Der Einbau neuer Fenster bringt viele Vorteile mit sich, hat jedoch auch einen entsprechend hohen Preis. Die Fenster selbst stellen nur einen Teil der Gesamtkosten dar, denn auch weitere für den Austausch benötigte Materialien sowie Handwerkerleistungen wollen bezahlt werden. Mit welchen Kosten Sie rechnen müssen, wenn Sie ihre Fenster austauschen, erfahren Sie hier.
Neue Fenster sorgen nicht nur für den vollen Durchblick, sondern auch für geringere Kosten beim Heizen. Was Sie beim Fenstereinbau beachten sollten und welche Förderungen es für Fenster gibt, erfahren Sie im Folgenden:
4 Gründe für den Fensteraustausch
Auch wenn Sie gerade nicht neu bauen, gibt es viele Gründe für neue Fenster – vor allem, wenn Ihre Fenster bereits mehr als zehn Jahre alt sind. Die Befürchtung, dass beim Fenstereinbau viel Schmutz und Aufwand entstehen, ist unbegründet. Mit gründlicher Vorbereitung und der Durchführung durch einen Fachmann ist das neue Fenster in zwei bis vier Stunden montiert. Ein Austausch lohnt sich nicht nur wegen der Optik, sondern bringt vor allem finanzielle und funktionale Verbesserungen mit sich. Ihre Vorteile auf einen Blick:
1. Weniger Heizkosten
Wurden Ihre Fenster vor 1995 eingebaut, lohnt sich der Austausch in jedem Fall. Die Dämm- und Dichtungstechnik hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt. Heute können Ihnen neue Fenster mit einer besseren Abdichtung dabei helfen, Kosten zum Heizen zu sparen. Wurden Ihre Fenster nur unwesentlich später als 1995 eingebaut, empfiehlt es sich, einen Fachbetrieb um Rat zu fragen beziehungsweise den U-Wert Ihrer Fenster bestimmen zu lassen. Dieser Wert gibt an, wie viel Wärme durch Ihr Fenster entweicht. Ein U-Wert von 1,3 W/m²K ist für Fenster im Neubau gesetzlich vorgeschrieben.
2. Mehr Helligkeit
Früher wurden Fenster oft kleiner bemessen, um die Angriffsfläche für Kälte möglichst gering zu halten. Doch heute sind mit mehrfachverglastem Wärmeschutzglas ausladende Fenster kein Problem mehr. Vor allem mit dem Austausch der Dachfenster können Sie größere Effekte erzielen. Durch eine einfache Fenstermontage korrigieren Sie die Position für einen besseren Ausblick oder vergrößern Sie das Fenster nach unten.
Sorgen Sie für natürliches Licht mit großen Fenstern.
3. Verbesserter Schallschutz
Die richtige Fensterart wird auch durch den Schallschutz bestimmt. Moderne Schallschutzfenster reduzieren den Schall um bis zu 50 Dezibel. Eine Orientierung bieten die Schallschutzklassen 1–7. Für den normalen Hausgebrauch wird die Schallschutzklasse 4 empfohlen (40–44 Dezibel). Die Wahl der Schallschutzklasse ist jedoch auch abhängig von den Lärmbelastungen im jeweiligen Wohngebiet.
4. Verbesserter Sonnenschutz
Wenn Sie die Kosten für Rolläden sparen möchten, sind UV-Folien eine gute Alternative als Sonnenschutz für Ihre Fenster. Kaum sichtbare UV-Folien regulieren effektiv die Sonneneinstrahlung und sind schnell am Fenster befestigt. Mit Sonnenschutz-Zubehör wie Rollläden oder Markisen unterstützen Sie den Effekt, und das auch bei geöffnetem Fenster.
Wie viel kostet ein Austausch der Fenster?
Montieren Sie Ihre neuen Fenster eigenständig, fallen nur die Materialkosten an. Beauftragen Sie hingegen einen Fachmann mit dem Einbau Ihrer Fenster, setzen sich die Kosten aus folgenden Punkten zusammen:
Kosten für die Anfahrt
Ab einer Entfernung von 50 Kilometern erheben die meisten Handwerksbetriebe Anfahrtskosten. Klären Sie im Vorfeld mit Ihrem Fachbetrieb, ob Anfahrtskosten anfallen und wie hoch diese im Detail ausfallen.
Kosten für das Material
Neben dem Fenster kommen auch mit dem Einbau verbundene Materialkosten auf Sie zu, wie beispielsweise Montageschaum, Klebebänder oder Schrauben. Je hochwertiger das Material, desto höher ist meist auch der Fensterpreis.
Kosten für die Arbeit des Handwerkers
Die Arbeitskosten des Fachbetriebes machen in etwa ein Drittel der gesamten Kosten aus. In der Regel sind zwei Handwerker für den fachgerechten Einbau eines Fensters nötig. Diese kosten jeweils zwischen 40 und 60 Euro pro Stunde. Die Kosten variieren zwischen ländlichen und städtischen Gebieten und sind in Ballungsgebieten in der Regel höher. Der Preis richtet sich unter Umständen auch nach dem Modell des Fensters. Beispielsweise kann der Einbau eines Sprossfensters teurer ausfallen.
Die Kosten für einen fachgerechten Einbau neuer Fenster lohnen sich in vielerlei Hinsicht.
Montage nach RAL-Standard
Die Montage der Fenster nach RAL-Standard liegt vor, wenn der Einbau nach gültigem Stand der Technik erfolgt. Das bedeutet, dieFenster werden absolut luftdicht und wärmeundurchlässigverbaut. Beachten Sie also bei der Wahl des Fensterfachmanns, ob er über dieses Gütesiegel verfügt. Manchmal erfolgt die Montage nach RAL als Zusatzleistung mit ca. 13 Euro pro laufendem Meter Fensterfuge.
Beispielrechnung
Je nach Fensterart kann die Einbauzeit variieren. Sie beträgt in der Regel zwei bis vier Stunden. Als Faustregel können Sie 20 bis 30 Prozent der Gesamtkosten Ihrer neuen Fenster als Einbaukosten berechnen. Für Fenster eines kompletten Einfamilienhauses sieht die Rechnung folgendermaßen aus:
Fensterart
Fensterpreis
Einbaukosten
2 Wohnzimmerfenster, Doppelflügel, Zweifachverglasung, 1.800 x 2.100 mm
1.800 Euro
180 Euro
1 Schlafzimmerfenster, einflügelig, 900 x 1.400 mm
325 Euro
135 Euro
1 Schlafzimmerfenster, einflügelig, 900 x 1.400 mm
485 Euro
135 Euro
2 Kinderzimmerfenster, einflügelig, 800 x 1.200 mm
650 Euro
180 Euro
1 Badfenster mit Strukturglas, einflügelig, 800 x 600 mm
400 Euro
90 Euro
1 Gäste-WC Fenster mit Strukturglas, einflügelig, 500 x 700 mm
265 Euro
90 Euro
Gesamt
3.925 Euro
810 Euro
Förderprogramme für neue Fenster
Neue Fenster und sogar der Einbau durch Handwerker können mit finanziellen Anreizen verbunden sein. Folgende Fördermöglichkeiten und Steuervorteile gibt es aktuell:
Handwerkerleistungen von der Steuer absetzbar
KfW-Förderung „Energieeffizient Sanieren“
KfW-Förderung „Energieeffizient Bauen“
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
1. Steuervorteile: Handwerkerleistungen absetzen
Sie können 20 Prozent der Kosten für die Handwerker steuerlich geltend machen, wenn Sie renovieren, erhalten oder modernisieren. Der Höchstbetrag, der von der Einkommenssteuer abgezogen werden kann, beträgt 1.200 Euro jährlich. Das sind Handwerkerrechnungen von insgesamt 6.000 Euro, die Sie jedes Jahr einreichen können. Wichtig ist, dass eine ordentliche Rechnung mit der Aufführung aller Posten gestellt wird – Überweisungsscheine gelten nicht. Die Materialkosten können jedoch nicht abgesetzt werden.
Findet der Fensteraustausch mit dem Ziel statt, die Energieeffizienz des Gebäudes zu erhöhen, können Sie das Förderprogramm 152 „Energieeffizient Sanieren“ der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Anspruch nehmen. Bedingung: Der Bauantrag oder die Bauanzeige für das Gebäude muss vor dem 1. Januar 1995 gestellt worden sein. Die Gesamtfördersumme beläuft sich auf höchstens 50.000 Euro pro Wohneinheit. Der Jahreszins beträgt 1,0 Prozent.
Werden die Fenster im Rahmen eines Neubaus eingesetzt, könnte für Sie das Programm 153: „Energieeffizient Bauen“ der KfW-Bank interessant sein. Erreichen Sie beim Neubau ein förderwürdiges Energieniveau, stellt Ihnen die Staatsbank einen zinsgünstigen Kredit von maximal 50.000 Euro pro Wohneinheit zur Verfügung. Voraussetzung ist unter Anderem, dass Sie einen Energieberater hinzuziehen. Bei der Erreichung eines besonders niedrigen Energieniveaus wird Ihnen ein Teil Ihres Kredits erlassen.
4. Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle: Energieberatung
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle übernimmt zwar keine Kosten für den Einbau von Fenstern, dafür finanziert es eine Energieberatung. Sind Sie sich nicht sicher, welche Sanierungsmaßnahme für effektiveren Wärmeschutz Sie wählen sollen, hilft Ihnen ein Fachmann für Energieberatung, das passende Fenster auszuwählen.
Als geübter Heimwerker können Sie Fenster auch selbst einbauen.
Fenstermontage im Alleingang?
Möchten Sie sich die Arbeitskosten für den Fenstereinbau durch einen Fachbetrieb sparen, ist es möglich, Fenster selbst einzubauen. Allgemein wird jedoch davon abgeraten, wenn keine entsprechenden Erfahrungen vorliegen. Bei der Montage sind relativ viele Dinge zu beachten, die eine optimale Abdichtung der Fugen und somit die volle Funktionstüchtigkeit des Fensters gewährleisten. Gerade, wenn Sie sich neue Fenster gegönnt haben, um etwas für Ihre Energieeffizienz zu tun, am Ende aber durch einen unprofessionellen Einbau erneut mit Kältebrücken zu kämpfenhaben, wären die Anstrengungen vergebens gewesen. Was folgt, sind hohe Ausbesserungskosten. Außerdem bestehen bei der Montage durch einen Fachmann Gewährleistungsansprüche und die alten Fenster werden entsorgt.
Den richtigen Anbieter finden
Wollen Sie Ihre alten Fenster gegen neue austauschen? Lassen Sie sich vor dem Fenstereinbau, Angebote von unterschiedlichen Fensteranbietern unterbreiten. Durch den Vergleich mehrerer Angebote für Fenster können Sie einiges an Kosten sparen. Der Service von Aroundhome besteht darin, Ihnen bis zu drei Angebote verschiedener Fensterfirmen aus Ihrer Region zu vermitteln. Entscheidend dabei ist: Am Ende bestimmen Sie, welcher Fachbetrieb Ihnen die neuen Fenster liefert und einbaut.
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