Duplex-Garagen, auch Doppelparker oder Stapelgarage genannt, bieten die Möglichkeit, zwei Fahrzeuge mithilfe von Plattformen übereinander zu parken. So können Sie Platz und Kosten sparen. Informieren Sie sich zu Bauweisen, Modellen, Preisen sowie Vor- und Nachteile einer Duplex-Garage.
Brauchen Sie direkt Empfehlungen für Fachfirmen?
Duplex-Garagen sind eine Variante von Doppelgaragen, bei denen die Parkplätze dupliziert werden. Der Name leitet sich von der Möglichkeit ab, zwei Fahrzeuge auf dem Platz eines einzigen abzustellen – ideal für Doppelparker! Insbesondere in Großstädten oder auf kleineren Grundstücken kann der Einbau einer solchen Doppelstock-Garage lohnenswert sein. Sie funktioniert durch den Einsatz steuerbarer Plattformen, ähnlich wie Hebebühnen in Autowerkstätten. Ein Fahrzeug kann auf der oberen Etage geparkt werden, während ein zweites Fahrzeug darunter abgestellt werden kann. Die Anlage wird über eine Steuereinheit mit einem Schlüssel bedient.
Technische Daten:
Grundsätzlich lassen sich drei Parksysteme von Duplex-Garagen unterscheiden: nicht-versenkbare Plattformen, versenkbare Modelle sowie Unterflur-Systeme:
Bei dieser Variante, die auch als Stapelparker bezeichnet wird, steht das Garagengerüst auf ebener Erde. Da keine Erdarbeiten erforderlich sind, ist dies das kostengünstigste Modell der Duplex-Garagen. Es lässt sich zudem einfach in einer normalen Garage nachrüsten, sofern genügend Deckenhöhe (mind. 3 Meter) vorhanden ist. Das obere Fahrzeug wird auf einer Plattform stehend nach oben gefahren, das andere Auto kann dann darunter parken. Allerdings kann die obere Plattform nur abgesenkt werden, wenn der Platz darunter frei ist. Aus diesem Grund bietet sich der obere Stellplatz vor allem für Langzeitparker an, da der Wagen nicht jederzeit zugänglich ist.
Bei diesem Modell kann die gesamte Plattform in die darunterliegende Grube abgesenkt werden. Der große Vorteil: Beide Fahrzeuge sind jederzeit zu erreichen. Denn die untere Plattform kann nach unten abgesenkt werden, damit auch das oben stehende Fahrzeug die Garage ungehindert verlassen kann. Die Hebebühne wird dazu einfach waagerecht nach oben und unten bewegt. Alternativ können Sie auch auf ein Kippsystem zurückgreifen, bei dem die obere Plattform nach vorn geneigt wird. Dies spart zusätzlich Platz in der Höhe. Die nötige Grubentiefe für eine versenkbare Plattform beträgt je nach Variante zwischen 150 und 200 cm. Ein Nachteil dieser Variante sind die höheren Kosten: Diese Garagenart kostet etwa doppelt so viel wie eine nicht versenkbare Plattform.
Beim dritten Modell wird die Duplex-Garage komplett in der Erde versenkt – daher wird sie auch versenkbare Garage genannt. Dieses sogenannte Unterflursystem ist die Luxusvariante unter den Doppelparkern: Der Preis liegt bei einem Vielfachen dessen, was Sie für eine reguläre Duplexgarage ausgeben würden. Der große Vorteil einer Versenkgarage ist, dass das Auto vollständig versteckt ist. Dies bietet einerseits einen hohen Schutz vor Diebstahl. Zudem ist es möglich, die Oberseite der Parkplattform je nach Wunsch mit Pflastersteinen oder Rasen zu gestalten und so der Umgebung anzupassen.
Unser Tipp:
Viele Modelle können individuell an die Fahrzeughöhe Ihres Pkws angepasst werden (z. B. für Geländewagen). Zum Teil können Sie die Doppelparker auch nachrüsten. Auch barrierefreie Modelle stehen zur Verfügung.
Die Preise für Doppelparker können sich stark je nach Modell und Anbieter unterscheiden. Ein ebenerdiges System ist dabei die günstigste Variante. Teurer wird es, wenn Sie mehr als zwei Fahrzeuge unterbringen möchten oder ein Unterflur-System wünschen. Planen Sie bei Ihrer Kalkulation auch Folgekosten wie regelmäßige Wartungsmaßnahmen und Stromkosten mit ein.
Mit Förderungen Kosten senken
Für den Bau oder Kauf einer Garage gibt es zwar keine allgemeinen staatlichen Förderungen, allerdings werden viele Einzelbaumaßnahmen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau gefördert, wie z. B. einbruchhemmende Garagentore, die Erhöhung der Wärmedämmung oder ein barrierefreier Garagenzugang.
Stapelgaragen sind nicht für jede Art von Fahrzeug und jeden Autotyp geeignet. Zum einen dürfen Motorräder Duplex-Garagen häufig nicht befahren. Zum anderen passen aber auch viele größere, längere oder besonders hohe Autos wie SUVs nicht auf die begrenzte Stellfläche. In einer ADAC-Recherche zu Duplex-Garagen-geeigneten Autos wurden folgende Anforderungen ermittelt:
Wie bei jedem anderen Garagenmodell hat auch die Duplex-Garage ihre Vor- und Nachteile. Der deutlichste Vorteil ist die effiziente Nutzung des zur Verfügung stehenden Platzes. Das hat aber auch seinen Preis.
Im Vergleich zu anderen Garagentypen sind Duplex-Stellplätze komplizierter in der Anwendung. Es können daher Schäden an Fahrzeugen entstehen, wenn Sie sich nicht an die Vorgaben halten und zum Beispiel rückwärts auf die Hebevorrichtung fahren, obwohl dies untersagt ist. Damit es möglichst nicht zu Schäden an den Autos kommt, gibt es gewisse Sicherheitsmechanismen: So kann beispielsweise der Schlüssel erst dann abgezogen werden, sobald die Plattform komplett nach oben oder unten gefahren wurde. Falls Ihr Auto tiefergelegt oder ein Sportwagen ist, sollten Sie sich stets für einen Doppelparker entscheiden, dessen Parkebenen waagerecht hochgefahren und abgesenkt werden können. Bei geneigten Parkebenen kann der Auffahrwinkel zu spitz sein und der Unterboden Ihres Wagens aufsetzen.
Sicherheitsmaßnahmen
Duplex-Garagen sind vielseitig nutzbar und lassen sich gut an Ihre Platzbedürfnisse anpassen. Sobald Sie eine Baugenehmigung beim zuständigen Bauamt eingeholt haben, kann der Garagenbau auch schon beginnen.
Eine Duplex-Garage benötigt in der Regel eine größere Wandhöhe für das Liftsystem. Ansonsten ähnelt sie äußerlich und in den Maßen einer ganz normalen Garage.
Nicht zu knapp planen
Reizen Sie die maximalen Begrenzungsmaße im Idealfall nicht aus, damit das Parken und das Ein- und Aussteigen komfortabel bleiben. Planen Sie die Maße ohne Spielraum, kann jede Unaufmerksamkeit bei der Nutzung der Duplex-Garage Schäden am Fahrzeug verursachen.
Haben Sie bereits konkrete Vorstellungen zu Ihrem Garagenprojekt? Dann füllen Sie unseren kurzen Fragebogen aus, um passende Fachfirmen für Garagen in Ihrer Nähe zu finden!
Häufig gestellte Fragen
Eine ebenerdige Duplex-Garage mit einer nicht-versenkbaren Plattform kostet ca. 7.000 Euro. Ein Modell mit versenkbarer Plattform kostet aufgrund der Erdarbeiten ca. 15.000 Euro. Soll das Auto komplett im Boden versenkbar sein, kostet das entsprechende Unterflur-System ab ca. 35.000 Euro. Alternativ können Sie auch eine bestehende Garage mit einem Liftsystem nachrüsten, was ca. 3.000 Euro kostet.
Viele größere, längere oder höhere Autos, wie SUVs, passen nicht auf einen Duplex-Stellplatz. Auch tiefergelegte Autos oder Sportwagen eignen sich nicht für Liftsysteme. Der Auffahrwinkel ist für diese Autos zu spitz, was den Unterboden beim Auf- und Abfahren aufsetzen und beschädigen kann. Lediglich Doppelparker mit einer waagerecht versenkbaren Plattform eignen sich für diese Fahrzeugtypen.
Ja, normale Garagen können mit einem Liftsystem nachgerüstet werden, wenn sie hoch genug sind. In der Regel ist eine Duplex-Garage ab einer Höhe von ca. 3 Meter möglich.
Eine Duplex-Garage eignet sich besonders bei wenig verfügbarem Platz: dank des Liftsystems können zwei Pkws auf dem Platz von einem untergebracht werden. Zudem bietet ein Doppelparker einen höheren Sicherheitsschutz als andere Garagen, da das Liftsystem nur mit dem entsprechenden Schlüssel bedient werden kann.
Bei einer Duplex-Garage müssen Sie neben den hohen Anschaffungskosten auch mit Folgekosten für Wartung und Strom rechnen. Bedenken Sie auch, dass Sie für das Parken mehr Zeit benötigen werden. Zudem können tiefergelegte Autos und Sportwagen nur auf einer Plattform geparkt werden, die waagerecht hoch und runter fährt. Bei anderen Liftsystemen ist der Neigungswinkel für diese Autos zu hoch und sie könnten beim Parken Schaden nehmen.