Verschiedene Dachfenstermodelle im Überblick
Je nach baulichen Voraussetzungen und persönlicher Präferenz haben Sie die Möglichkeit, sich zwischen unterschiedlichen Dachfensterarten zu entscheiden.
Schwingfenster

Schwingfenster zeichnen sich durch eine leichte Bedienbarkeit aus und sparen Platz. Sie verfügen über eine Drehachse, um die sie schwingen. In Abhängigkeit von der Anordnung dieser Achse lassen sich Schwingfenster in diese Typen unterteilen:
- Schwingfenster mit mittiger Drehachse
- Klappschwingfenster, bei denen die Schwingachse oben montiert ist
- Hochschwingfenster, deren Drehachse im oberen Fensterdrittel integriert ist
Kniestockfenster
Dieser Fenstertyp ist für den vertikalen Einbau im Dachgeschoss konzipiert. Ein derartiges Fenster ergänzt ein darüber angebrachtes, schräg eingebautes Dachfenster und sorgt für mehr Tageslicht. Allerdings dürfen Kniestockfenster nur unter Dachfenster eingebaut werden, deren Neigungswinkel zwischen 15 und 50 Grad beträgt.
Gaubenfenster

Der Einbau dieses stehenden Fensters gestaltet sich besonders unkompliziert. Die Konstruktion entspricht herkömmlichen Fenstern. Gaubenfenster lassen viel Licht in Innenräume und eignen sich für die Anbringung von konventionellen Rollläden.
Dreiecksfenster
Sie können diesen Fenstertyp direkt an der Vorder- oder Rückseite des Giebels einbauen. Mit einem großen Dreiecksfenster optimieren Sie die Lichtsituation im ausgebauten Dachgeschoss und schaffen einen attraktiven Blickfang. In der Regel weist ein Dreiecksfenster eine Aufteilung in mit Rahmen unterteilte Abschnitte auf. Damit Sie den Innenraum belüften können, sind eines oder mehrere dieser Fensterteile mit einem Öffnungsmechanismus ausgestattet.
Schiebedachfenster
Dachfenster, die Sie manuell oder elektrisch auf- und zuziehen, eignen sich für Flach- und Steildächer gleichermaßen. Sie können diesen modernen Fenstertyp auch als Tür für Ihre Dachterrasse oder als Notausstieg nutzen. Die Schieberichtung nach rechts oder links ist frei wählbar. Als Panorama-Fenster mit großen Abmessungen stellen Schiebefenster eine Bereicherung von Wohn- und Schlafräumen unter dem Dach dar.
Wählen Sie das richtige Material für Ihre Dachfenster
Immobilienbesitzer haben bei Dachfenstern die Wahl zwischen Varianten aus Kunststoff, Holz und Aluminium. Jeder dieser Werkstoffe bietet spezifische Vor- und Nachteile.
Kunststoff

Diese Fenstervariante ist sehr witterungsresistent und punktet mit ihrem ausgesprochen günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch in Bezug auf die Pflegeeigenschaften schneiden Fensterrahmen aus Kunststoff hervorragend ab. Es reicht vollkommen aus, wenn Sie diese Fenstereinfassung gelegentlich feucht abwischen. Doch Kunststofffenster sehen weniger charmant als Holzmodelle aus und erreichen nicht ganz deren ausgezeichnete Wärmedämmung. Kunststofffenster eignen sich besonders für den Einbau in Räumen, die großer Feuchtigkeit ausgesetzt sind – zum Beispiel im Bad und in der Küche.
Holz
Das Naturmaterial besitzt eine ansprechende und hochwertige Optik. Außerdem überzeugt es mit seinen ausgezeichneten Isolationseigenschaften. Holz als nachwachsender Rohstoff gilt zudem als besonders umweltfreundlich. Allerdings erfordern Holzfenster einen hohen Pflegeaufwand – die jährliche Behandlung mit Lasur oder Holzschutzmittel ist sehr zu empfehlen. Edle Holzfenster machen sich hervorragend im Wohnzimmer und weiteren Räumen, in denen es auf anspruchsvolles Design ankommt.
Aluminium
Alu-Fenster sind relativ wenig verbreitet. Sie stellen jedoch eine empfehlenswerte Lösung für große Fensterflächen dar, weil Aluminium ein wesentlich geringeres Eigengewicht aufweist als Holz. Auf diese Weise belasten Alu-Fenster die Statik des Dachs nur in verhältnismäßig geringem Ausmaß. Außerdem zeichnen sich Fenster aus diesem Material durch ihre extreme Witterungsbeständigkeit und Langlebigkeit aus. Für die sehr wartungsarmen Alu-Fenster müssen Sie allerdings mit höheren Anschaffungskosten rechnen. Weitere Informationen rund um Aluminumfenster haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Merkmale von Dachfenstern
Damit Dachfenster eine angenehme Wohnatmosphäre schaffen, müssen sie vielfältige Anforderungen erfüllen. Sie sollten eine hohe Wärmedämmung erreichen und einen ausreichenden Schallschutz bieten. Nicht zuletzt achten Immobilieneigentümer auf die Sicherheitsausrüstung von Fenstern.
Wärmedämmung & der U-Wert
Um ein energieeffizientes Fenster auszuwählen, können Sie sich am sogenannten U-Wert von Fensterglas orientieren. Dabei handelt es sich um den Wärmedurchgangskoeffizienten. Er gibt an, wie viel Energie durch das Fenster nach außen gelangt. Der Gesetzgeber regelt in der Energieeinsparverordnung (EnEV), wie hoch der U-Wert in Abhängigkeit vom Fenstertyp beziehungsweise der Stelle des Einbaus ausfallen darf. So ergibt sich für Dachfenster ein Höchstwert von 1,4 W/m²K.
Schallschutz
Wenn Sie an einer stark befahrenen Straße oder in der Nähe einer Bahnstrecke wohnen, sollten Ihre Dachfenster eine gute Schallisolierung aufweisen. Spezielle Schallschutzverglasungen minimieren die Lärmbelästigung wirkungsvoll. Sie können zwischen Fenstern mit unterschiedlichem Schalldämmmaß wählen. Die Angabe dieser Messgröße erfolgt in Dezibel (dB). Normierte Schallschutzklassen (gemäß VDI-Richtlinie 2719) erleichtern die Auswahl. Je höher die Klasse ist, desto besser ist die Schallisolierung:
Schallschutzklasse | Schalldämmung in Dezibel |
---|---|
1 | 25-29 |
2 | 30-34 |
3 | 35-39 |
4 | 40-44 |
5 | 45-49 |
6 | >50 |
Sie bekommen Dachfenster auch mit einer innovativen Ausrüstung gegen Regengeräusche.
Einbruchsicherheit
Damit Einbrecher nicht über ein Dachfenster in die Wohnung gelangen können, ist es ratsam, auf die Widerstandsklasse zu achten. Die Einbruchsicherheit von Bauelementen wie Türen oder Fenstern ist nach der europäischen DIN EN 1627 als RC-Wert (resitance class) klassifiziert. Die Bandbreite dieser Einteilung reicht von RC 1 N bis RC 6. Während Fenster mit der Einstufung RC 1 kaum Schutz gegen Einbrecher bieten, halten Modelle der Klasse RC 6 bei Einbruchsversuchen selbst gut ausgerüsteter Täter mindestens 20 Minuten stand.
Rollos

Rollos stellen eine sinnvolle Ergänzung für Dachfenster dar, insbesondere von Schwingmodellen und anderen schräg verbauten Exemplaren. Sie verhindern, dass sich die Räume durch intensive Sonneneinstrahlung im Sommer zu stark aufheizen. Außerdem ermöglichen sie es Ihnen, auch im Bereich direkt unter dem Fenster blendfrei zu lesen oder zu arbeiten. Bei der Entscheidung, ob Sie sich besser für Dachfenster-Rolladen oder Rollos entscheiden sollten, können wir Ihnen in diesem Artikel auch helfen.


So werden Dachfenster eingebaut
Sogar für erfahrene Heimwerker stellt es eine außerordentlich anspruchsvolle Aufgabe dar, ein Dachfenster fachgerecht einzubauen. Zum Beispiel weil es für den Einbau erforderlich sein kann, den Dachsparren anzupassen. Wenn dabei ein Sparrenwechsel nötig ist, kann es zu einer Änderung der Statik kommen.
Sie müssen den Einbau eines Fensters stets mit ausgehängtem Flügel vornehmen. Auch die richtige Verschraubung und die anschließende Dämmung gestalten sich knifflig. Nur wenn Sie alle erforderlichen Arbeiten korrekt und präzise ausführen, sitzt das Fenster richtig in der Öffnung und lässt sich problemlos öffnen und schließen.
Preise für verschiedene Dachfenster
Renommierte Hersteller von Dachfenstern bieten ihren Kunden an, sich bei einem Fenstertyp zwischen unterschiedlichen Verglasungen und Rahmen zu entscheiden. Wenn Sie ein einfaches Standardfenster kaufen möchten, wählen Sie beispielsweise ein Schwingfenster mit Doppelverglasung und Kunststoffrahmen aus, das Sie manuell an einem unten angebrachten Griff öffnen und schließen. Für gehobene Ansprüche sind aber auch großzügige Panoramafenster mit elektrischer Bedienung und Einbindung ins Smart-Home-System erhältlich.
Als Faustregel gilt, dass sich die Einbaukosten auf etwa ein Drittel des Fensterpreises belaufen.
Beispielhaft finden Sie im Folgenden eine Tabelle für die Brutto-Preise der verschiedenen Fenstertypen einschließlich Montagekosten. Dabei beziehen sich die Angaben bei sämtlichen Fenstern auf Modelle mit moderner Dreifachverglasung:
Art des Fensters | Maße | Preise |
---|---|---|
Schwingfenster aus Kunststoff | 70 x 140 cm | 1.200 Euro |
Schwingfenster aus Holz | 70 x 140 cm | 1.500 Euro |
Klappschwingfenster aus Kunststoff | 70 x 140 cm | 1.400 Euro |
Klappschwingfenster aus Holz | 70 x 140 cm | 1.800 Euro |
Dreiecksfenster aus Kunststoff | 100 x 150 cm | 1.600 Euro |
Gaubenfenster | 70 x 140 cm | 900 Euro |
Schiebedachfenster | 80 c 60 cm | 1.000 Euro |
Kniestockfenster | 100 x 120 cm | 1.000 Euro |
Förderprogramme für den Einbau von Dachfenstern
Der Staat fördert energieeffizientes Bauen ebenso wie die energetische Sanierung von Bestandsimmobilien. Auch für verbesserte Fenster stehen Fördermittel bereit. Zusätzlich können Sie Mittel für die Beratung und die fachkundige Prüfung der durchgeführten Arbeiten in Anspruch nehmen.
BAFA-Förderung: Staatliche Fördergelder
Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) unterstützt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Einzelmaßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz an Bestandimmobilien, so auch Fenster bzw. Dachfenster. Dazu zählen notwendige Ausbauarbeiten, Austausch, Ertüchtigung (Neuverglasung, Überarbeitung der Rahmen, Herstellung von Gang- und Schließbarkeit sowie Verbesserung der Fugendichtheit und der Schlagregendichtheit), Einbau neuer Fenster sowie Fenstertüren. Die förderfähigen Ausgaben sind auf 60.000 Euro pro Wohneinheit gedeckelt.
KfW-Förderung: Günstige Kredite
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet einen zinsgünstigen Kredit für energieeffizientes Bauen und Sanieren von Haus und Wohnung an. Mit dem Wohngebäude-Kredit 261, 262 sichern Sie sich bis zu 60.000 Euro Kredithöhe je Wohneinheit für Einzelmaßnahmen, so wie auch der Fenstertausch. Voraussetzung ist, dass der Bauantrag oder die Bauanzeige des Wohngebäudes zum Zeitpunkt des Antrags mindestens fünf Jahre zurückliegt.
Landeseigene Förderprogramme: zusätzliche Mittel von Ihrem Bundesland
Nicht nur der Bund fördert die energetische Sanierung von Bestandsimmobilien durch neue Fenster. Auch die Bundesländer beteiligen sich teilweise an den entstehenden Kosten. Fördermitteldatenbanken geben einen umfassenden Überblick. In unserer Übersicht finden Sie weitere Informationen zu aktuellen Förderungen für Fenster.
Denken Sie auch an die Möglichkeiten des steuerlichen Absetzens von Handwerkerleistungen. Sie können 20 Prozent dieser Kostenposition bis zu einer maximalen Gesamthöhe von 1.200 Euro absetzen, vorausgesetzt, es handelt sich dabei um Maßnahmen zur Renovierung, Erhaltung und Modernisierung.
