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Wann lohnt sich eine Wärmepumpe wirklich?

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Wärmepumpen bieten eine umweltfreundliche Alternative zu Gas- und Ölheizungen, doch nicht überall ist die Installation problemlos möglich. Bestimmte Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit die Investition sich wirklich lohnt. Erfahren Sie, welche Kriterien entscheidend sind.
Unsere Autorin Christina Tobias ist als Senior Editor Expertin für die Bereiche Küche und Heizung.
Christina Tobias
13.01.2025, 11:40 Uhr
Wärmepumpe an einem Wohnhaus montiert
Womit möchten Sie in Zukunft heizen?

Voraussetzungen für eine Wärmepumpe

Damit der Einbau einer Wärmepumpe sinnvoll ist, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Dazu zählen die passende Vorlauftemperatur, die richtige Dimensionierung der Heizkörper und genügend Platz für die Anlage. Nur wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, arbeitet die Wärmepumpe effizient und kann langfristig Kosten einsparen.

Die richtigen Heizkörper

Die Dimensionierung der Heizkörper ist entscheidend für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe. Das liegt an der Vorlauftemperatur. Kleine Heizkörper benötigen höhere Temperaturen, um Räume ausreichend zu erwärmen. Da Wärmepumpen üblicherweise mit niedrigeren Vorlauftemperaturen von maximal 55 Grad Celsius arbeiten, sind sie auf geeignete Heizlösungen angewiesen.

Geeignete Heizkörperarten:

  • Flächenheizungen wie Fußbodenheizungen oder Wand-Flächenheizungen, da sie mit geringeren Temperaturen effizient arbeiten.

  • Wärmepumpenheizkörper, die mithilfe kleiner Ventilatoren die Raumluft durch die Heizflächen befördern und so eine bessere Wärmeübertragung ermöglichen.

Testen Sie Ihr aktuelles Heizungssystem

Ob Ihre aktuelle Heizung die niedrigen Vorlauftemperaturen für eine Wärmepumpe unterstützt, können Sie ganz leicht testen: Stellen Sie an einem kühlen Tag die Wassertemperatur auf etwa 50 Grad ein. Werden die Räume angenehm warm? Dann ist die Nutzung einer Wärmepumpe grundsätzlich möglich. Reicht die Wärme nicht aus, kann ein größerer Heizkörper helfen, mit niedrigeren Vorlauftemperaturen eine ausreichende Wärme zu erzielen. Allerdings gibt es mittlerweile auch Hochtemperatur-Wärmepumpen, die mit Vorlauftemperaturen von bis zu 70 Grad Celsius arbeiten und so den Einsatz bestehender Heizkörper ermöglichen.

Wärmepumpen im Sonnenschein vor einem Einfamilienhaus.
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Genügend Platz

Je nach Art und Funktionsweise der Wärmepumpe ist unterschiedlich viel Platz nötig:

  • Luftwärmepumpen benötigen einen geeigneten Standort für das Außengerät, der eine freie Luftzufuhr ermöglicht.

  • Wasserwärmepumpen erfordern Platz für Brunnen, die durch Erdarbeiten geschaffen werden.

  • Erdwärmepumpen erfordern ausreichend Grundstücksfläche, die für Bohrungen geeignet ist.

Wärmepumpenarten in der Übersicht

Ausreichende Dämmung

Wärmepumpen eignen sich besonders gut für Neubauten, insbesondere für Niedrigenergie- und Passivhäuser. Der energetische Zustand von Altbauten, die vor 1995 errichtet und seitdem nicht saniert wurden, entspricht diesen Standards möglicherweise nicht. Somit werden in Bestandsgebäuden oft Dämmmaßnahmen erforderlich. Ist das Gebäude gut gedämmt, muss die Heizung weniger leisten und die Vorlauftemperatur kann niedriger eingestellt werden. Die größten Effekte erzielen Sie mit der Dämmung der obersten Geschossdecke und dem Austausch von Fenstern und der Haustür.

Ab welcher Energieeffizienzklasse lohnt sich eine Wärmepumpe?

Wärmepumpen arbeiten besonders effizient in gut gedämmten Häusern mit einer Flächenheizung. Häuser mit der Energieeffizienz A+, A, B, C und D sind daher gut geeignet für Wärmepumpen. Bei unsanierten Gebäuden mit einer Energieeffizienzklasse von G oder H reicht eine Wärmepumpe alleine oft nicht aus, um ausreichend zu heizen. Eine Fachfirma kann Sie genau beraten, ob sich eine Wärmepumpe für Ihr Haus lohnt und welche Möglichkeiten es gibt.

Energieeffizienzklasse

Kilowattstunden jährlich

Haustyp

A+

0-30

Neubauten mit höchstem Energiestandard z. B. Passivhaus

A

30-50

Neubauten, Niedrigenergiehäuser

B

50-75

normale Neubauten

C

75-100

Mindestanforderung Neubau

D

100-130

gut sanierte Altbauten

E

130-160

sanierte Altbauten

F

160-200

sanierte Altbauten

G

200-250

teilweise sanierte Altbauten

H

über 250

unsanierte Gebäude

Quelle: Wegatech

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Ab wann lohnt sich eine Wärmepumpe?

Die Investition in eine Wärmepumpe kann sich bereits nach weniger als zehn Jahren amortisieren. Zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit gegenüber einer Gasheizung benötigen Sie die Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpe, den aktuellen Strompreis sowie die derzeitigen Gaspreise zum Vergleich. Der Grund: Mit einer Wärmepumpe sparen Sie Heizkosten, müssen aber mit höheren Stromkosten rechnen.

Die JAZ sollte mindestens das Verhältnis des Strompreises zum Gaspreis abbilden. Das hilft Ihnen, zu beurteilen, ob die Wärmepumpe im Vergleich zu einer Gasheizung wirtschaftlich ist. Ein höherer Strompreis erfordert eine bessere Effizienz der Wärmepumpe, also eine höhere JAZ, damit die Heizkosten wettbewerbsfähig bleiben. Anders gesagt: Je mehr Sie für Strom zahlen, desto effizienter muss die Wärmepumpe arbeiten, um im Vergleich zu Gas wirtschaftlich zu sein.

Beispielrechnung 1:

  • Strompreis: 29 Cent/kWh

  • Gaspreis: 10 Cent/kWh

  • 29 Cent/kWh ÷ 10 Cent/kWh

  • = min. 2,9 als Jahresarbeitszahl

Beispielrechnung 2:

  • Strompreis: 46 Cent/kWh

  • Gaspreis: 20 Cent/kWh

  • 46 Cent/kWh ÷ 20 Cent/kWh

  • = min. 2,3 als Jahresarbeitszahl

Wärmepumpentarife

Viele Grundversorger bieten spezielle Stromtarife für Wärmepumpen an. Diese Tarife sind oft günstiger als normale Haushaltsstromtarife und wurden speziell entwickelt, um die Betriebskosten von Wärmepumpen zu senken. Informieren Sie sich bei Ihrem Stromanbieter, ob solche Tarife verfügbar sind. Sie können die Wirtschaftlichkeit Ihrer Wärmepumpe zusätzlich verbessern.

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Investitionskosten senken mit Förderungen

Je geringer die Anschaffungskosten sind, desto schneller rentiert sich eine Wärmepumpe. Daher lohnt es sich, staatliche Förderungen zu beantragen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gewährt attraktive Förderungen für Wärmepumpen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet im Rahmen der Heizungsoptimierung Zuschüsse für Maßnahmen, die den Wirkungsgrad einer Wärmepumpe erhöhen. Außerdem gibt es in den Bundesländern regionale Förderprogramme, die sich oft mit staatlichen Förderprogrammen kombinieren lassen.

Infografik zu Fördersätzen und Bonuszahlungen im Rahmen der Heizungsförderung 2024

Welche Wärmepumpen-Art lohnt sich?

Bei der Entscheidung für oder gegen eine Wärmepumpe gilt es vor allem abzuwägen, welche Art für Ihr Gebäude am besten geeignet ist. Die Hauptunterschiede liegen in der Energiequelle: Umgebungsluft, Grundwasser oder Erdreich. Unsere Übersicht zeigt Ihnen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Pumpen.

Luftwärmepumpen

Luftwärmepumpen sind eine beliebte Wahl, da sie einfach zu installieren sind und keine aufwendigen Erdarbeiten erfordern. Sie entziehen der Außenluft Wärme.

Vorteile

Nachteile

Einfache Montage (keine Bohrungen erforderlich)

Geringere Effizienz bei hoher Luftfeuchtigkeit oder starkem Wind, da diese die Wärmeaufnahme aus der Umgebungsluft beeinträchtigen können

Anschaffungspreis: ca. 8.000 - 20.000 Euro; günstiger als andere Wärmepumpen-Arten

Bei sehr kalten Wintern könnte die Unterstützung durch ein anderes Heizsystem erforderlich sein

Wasser- und Erdwärmepumpen

Wasser- und Erdwärmepumpen nutzen die Wärme aus dem Grundwasser oder dem Erdreich, was sie besonders effizient macht. Sie eignen sich für Gebäude mit höherem Wärmebedarf, erfordern jedoch umfangreiche Erschließungsarbeiten und sind in der Anschaffung teurer.

Vorteile

Nachteile

Effizienter als Luftwärmepumpen

Anschaffungspreis höher: 10.000 - 20.000 Euro; zusätzlich Erschließungsarbeiten notwendig

Besonders geeignet für größere Gebäude mit höherem Wärmebedarf

Bohrungen müssen genehmigt werden, sind nicht überall möglich und erfordern Platz

Fazit: Wann lohnt sich eine Wärmepumpe wirklich?

Wärmepumpen haben höhere Anschaffungskosten als andere Heizsysteme. Durch die Einsparungen in der Wärmeerzeugung können sich die Kosten jedoch innerhalb von weniger als zehn Jahren amortisieren – vorausgesetzt, das Gebäude ist gut gedämmt und verfügt idealerweise über eine Flächenheizung. Durchschnittliche Einfamilienhäuser zwischen 100 und 130 Quadratmetern profitieren am meisten von der Nutzung günstiger Luftwärmepumpen. Für größere Häuser mit höherem Wärmebedarf ist meist eine Wasser- oder Erdwärmepumpe die bessere Wahl, da diese Varianten effizienter arbeiten und den höheren Bedarf decken können.

Die Entwicklung der Energiepreise ist von äußeren Faktoren wie der politischen Entwicklung abhängig. Wer dennoch nicht auf fossile Energieträger verzichten möchte, kann beispielsweise auf eine Kombination aus Gasheizung und Wärmepumpe setzen, die Flexibilität und Effizienz bietet. Dabei unterstützt die Wärmepumpe, meist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, die Gasheizung bei milden Temperaturen und übernimmt auch die Warmwasserbereitung. Bei sehr kaltem Wetter sorgt die Gasheizung für zusätzliche Wärme. Besonders in gut gedämmten Gebäuden kann diese Kombination effektiv arbeiten und durch den Einsatz von Ökostrom auch umweltfreundlicher werden. Auch im Altbau kann eine Hybridheizung sinnvoll sein, wenn die Dämmung ausreichend ist.

Fachfirmen für Heizungen finden

Lassen Sie sich in jedem Fall von einem Fachbetrieb bezüglich Ihrer Heizmöglichkeiten beraten. Wir vermitteln Ihnen bis zu drei Fachfirmen für Wärmepumpen aus Ihrer Region. Füllen Sie dazu einfach unser Online-Formular aus. Ein Fachbetrieb kann Ihnen genau ausrechnen, wie hoch Ihr Heizbedarf im Jahr ist und welche Kosten Sie erwarten können.

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Häufig gestellte Fragen
Wann lohnt sich eine Wärmepumpe nicht?

Ob sich die Investition in eine Wärmepumpe lohnt, hängt vom Gebäude ab. Energieberater:innen können genau prüfen, inwiefern Ihr Zuhause für die verschiedenen Arten von Wärmepumpen geeignet wäre. Besonders wichtige Kriterien dabei: die Dämmung und die Heizungsvorlauftemperatur. Letztere sollte auch an kalten Tagen bei maximal 50 Grad Celsius liegen. Da Wärmepumpen mit Strom betrieben werden, ist es außerdem ratsam, einen Blick auf die Arbeitszahl zu werfen. Sie sollte größer sein als die Differenz aus Strompreis und Gas- bzw. Ölpreis.

Welche Jahresarbeitszahl (JAZ) hat welche Wärmepumpe?

Die Luft-Wärmepumpe hat eine JAZ von 2,8 bis 4,7, die Erdwärmepumpe hat eine JAZ von 3,5 bis 5,2 und die Grundwasserpumpe hat eine JAZ von 3,8 bis 6,4. Je höher die JAZ ist, desto effizienter ist die Wärmepumpe. (Quelle: Verbraucherzentrale NRW)

Kann eine Wärmepumpe eine Gasheizung ersetzen?

Theoretisch lässt sich jede Immobilie mit einer Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser ausrüsten. Aufgrund des geringeren Dämmstandards heizt eine Wärmepumpe in Altbauten allerdings meist weniger effizient als eine moderne Gasbrennwerttherme. Das bedeutet hohe Betriebskosten und eventuell muss in sehr kalten Wintern trotzdem zusätzlich mit einer Gasheizung gearbeitet werden.

Was sind die Nachteile einer Wärmepumpe?

Wärmepumpen sind teuer in der Anschaffung und setzen je nach Art Bohrungen voraus, die baulich genehmigt werden müssen. Außerdem werden sie mit Strom betrieben und werden deshalb idealerweise mit einer Photovoltaik-Anlage kombiniert, um die Betriebskosten niedrig zu halten. Empfehlenswert ist das Konsultieren einer Energieberaterin oder eines Energieberaters. Diese Fachleute können den Zustand der Dämmung beurteilen und einschätzen, ob sich die Investition in eine Wärmepumpe bei Ihrem Gebäude lohnt.

Brauche ich für eine Wärmepumpe eine Genehmigung?

Luft-Wasser-Wärmepumpen erfordern üblicherweise keine Genehmigung, während Wasser-Wasser- und Sole-Wasser-Wärmepumpen für die nötigen Bohrungen eine Genehmigung brauchen. Es ist empfehlenswert, sich bei örtlichen Behörden oder Fachfirmen über die bei Ihnen geltenden Vorschriften zu informieren. Ihre Fachfirma kann die Antragsstellung für Sie übernehmen.

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