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So sorgen Sie für mehr Sicherheit in der Garage

Anika Wegner
Anika Wegner
31. Oktober 2022

Das Wichtigste in Kürze

  • Die durchschnittlichen Schäden bei einem Einbruch belaufen sich auf etwa 2.850 Euro.
  • Dank sicherungstechnischen Einrichtungen bleiben circa 45 Prozent der Einbrüche erfolglos.
  • Die Hausratversicherung übernimmt den Schadensersatz nur dann, wenn Sie selbst für ausreichend Sicherheit gesorgt haben.
  • Sie können für den Einbau einbruchhemmender Garagentore Fördermittel erhalten.

Eine unzureichend gesicherte Garage kann Ihr Auto und Ihr Wohnhaus gefährden. Wir zeigen Ihnen, was Sie gegen unwillkommene Gäste tun können, und informieren Sie zudem über die wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen für Ihre Garage. Vor allem Fenster und Verbindungstüren zum Haus sollten besonders geschützt werden.

Das sagt die Statistik über Garageneinbrüche

Eindringlinge verschaffen sich hauptsächlich über Garagen Zutritt, um von dort über Verbindungstüren in das Wohnhaus zu gelangen. In Garagen wird aber auch eingebrochen, um wertvolle Gegenstände zu entwenden, wie zum Beispiel Fahrräder, Autos, teure Sportgeräte oder hochwertige Werkzeuge. Der Schaden beim Diebstahl ist groß: Er beträgt bei Einbrüchen durchschnittlich rund 2.850 Euro.

Maßnahmen für mehr Sicherheit in der Garage sind erfolgreich

Die gute Nachricht vorab: Einbrüche sind verhinderbar. Nach Einschätzung der Polizei bleiben rund 45 Prozent aller Einbruchsversuche erfolglos. Die potenziellen Eindringlinge geben auf, weil sie von dem sicherungstechnischen Einbruchschutz abgeschreckt werden. Schon eine technische „Hemmschwelle“ von einigen Minuten reicht in vielen Fällen aus, um Täter:innen von ihrem Vorhaben abzubringen.

Zeitgewinnung als Sicherheitsprinzip:

Die Aufgabe von einbruchhemmenden Bauteilen ist es, den Einbruchsversuchen möglichst lange standzuhalten. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Eindringlinge entdeckt werden und ihre Tat abbrechen müssen.

Effektiven Einbruchschutz in der Garage nachrüsten

Garagentor

Ein veraltetes Garagentor einbruchsicher auszubauen, gestaltet sich schwierig. Das meiste Sicherheitszubehör, wie kopiergeschützte, versenkt eingebaute Schlosszylinder, robuste Beschläge oder ein zuverlässiger Schutz gegen das Aufhebeln, lässt sich an alten Garagentoren nur mit viel Aufwand und hohen Kosten nachrüsten. Darum ist die beste Maßnahme in diesem Fall der Einbau eines neuen Tors. Schon einbruchhemmende Garagentore der Widerstandsklasse (WK) 2, geprüft nach DIN EN 1627, bieten einen guten Einbruchsschutz. Sie erhalten so ein Tor ab ca. 500 Euro inklusive einer automatischen Antriebstechnik.

Achten Sie auch auf das Garagenschloss und lassen Sie sich einen widerstandsfähigen Schließzylinder einbauen. Die Montage sollte durch eine Fachfirma erfolgen, nur dann ist das höchste Maß an Sicherheit gewährleistet. Haben Sie den richtigen Fachbetrieb noch nicht gefunden, helfen wir Ihnen bei der Suche nach bis zu drei passenden Anbietern, die zeitnah einen Termin mit Ihnen vereinbaren und Sie beraten. Füllen Sie dazu einfach unseren Online-Fragebogen aus.

Torantrieb

Automatische Torverriegelungen in der Antriebsschiene des Garagentors bieten sehr guten Schutz gegen gewaltsames Aufhebeln und Eindringen in die Garage. Sie wirken ebenfalls mechanisch und funktionieren so auch im Falle eines Stromausfalls. Automatische Garagentorantriebe lassen sich mit einer Funk-Fernbedienung, über Eingabe eines Codes oder per Fingerprint-Leser öffnen.

Garagentür

Die Garagentür ist ein klassischer, sicherheitstechnischer Schwachpunkt der Garage. Sie sollte genauso gesichert sein wie eine Hauseingangstür - besonders gilt das, wenn es sich um eine Durchgangstür von der Garage zum Wohnhaus handelt. Mit diesen Sicherheitsmaßnahmen halten Sie ungebetene Besucher:innen aus Ihrer Garage fern:

  • Die Garagentür sollte vom öffentlichen Bereich aus nicht einsehbar sein.
  • Versehen Sie die Tür mit einem guten Schloss.
  • Entscheiden Sie sich für eine Sicherheitstür.

Türschloss und Schließzylinder

Der Schwachpunkt von Standardtüren ist meist das Türschloss bzw. der Schließzylinder. Diesen können Sie jedoch meist ohne großen Aufwand gegen einen Zylinder mit einer höheren Sicherheits- und Bohrschutzklasse austauschen. Diesen erhalten Sie ab etwa 100 Euro.

Sicherheitstüren

Sie können sich ebenfalls für den Einbau einer Sicherheitstür entscheiden. Diese werden in mehrere Sicherheitsklassen unterteilt, welche sich durch spezielle Türaufbauten sowie Beschlagsveränderungen auszeichnen. In unserer Tabelle finden Sie eine Übersicht zu den Widerstandsklassen bei Sicherheitstüren:

Widerstandsklasse

Widerstandszeit

Schutz vor

RC 2 (ehemals WK 2)

3 Minuten

Einbruchsversuch mit einfachen Hebelwerkzeugen

RC 3 (ehemals WK 3)

5 Minuten

Einbruchsversuch mit Brecheisen oder Hebelwerkzeugen

RC 4 (ehemals WK 4)

10 Minuten

Einbruchsversuch mit Säge- und Schlagwerkzeugen

RC 5 (ehemals WK 5)

15 Minuten

Einbruchsversuch mit Elektrowerkzeugen

RC 6 (ehemals WK 6)

20 Minuten

Einbruchsversuch mit besonders leistungsfähigen Elektrowerkzeugen

Sicherheitstüren müssen, um den angegeben Sicherheitsstandard halten zu können, fachgerecht eingebaut werden. Dies ist in vollem Umfang nur bei einem Einbau in eine Garage aus Beton oder Mauerwerk möglich. Der Einbau einer Sicherheitstür in Stahlgaragen und bei Garagen mit Trockenwänden ist weniger sinnvoll. Sie erhalten eine Sicherheitstür ab circa 280 Euro.

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Nachrüstung der Garagentür

Garagentüren können wirkungsvoll nachgerüstet werden, beispielsweise mit massiven Schubriegeln, starken Vorlegestangen aus Holz oder Querriegelschlössern. Letztere erhalten Sie ab rund 150 Euro. Beachten Sie aber, dass zwischen Garage und Wohnhaus oft Brandschutztüren vorgeschrieben sind.

Die Nachrüstung sollte alle Bestandteile der Tür miteinbeziehen: Türblatt, Türrahmen, Türbänder, Türschlösser, Beschläge sowie Schließbleche. Eine alte Ausstattung lässt sich leichter aufbrechen und ist so immer ein Sicherheitsrisiko. Alle Sicherheitsmaßnahmen sollten sinnvoll aufeinander und mit Zusatzsicherungen abgestimmt sowie fachgerecht eingebaut werden. Nur so ist ein effektiver Einbruchschutz gewährleistet.

Unser Tipp:

Wenn Sie sich eine besonders sichere Garage wünschen, empfehlen wie Ihnen eine unterirdische Garage. Hierbei wird mithilfe eines hydraulischen Hubtisches Ihr Auto komplett in der Erde versenkt. Allerdings sind die Anschaffungskosten recht hoch.

Garagenfenster

Auch bei Garagenfenstern gibt es einige Sicherheitsmaßnahmen, die Sie beachten sollten:

  • Planen Sie das Garagenfenster ebenfalls so, dass es vom öffentlichen Bereich aus nicht einsehbar ist.
  • Vergittern Sie das Fenster.
  • Statten Sie Garagenfenster mit zusätzlichem Sicherheitszubehör aus.

Bei der Vergitterung der Fenster muss auf einen ordnungsgemäßen und stabilen Einbau geachtet werden. Zur Auswahl stehen abschließbare Fenstergriffe, Scharniersicherungen, Zusatzriegel und vieles mehr. Zusätzliche Fensterschlösser beispielsweise erhalten Sie bereits ab rund 20 Euro.

Wichtig:

Die Sicherheitskette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Wenn Sie zwar Tor und Tür aufrüsten, jedoch das Garagenfenster ungeschützt lassen, werden Eindringlinge den Weg durch das Fenster wählen. Denken Sie deshalb daran, alle Schwachstellen gleichermaßen abzusichern.

Was übernimmt die Hausratversicherung bei einem Garageneinbruch?

Beim Abschluss Ihrer Hausratsversicherung sollten Sie genau auf die Bedingungen achten. Der Diebstahl von Autoreifen wird von einer Hausratversicherung kaum ersetzt, da die Autoreifen von den meisten Versicherern nicht als Hausrat klassifiziert werden. Hochwertige Fahrräder sind in vielen Fällen nur bis zu einem Wert von 300 Euro versichert.

Einbruchsspuren und ausreichende Sicherung

Damit die Versicherung die Schäden übernimmt, müssen Einbruchsspuren sichtbar sein. Minderwertige Schlösser lassen sich jedoch ohne große Gewalteinwirkung öffnen. Auch Einbruchswerkzeuge kommen hier kaum zum Einsatz. Der daraus resultierende Vorwurf, die Garage sei nicht verschlossen gewesen, lässt Ihren Anspruch erlöschen.

Wer den Eindringlingen durch gekippte Fenster oder nicht verschlossene Türen und Tore den Zugang zur Garage vereinfacht, hat keinen Anspruch auf Schadensersatz. Auch ein von Anfang an unzureichendes Sicherheitskonzept gefährdet den Versicherungsschutz. Wer Wertsachen (beispielsweise Auto, Motorrad, E-Bike usw.) in der Garage lagert, muss den Einbruchschutz der Garage auch entsprechend dieser Werte sicherheitstechnisch ausrüsten.

Wertsachen in der Garage schützen
Je kostspieliger die Wertsachen in Ihrer Garage sind, desto mehr sollten Sie auf die Sicherheit achten.

Ordnungsgemäße Aufbewahrung

Wertsachen wie Schmuck oder Bargeld müssen ordnungsgemäß aufbewahrt werden, das heißt im Haus und auch dort am besten in einem Tresor. Leicht zugänglich aufbewahrtes Bargeld ist bei den meisten Haftpflichtversicherungen nur bis zu einem Wert von 500 Euro versichert.

Finanzielle Einbußen

Im Falle eines Einbruchs zahlen Geschädigte immer drauf. Denn selbst wenn die Versicherung Schadensersatz gewährt, wird nur der Zeitwert ersetzt. Ebenso erhöht sich der Monats- oder Jahresbeitrag in vielen Fällen.

Was ist der Zeitwert?

Wieviel ein versicherter Gegenstand zum Zeitpunkt des Schadens noch wert ist, zeigt der Zeitwert. Er ist das Gegenteil des Neuwertes. Ein gebrauchter Gegenstand kann dementsprechend nicht denselben Wert wie ein neuer haben.

Sichern Sie sich Fördermittel für besseren Einbruchschutz

Für den Einbau einbruchhemmender Garagentore und -zugänge können Sie staatliche Fördergelder erhalten. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet dafürden Förderkredit 159. Die Kreditsumme liegt bei maximal 50.000 Euro je Wohneinheit.

Beachten Sie, dass Sie den Antrag vor der Sicherheitsaufrüstung bei der KfW einreichen und eine Genehmigung bekommen müssen. Sollten Sie schon vorher mit dem Umbau beginnen, wird Ihr Antrag abgelehnt.