Wie hoch die Kosten neuer Fenster ausfallen, hängt von vielen Faktoren ab. Zu den wichtigsten zählen das Rahmenmaterial, die Verglasung und die Fensterausstattung. Auch der Einbau und Installationen für einen verbesserten Wärme-, Schall- und Einbruchschutz haben ihren Preis. Ein Angebotsvergleich unterschiedlicher Fachfirmen lohnt sich daher, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu ermitteln. Wir zeigen Ihnen, worauf es ankommt und wie Sie sparen können.
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In erster Linie bestimmt die Wahl des Rahmenmaterials den Fensterpreis. Je nach Modell und Hersteller können Sie zwischen Kunststoff, Holz, Aluminium, Holz-Aluminium und Kunststoff-Aluminium wählen. Für ein einflügeliges Dreh-Kippfenster mit Zweifachverglasung und den Maßen 1,30 m x 1,30 m können Sie - ohne Sonderausstattungen - etwa mit Preisen zwischen 230 und 960 Euro rechnen:
Kunststoff ist günstig, leicht und wenig pflegeintensiv. Durch Mehrkammersysteme in den Rahmenprofilen ist eine gute Wärmedämmung möglich.
Holz zeichnet sich durch Stabilität und hervorragende Dämmeigenschaften aus. Die Preise von Holzfenstern liegen im höheren Bereich, bei guter Pflege sind sie aber sehr langlebig.
Fenster aus Aluminium liegen preislich gesehen im Mittelfeld. Sie sind zwar äußerst robust und beständig, dafür ist die Dämmung bei Aluminiumrahmen aber sehr aufwendig.
Holz-Aluminium-Fenster haben auf der Außenseite eine Aluminiumverkleidung, was sie witterungsbeständig und pflegeleicht macht. Die Kosten liegen im oberen Bereich.
Kunststoff-Aluminium-Rahmen punkten mit einer hohen Funktionalität und einer modernen Optik. Diese Kombilösung ist im mittleren Preissegment angesiedelt.
Nachdem Sie ein Rahmenmaterial ausgewählt haben, müssen Sie sich für eine Verglasung entscheiden. Dabei ist das Gebäudeenergiegesetz (GEG) zu beachten, das für neue Fenster einen U-Wert von höchstens 1,3 W/m²K vorschreibt. Diesen müssen alle frei im Handel erhältlichen Fenster erfüllen. Je niedriger der U-Wert ist, desto weniger Wärme kann durch das Fenster nach außen entweichen.
Fenster mit Dreifachverglasung sind im Neubau heute der Standard. In ihnen ist speziell beschichtetes Wärmeschutzglas verbaut. In Altbauten werden hingegen meist Fenster mit Zweifachverglasung eingesetzt, da Verglasungen mit noch besserer Wärmeisolierung sehr gut gedämmte Fassaden voraussetzen. Zweifach verglaste Fenster bestehen entweder aus einfachen Isolierglasscheiben oder ebenfalls aus Wärmeschutzglas.
Auch wenn Sie mit dreifach verglasten Fenstern bessere U-Werte erzielen können, unterscheiden sich die Kosten von Isolierglas und Wärmeschutzglas oft kaum noch voneinander. Das Beispielfenster mit den Maßen 1,30 m x 1,30 m kostet mit einer Dreifachverglasung zwischen 290 und 1.010 Euro.
Ob Schallschutz, Einbruchschutz oder eine bessere Wärmeisolation: Wenn Sie Ihre Fenster austauschen wollen, hängen die Kosten der neuen Modelle jeweils von Ihren individuellen Anforderungen ab. Verschiedene Ausstattungen fallen dabei preislich unterschiedlich stark ins Gewicht. Wünschen Sie sich eine Spezialverglasung an Ihrem Fenster, erhöhen sich die Kosten pro Quadratmeter mindestens um 10 bis 60 Euro.
Möchten Sie energieeffizient sanieren, sind Wärmeschutzfenster eine Möglichkeit, die Heizkosten zu senken. Hochisoliertes Wärmeschutzglas verfügt über eine hauchdünne metallische Beschichtung, welche die Wärme zurück in den Raum reflektiert. Wie sich die Quadratmeterpreise von Wärmeschutzglas im Vergleich zu den Preisen von Isolierglas verhalten, können Sie in folgender Tabelle sehen:
Um die Stabilität des Fensterglases zu erhöhen, können Sie sich für Verbundsicherheitsglas (VSG) entscheiden. Hier wird eine PVB-Folie zwischen zwei Scheiben aufgetragen, welche das Glas bruch- und splitterfest macht. Bei Beschädigung bleiben die Glassplitter an der Sicherheitsfolie haften. Das verringert das Verletzungsrisiko und erhöht zusätzlich den Einbruchschutz.
Sie können lediglich die Außenseite der Scheibe verstärken oder auch die Innenseite der Verglasung mit einer Sicherheitsfolie ausstatten. Ein Kunststofffenster mit den Maßen 1,30 m x 1,30 m kostet mit unterschiedlicher Sicherheitsverglasung zwischen 330 und 400 Euro.
Sicherheitsmaßnahmen
Für Kellerfenster, Fenster im Erdgeschoss und Balkontüren sind erhöhte Sicherheitsmaßnahmen ratsam. Die Sicherheitsklasse, die vom Hersteller ausgezeichnet ist, gibt an, wie widerstandsfähig das Fenster gegen verschiedene Grade der Gewalteinwirkung ist. Den Einbruchschutz können Sie etwa mit abschließbaren Griffen, Pilzkopfverriegelungen und Zusatzschlössern erhöhen. Diese Maßnahmen kosten meist jeweils zwischen 20 und 100 Euro.
Eine hohe Geräuschkulisse durch Straßenlärm kann bei unzureichendem Schallschutz zu Stress und gesundheitlichen Problemen führen. Gegen die Umgebungslautstärke helfen spezielle Schallschutzfenster. Mehrere Glasscheiben, unterschiedliche Scheibendicken und ein großer Scheibenabstand dämpfen den Lärm. Je höher die Schallschutzklasse ist, desto mehr Geräusche werden abgefangen und desto höher sind die Kosten für die Schallschutzfenster.
Die Kosten eines Schallschutzfensters aus Kunststoff und mit den Maßen 1,30 m x 1,30 m liegen je nach Lärmabschirmung etwa zwischen 330 und 500 Euro:
Beim Kauf von Fenstern müssen Sie auch die Montagekosten berücksichtigen. Pro Arbeitsstunde kosten Handwerker:innen rund 40 Euro. Für den Einbau eines Fensters sollten Sie zwischen zwei und sechs Stunden einkalkulieren. Bei der Demontage alter Fenster werden zusätzlich etwa 20 Euro pro Fenster fällig.
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Wollen Sie an Ihrem gesamten Einfamilienhaus beispielsweise zehn neue Fenster einbauen lassen, kostet das Projekt insgesamt etwa 6.000 bis 13.000 Euro. Die Fensterpreise erhöhen sich jeweils durch folgende Punkte:
Je nach Fachfirma können zudem unterschiedliche Arbeits- und Anfahrtskosten anfallen.
Bei der Sanierung bestehender Gebäude und beim Einbau energieeffizienter Fenster können Sie sich durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) unterstützen lassen. Informieren Sie sich dazu in unserer Übersicht über aktuelle Fensterförderungen oder fragen Sie bei verschiedenen Fachfirmen nach Förderungen für Fenster. Diese wissen in der Regel, welche Möglichkeiten der Finanzierung es in Ihrer Umgebung gibt. Fördergelder müssen immer vor dem Kauf und Einbau der neuen Fenster beantragt werden.
Weiterführende Tipps und Inhalte
Nicht nur der Fensterbau selbst bringt Kosten mit sich, für die Sie aufkommen müssen. Zwar entfällt der größte Teil der Gesamtausgaben auf den Kauf der Fenster, doch im Laufe der Zeit fallen auch kleinere Folgekosten für Wartung und Instandhaltung an. Durch witterungsbedingte und mechanische Beanspruchung benötigen Fenster regelmäßige Pflege, um intakt zu bleiben. Mit einfachen Maßnahmen können Sie eine vorzeitige Abnutzung vermeiden. Folgende Kosten können auf Sie zukommen:
Haben Sie bereits konkrete Vorstellungen zu Ihrem Fensterprojekt? Dann füllen Sie unseren kurzen Fragebogen aus, um passende Fachfirmen für Fenster in Ihrer Nähe zu finden!
Häufig gestellte Fragen
Generell ist Kunststoff die günstigste Variante für den Fensterrahmen. Bei Holzfenstern wirkt sich die Holzart auf den Preis aus: Kiefer ist besonders preiswert, wohingegen etwa Eukalyptus und Eiche mit deutlich höheren Kosten einhergehen. Materialkombinationen aus Holz und Aluminium sind in der Regel am preisintensivsten.
Wenn Sie neue Fenster kaufen, verstehen sich die Preise in der Regel ohne Zubehör. Da bei Beschlägen wie auch bei Fenstergriffen zahlreiche verschiedene Varianten möglich sind, können Sie je nach Ausführung mit Aufpreisen rechnen.
Ein Wartungsvertrag kann je nach Anbieter unterschiedliche Leistungen enthalten. In der Regel werden bei einer Fensterwartung allerdings die Fensterflügel justiert, die Beschläge eingestellt und geölt sowie defekte Teile nach Rücksprache erneuert. Auch prüft das Unternehmen die generelle Funktionstüchtigkeit und untersucht den Fensterrahmen sowie die Verglasung auf Beschädigungen.
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