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So stehen die Immobilienpreise derzeit in Frankfurt am Main

Claudia Mühlbauer
24. März 2023

Die größte Stadt Hessens gilt als stabiler Wirtschaftsstandort. Das zieht nicht nur deutsche Erwerbstätige, sondern auch ausländische Kund:innen an, wodurch in den vergangenen Jahren ein Nachfrageüberhang entstanden ist. Die Folge waren stetig steigende Immobilienpreise, die erst durch das aktuell schwierige Finanzierungsumfeld zurückgegangen sind. Wir informieren Sie, wie hoch die Häuser- und Wohnungspreise in Frankfurt am Main derzeit sind und wie sie sich noch entwickeln könnten.

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Wie hoch sind aktuell die Preise für Frankfurter Immobilien?

Der Höchststand der Kaufpreise für Immobilien war in Frankfurt am Main im zweiten Quartal 2022 erreicht. Seitdem sinken die Preise kontinuierlich - innerhalb eines Jahres um etwa 13 Prozent.

Wer in Frankfurt ein Haus kaufen will, muss aktuell mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 6.061 Euro rechnen. Bei Eigentumswohnungen liegt der Durchschnitt momentan bei 5.306 Euro. Je nach Lage und Ausstattung können die Preise vereinzelt etwa 2.000 bis 4.000 Euro in beide Richtungen abweichen.

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Wie sehen die Quadratmeterpreise in den Frankfurter Bezirken aus?

Die Quadratmeterpreise für die einzelnen Bezirke unterscheiden sich teils deutlich voneinander. Die höchsten Preise für Häuser und Wohnungen fallen tendenziell im Zentrum der Stadt an.

Der teuerste Bezirk bei sowohl Haus- als auch Wohnungspreisen ist die Frankfurter Innenstadt II, gefolgt von Innenstadt III, Bornheim/Ostend und Innenstadt I. Dagegen gehören Harheim, Nieder-Eschbach und Nieder-Erlenbach zu den günstigeren Bezirken. Bei den übrigen Frankfurter Bezirken gibt es eher geringe Preisunterschiede.

Immobilienpreise Frankfurt März 2023
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Wie haben sich die Immobilienpreise in Frankfurt am Main bisher entwickelt?

Als international bedeutendes Finanzzentrum sind Immobilien in Frankfurt am Main bereits seit Jahren sehr begehrt. Die bevölkerungsreichste Stadt Hessens gehörte die letzten Jahre zu den Städten, die deutschlandweit das höchste Bevölkerungswachstum aufwiesen. 2021 war allerdings ein Rückgang der Einwohnerzahl bemerkbar. Vor allem junge Familien, aber auch Menschen, die älter als 50 sind, ziehen mittlerweile häufiger ins Umland, wo die Immobilienpreise noch niedriger sind. Aktuell hat Frankfurt ungefähr 765.000 Einwohner:innen.

Das bisher starke Wachstum brachte eine hohe Nachfrage nach Wohnimmobilien nach sich, sodass die Leerstandsquote von Frankfurter Immobilien derzeit gerade einmal 0,2 Prozent beträgt. Obwohl die Corona-Krise für viele Kaufwillige mit finanziellen Einbußen einhergegangen war, stiegen die Immobilienpreise weiter.

Geändert hat sich das im dritten Quartal des vergangenen Jahres. Hier wurden die Auswirkungen der hohen Inflation, die unter anderem durch den Krieg in der Ukraine verstärkt wurde, auf dem Immobilienmarkt sichtbar. Die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und die damit einhergehende erstmalige Erhöhung der Leitzinsen seit über einem Jahrzehnt sorgten dafür, dass auch die Bauzinsen stiegen. Mittlerweile liegt der Leitzins bei 3,5 Prozent. Immobiliendarlehen sind dadurch deutlich teurer geworden - die Bauzinsen liegen aktuell bei etwa 4 Prozent. Weil die Finanzierung schwieriger geworden ist, sinken die Immobilienpreise nach Jahren kontinuierlicher Preisanstiege.

Skyline von Frankfurt am Main
Die Finanzierung eines Immobilienkaufs ist auch in Frankfurt schwieriger geworden.

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Wie entwickeln sich die Immobilienpreise?

Wie sieht die Prognose für die weitere Immobilienpreisentwicklung aus?

Laut Helmut Christmann, Vorstandsvorsitzender der Frankfurter Immobilienbörse bei der IHK Frankfurt am Main, zeigen aktuelle Konjunkturdaten nach Tiefstständen im Herbst 2022 wieder einen leichten Aufwärtstrend. Dennoch bleiben die Probleme auf dem Immobilienmarkt bestehen. Zwar versucht die EZB, der hohen Inflationsrate mit Zinserhöhungen entgegenzuwirken, aber dies kann erstens nur schrittweise geschehen und führt zweitens zu einem schwierigeren Finanzierungsumfeld für Käufer:innen. Perspektivisch wird der Leitzins weiter erhöht werden, was sich auch auf die ohnehin schon hohen Bauzinsen auswirken wird.

Die Schwierigkeiten bestehen darüber hinaus nicht nur im Immobilienbestand, sondern auch beim Neubau. Bis zum Jahr 2030 rechnet die Stadt Frankfurt mit einem Bedarf von 70.000 zusätzlichen Wohnungen. Der Bausektor kämpft allerdings nach wie vor mit umständlichen Genehmigungsverfahren, gestiegenen Baukosten, Lieferschwierigkeiten und dem Fachkräftemangel. Expert:innen der Bau- und Immobilienwirtschaft rechnen für das Jahr 2023 mit einem deutlichen Einbruch beim Neubau - die Einwohnerzahl steigt parallel aber wieder.

Gerade Wohnhäuser mit einem Quadratmeterpreis unter 5.000 Euro werden im Schnitt günstiger. Hier ist die Nachfrage besonders hoch, sie trifft aber auf ein knappes Angebot, das durch die Neubauprobleme in näherer Zukunft auch nicht nennenswert ausgeweitet werden dürfte.

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Häufig gestellte Fragen

Ist Frankfurt die teuerste Stadt in Hessen?

Ja. Auch wenn Frankfurt am Main nicht die Landeshauptstadt Hessens ist, so ist es doch die bevölkerungsreichste Stadt des Bundeslandes und hat darüber hinaus weltweite Bedeutung als Finanzzentrum. Frankfurt zählt außerdem zu den reichsten Metropolen Europas.

Wie viel kostet ein Grundstück in Frankfurt am Main?

Ein baureifes Grundstück in mittlerer bis guter Wohnlage kostet in Frankfurt am Main aktuell zwischen 700 und 2.500 Euro pro Quadratmeter. Am häufigsten werden Grundstücke mit einem Preis von 1.500 Euro je Quadratmeter angeboten.