Das sagt die Statistik über Garageneinbrüche
Einbrecher dringen hauptsächlich in Garagen ein, um von dort über Verbindungstüren in das Wohnhaus zu gelangen. In Garagen wird aber auch eingebrochen, um wertvolle Gegenstände zu entwenden, wie zum Beispiel Fahrräder, Autos, teure Sportgeräte oder hochwertige Werkzeuge. Der Schaden beim Diebstahl ist groß: Er beträgt bei Einbrüchen durchschnittlich rund 2.850 Euro.
Maßnahmen für mehr Sicherheit in der Garage sind erfolgreich
Die gute Nachricht vorab: Einbrüche sind verhinderbar. Nach Einschätzung der Polizei bleiben rund 45 Prozent aller Einbruchsversuche erfolglos. Die potenziellen Einbrecher geben auf, weil sie von dem sicherungstechnischen Einbruchschutz abgeschreckt werden. Schon eine technische „Hemmschwelle“ von einigen Minuten reicht in vielen Fällen aus, um Täter von ihrem Vorhaben abzubringen.
Zeitgewinnung als Sicherheitsprinzip:
Die Aufgabe von einbruchhemmenden Bauteilen ist es, den Einbruchsversuchen möglichst lange standzuhalten. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Einbrecher entdeckt wird und er seine Tat abbrechen muss.
Effektiven Einbruchschutz in der Garage nachrüsten
Garagentor
Ein veraltetes Garagentor einbruchsicher auszubauen, gestaltet sich schwierig. Das meiste Sicherheitszubehör, wie kopiergeschützte, versenkt eingebaute Schlosszylinder, robuste Beschläge oder ein zuverlässiger Schutz gegen das Aufhebeln, lassen sich an alten Garagentoren nur mit viel Aufwand und hohen Kosten nachrüsten. Darum ist die beste Maßnahme in diesem Fall der Einbau eines neuen Tors. Schon einbruchhemmende Garagentore der Widerstandsklasse (WK) 2, geprüft nach DIN EN 1627, bieten einen guten Einbruchsschutz. Sie erhalten Sie ab ca. 500 Euro inklusive einer automatischen Antriebstechnik.
Achten Sie auch auf das Garagenschloss und lassen Sie sich einen widerstandsfähigen Schließzylinder einbauen. Die Montage sollte durch eine Fachfirma erfolgen, nur dann ist das höchste Maß an Sicherheit gewährleistet.
Torantrieb
Automatische Torverriegelungen in der Antriebsschiene des Garagentors bieten sehr guten Schutz gegen gewaltsames Aufhebeln und Eindringen in die Garage. Sie wirken ebenfalls mechanisch und funktionieren so auch im Falle eines Stromausfalls. Automatische Garagentorantriebe lassen sich mit einer Funk-Fernbedienung, über Eingabe eines Codes oder per Fingerprint-Leser öffnen.
Garagentür
Die Garagentür ist ein klassischer, sicherheitstechnischer Schwachpunkt der Garage. Sie sollte, besonders wenn es sich um eine Durchgangstür von Garage zum Wohnhaus handelt, genauso gesichert sein wie eine Hauseingangstür.
Mit diesen Sicherheitsmaßnahmen halten Sie ungebetene Besucher aus Ihrer Garage fern:
- Garagentür sollte vom öffentlichen Bereich aus nicht einsehbar sein.
- Versehen Sie die Tür mit einem guten Schloss.
- Entscheiden Sie sich für eine Sicherheitstür.
Türschloss und Schließzylinder
Der Schwachpunkt von Standardtüren ist meist das Türschloss oder der Schließzylinder. Diesen können Sie jedoch meist ohne großen Aufwand gegen einen Zylinder mit einer höheren Sicherheits- und Bohrschutzklasse austauschen. Diese erhalten Sie ab circa 100 Euro.
Sicherheitstüren
Sie können sich ebenfalls für den Einbau einer Sicherheitstür entscheiden. Diese werden in mehreren Sicherheitsklassen unterteilt, welche durch spezielle Türaufbauten sowie Beschlagsveränderungen gewährleistet werden.
In unserer Tabellen zeigen wir Ihnen eine Übersicht zu den Widerstandsklassen bei Sicherheitstüren:
Widerstandsklasse |
Widerstandszeit |
Schutz vor
|
RC 2
(ehemals WK 2)
|
3 Minuten |
Einbruchsversuch mit einfachen Hebelwerkzeugen |
RC 3
(ehemals WK 3) |
5 Minuten |
Einbruchsversuch mit Brecheisen oder Hebelwerkzeugen |
RC 4
(ehemals WK 4) |
10 Minuten |
Einbruchsversuch mit Säge- und Schlagwerkzeugen |
RC 5
(ehemals WK 5) |
15 Minuten |
Einbruchsversuch mit Elektrowerkzeugen
|
RC 6
(ehemals WK 6) |
20 Minuten |
Einbruchsversuch mit besonders leistungsfähigen Elektrowerkzeugen |
Sicherheitstüren müssen, um den angegeben Sicherheitsstandard halten zu können, fachgerecht eingebaut werden. Dies ist in vollem Umfang nur bei einem Einbau in eine Garage aus Beton oder Mauerwerk möglich. Der Einbau einer Sicherheitstür in Stahlgaragen und bei Garagen mit Trockenwänden ist weniger sinnvoll. Sie erhalten eine Sicherheitstür ab circa 280 Euro.
Nachrüstung der Garagentür
Garagentüren können wirkungsvoll nachgerüstet werden, beispielsweise mit massiven Schubriegeln, starken Vorlegestangen aus Holz oder Querriegelschlössern. Letzteres erhalten Sie ab rund 150 Euro. Beachten Sie aber, dass zwischen Garage und Wohnhaus oft Brandschutztüren vorgeschrieben sind.
Die Nachrüstung sollte alle Bestandteile der Tür miteinbeziehen: Türblatt, Türrahmen, Türbänder, Türschlösser, Beschläge sowie Schließbleche. Eine alte Ausstattung lässt sich leichter aufbrechen und ist so immer ein Sicherheitsrisiko. Alle Sicherheitsmaßnahmen sollten sinnvoll aufeinander und mit Zusatzsicherungen abgestimmt sowie fachgerecht eingebaut werden. Nur so ist ein effektiver Einbruchschutz gewährleistet.
Unser Tipp:
Wenn Sie sich eine besonders sichere Garage wünschen, empfehlen wie Ihnen eine unterirdische Garage. Hierbei wird mithilfe eines hydraulischen Hubtisches Ihr Auto komplett in der Erde versenkt. Allerdings sind die Anschaffungskosten recht hoch.
Garagenfenster
Auch bei Garagenfenstern gibt es einige Sicherheitsmaßnahmen, die Sie beachten sollten:
- Planen Sie das Garagenfenster ebenfalls so, dass es vom öffentlichen Bereich aus nicht einsehbar ist.
- Vergittern Sie das Fenster.
- Statten Sie Garagenfenster mit zusätzlichem Sicherheitszubehör aus.
Bei der Vergitterung der Fenster muss auf einen ordnungsgemäßen und stabilen Einbau geachtet werden. Beim Sicherheitszubehör sollten Sie sich am besten von einem sachkundigen Fachmann beraten lassen. Zur Auswahl stehen abschließbare Fenstergriffe, Scharniersicherungen, Zusatzriegel und vieles mehr. Zusätzliche Fensterschlösser beispielsweise erhalten Sie bereits ab rund 20 Euro.
Die Sicherheitskette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Wenn Sie zwar Tor und Tür aufrüsten, jedoch das Garagenfenster ungeschützt lassen, werden Einbrecher den Weg durch das Fenster wählen. Denken Sie deshalb daran, alle Schwachstellen gleichermaßen abzusichern.