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Welche Förderungen für Wärmepumpen gibt es?

Lina Strauss, Online-Redakteurin bei Aroundhome
Lina Strauss
22. August 2023

Wärmepumpen nutzen die Umgebungswärme, um ein Haus mit Warmwasser zu versorgen, zu heizen oder zu kühlen. Dabei profitieren Hausbesitzer:innen nicht nur von der umweltfreundlichen Heizlösung, sondern erhalten auch attraktive Fördermittel vom Staat und ihrem Bundesland. Erfahren Sie, welche Förderungen es für Wärmepumpen gibt und welche Voraussetzungen Sie erfüllen müssen.

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Bundesweite Förderprogramme für Wärmepumpen

Die Regierung will mit Förderungen für Wärmepumpen einen Anreiz für Hausbesitzer:innen schaffen, ihre alten Heizungsanlagen gegen klimafreundliche Alternativen auszutauschen. Ein Förderprogramm auf Bundesebene gewährt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Dort erhalten Sie 25 bis 40 Prozent Förderung für klimafreundliche Heizlösungen.

Das Förderprogramm wird im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) immer wieder angepasst. Geplant ist für 2024 die Anhebung des möglichen Fördersatzes auf 70 Prozent. So könnte es in Zukunft einen Geschwindigkeitsbonus von 20 Prozent geben, wenn früher als gesetzlich vorgeschrieben auf eine CO2-neutrale Heizform umgestiegen wird. Auch zusätzliche Fördermittel für einkommensschwache Haushalte sind geplant.

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Höhe der BAFA-Zuschüsse für Wärmepumpen

Die Höhe der Zuschüsse des BAFA ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Anlagentyp der Wärmepumpe. Die förderfähigen Kosten sind gedeckelt auf 60.000 Euro pro Wohneinheit und Kalenderjahr, insgesamt auf maximal 600.000 Euro pro Gebäude. Wärmepumpen, die das Grundwasser, Erdreich oder Abwasser als Wärmequelle nutzen, werden zusätzlich gefördert, da sie weniger Strom verbrauchen.

Folgende Fördersätze gibt es beim BAFA:

  • 25 Prozent als Basis-Wärmepumpen-Förderung
  • 10 Prozent zusätzlich beim Tausch einer Öl-, Kohle- oder Nachtspeicherheizung oder einer mindestens 20 Jahre alten Gasheizung
  • 5 Prozent zusätzlich für Wasser- oder Erdwärmepumpen oder
  • 5 Prozent zusätzlich für eine Wärmepumpe mit natürlichem Kältemittel
  • 40 Prozent maximal als Deckelung der Förderung

Förderbeispiele für verschiedene Wärmepumpen-Typen:

  • Beispiel 1: Bauen Sie eine Luftwärmepumpe mit einem natürlichen Kältemittel ein und tauschen eine 21 Jahre alte Gasheizung aus, erhalten Sie 40 Prozent Förderung.
  • Beispiel 2: Bauen Sie eine Erdwärmepumpe mit einem natürlichen Kältemittel ein und tauschen eine 19 Jahre alte Gasheizung aus, erhalten Sie 30 Prozent Förderung.
  • Beispiel 3: Bauen Sie eine Wasserwärmepumpe mit einem natürlichen Kältemittel ein und tauschen eine Ölheizung aus (Alter spielt keine Rolle), erhalten Sie 40 Prozent Förderung.
  • Beispiel 5: Bauen Sie eine Luftwärmepumpe mit einem umweltschädlichen Kältemittel ein und tauschen eine 5 Jahre alte Gasheizung aus, erhalten Sie 25 Prozent Förderung.

Neben den Anschaffungs- , Erschließungs- und Installationskosten einer Wärmepumpe können über das BAFA weitere Maßnahmen gefördert werden, die den Wirkungsgrad einer Wärmepumpe erhöhen, wie zum Beispiel ein hydraulischer Abgleich oder der Einbau von Flächenheizungen, Warmwasser- sowie Pufferspeicher. Mehr Infos erhalten Sie im BAFA-Infoblatt zu den förderfähigen Maßnahmen.

Voraussetzungen für den Erhalt der BAFA-Förderung

Ein wichtiger Kennwert für die Förderfähigkeit einer Wärmepumpe ist die jahreszeitbedingte Raumheizungseffizienz, auch ETAs oder ƞs genannt. Der Wert zeigt, wie effizient eine Wärmepumpe tatsächlich arbeitet. Luftwärmepumpen müssen einen ƞs-Wert von 120 Prozent bei einer Vorlauftemperatur von 55 Grad erfüllen. Wasser- und Erdwärmepumpen müssen Werte von mindestens 135 Prozent aufweisen. Einen Überblick finden Sie in der Liste der förderfähigen Wärmepumpen der BAFA.

Außerdem gelten folgende Voraussetzungen:

  • Sie müssen den Förderantrag stellen, bevor Sie die Wärmepumpe kaufen oder eine Fachfirma beauftragen.
  • Das Investitionsvolumen muss mindestens 2.000 Euro brutto betragen.
  • Bei bivalenten Systemen muss nach Durchführung der Maßnahme zu mindestens 65 Prozent durch erneuerbare Energien geheizt werden.
  • Die Wärmepumpe muss neu sein, darf kein Prototyp und keine Eigenbauanlage sein.

So stellen Sie einen BAFA-Förderantrag

  1. Angebote von Fachfirmen einholen, aber noch keinen Auftrag vergeben!
  2. Zuwendungsbescheid kommt per Post: Auftrag vergeben und Maßnahmen starten
  3. Über das BAFA-Portal die Verwendungsnachweise hochladen und Zuschuss erhalten

Folgende Dokumente benötigen Sie:

  • Bestätigung der wahrheitsgemäßen Angaben
  • Rechnungsunterlagen
  • Fachunternehmererklärung (vom Installationsbetrieb auszufüllen)
  • ggfs. Bohrzertifikat sowie verschuldensunabhängige Versicherung

Regionale und kommunale Förderungen

Neben den nationalen Förderprogrammen gibt es auch regionale und kommunale Förderungen, die Ihnen zusätzlich zur Verfügung stehen können. Informieren Sie sich bei Ihrer jeweiligen Gemeinde oder Ihrem Bundesland, welches Förderprogramm für Sie infrage kommen könnten. Folgende Tabelle zeigt eine Übersicht mit je einer regionalen Förderung für Wärmepumpen pro Bundesland.

Regionale Förderungen lassen sich teilweise mit staatlichen Förderungen kombinieren. Um Ihr Einsparpotenzial voll auszuschöpfen, sollten Sie sich von Fachfirmen für Wärmepumpen beraten lassen. Diese haben einen Überblick, welche Förderprogramme es gibt und welche Wärmepumpen für Sie infrage kommen. Nutzen Sie außerdem den Fördermittel-Check von Aroundhome für eine erste, aktuelle Übersicht. Zum Tool kommen Sie über die folgende Box:

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Steuerliche Vorteile bei Wärmepumpen

Neben Förderungen der BAFA und regionalen Programmen ist ein Steuerbonus die dritte Möglichkeit, Förderungen für die Wärmepumpe zu nutzen. Eigentümer:innen können 20 Prozent der Aufwendungen für energetische Sanierung über drei Jahre geltend machen. Dazu zählen:

  • der Einbau einer Wärmepumpe
  • Heizungsaustausch oder -optimierung
  • Maßnahmen zur Dämmung

Wichtig beim Steuerbonus für Wärmepumpen:

  • Das Haus muss mindestens 10 Jahre alt sein und selbst genutzt werden.
  • Die Förderung ist auf 40.000 Euro begrenzt.
  • Die Maßnahmen müssen nicht warten, Sie müssen vorab keinen Antrag stellen.
  • Reichen Sie mit der Einkommensteuererklärung nachträglich eine Fachunternehmensbescheinigung ein.
  • Die Wärmepumpe muss die gleichen technischen Voraussetzungen erfüllen wie bei der BAFA-Förderung.
  • Eine steuerliche Abschreibung ist nur möglich, wenn keine staatliche Förderung in Anspruch genommen wurde.

Steuerbonus für Handwerkerleistungen

Erfüllt Ihre Wärmepumpe nicht die technischen Mindestanforderungen, bleibt Ihnen eine weitere Alternative: Sie können jedes Jahr 20 Prozent der Lohnkosten für den Handwerksbetrieb steuerlich geltend machen, bis zu einer Förderhöchstsumme von 1.200 Euro.

Banken und Kredite für Wärmepumpen

Wenn Sie nicht nur Einzelmaßnahmen, sondern eine Wärmepumpe im Rahmen eines größeren Projekts planen, können Sie einen zinsgünstigen Kredit von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erhalten. Folgende KfW-Förderungen schließen Wärmepumpen ein:

Wohngebäude-Kredit 261:

  • gefördert wird Sanierung oder Kauf eines frisch sanierten Effizienzhauses
  • bis zu 150.000 Euro Kredit, wenn Erneuerbare-Energien-Klasse erreicht wird
  • Laufzeit 4 bis 30 Jahre bei effektivem Jahreszins ab 0,33 Prozent

Wohngebäude-Kredit 297, 298:

  • gefördert wird Neubau und Erstkauf klima­freundlicher Wohn­gebäude
  • bis zu 150.000 Euro wenn Effizienzhaus-Stufe 40 mit Qualitätssiegel erreicht wird
  • bis zu 35 Jahre Laufzeit und bis zu 10 Jahre Zinsbindung bei effektivem Jahreszins ab 0,81 Prozent

Voraussetzungen für den KfW-Kredit

Der Kreditantrag ist ebenfalls vor Vorhabensbeginn zu stellen. Außerdem müssen Sie einen oder eine Energieeffizienz-Expert:in hinzuziehen. Für das Qualitätssiegel beim Wohngebäude-Kredit 297/298 müssen Sie außerdem eine QNG-Zertifizierungsstelle und einen oder eine QNG-Nachhaltigkeits-Berater:in einbeziehen.

Praktische Tipps zur Förderung einer Wärmepumpe

  • Stellen Sie den Förderantrag vor Baubeginn oder Beauftragung der Fachfirma.
  • Prüfen Sie vor dem Kauf einer Wärmepumpe, ob diese die technischen Anforderungen für eine Förderung erfüllt.
  • Informieren Sie sich vorab, welche Unterlagen Sie je nach Förderprogramm benötigen und reichen Sie den Antrag vollständig ein.
  • Bewahren Sie die Dokumente und Rechnungen für alle Leistungen rund um die Wärmepumpe gut auf.
  • Wurde die BAFA-Förderung bewilligt, haben Sie in der Regel sechs Monate Zeit, um den Verwendungsnachweis online zu aktivieren.
  • Erkundigen Sie sich nach regionalen Förderprogrammen, die sich mit staatlichen Förderungen kombinieren lassen.
  • Nutzen Sie steuerliche Vorteile wie Abschreibungen für die Wärmepumpe, wenn Sie keine staatliche Förderung erhalten haben.

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Häufig gestellte Fragen

Werden Wärmepumpen 2023 gefördert?

Ja, Wärmepumpen werden im Jahr 2023 gefördert. Ihnen stehen unterschiedliche Förderprogramme zur Verfügung, zum Beispiel die BAFA-Förderung für den Einbau einer Wärmepumpe als Einzelmaßnahme oder ein KfW-Kredit im Rahmen einer Komplettsanierung. Außerdem gibt es auch 2023 viele regionale Förderprogramme für Wärmepumpen.

Wie hoch ist die Förderung bei einer Wärmepumpe?

Die höchsten Fördersätze erhalten Sie in der Regel von der BAFA. Dort gibt es bis zu 40 Prozent Förderung für eine Wärmepumpe.

Wie lange gibt es noch Förderungen für Wärmepumpen?

Die Förderung für Wärmepumpen steht nicht unbegrenzt zur Verfügung. Sobald das Budget eines Förderprogramms erschöpft ist, können keine weiteren Anträge mehr gestellt werden. Daher ist es ratsam, sich frühzeitig über die Verfügbarkeit und Bedingungen der Förderungen zu informieren. In der Regel werden die Fördertöpfe jedes Jahr wieder aufgefüllt.

Wann wird die Förderung für Wärmepumpen ausgezahlt?

Die genaue Auszahlungszeit variiert je nach Bundesland oder Förderprogramm. In einigen Fällen erfolgt die Auszahlung in Form einer einmaligen Pauschale, während in anderen Fällen eine Ratenzahlung über einen bestimmten Zeitraum vorgesehen ist. Die Auszahlung erfolgt in der Regel nach Abschluss der Maßnahme oder nach Vorlage entsprechender Nachweise und kann mehrere Monate dauern.