zum Beispiel über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), beantragen.

Alternative: Solaranlage mieten

Klassischerweise sind es drei Hürden, die Interessenten beim Kauf einer Solaranlage nehmen müssen: technisches Know-how bei der Auswahl, Berechnung der Rentabilität für unterschiedliche Varianten und die Finanzierung. Wen diese Punkte überfordern, für den ist das Mietmodell eine tolle Alternative. Hier müssen Sie sich um fast nichts selber kümmern, denn die Montage der Solaranlage übernimmt der Servicedienstleister, der die Anlage bereitstellt und laufende Kosten für Wartung und Reparatur sind mit dem Mietpreis bereits abgegolten.

Passende Fachfirma für Solaranlagen finden

Haben Sie bereits eine konkrete Vorstellung, welches Solarprojekt Sie umsetzen wollen? Dann finden Sie auf Aroundhome passende Fachfirmen, die Ihnen ein Angebot machen und Sie bei der Umsetzung unterstützen können.

Häufig gestellte Fragen

Wie groß muss eine Solaranlage für ein Einfamilienhaus sein?

Für ein Einfamilienhaus empfiehlt sich eine PV-Anlage mit einer Leistung zwischen 5 und 10 kWp. Da für 1 kWp Leistung ungefähr 3 Solarpanels benötigt werden, sollten Sie mit ungefähr 15 bis 30 Stück auf dem Dach planen. Hierfür brauchen Sie circa 25 bis 60 m² Dachfläche.

Was bedeutet die Abkürzung kWp bei Photovoltaikanlagen?

Die Abkürzung kWp steht für Kilowatt Peak und beschreibt die optimale Leistung von Solarmodulen während eines Tests im Labor. Da die Bedingungen in einem Labor anders sind als in der Realität, lässt sich aus dem kWp nicht direkt darauf schließen, wie viel Ertrag eine Photovoltaikanlage erreichen kann.

Sollte man Solarstrom einspeisen oder selbst nutzen?

Aufgrund der steigenden Strompreise ist es aktuell deutlich attraktiver, den Strom selbst zu verbrauchen. Vor 10 Jahren lag die Einspeisevergütung noch bei fast 29 Cent/kWh. Die Vergütung nach dem EEG 2023 liegt dagegen nur noch bei 8,2 Cent/kWh für eine Überschusseinspeisung und bei 13,0 Cent/kWh für eine Volleinspeisung. Der Strompreis ist mittlerweile bei Kosten von rund 48 Cent/kWh (Quelle BDEW, Februar 2023) angekommen. Die Gestehungskosten liegen laut Fraunhofer Institut aktuell zwischen 11 und 13 Cent/kWh. Pro selbst verbrauchter Kilowattstunde Solarstrom sparen Sie im Vergleich zum öffentlichen Netzstrom also deutlich.

Wie lange halten Solarpanels?

Generell können Sie mit einer Lebensdauer zwischen 20 und 40 Jahren für Ihre Photovoltaikanlage rechnen. Kristalline Solarmodule sollen laut Herstellerangaben und Fachkreisen circa 30 Jahre halten, während amorphe Solarzellen ungefähr 20 bis 25 Jahre schaffen.

Sind Balkon-Solaranlagen sinnvoll?

Eine Solaranlage auf dem Balkon (auch Balkonkraftwerk oder Mini-Solaranlage genannt) zählt zu den Stecker-Solargeräten. Das bedeutet, das Solarpanel erzeugt aus Sonnenlicht Strom, der mithilfe des Wechselrichters zu Haushaltsstrom umgewandelt und direkt mit einem Stromkreis verbunden wird. Der Strom kann dann also in die Steckdose am Balkon fließen und von dort zu anderen Steckdosen in der Wohnung geleitet werden. Die kleinen Balkonkraftwerke helfen aufgrund der steigenden Strompreise durchaus, die Stromkosten zu senken. Etwa 10 Prozent des Jahresverbrauchs können so selbst erzeugt statt vom Netzbetreiber bezogen werden. Achten Sie auf eine senkrechte Montage an der Außenseite der Balkonbrüstung, die verschattungsfrei nach Südwest bis Südost ausgerichtet ist, für maximalen Ertrag.