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Was kostet der altersgerechte Umbau?

Lina Strauss, Online-Redakteurin bei Aroundhome
Lina Strauss
18. Dezember 2022

Kein Treppensteigen mehr, eine bodengleiche Dusche, genug Platz für die Gehhilfe – ein altersgerechter Umbau sorgt für mehr Sicherheit und Komfort zu Hause, ist aber auch nicht ganz günstig. Für die Planung ist es hilfreich, im Vorhinein alle Kostenpunkte genau aufzustellen. Wir geben einen Überblick, wie viel welche Maßnahmen beim altersgerechten Umbau kosten und welche Förderungen es gibt.

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Was bedeutet altersgerecht umbauen?

Eine Wohnung oder ein Haus altersgerecht umzubauen bedeutet, dass Mobilitätsbarrieren weitestgehend beseitigt werden. Das Ziel ist, dass ältere oder gehbehinderte Menschen sich in ihrem Zuhause frei bewegen und eigenständig leben können. Zudem soll die Wahrscheinlichkeit von Stürzen und Unfällen im Haushalt verringert werden.

Die häufigsten Barrieren für Ältere oder Pflegebedürftige sind:

  • Vertikale Barrieren: Stufen oder Türschwellen
  • Horizontale Barrieren: Durchgangsbreiten (z. B. von Türen oder Gängen)
  • Räumliche Barrieren: zu geringe Bewegungsflächen (z. B. um im Rollstuhl zu wenden)
  • Ergonomische Barrieren: wie fehlende Griffe (z. B. wegen nachlassender Kraft)
  • Kommunikationsbarrieren: fehlende Zugänglichkeit und Einfachheit (z. B. Telefon nicht bedienbar)
Barrierearmes Haus

In Deutschland fehlen über 2 Millionen altergerechte Wohnungen

2018 gab es laut einer Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zum altersgerechten Umbauen ca. 3 Millionen Haushalte mit mobilitätseingschränkten Personen. Jedoch sind nur 586.000 (1,5 Prozent) der Wohnungen in Deutschland barrierearm. Das heißt, es muss eine Versorgungslücke von 2,4 Millionen altersgerechten Wohnungen geschlossen werden – Tendenz steigend.

Durchschnittliche Kosten beim altersgerechten Umbau

Wie viel eine seniorengerechte Sanierung kostet, ist sehr individuell. Die erforderliche Summe hängt zum einen von den vorliegenden Begebenheiten der Immobilie ab und zum anderen davon, wie weit die Barrierefreiheit reichen soll. Nach den aktuellsten Auswertungen der staatlichen Förderprogramme zum altersgerechten Umbau werden durchschnittlich folgende Summen investiert:

Beispiel

68 Prozent der Menschen, die eine staatliche Förderung für einen altersgerechten Umbau erhalten, investieren sie laut der Studie in eine Badsanierung – und zwar durchschnittlich 10.700 Euro. Damit werden Maßnahmen an Sanitätsräumen mit Abstand am häufigsten beim altersgerechten Umbau durchgeführt.

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Barrierefreier Eingangs- und Außenbereich

Treppen und unsichere Wege sind die häufigsten Barrieren im Außenbereich. Laut Statistischem Bundesamt haben 85 Prozent aller Seniorenhaushalte keinen stufenlosen Zugang zur Wohnung. Für Menschen, die auf Gehhilfen oder einen Rollstuhl angewiesen sind, aber auch für Kinderwagen ist das ein Problem. Für mehr Barrierefreiheit gibt es sowohl Lösungen, die sofort umsetzbar sind, als auch welche, die längerfristig geplant werden.

Kurzfristige Maßnahmen und Kosten:

  • Bewegungsmelder, ab 10 Euro
  • Geländer/Handlauf, ab 50 Euro
  • Mobile Rampe, ab 100 Euro

Langfristige Maßnahmen und Kosten:

  • Barrierefreier Gartenweg, ab 140 Euro pro m²
  • Fest eingebaute Rampe, ab 1.500 Euro
  • Rollstuhllift/Hublift, ab 8.000 Euro
  • Stellplatz für Rollatoren, Rollstühle oder Elektromobile, ab 300 Euro
  • Treppenlift für außen, ab 3.500
  • Überdachung für Eingang oder Gehhilfen, ab 100 Euro

Seniorengerechte Wohnräume

In Wohnräumen können Treppen sowie zu schmale Türen und Durchgänge zum Hindernis für Menschen werden, die auf Mobilitätshilfen angewiesen sind. Auch zu hohe Türschwellen und zu wenig Platz zum Rangieren von Rollstühlen müssen bei der Planung zum altersgerechten Umbau bedacht werden.

Kurzfristige Maßnahmen und Kosten:

  • Anti-Rutsch-Streifen für Treppen, ab 50 Euro
  • Handlauf an Treppe, ab 60 Euro
  • Schwellenrampe, ab 40 Euro

Langfristige Maßnahmen und Kosten:

  • Treppenlift, ab 3.500 Euro
  • Rollengeeignete und rutschhemmende Fussböden, ab 25 Euro pro m²
  • Türverbreiterung, ab 400 Euro
  • Smart-Home-Systeme für Rollläden, Lampen, Heizung, Fenster und Türen, ab 200 Euro
  • Sicherheitssysteme wie Gegensprechanlage, Hausnotruf oder Videoüberwachung, ab 160 Euro
Sitzlift an offener Holztreppe

Die altersgerechte Küche

Bücken, langes Stehen, schweres Heben von ganz oben oder weit unten – eine herkömmliche Küche bietet wenig Komfort, nicht nur für Senior:innen. Beim altersgerechten Umbau wird daher darauf geachtet, dass die häufigsten Arbeitsschritte auf Greifhöhe stattfinden können. So ist im besten Fall kein Hantieren über dem Kopf oder in den hintersten Ecken von Unterschränken mehr nötig. Zudem werden kurze Arbeitswege und genug Platz zum Rangieren für Rollstühle oder Rollatoren eingeplant.

Kurzfristige Maßnahmen und Kosten:

  • Höhenverstellbarer Tisch, ab 300 Euro
  • Schrankauszüge, ab 50 Euro
  • Wandklapptisch, ab 50 Euro
  • Zusätzliche Sitzgelegenheiten, ab 10 Euro

Langfristige Maßnahmen und Kosten:

  • Hochschrank für Backofen/Mikrowelle, ab 300 Euro
  • Unterfahrbare Arbeitsplatte/Elektroherd, ab 1.500 Euro
  • Komplette behindertengerechte Küche, ab 10.000 Euro
Seniorengerechte Küche

Altersgerechte Badsanierung

Sich eigenständig und frei im Badezimmer zu bewegen, ist vielen Menschen besonders wichtig. Doch gerade Sanitärräume stellen ältere und mobilitätseingeschränkte Personen vor große Herausforderungen. Oft gibt es zu wenig Platz für Gehhilfen, Haltegriffe und Sitzgelegenheiten fehlen und die WC- oder Wannennutzung ist nur mit viel Muskelkraft oder Hilfe zu bewältigen. Dazu kommt die Rutsch- und Sturzgefahr. Mit einer kompletten Sanierung lassen sich Badezimmer in barrierefreie Wohlfühloasen verwandeln. Doch auch mit kleineren Handgriffen können Sie viele Gefahrquellen beseitigen.

Kurzfristige Maßnahmen und Kosten:

  • Antirutschmatten, ab 10 Euro
  • Badewannenlift, ab 200 Euro
  • Duschstuhl, ab 40 Euro
  • Haltegriffe, ab 15 Euro
  • Toilettensitzerhöhung, ab 30 Euro

Langfristige Maßnahmen und Kosten:

  • Badewanne mit Tür, ab 4.000 Euro
  • Montierter Deckenlift, ab 5.000 Euro
  • Montierter Duschklappsitz, ab 400 Euro
  • Umbau einer Badewanne zur ebenerdigen Dusche, ab 4.000 Euro
  • Komplettsanierung zum barrierefreien Bad, ab 20.000 Euro
Barrierefreies Bad

Nutzen Sie die Förderungen für einen altersgerechten Umbau

Kredit 159 „Altersgerecht Umbauen“ der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW): Den Förderkredit bis zu 50.000 Euro können Sie unabhängig vom Alter erhalten, wenn Sie Barrieren reduzieren und sich vor Einbruch schützen wollen. Ebenso wird damit der Kauf von umgebautem Wohnraum gefördert.

Zuschuss der Pflegekassen für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen: Liegen die Pflegegrade 1 bis 5 vor, können Sie bis zu 4.000 Euro als Zuschuss für Anpassungsmaßnahmen von Ihrer Pflegekasse erhalten. Dies gilt für Maßnahmen, die die häusliche Pflege in der Wohnung ermöglichen, erheblich erleichtern oder eine möglichst selbstständige Lebensführung der pflegebedürftigen Person wiederherstellen.

Kostenübername der Krankenkasse für Produkte aus dem Hilfsmittelverzeichnis: Wenn Sie eine ärztliche Verordnung haben, können Sie Kosten für notwendige Hilfsmittel wie Haltegriffe, Badewannenlifte oder Elektromobile von Ihrer Krankenkasse ganz oder anteilig erstattet bekommen.

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