Fenstermaße: So ermitteln Sie die passende Fenstergröße
Die Größe der Fenster entscheidet über die Helligkeit eines Raums und sollte sich nach der Raumgröße richten. Außerdem ist es für den Fensterwechsel von entscheidender Bedeutung, die exakten Fenstermaße zu bestimmen, damit der Einbau aus energetischer Sicht optimal verlaufen kann. Erfahren Sie mehr über die vorgeschriebenen Belichtungswerte, die passende Fensterpositionierung und die häufige Fenstermaße.
Standardmaße für Fenster
Auch wenn es keine DIN für Fenstergrößen gibt, lassen sich Standard-Fenstermaße anhand der Mauerwerks-DIN ausmachen. In dieser sind die vorgeschriebenen Mauermaße festgelegt. Grundlage ist hierbei ein Rastermaß mit 11,5 cm breiten Mauersteinen und einer Mauerwerksfuge von 1 cm. Daraus ergeben sich Standardbreiten und -höhen der Fensteröffnung, die jeweils 12,5 cm auseinanderliegen. Solche Öffnungsmaße können beispielsweise 100 cm, 112,5 cm oder 125 cm sein. Hierbei handelt es sich um das sogenannte lichte Maß.
Das Fenster orientiert sich in seiner Größe an dem lichten Maß der Öffnung. Um das korrekte Fenstermaß zu ermitteln, werden jeweils 1,5 cm für die Montagefuge auf jeder Seite der Fensteröffnung abgezogen. Beispielhafte Maße für Fensteröffnungen und dazu passende Fenster können Sie folgender Größentabelle entnehmen:
Gibt es bei bodentiefen Fenstern feste Maße?
Für bodentiefe Fenster gelten beim Richtmaß die gleichen Regeln wie für andere Fenster. Häufig wird eine Fensterhöhe von 200 oder 220 cm gewählt. Auch hier lassen sich spezielle Größen nach Sondermaß anfertigen.
Gibt es in Altbauten Standard-Fenstermaße?
Nein. In Altbauten entsprechen die Fenster häufig nicht den gängigen Größen, da noch keine DIN zum Mauerwerk existierte. Die Ziegel waren dementsprechend ebenfalls nicht genormt. Aus diesem Grund ist ein Fensteraustausch in Altbauten häufig mit höheren Kosten verbunden als in Neubauten.
Vorgeschriebene Belichtungswerte
Ebenso wie sich über die Kosten von Fenstern keine pauschalen Aussagen treffen lassen, gibt es auch für Fenstermaße keine festgelegten Standardwerte in Form einer DIN. Für die Belichtung von Aufenthaltsräumen definieren die jeweiligen Landesbauverordnungen allerdings Mindestwerte. Die folgende Tabelle enthält die jeweiligen Werte für die Mindestanteile der Lichtöffnung in Relation zur Raumgrundfläche:
Fensterhöhe
Allgemein gilt die Empfehlung, die Fensteroberkante so weit wie möglich nach oben zu verlegen, denn je weiter sie über dem Fußboden liegt, desto höher ist der Lichteinfall. Für den Ausblick ist jedoch die Fensterunterkante entscheidend. Hier gilt: Je niedriger die Fensterunterkante, desto angenehmer ist der Blick nach draußen.
Standardhöhen nach DIN und Praxis
Die gängigen Standardhöhen für Fenster richten sich in Deutschland nach DIN 18055 bzw. nach den Richtwerten für Wohnbauten. Typische Höhen liegen bei 1.000 mm, 1.200 mm oder 1.300 mm, wobei die Fensterunterkante meist etwa 90 cm über dem Boden beginnt. Fenster mit Brüstung (z. B. unter einem Heizkörper) sind häufiger in kleineren Höhen anzutreffen, während bodentiefe Fenster meist 2.000 mm und mehr erreichen. In der Praxis wird die Höhe aber oft individuell an Raumhöhe und Nutzung angepasst.
Abweichungen bei Altbau/Neubau
Im Altbau sind Fensterhöhen oft unregelmäßig und abhängig vom Baujahr: Historische Gebäude weisen häufig hohe Fenster mit niedriger Brüstung auf, was den Lichteinfall begünstigt. Im Neubau werden Fensterhöhen zunehmend großzügiger geplant – insbesondere bei offenen Wohnkonzepten oder energieeffizienten Passivhäusern, in denen Tageslichtnutzung eine große Rolle spielt. Abweichungen vom Standard sind hier eher die Regel als die Ausnahme.
Einfluss auf Tageslicht und Raumklima
Die Fensterhöhe hat direkten Einfluss auf die Lichtverteilung im Raum. Hohe Fenster sorgen für eine tiefere Lichtdurchdringung, was den Raum größer und heller wirken lässt. Gleichzeitig verbessern sie die passive Sonnenwärmenutzung im Winter. Zu niedrige Fenster hingegen lassen Räume schnell düster wirken und verschlechtern das Raumklima. Optimal platzierte Fenster – mit hoher Oberkante und möglichst niedriger Brüstung – steigern nicht nur die Wohnqualität, sondern senken auch den Energiebedarf.
Empfohlene Fensterpositionierung
Die Oberkante der Glasscheiben sollte sich mindestens 2,20 Meter über dem Fußboden befinden.
Die Unterkante der Glasscheiben sollte sich höchstens 0,95 Meter über dem Fußboden befinden.
Die Breite der Glasscheiben sollte mindestens 55 Prozent der gesamten Raumbreite einnehmen.
Individuelle Fenstergrößen – Was ist möglich?
Nicht jedes Gebäude lässt sich mit Standardfenstern ausstatten – vor allem bei Altbauten, architektonisch besonderen Objekten oder energetischen Sanierungen sind individuelle Lösungen gefragt. Auch persönliche Designwünsche oder spezielle Anforderungen an Licht, Belüftung und Sicherheit machen maßgefertigte Fenster zur sinnvollen Wahl.
Sondermaße und Maßanfertigung
Fenster in Sondermaßen werden speziell an die baulichen Gegebenheiten angepasst. Ob besonders groß, schmal, rund oder in asymmetrischer Form – moderne Fensterhersteller können nahezu jede Wunschgröße und -form fertigen. Dabei wird das Fenstermodell exakt auf das gemessene Maueröffnungsmaß hin produziert. Auch besondere Anforderungen an Wärmeschutz, Schallschutz oder Einbruchhemmung lassen sich individuell integrieren.
Maximale/minimale Maße
Die maximalen und minimalen Fenstergrößen hängen von Material, Bauart und Funktion ab. Kunststofffenster erreichen Breiten bis ca. 2.500 mm und Höhen bis 2.300 mm, während bei Holzfenstern oder Aluminiumfenstern durch höhere Stabilität oft noch größere Maße möglich sind. Wichtig für große Panoramafenster: Je größer das Fenster, desto wichtiger werden statische Aspekte und passende Beschläge. Als minimale Maße gelten Kleinformate ab ca. 300 x 300 mm.
Vergleich Standardmaß vs. Sondermaß
Standardfenster sind kostengünstiger, schneller lieferbar und sofort einsatzbereit – ideal für Neubauten mit normierten Öffnungen. Sondermaße punkten dagegen mit maximaler Passgenauigkeit, gestalterischer Freiheit und besserer Energieeffizienz bei Altbausanierungen. Der Nachteil: Sie sind teurer, benötigen längere Lieferzeiten und setzen ein präzises Aufmaß voraus. In vielen Fällen lohnt sich die Investition dennoch, da maßgefertigte Fenster dauerhaft dicht und funktional bleiben.
Beim Neubau genügt üblicherweise ein einfaches Aufmaß: Man misst Höhe und Breite und zieht jeweils 20 mm ab. Im Altbau hingegen sind die Maueröffnungen oft unregelmäßig. Hier muss mehrfach gemessen werden und das kleinste Maß ist zu verwenden, abzüglich Toleranzen und ggf. zuzüglich Fensterbankprofil. Um präzise Ergebnisse zu erhalten, empfiehlt sich immer ein professionelles Aufmaß durch eine Fensterfachfirma. So ist auch eine mögliche Fehlanpassung abgesichert.
Die perfekte Fensteranordnung für maximales Licht im Raum
Bei mehreren Fenstern ist die Verteilung des Lichteinfalls am gleichmäßigsten, wenn Sie die Fenster in gleichen Abständen einbauen. Bei nur einem Fenster sollten Sie dieses in der Mitte der Außenwand positionieren. Die nachfolgende Grafik stellt die für die Lichtverhältnisse optimale Verteilung der Fenster dar.
Die Fensterlänge ist bei Dachfenstern von der Neigung des Dachs abhängig: Steilere Dächer erfordern kürzere Fenster, flachere Dächer hingegen längere Fenster.
Ausnahme: Dachflächenfenster
Für Dachflächenfenster gelten andere Empfehlungen. Hier liegt das Maß für die Höhe der Fensteroberkante bei zwei Metern und für die Höhe der Fensterunterkante bei einem Meter. Die Werte sind niedriger, da in der Regel auch die Raumhöhe unter dem Dach geringer ist. Je nach Beschaffenheit des Dachgeschosses kann sich die Installation passender Fenster somit erheblich auf den Preis eines Dachfensters auswirken. Welche Auswirkungen verschiedene Fensterhöhen und -längen auf den Ausblick haben, verdeutlicht die folgende Grafik:
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Häufig gestellte Fragen
Gilt die Mauerwerks-DIN auch für Dachfenster?
Nein. Bei Dachfenstern hängen die Fenstermaße vom Sparrenabstand ab. Dieser ist allerdings nicht einheitlich geregelt. Ein gut passendes Dachfenster ist etwa 4 bis 6 cm kleiner als der Sparrenabstand.