Diese Kosten müssen Sie für den Bau einer gemauerten Garage einplanen
Anika Wegner
11. August 2020
Das Wichtigste in Kürze
Gemauerte Garagen kosten in etwa 60 Prozent mehr als Betonfertiggaragen.
Für den gesamten Garagenbau sollten Sie mind. 15.000 Euro einplanen.
Für gewisse Baumaßnahmen können Sie staatliche Hilfsgelder erhalten.
Massivgaragen zeichnen sich durch Stabilität und Langlebigkeit aus. Zudem haben Sie die Möglichkeit, sie individuell nach Ihren Vorstellungen zu gestalten und optimal an Ihr Eigenheim anzupassen. Ob selbst gebaut oder vom Fachmann errichtet: Wir zeigen Ihnen, mit welchen Kosten Sie bei einer gemauerten Garage rechnen müssen und wo es Sparmöglichkeiten gibt.
Die Kosten für den Bau einer gemauerten Garage sind etwa 60 Prozent höher als die Kosten für eine Betonfertiggarage. Fertiggaragen werden bereits vormontiert, während eine Massivgarage größtenteils in Handarbeit erbaut wird. Zudem wird für den Bau mehr Material (z. B. Ziegelsteine) verwendet, was die Gesamtkosten einer Garage zusätzlich erhöht. Das hat aber auch seine Vorteile: Eine selbst gebaute Garage können Sie ganz nach Ihrem Belieben gestalten und sie gilt als äußerst stabil und langlebig.
Einen Überblick über die einzelnen Posten, die beim Bau einer gemauerten Garage anfallen, finden Sie in unserer Tabelle. Dabei handelt es sich um eine Beispielrechnung für eine fachmännisch gemauerte, freistehende Einzelgarage [Maße: 6,00 m x 3,00 m x 2,50 m (L x B x H)]. Je nach Größe kann der Garagenbau 15.000 bis 25.000 Euro kosten.
Bauleistung
Kosten*
Planung und Bauleitung
ca. 1.300 Euro
Statische Berechnung
ca. 550 Euro
Erdarbeiten
ca. 1.050 Euro
Bodenplatte / Fundament
ca. 850 Euro
Betondecke
ca. 2.500 Euro
Wände
ca. 3.500 Euro
Putzarbeiten
ca. 2.000 Euro
Malerarbeiten
ca. 800 Euro
Dacheindeckung
ca. 1.550 Euro
Klempnerarbeiten
ca. 750 Euro
Garagentor
ca. 600 Euro
Seitentür
ca. 350 Euro
Elektroinstallation
ca. 350 Euro
Baukosten gesamt
ca. 16.150 Euro
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Was muss beim Bau einer Massivgarage beachtet werden?
Ein Garagenbau ist kein einfaches Unterfangen und kann viel Zeit und Arbeit in Anspruch nehmen. Sie sollten sich daher vor dem Start des Baus gründlich vorbereiten:
Vorbereitung und Arbeitsaufwand
Der Bau einer Garage in Eigenleistung erfordert viel Zeit und handwerkliches Geschick. Im Zweifelsfall sollten Sie den Garagenbau einer Fachfirma überlassen. Dafür liegt die Gewährleistungspflichtfür Mängelbeseitigung beim beauftragten Unternehmer. Je nach Vertragsunterlage ergeben sich unterschiedliche Gewährleistungsfristen:
nach VOB (Vergabe- und Vertragsleistung für Bauleistungen): 4 Jahre
nach BGB (Bürgerliches Gesetzbuch): 5 Jahre
In jedem Fall muss im Voraus eine Baugenehmigung eingeholt werden. Planen Sie für diesen Schritt ebenfalls ein paar Wochen Zeit ein. Der gesamte Bau einer Massivgarage vom Profi kann bis zu fünf Wochen dauern.
Stabilität und Sicherheit
Eine komplette statische Berechnung sowie der Grundriss sind Pflicht bei einer Massivgarage. Wer als Laie selbst baut, riskiert, dass die selbst gemauerte Garage nicht den statischen Anforderungen entsprechen könnte. Das Maximum an Einbruchschutz und Schutz vor Feuchtigkeit kann Ihnen meist nur ein Fachmann gewährleisten.
Fundament
Erst das Fundament sorgt für die langfristige Stabilität Ihrer Garage. Aufgrund der Schwere einer Massivgarage sollten Sie sich für eine Bodenplatte entscheiden. Fundamente können zudem durch eine Stahlarmierung verstärkt werden.
Das Fundament für eine Massivgarage können Sie auch selbst legen. Zuvor sollten Sie aber unbedingt einen Statiker zurate ziehen. Unter Umständen ist es nur unwesentlich teurer, das gesamte Fundament anfertigen zu lassen. In Eigenleistung erbaute Fundamente kosten etwa 30 bis 60 Euro pro Quadratmeter. Eine Fachfirma hingegen nimmt ca. 70 bis 100 Euro pro Quadratmeter.
Wandbaustoff, Putz und Dach
Zum Mauern von Garagen werden häufig Mauersteine aus Porenbeton oder Kalksandstein verbaut. Diese verfügen über ein geringes Eigengewicht und bieten eine gute Dämmung. Teilweise finden auch Leicht- oder Gasbetonsteine Verwendung.
Stimmen Sie die verwendeten Mauersteine und die Isolierung auf die Nutzung der Garage ab! Bei einer beheizten Garage, die auch als Hobbyraum genutzt werden soll, ist eine gute Wärmedämmung wichtig. Äußerlich können Sie die Garage in Struktur, Dachform und Farbe dem Wohnhaus angleichen. Häufige Dachformen für Garagendächer sind das Flach-, Sattel-, Pult- oder Walmdach.
Eine gemauerte Garage können Sie perfekt an Ihr Eigenheim anpassen.
Kosten sparen mit massiven Fertiggaragen
Deutlich günstiger in der Anschaffung und weniger zeitaufwendig im Aufbau sind Betonfertiggaragen. Diese werden aus Beton hergestellt und sind ebenfalls recht langlebig.
Garagentore und Dachformen können Sie passend zum Haus wählen. Auf Wunsch werden Fenster und Türen sowie Stauböden in die Garagenplanung integriert. Fertige Standardmodelle mit den Maßen 6,00 m x 3,00 m x 2,50 m (L x H x B) kosten inklusive Fundamentierung und Montage im Durchschnitt 6.000 Euro.
Gibt es staatliche Fördermittel für den Bau einer Garage?
Für den Garagenbau an sich gibt es keine Förderungen. Beim Bau können sie jedoch bestimmte Einzelmaßnahmen einplanen, die förderfähig sind, wie zum Beispiel:
Für bestimmte Baumaßnahmen können Sie staatliche Fördergelder erhalten.
Baukosten bei der Steuer absetzen
Die Arbeitskosten für den Bau einer gemauerten Garage können Sie als Handwerkerleistungen bei Ihrer Steuererklärung angeben. Davon werden höchstens 20 Prozent von der Einkommenssteuer abgezogen. Es gelten folgende Voraussetzungen:
Der Bau Ihrer Massivgarage darf nicht im Rahmen einer Neubaumaßnahme Ihres Eigenheims erfolgen. Diese wird nicht steuerlich begünstigt.
Sie dürfen nicht bereits staatliche Hilfsmittel für den Bau erhalten haben.
Sie müssen über eine Rechnung verfügen.
Sie müssen die Rechnung per Überweisung bezahlt haben.
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Häufig gestellte Fragen
Ist für den Bau einer Garage eine Baugenehmigung nötig?
Die jeweilige Landesbauordnung (LBO) Ihres Bundeslandes gibt vor, ob Sie Ihre Garage genehmigungsfrei bauen dürfen und welche Auflagen Sie dabei einhalten müssen. Ihre Baubehörde kann Ihnen eine genaue Auskunft erteilen. Beachten Sie, dass Sie als Bauherr für die Einhaltung der Auflagen haften, auch wenn Sie Ihre Garage ohne eine Baugenehmigung bauen dürfen.
Wo kann eine benötigte Baugenehmigung angefordert werden?
Die Baugenehmigung für eine Garage wird vom zuständigen Bauamt erteilt. Dafür müssen Sie dort neben dem Bauantragsformular die Baupläne, einen Auszug aus der Liegenschaftskarte, den Lageplan, den Grundriss der Garage sowie den Plan der Außenanlagen abgeben.
Kann man eine Massivgarage selbst bauen?
Wenn Sie genügend Kenntnisse im Bau eines Gebäudes haben, dürfte der Selbstbau einer Massivgarage gelingen. Es gibt ganze Bausätze aus Leichtbeton, die Ihnen das Bauvorhaben erleichtern. Ein solides Fundament mit einer entsprechenden Bodenplatte ist im Vergleich zur Fertiggarage unbedingt erforderlich. Ziehen Sie hier im Zweifelsfall einen Statiker zu Rate.
Was unterscheidet gemauerte Garagen und Fertiggaragen?
Fertiggaragen bestehen aus Fertigbausätzen und können innerhalb kürzester Zeit errichtet werden. Im Schnitt ist die Anschaffung einer Fertiggarage um etwa 40 Prozent günstiger als die einer gemauerten Garage. Es sind weder ein durchgehendes Plattenfundament noch Betonarbeiten für Decke oder Boden notwendig. Dafür haben Sie bei einer gemauerten Garage freie Gestaltungsmöglichkeiten und können sie optisch ihrem Wohnhaus angleichen.
Welche Schneelast sollte mein Garagendach tragen können?
Nach der DIN 1055-5 ist Deutschland in verschiedene Schneelastgebiete unterteilt, welche je nach Region unterschiedlich sind. Eine Dachbelastungsfähigkeit von ca. 125 kg/m² reicht für die meisten Schneelastzonen aus.