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Energie aus der Natur im Vergleich:

Preise und Kosten von Wärmepumpen im Überblick

Redaktion Antonia
Antonia Rupnow
3. März 2022

Das Wichtigste in Kürze

  • Wärmepumpen sind eine umweltbewusste und effiziente Art zu heizen.
  • Je nach Variante haben Wärmepumpen Preise zwischen 4.000 und 12.000 Euro.
  • Unter Umständen sind aufwendige Erschließungsarbeiten nötig, die je nach Wärmepumpe zwischen 500 und 8.000 kosten.
  • Verschiedene BAFA- und KfW-Programme fördern den Einbau von Wärmepumpen.

Wärmepumpen gehören zu den nachhaltigsten Arten, die eigenen vier Wände zu beheizen. Eine Wärmepumpenheizung nutzt die Umgebungswärme aus dem Erdreich, der Luft oder dem Grundwasser, um das Heizungswasser in einem technisch aufwendigen Prozess zu erwärmen. Diese ökologische Art zu Heizen ist eine hervorragende Alternative zu Heizsystemen, die fossile Energieträger nutzen.

Arten von Wärmepumpen

Grundsätzlich werden vier Arten der Wärmepumpenheizung unterschieden: Die einzelnen Varianten arbeiten zur Wärmeerzeugung entweder mit der Luft oder mit dem Grundwasser. Daneben gibt es Wärmepumpen, die Luft und Wasser nutzen, und Erdwärmepumpen, die mit einem Sole-Wasser-Gemisch betrieben werden.

Alle Systeme unterscheiden sich hinsichtlich ihres baulichen sowie technischen Montageaufwands, der sich entsprechend in den Kosten niederschlägt. Zudem werden zwar alle Varianten mit Strom betrieben, die Betriebskosten unterscheiden sich aber je nach Modell stark.

Unser Tipp:

Einige Stromanbieter haben spezielle Tarife für Wärmepumpen im Programm. Mit einem Wärmestromtarif sparen Sie im Vergleich zu Haushaltsstromtarifen im Schnitt etwa 20 Prozent.

Kostenübersicht der verschiedenen Wärmepumpen

Die Anschaffungskosten für die einzelnen Wärmepumpen liegen etwa zwischen 4.000 Euro und 12.000 Euro und variieren je nach System, Modell und Hersteller. Zusätzlich müssen Sie Erschließungskosten für die Installation berücksichtigen. Bei Erdwärmepumpen und Wasser-Wärmepumpen müssen etwa Bohrungen im Erdreich vorgenommen werden. Je nach Aufwand sollten Sie für die Erschließung mit Kosten zwischen 500 und 8.000 Euro rechnen. Unter Umständen fallen weitere Kosten für Gutachten und Genehmigungen an.

Die jährlichen Betriebskosten liegen in der Regel bei 500 bis 1.200 Euro und fallen bei Erdwärme- und Grundwasserwärmepumpen am niedrigsten aus. Die Kosten für die Wartung der Wärmepumpenanlagen sind mit 50 bis 150 Euro im Vergleich zu anderen Heizungssystemen gering.

Kosten der einzelnen Wärmepumpensysteme

Luft-Luft-Wärmepumpe

Für die Wärmegewinnung nutzt eine Luft-Luft-Wärmepumpe die Außenluft. Ist sie Teil einer Anlage zur kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung, wird die verbrauchte Raumluft verwendet. Diese Heizungsart eignet sich in erster Linie für Niedrigenergie- und Passivhäuser, da die Dämmung aufgrund der geringen Leistungsfähigkeit der Pumpe optimal sein muss.

Luft-Luft-Wärmepumpen kosten meist zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Für die Leitungen des Luftverteilsystems können zusätzliche Kosten zwischen 2.000 bis 6.000 Euro anfallen. Um die angesaugte Luft auf einer konstanten Temperatur zu halten, benötigt die Wärmepumpe außerdem Strom. Besonders in den kälteren Monaten kann das zu einem höheren Stromverbrauch führen. Im Neubau müssen Sie mit jährlichen Betriebskosten von etwa 1.000 bis 1.200 Euro rechnen.

Luftwärmepumpe
Bei Luftwärmepumpen kosten die Vorarbeiten meist mindestens 2.000 Euro.

Luft-Wasser-Wärmepumpe

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe zählt zu den Varianten, die am häufigsten eingesetzt werden. Bei dieser Technik wird der Umgebungsluft Wärme entzogen, die an ein Kältemittel geleitet wird. Dieses verdampft und wird anschließend hocherhitzt in den Heizkreislauf eingespeist.

Luft-Wasser-Wärmepumpen kosten zwischen 4.000 bis 12.000 Euro, brauchen aber vergleichsweise viel Strom. Dadurch entstehen jährliche Betriebskosten von etwa 1.000 bis 1.200 Euro. Weil sie nur eine kleine Aufstellfläche benötigen und die Heizungsinstallation wenig aufwendig ist, sind die Erschließungskosten mit 500 bis 2.000 Euro sehr gering.

Sole-Wasser-Wärmepumpe

Die Sole-Wasser-Wärmepumpe ist auch als Erdwärmepumpe bekannt. Sie nutzt ein Gemisch aus Wasser und Salzlösung (Sole), um dem Erdreich Wärme zu entziehen. Dabei werden zwei Varianten unterschieden: Entweder wird die Wärme ein über großflächige, oberflächennahe Erdkollektoren oder über bis zu 100 Meter tiefe Erdsonden aufgenommen.

Heizung Wärmepumpe Erdsonde Erdkollektor
Welche Erdwärmepumpe eingesetzt wird, hängt unter anderem davon ab, wie viel Platz Sie haben

Trotz der hohen Anschaffungskosten zwischen 5.000 und 12.000 Euro amortisiert sich dieses System bereit nach zehn bis zwölf Jahren. Der Installationsaufwand für Erdwärmepumpen ist im Vergleich zu den anderen Pumpen-Modellen allerdings hoch. Vor allem die Tiefenbohrungen und Genehmigungen, die für Erdsonden nötig sind, erhöhen die Erschließungskosten einer Erdwärmepumpe. Durchschnittlich liegen diese Kosten zwischen 2.000 bis 8.000 Euro.

Dagegen sind die jährlichen Betriebskosten im Vergleich zu denen von Luftwärmepumpen mit 600 bis 900 Euro deutlich niedriger.

Unser Tipp:

Planen Sie für die Installation einer Wärmepumpe genügend Zeit für notwendige Bodengutachten und die Genehmigung einer Tiefenbohrung ein. Diese muss in jedem Fall vorab eingeholt werden und kann je nach örtlichen Gegebenheiten auch verwehrt werden.

Wasser-Wärmepumpe

Die Wasser-Wärmepumpe nutzt die Wärme aus dem Grundwasser, um Heizungsenergie bereitzustellen. Das Grundwasser gibt seine Wärme an eine Kälteflüssigkeit ab, welche dadurch verdampft. Durch eine anschließende Verdichtung wird die benötigte Wärmeenergie erzeugt und in das Heizsystem eingeschleust.

Für dieses System müssen zwei Brunnen ausgehoben werden, was zu Erschließungskosten zwischen 4.000 Euro und 7.000 Euro führt und zusätzliche Gutachten erfordert. Die Kosten für die Anschaffung solcher Wärmepumpen fallen mit 9.000 Euro bis 12.000 Euro recht hoch aus. Dagegen sind die Betriebskosten mit jährlich 500 bis 800 Euro unter allen Modellen durchschnittlich am niedrigsten.

Wirtschaftlichkeit: Leistungs- und Jahresarbeitszahl

Um die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpenheizung zu beurteilen, sind die Leistungszahl und die Jahresarbeitszahl (JAZ) entscheidend. Erstere bezeichnet die Differenz zwischen der Temperatur, die Ihnen durch die Quelle zur Verfügung steht, und der Zieltemperatur, die zum reibungslosen Betrieb Ihrer Heizungsanlage erreicht werden muss.

Generell eignen sich für den Betrieb einer Wärmepumpe Heizungssysteme, die nur eine geringe Vorlauftemperatur benötigen, um die Wohnräume effektiv zu heizen. Ideal sind dafür Flächenheizungen wie Fußbodenheizung und Wandheizung mit einer Vorlauftemperatur von etwa 40 Grad Celsius.

Kosten Wärmepumpe Luftwärmepumpe
Leistung und Effizienz unterscheiden sich je nach Variante und Modell der Wärmepumpe.

Die Jahresarbeitszahl zeigt an, in welchem Verhältnis die in der Heizperiode erzeugte Wärmeenergie zum dafür verbrauchten Strom steht. Generell gelten Werte zwischen 3,5 und 5 als wirtschaftlich. Wollen Sie eine Förderung in Anspruch nehmen, muss Ihre Wärmepumpe eine Jahresarbeitszahl von mindestens 3,5 haben.

Stromkosten berechnen

Mit dieser Formel können Sie die jährlichen Stromkosten für Ihre Wärmepumpe berechnen:

(Heizleistung / JAZ) x Heizstunden x Strompreis = Stromkosten

Mit einem Wärmepumpentarif über 21 Cent/kWh könnte sich beispielsweise folgende Rechnung ergeben:

(9 kW / 3,8) x 2000 h x 21 Cent/kWh = 947 Euro

Kombination aus Wärmepumpe und Solaranlage

Wenn Sie Ihr Warmwasser- und Heizsystem vollständig auf erneuerbare Energien umstellen möchten, empfiehlt sich die Kombination aus einer Wärmepumpenheizung und einer Solarthermie-Anlage. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Einbindung der Solaranlage in den Sekundärkreis der Wärmepumpe: Für die Trinkwassererwärmung benötigt die Wärmepumpenanlage eine hohe Vorlauftemperatur, was sich negativ auf die Energiebilanz der Heizanlage auswirkt. Übernimmt eine Solaranlage die Trinkwassererwärmung, steigt die Effizienz der Wärmepumpe entsprechend und reduziert die Stromkosten erheblich.

  • Einbindung der Solaranlage in den Primärkreis: Wird das von der Solaranlage erwärmte Wasser direkt in den Heizungsprimärkreis der Heizungsanlage eingespeist, erhöht sich die Arbeitszahl und damit die Energieeffizienz der Wärmepumpenheizung.

Kombinieren Sie eine Solaranlage mit Ihrer Wärmepumpenheizung, erhöhen sich die Kosten um etwa 4.500 bis 10.000 Euro.

Gut zu wissen:

Besonders effizient sind Wärmepumpen dann, wenn sie mit einem zusätzlichen Wärmespeicher kombiniert werden. Damit können Sie die erzeugte Wärme vorhalten, bis sie benötigt wird. Die Kosten für einen Speicher variieren je nach Ausstattung zwischen 500 und 2.500 Euro.

Förderungen für Wärmepumpen

Es gibt unterschiedliche Fördermöglichkeiten für den Einbau einer Wärmepumpenheizung sowohl im Neu- als auch im Altbau. Da die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpenheizung oftmals deutlich über denen herkömmlicher Heizungsanlagen liegen, lohnt es sich, eine Förderung zu beantragen.

Im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 werden unterschiedliche Fördermaßnahmen für den Einbau und Austausch von Heizungen vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) angeboten. Auch die Bundesländer fördern das Heizen mit Wärmepumpen mit Zuschüssen und zinsgünstigen Krediten durch die landesspezifischen Förderinstitute und Landesbanken. Teilweise sind auch Kombinationen mit KfW-Krediten oder BAFA-Zuschüssen möglich. Weitere Informationen dazu können Sie unserer Übersicht zu Förderungen für Heizungen entnehmen.

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