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Fußbodenheizung
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Pro und Kontra:

Welche Vor- und Nachteile bietet eine Fußbodenheizung?

Christina Tobias, Online-Redakteurin
Christina Tobias
18. September 2023

Das Wichtigste in Kürze

  • Fußbodenheizungen gehören zu den Flächenheizungen.
  • Es wird zwischen elektrischen Modellen, Nass- und Trockensystemen unterschieden.
  • Die Kosten liegen je nach Art zwischen 35 und 70 Euro pro Quadratmeter.
  • Achten Sie darauf, dass der gewählte Bodenbelag für Fußbodenheizungen zugelassen ist.

Warme Füße und eine wohlige Raumtemperatur: Das bietet eine Fußbodenheizung. Doch mit welchen Kosten ist die Installation verbunden und welche Aspekte sollten Sie vor dem Kauf bedenken?

Wie funktioniert eine Fußbodenheizung?

Fußbodenheizungen sind Flächenheizungen, die den Raum mithilfe von im Fußboden verlegten Rohren gleichmäßig beheizen. Die Rohre werden entweder mit Wasser oder Strom erwärmt. Die Energie wird dann an den Estrich abgegeben, der die Weiterleitung der Wärme an den Bodenbelag ermöglicht. Die erwärmte Luft steigt nun von unten nach oben, was für ein angenehmes Raumklima sorgt. Es stehen zwei verschiedene Systeme zur Wahl: Warmwasser- und Elektroheizung.

Fußbodenheizung Wärmeverteilung

Mit Warmwasser betriebene Fußbodenheizung

Bei Fußbodenheizungen, die mit Warmwasser betrieben werden, wird zwischen Nass- und Trockensystemen unterschieden. Bei Nasssystemen liegen die Heizrohre direkt im Estrich und werden von ihm umschlossen. Insbesondere bei Neubauten wird diese Variante favorisiert, da der Fußboden erst neu angelegt wird, die Installation dadurch wesentlich günstiger ist und die Wärmeübertragung durch den Heizestrich besser funktioniert.

Bei Trockensystemen werden dagegen die Heizungsrohre in Trockenestrichplatten unterhalb des Bodenbelags befestigt. Diese Verlegeart wird deshalb vor allem bei Altbauten und Modernisierungen bevorzugt, da sowohl der Aufwand als auch die Kosten geringer sind als bei der Installation eines Nasssystems.

Fußbodenheizung Wasser

Elektrische Fußbodenheizung

Elektrische Fußbodenheizungen haben eine geringe Aufbauhöhe und sind leicht zu montieren. Deshalb eignen sie sich besonders gut für eine nachträgliche Installation im Falle einer Renovierung oder als Ergänzung eines bestehenden Heizsystems. Bei der Montage werden Widerstandskabel oder Heizfolien, die in die Heizleiter eingearbeitet wurden, im oder auf dem Estrich verlegt. Anschließend wird der gewünschte Bodenbelag darüber verlegt.

Der große Nachteil elektrischer Fußbodenheizungen sind die hohen Stromkosten, die beim Betrieb anfallen können. Daher raten wir Ihnen, diese eher für kleine Räume, die nicht dauerhaft beheizt werden sollen, wie zum Beispiel das Badezimmer oder die Küche, zu verwenden.

Fußbodenheizung elektrisch

Welcher Bodenbelag eignet sich?

Heutzutage können viele Bodenbeläge mit einer Fußbodenheizung kombiniert werden. Sowohl natürliche Materialien wie Keramik, Holz, Stein und Kork als auch PVC-Beläge, Laminat und Teppiche sind geeignet. Achten Sie dennoch immer darauf, dass das Material für den Betrieb einer Fußbodenheizung freigegeben ist und die Wärme gut leiten kann. Außerdem sollte die Wattleistung je Quadratmeter nicht zu hoch sein. Fragen Sie im Zweifelsfall bei einem Fachbetrieb nach. Keramikfliesen speichern und leiten die Wärme besonders gut. Da Holz Fugen bilden kann, weil es stetig arbeitet, ist die Verwendung von Parkettstäben und kleinteiligen Mustern vorteilhaft. Die Holzarten Eiche, Nussbaum und Teak sind aufgrund ihrer guten Wärmeleitfähigkeit zu empfehlen.

Es gibt drei verschiedene Arten, wie die Rohre einer Fußbodenheizung verlegt werden können:

Fußbodenheizung Verlegungsart Bifilar
  • Bifilar: Das Heizungsrohr ist schneckenförmig angeordnet und verläuft wie eine Spirale von außen nach innen. Die Wärmeabgabe erfolgt gleichmäßig, da sich die Wärme auf mehr Raumabschnitte ausbreitet, bevor sie abkühlt.
Fußbodenheizung Verlegungsart Mäanderförmig
  • Mäanderförmig: Bei dieser Variante werden die Heizungsrohre in Form einer Schlangenlinie verlegt. Ziel ist, den gleichen Abstand der Heizungsrohre durch parallele Bahnen mit 180 Grad Schleifen zu erreichen. Der Nachteil dabei ist, dass die Wärmeabgabe der Rohre mit der Entfernung vom Heizgerät abnimmt. Möglicherweise erfolgt die Beheizung deshalb ungleichmäßig. Die Form eignet sich für kleine Zimmer, in denen keine hohe Heizleistung nötig ist.
Fußbodenheizung Verlegungsart Modulierend
  • Modular: Diese Version kombiniert die mäanderförmige mit der bifilaren Lösung. Die Rohrabstände können variieren und dadurch Zonen im Raum unterschiedlich stark beheizt werden.

Was kostet eine Fußbodenheizung?

Fußbodenheizungen kosten in der Regel etwas mehr als klassische Heizsysteme. Der genaue Preis hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab. Vorrangig entscheidet das System, das verbaut werden soll, darüber, wie teuer es am Ende wird.

Anschaffungskosten

Elektrische Fußbodenheizungen sind in der Anschaffung üblicherweise etwas günstiger als Warmwassersysteme. Dafür liegen die Betriebskosten höher.

Art der Fußbodenheizung

Kosten*

Nasssystem

  • 35 bis 70 Euro pro m² (inkl. Montage) (+Ausbauen und Entsorgen des alten Estrichs: 20 Euro pro m²)

Trockensystem

  • 35 bis 60 Euro pro m² (inkl. Montage)

Elektrische Fußbodenheizung

  • 20 bis 50 Euro pro m² (inkl. Montage)

*Preise sind Durchschnittswerte und dienen der Orientierung

Betriebskosten

Die jährlichen Heizkosten, die eine Fußbodenheizung verursacht, hängen stark von der Nutzung und der Art der Heizung ab. Für Vergleichszwecke basieren die im Folgenden genannten Preise auf der Annahme, dass der Wärmebedarf bei circa 10.000 Kilowattstunden im Jahr liegt.

  • Gas (ca. 9 ct/kWh*) = ca. 900 Euro pro Jahr
  • Heizöl (ca. 11,5 ct/kWh*) = ca. 1.150 Euro pro Jahr
  • Pellets (ca. 7,65 ct/kWh*) = ca. 765 Euro pro Jahr

Quelle: Verivox, Deutsches Pelletinstitut (Stand: 18.09.2023)

Bei einer elektrischen Fußbodenheizung liegen die Kosten oft deutlich höher. Rechnet man mit einem im September 2023 aktuellen Neukunden-Strompreis von 29,2 Cent/kWh, belaufen sich die Preise schnell auf mehrere Tausend Euro.

Sparschwein auf einer Heizung
Alle Systeme im Vergleich:

Vor- und Nachteile einer Fußbodenheizung

Wenn Sie sich für eine Fußbodenheizung entscheiden, profitieren Sie von einigen Vorteilen, sollten sich aber auch über die Nachteile bewusst sein:

Vorteile

Nachteile

keine sichtbaren Heizkörper

hohe Kosten im Falle einer Reparatur

angenehmes Raumklima

längere Aufheizphase

Wärmespeicher

hohe Anschaffungskosten im Falle einer nachträglichen Installation

gleichmäßige Wärmeverteilung

Frau sitzt vor Elektroheizung
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