Um das Eigenheim oder das Grundstück gewinnbringend zu verkaufen, ist es wichtig, alle Einflussfaktoren zu kennen.
Strom, Wasser und Heizung sparsam einzusetzen, verringert Ihre Kosten, reduziert CO2 und macht Sie unabhängiger von Energiepreisen.
Wer im Alter im eigenen Zuhause wohnen bleiben will, muss häufig Umbaumaßnahmen durchführen lassen. Was Sie bei der Planung beachten sollten.
Gasheizungen sind in vielen Häusern installiert, jedoch klimaschädlich. Daher hat die Bundesregierung das Heizen mit fossilen Brennstoffen stark reglementiert und für die Zukunft verboten. Hausbesitzer:innen bekommen eine Übergangszeit, um Ihre Gasheizung umzurüsten. Eine Möglichkeit ist der Einbau einer Wärmepumpe, die effizient heizt und alle gesetzlichen Vorgaben erfüllt. Informieren Sie sich jetzt, welche Möglichkeiten der Umrüstung es gibt und wie viel sie kosten.
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Gasheizungen werden zum Auslaufmodell: Sie sind nicht nur umweltschädlich, sondern werden aufgrund von steigender CO2-Preise auch immer teurer. Daher rät der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) dringend davon ab, sich eine neue Gasheizung einzubauen. Eine umweltfreundliche Alternative ist die Installation einer Wärmepumpe. In diesen Fällen lohnt sich die Umrüstung für Eigentümer:innen:
Neue Regelungen im Heizungsgesetz ab Januar 2024
Jährlich verursachen in Deutschland Heizungen mit fossilen Brennstoffen mehr als 150 Millionen Tonnen CO2. Daher hat die Bundesregierung folgende Maßnahmen zum Umweltschutz beschlossen:
Eigentümer:innen stehen zwei Möglichkeiten der Umrüstung offen: die alte Gasheizung mit erneuerbaren Energien zu kombinieren oder die Gasheizung komplett durch eine klimafreundliche Heizung zu ersetzen. Je nachdem, wie alt Ihre Gasheizung und wie hoch ihr Umrüstungsbudget ist, kann die eine oder andere Option für Sie sinnvoller sein. Beide Möglichkeiten lassen sich mit der Wärmepumpe realisieren.
Bei der Kombi-Lösung übernimmt die Wärmepumpe die Grundlast des Heizens und die Warmwasserbereitung. Nur wenn die Heizlast zu groß wird, schaltet sich die Gasheizung ein. Diese Lösung kann in Bestandsgebäuden bei knappen Budget sinnvoll sein. Denn für die komplette Umrüstung zur Wärmepumpe können zusätzliche Sanierungskosten anfallen, zum Beispiel für eine Dämmung oder den Einbau einer Flächenheizung.
Vor- und Nachteile der Gas-Hybridlösung:
Wichtig bei Gas-Hybridlösungen:
Gas-Hybridheizungen, die mit einer Wärmepumpe kombiniert werden, dürfen nur mit Ökogas oder Biogas laufen. Für diese sogenannten bivalenten Systeme muss ein Pufferspeicher installiert werden. Manche Gasheizungen sind bereits „renewable ready“ – also für die Einbindung erneuerbarer Energien vorbereitet. Ansonsten muss die Steuerungs- und Anschlusstechnik nachgerüstet werden.
Vor allem bei gut gedämmten Häusern oder wenn Sie ohnehin eine Sanierung geplant haben, sollten Sie komplett mit der Wärmepumpe statt Gasheizung heizen. So optimieren Sie den Energieverbrauch Ihres Hauses und sind für die Zukunft gut aufgestellt. Förderungen erhalten Sie sowohl für die Wärmepumpe als auch für eine Wärmedämmung oder den Tausch einer mindestens 20 Jahre alten Gasheizung.
Vor- und Nachteile der kompletten Umrüstung:
Wenn Sie Ihre Gasheizung umrüsten auf eine Wärmepumpe, sind Kosten ein sehr wichtiger Faktor. Da die Kosten für Anschaffung und Heizbetrieb sehr individuell sind, schauen wir uns zur ersten Einschätzung durchschnittliche Werte an.
Im Kostenvergleich von Gasheizungen und Wärmepumpen sind Luftwärmepumpen am günstigsten zu bekommen. Wasser- und Erdwärmepumpen sind aufwendiger in der Erschließung, weswegen die Preise höher sind. Dafür sind sie aber auch effizienter und haben niedrigere Betriebskosten. Der große Vorteil von Wärmepumpen ist, dass sie gefördert werden. Der Fördersatz wird nächstes Jahr steigen, damit sich noch mehr Eigenheimbesitzer:innen für eine Wärmepumpe statt eine Gasheizung entscheiden.
Wenn Sie auf eine Wärmepumpe umrüsten, sinken die Betriebskosten deutlich. Das liegt zum einen an den Wartungskosten, die bei der Gasheizung höher sind. Zum anderen liegt es an der höheren Effizienz der Wärmepumpe. Eine Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3 hat einen Wirkungsgrad von 300 Prozent. Das heißt, dass sie drei Mal mehr Energie erzeugt als sie aufwendet. Je höher die JAZ, desto effizienter ist die Anlage. Zum Vergleich: Der Wirkungsgrad einer Gasheizung liegt bei 90 Prozent, also weit darunter.
Viele Energieerzeuger bieten einen vergünstigten Wärmepumpenstromtarif an. Dadurch lassen sich die Betriebskosten zusätzlich senken. Am günstigsten ist es, einen Teil des Stroms mit der eigenen Photovoltaikanlage zu produzieren. Diese Kostenaspekte sollten Sie bei der Umrüstung auf eine Wärmepumpe miteinkalkulieren.
Die Umrüstung auf eine Wärmepumpe zahlt sich bereits nach wenigen Jahren aus. So hat eine aktuelle Studie der Prognos AG im Auftrag der Umweltorganisation WWF die Amortisationszeit einer Wärmepumpe im Vergleich zu einem neuen Gaskessel berechnet. Das Ergebnis: Bei Investitionskosten von 22.000 Euro und einer Förderung von 30 Prozent amortisiert sich die Wärmepumpe bereits nach 12 Jahren. Wird ein Teil des Stroms von der eigenen Photovoltaikanlage erzeugt, sinkt die Amortisationszeit auf 9 Jahre. Die Kostenersparnis einer Wärmepumpe statt einer Gasheizung bringt langfristig zwischen 400 und 1.100 Euro im Jahr - und das bei einem Einfamilienhaus mit Energieeffizienzklasse F.
In Zukunft noch rentabler
Laut Plänen der Bundesregierung wird der Gaspreis in den kommenden Jahren deutlich steigen. Gleichzeitig wird der mögliche Förderhöchstsatz für Wärmepumpen ab Januar 2024 von 40 auf 70 Prozent erhöht. Dadurch würde sich die Amortisationszeit einer Wärmepumpe in Kombination mit Photovoltaik im besten Fall auf 1 Jahr reduzieren, wie Berechnungen der WWF-Studie ergaben.
Wie viel die Umrüstung auf eine Wärmepumpe kostet, kann sehr unterschiedlich ausfallen. Je nachdem, welche Gegebenheiten Ihr Zuhause aufweist, kann der Betrag etwa zwischen 12.000 und 35.000 Euro liegen. Für eine Sanierung können nochmal bis zu 30.000 Euro dazukommen. Allerdings können Sie staatliche Förderungen vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erhalten.
Beispiel: Sie kaufen eine Luft-Wasser-Wärmepumpe für 15.000 Euro inklusive Installation. Für die Entsorgung Ihrer alten Gasheizung zahlen Sie 2.000 Euro. Außerdem müssen Sie vier Heizkörper für je 350 Euro austauschen und einen Pufferspeicher für 1.500 Euro installieren. Der Dämmzustand Ihres Hauses ist gut, weswegen Sie auf eine Sanierung verzichten. Insgesamt würde die Umrüstung ohne Förderung 19.900 Euro kosten.
Beispiel: Da die Luftwasserwärmepumpe ein natürliches Kältemittel nutzt, erhalten Sie neben der Grundförderung von 25 Prozent auch den Kältemittel-Bonus von 5 Prozent. Außerdem tauschen Sie eine Gasheizung aus, die älter als 20 Jahre alt ist, weswegen Sie auch den Heizungstausch-Bonus von 10 Prozent bekommen. Ihre Kosten reduzieren sich somit insgesamt um 40 Prozent von 19.900 Euro auf 11.940 Euro.
Förderung für Wärmedämmung
Auch für die Dämmung Ihrer Fassade erhalten Sie staatliche Förderungen; entweder für „Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle“ vom BAFA oder im Zuge einer Komplettsanierung zu einem Energieeffizienzhaus von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Bevor Sie Ihre Gasheizung mit einer Wärmepumpe nachrüsten oder komplett zur Wärmepumpe wechseln, sollten Sie folgende Schritte durchlaufen:
Wärmepumpen laufen optimal mit Vorlauftemperaturen bis etwa 55 Grad. In Neubauten werden dafür Flächenheizungen wie Fußbodenheizungen eingebaut. Prüfen Sie, ob Ihre Heizkörper auch bei niedrigen Vorlauftemperaturen funktionieren. Ansonsten können spezielle Wärmepumpen-Heizkörper eingebaut werden.
Um zu entscheiden, ob eine Wärmepumpe allein effizient heizen kann, ist die Heizlast ausschlaggebend. In Altbauten sollte die Berechnung ein Fachbetrieb übernehmen. Eine Heizlast über 15 Kilowatt gilt als hoch, sodass sich eine Wärmepumpe allein kaum rentiert. Dann wären eine Hybridlösung oder energetische Sanierung sinnvoll.
Eine gute Dämmung ist keine grundsätzliche Voraussetzung dafür, dass eine Wärmepumpe effizient heizt. Doch je besser das Haus isoliert ist, desto weniger Heizleistung ist nötig und desto weniger Betriebskosten fallen an. Daher lohnt sich eine energetische Sanierung, wie zum Beispiel die Dämmung der Wände, Türen und Fenster, langfristig.
Welche Wärmepumpe für Ihr Haus die richtige ist, sollten Sie mit einem Fachbetrieb absprechen. Denn je nachdem, ob Sie eine Luft-, Wasser- oder Erdwärmepumpe wählen, sind unterschiedliche Voraussetzungen erforderlich. Wichtig ist, dass Sie sich für ein Modell aus der Liste der förderfähigen Wärmepumpen entscheiden.
Wollen Sie Ihre Gasheizung umrüsten auf eine Wärmepumpe und suchen einen zuverlässigen Partner an Ihrer Seite? Wir helfen Ihnen, die passende Fachfirma zu finden. Füllen Sie einfach unseren kurzen Fragebogen aus und Sie erhalten Angebote aus Ihrer Region.
Häufig gestellte Fragen
Vorteile sind die gesteigerte Energieeffizienz, was zu langfristigen Kosteneinsparungen führt. Zudem leisten Sie einen Beitrag zum Umweltschutz, da Wärmepumpen weniger Emissionen verursachen als Gasheizungen. Wird die Wärmepumpe mit grünem Strom betrieben, ist sie sogar klimaneutral.
Nicht unbedingt. Ob eine Umrüstung möglich und sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Gebäudetyp, der Heizlast und den örtlichen Gegebenheiten ab. Hierzu sollten Sie sich von einer Fachfirma beraten lassen.
Die Kosten variieren je nach Art der Wärmepumpe und der Größe des Projekts. Eine grobe Schätzung liegt zwischen etwa 12.000 und 35.000 Euro. Hinzukommen können zusätzliche Kosten für eine energetische Sanierung kommen. Diese kostet, je nach Maßnahme, etwa 20 bis 250 Euro pro Quadratmeter.
Sie sollten nicht darauf verzichten, sich frühzeitig von einer Fachfirma beraten zu lassen. Diese kann Ihnen genau ausrechnen, wie groß die Heizlast ist und die dafür richtige Wärmepumpe empfehlen. Wichtig: Stellen Sie den Antrag auf Fördermittel, bevor Sie die Fachfirma beauftragen.