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Solaranlage für Strom oder Warmwasser: Infos & Kosten

Redaktionsbild von der Autorin
Undine Tackmann
3. Januar 2023

Mit einer Solaranlage auf Ihrem Dach können Sie nicht nur umweltfreundlich Strom erzeugen und Ihre Stromkosten senken, sondern sogar Ihre Haushaltskasse aufbessern. Erfahren Sie, was der Unterschied zwischen einer Photovoltaik- und einer Solarthermieanlage ist, welche Änderungen bei Solaranlagen es 2023 gibt und welche Fördermöglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen.

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Welchen Typen einer Solaranlage gibt es?

Unter einer Solaranlage versteht man eine technisch komplette Vorrichtung zur Umwandlung von Sonnenenergie in andere Energieformen. Mit einer Photovoltaikanlage können Sie Ihren Strom selbst erzeugen, der entweder für den Eigenbedarf genutzt wird oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden kann. Eine Solarthermieanlage hingegen unterstützt Ihre Heizung und kann für die Warmwasserbereitung verwendet werden.

Finden Sie die wichtigsten Begriffe im Solaranlagen-Lexikon

Was ändert sich 2023 bei Solaranlagen?

Die wichtigste Änderung 2023 ist sicherlich die Erhöhung der Einspeisevergütung auf bis zu 13 Cent pro kWh bei einer Leistung bis zu 10 kWp. Außerdem kann der komplette Strom jetzt in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Vorher waren es maximal 70 Prozent. Gewinne, die aus der Einspeisung des Stroms entstanden sind, müssen auch nicht mehr versteuert werden, wenn die Anlage eine Bruttoleistung von bis zu 30 kWp aufweist. Zudem sinkt bei der Neuanschaffung einer PV-Anlage die Umsatzsteuer auf null Prozent und eine staatliche Förderung ist auch für Solarpanels mit einer Leistung von unter 20 kWp möglich, die im Garten installiert werden. Außerdem wurden die Bestimmungen zur Solarpflicht in einigen Bundesländern erweitert.

Welche Komponenten hat eine Solaranlage?

Ein Solarmodul erzeugt Strom, sobald die Sonne darauf scheint. Damit alleine können Sie aber noch nicht viel anfangen. Der Solarstrom muss umgewandelt, ins Netz eingespeist oder vorgehalten werden. Sie müssen ihn messen, um Eigenverbrauch und Einspeisemenge zu bestimmen. Die Anlage braucht Schutz vor Überspannung und eine digitale Optimierung und muss mit den Strombetreibern im öffentlichen Stromnetz kommunizieren können. Um dies zu realisieren, benötigen Sie einige technische Komponenten, die Ihre Solaranlage komplett machen.

ARTIKEL: Wie ist eine Solaranlage aufgebaut und wie wird sie montiert?

WEBINAR: Wie plane ich meine Solaranlage?

220819 EEL Solar Aufbau und Funktion
Aufbau und Funktion einer Solaranlage im Überblick.

Wann lohnt sich eine Solaranlage?

Die Voraussetzung für eine ertragreiche Solaranlage ist eine verschattungsfreie Dachfläche, die mit einer asbestfreien Dachdeckung bestückt ist. Auch die Dachausrichtung spielt eine Rolle: Eine Ausrichtung nach Süden, gekoppelt mit einer Neigung zwischen 30 Grad und 60 Grad, ist ideal. Aber auch Ost- und Westdächer können sinnvoll eingesetzt werden. Lassen Sie sich hierzu am besten umfangreich von einem Fachbetrieb beraten.

WEBINAR: Leistung, Mythen und Voraussetzungen von Solaranlagen

Balkonkraftwerke als günstigere und einfachere Alternative

Eine Solaranlage auf dem Balkon zählt zu den Stecker-Solargeräten, die aktuell immer beliebter werden. Vor allem Wohnungsbesitzer:innen und Mieter:innen greifen auf die Mini-Solaranlage zurück, deren Kauf inzwischen sogar in einigen Bundesländern bezuschusst wird. Laut Experten können 10 bis 20 Prozent des Jahresverbrauchs so selbst erzeugt statt vom Netzbetreiber bezogen werden. Auch die Inbetriebnahme der Geräte ist keine Wissenschaft - die Solarmodule werden auf dem Balkon montiert und sind einfach in der Handhabung. Mit dem Solarpanel wird aus Sonnenlicht Gleichstrom produziert, der mithilfe des Wechselrichters in Haushaltsstrom umgewandelt wird. Der Wechselstrom fließt dann über ein Kabel in eine Steckdose und kann damit Geräte in der Wohnung betreiben. Preislich liegen die Balkonkraftwerke je nach Leistung bei 500 bis 1.500 Euro.

Wie viel kostet eine Solaranlage?

Die Kosten betragen je nach Solaranlagen-Hersteller und verwendeten Solarmodulen derzeit etwa 2.100 bis 2.800 Euro pro kWp inkl. Montagekosten und ohne Speicher. Der Preis für eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 5,5 kWp liegt somit aktuell bei ca. 15.000 Euro. Für die laufenden Kosten können Sie mit circa ein Prozent der Anschaffungskosten rechnen. Bei einer solarthermischen Anlage liegen die Anschaffungskosten bei einem Vier-Personen-Haushalt und Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung bei etwa zwischen 7.000 und 12.500 Euro inkl. Montage.

ARTIKEL: Was kostet eine Solaranlage?

Alternative: Solaranlage mieten

Klassischerweise sind es drei Hürden, die Interessenten beim Kauf einer Solaranlage nehmen müssen: technisches Know-how bei der Auswahl, Berechnung der Rentabilität für unterschiedliche Varianten und die Finanzierung. Wen diese Punkte überfordern, für den ist das Mietmodell eine tolle Alternative. Hier müssen Sie sich um fast nichts selber kümmern, denn die Montage der Solaranlage übernimmt der Servicedienstleister, der die Anlage bereitstellt und laufende Kosten für Wartung und Reparatur sind mit dem Mietpreis bereits abgegolten.

Welche Förderungen gibt es für Solaranlagen?

So verlockend der Gedanke ist, seinen Strom selbst zu erzeugen, die einmaligen hohen Investitionskosten schrecken viele ab. Um diesen Umstand abzufedern, gibt es günstige staatliche Förderkredite und Zuschüsse. So können Sie beispielsweise mit dem Förderprogramm 270 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen zinsgünstigen Förderkredit für Solaranlagen erhalten. Auch für Solarthermieanlagen können Sie Fördermittel, zum Beispiel über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), beantragen.

Fachfirmen für Solaranlagen finden

Haben Sie bereits konkrete Vorstellungen zu Ihrem Solaranlagen-Projekt? Dann füllen Sie unseren kurzen Fragebogen aus, um passende Fachfirmen für Photovoltaik in Ihrer Nähe zu finden!

Häufig gestellte Fragen

Wie groß muss eine Solaranlage für ein Einfamilienhaus sein?

Für ein Einfamilienhaus empfiehlt sich eine PV-Anlage mit einer Leistung zwischen 5 und 10 kWp. Da für 1 kWp Leistung ungefähr 3 Solarpanels benötigt werden, sollten Sie mit ungefähr 15 bis 30 Stück auf dem Dach planen. Hierfür brauchen Sie circa 25 bis 60 m² Dachfläche.

Was bedeutet die Abkürzung kWp bei Photovoltaikanlagen?

Die Abkürzung kWp steht für Kilowatt Peak und beschreibt die optimale Leistung von Solarmodulen während eines Tests im Labor. Da die Bedingungen in einem Labor anders sind als in der Realität, lässt sich aus dem kWp nicht direkt darauf schließen, wie viel Ertrag eine Photovoltaikanlage erreichen kann.

Sollte man Solarstrom einspeisen oder selbst nutzen?

Aufgrund der steigenden Strompreise ist es aktuell deutlich attraktiver, den Strom selbst zu verbrauchen. Vor 10 Jahren lag die Einspeisevergütung noch bei fast 29 Cent/kWh. Die Vergütung nach dem EEG 2023 liegt dagegen nur noch bei 8,2 Cent/kWh für eine Überschusseinspeisung und bei 13,0 Cent/kWh für eine Volleinspeisung. Der Strompreis ist mittlerweile bei Kosten von rund 48 Cent/kWh (Quelle BDEW, Februar 2023) angekommen. Die Gestehungskosten liegen laut Fraunhofer Institut aktuell zwischen 11 und 13 Cent/kWh. Pro selbst verbrauchter Kilowattstunde Solarstrom sparen Sie im Vergleich zum öffentlichen Netzstrom also deutlich.

Wie lange halten Solarpanels?

Generell können Sie mit einer Lebensdauer zwischen 20 und 40 Jahren für Ihre Photovoltaikanlage rechnen. Kristalline Solarmodule sollen laut Herstellerangaben und Fachkreisen circa 30 Jahre halten, während amorphe Solarzellen ungefähr 20 bis 25 Jahre schaffen.