Der Immobilienmarkt stabilisiert sich langsam und die Nachfrage nach Immobilien wird wieder größer. Die Inflationsrate ist deutlich niedriger als in den Monaten des Vorjahres und Finanzierungen werden wieder erschwinglicher. Wie ist die Gesamtsituation und ist es ratsam, Immobilien jetzt zu verkaufen, oder sollten Sie noch warten?
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Wer sich die Entwicklung der Immobilienpreise über die letzten Jahre hinweg anschaut, sieht einen rasanten Preisanstieg. Die Trendwende wurde bereits im vierten Quartal 2021 eingeleitet, als die Anstiege im Vergleich zum Vorjahresquartal erstmals abflachten. Wie die zuletzt im Juni 2024 vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zu den Preisanstiegen bei Wohnimmobilien zeigen, gehen die Preise seit dem vierten Quartal 2022 nun bereits das sechste Quartal in Folge zurück. Der Preisrückgang im ersten Quartal 2024 war allerdings wieder geringer als in den Quartal zuvor.
Quartal | Veränderungsrate zum Vorjahresquartal |
---|---|
Q1/2024 | -5,7 Prozent |
Q4/2023 | -7,2 Prozent |
Q3/2023 | -10,2 Prozent |
Q2/2023 | -9,6 Prozent |
Q1/2023 | -6,6 Prozent |
Q4/2022 | -3,6 Prozent |
Q3/2022 | +4,4 Prozent |
Die Preisentwicklung im Vergleich zu den jeweiligen Vorquartalen stabilisiert sich weiter. Laut dem Marktreport des Maklerunternehmens McMakler sind die bundesweiten Kaufpreise für Häuser vom vierten Quartal 2023 zum ersten Quartal 2024 um 0,1 Prozent gestiegen. Während es in den meisten Bundesländern kaum eine Veränderung gab, konnten die Häuserpreise in Hamburg immerhin ein Plus von 1,0 Prozent und im Saarland von 0,8 Prozent verzeichnen.
Die Wohnungspreise sind im ersten Quartal bundesweit um 0,1 Prozent zurückgegangen. Die Bundesländer mit den größten Preiszuwächsen sind auch hier Hamburg (+0,8 Prozent) und das Saarland (+0,6 Prozent).
Auch die Nachfrage nach Wohnimmobilien wird wieder stärker: Laut den Daten von McMakler ist sie im ersten Quartal 2024 bundesweit um 4,8 Prozent gestiegen. Expert:innen gehen aktuell weiterhin von einer Seitwärtsbewegung der Immobilienpreise aus.
Immobilie jetzt verkaufen oder warten?
Mittlerweile erzielen Immobilien niedrigere Verkaufspreise als in der Vergangenheit und Finanzierungen sind für Käufer:innen schwieriger geworden. Es kann daher länger dauern, Kaufwillige zu finden. Allerdings wird davon ausgegangen, dass die Bauzinsen stabil bleiben. Weil die Angst vor Zinssteigerungen wegfällt, könnte die Kaufbereitschaft von Interessent:innen weiter steigen. Expert:innen gehen außerdem von einer Seitwärtsbewegung der Immobilienpreise aus. Sind Sie bereit für den Verkauf, sollten Sie in nächster Zeit nicht damit rechnen, einen höheren Verkaufspreis erzielen zu können. Wenn Sie ein renovierungsbedürftiges Haus haben, kann es sich lohnen, vor dem Verkauf noch zu sanieren.
Generell ist das Leben teurer geworden, als es noch vor einigen Jahren war. Die Inflationsrate ist im Mai nach einem Rückgang seit Ende vergangenen Jahres erstmals wieder leicht angestiegen und liegt aktuell bei +2,4 Prozent. Der verhältnismäßig geringe Wert resultiert aber vor allem aus dem Vergleich mit dem hohen Preisniveau vom Mai 2023. Bei vielen Menschen mindern die höheren Lebenshaltungskosten die Bereitschaft, große Investitionen zu tätigen. Dazu kommt, dass vielen potenziellen Käufer:innen mittlerweile schlichtweg das Geld dafür fehlt, denn die Löhne steigen deutlich langsamer als die Preise. Je höher die Inflation ist, desto unwirtschaftlicher werden daher auch Immobilien für viele Kaufinteressierte. Eine positive Entwicklung ist allerdings, dass die Inflationsrate im Laufe des vergangenen Jahres wieder stark zurückgegangen ist.
Wer sich den Kauf einer Immobilie finanzieren will, braucht heute etwa 20 Prozent Eigenkapital. Zusätzlich nötig ist in den meisten Fällen ein Immobiliendarlehen. Die Tilgung so eines Kredits ist allerdings durch die gestiegenen Bauzinsen teurer geworden. Diese Erhöhung geht mit der Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) einher. Sie hatte den Leitzins seit Juli 2022 in mehreren Schritten erhöht. Im Juni 2024 fand erstmals wieder eine Senkung auf nun 4,25 Prozent statt. Der Leitzins wirkt sich auch auf den Bauzins aus.
Seit November 2023 ist bei den Bauzinsen wieder ein Rückgang zu sehen. Lagen die durchschnittlichen Zinsen in der Spitze bei etwa 4,4 Prozent, so sind mittlerweile wieder Zinssätze von 3,6 bis 3,8 Prozent üblich. Expert:innen rechnen zum größten Teil damit, dass die Zinsen in den nächsten Wochen und Monaten stabil bleiben werden. Von einem mittel- bis langfristigen Rückgang geht laut dem Interhyp-Bauzins-Trendbarometer die Hälfte der Expert:innen deutscher Kreditinstitute aus. Erneute Anstiege werden nicht prognostiziert.
Wie stark sich der Bauzins auf die Immobilienfinanzierung auswirkt, zeigen folgende Beispiele:
Kaufpreis der Immobilie | 400.000 Euro |
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Eigenkapital | 80.000 Euro |
Kredithöhe | 320.000 Euro |
Laufzeit | 25 Jahre |
Zinsbindung | 10 Jahre |
Abhängig davon, wie hoch der Zinssatz ist, ergibt sich ein anderes Gesamtbild bei den Kosten:
Zinssatz | 1,0 Prozent | 2,5 Prozent | 4,0 Prozent |
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Monatliche Tilgungsrate | 1.206 Euro | 1.436 Euro | 1.689 Euro |
Gesamtzinsen | 41.798 Euro | 110.672 Euro | 186.723 Euro |
Gesamtaufwand | 361.798 Euro | 430.672 Euro | 506.723 Euro |
Umfragen unter Kaufwilligen zeigen, dass Immobilien mit modernen Heizungssystemen und guter Isolierung besonders gefragt sind. Modernisierungen und energetische Sanierungen erhöhen den Verkaufspreis einer Immobilie. Das ist auf lange Sicht gut gedacht, wenn Käufer:innen diese höheren Preise stemmen können und die Lage auf dem Immobilienmarkt sich entspannt. Sinnvolle Modernisierungsmaßnahmen vor dem Hausverkauf sind zum Beispiel eine neue Wärmedämmung oder der Austausch der Heizungsanlage, wenn Sie aktuell noch auf Gas oder Öl setzen. Zudem gibt es Förderungen für energetische Sanierungen und die Förderquote für einen Heizungstausch hat sich mit Inkrafttreten des neuen Gebäudeenergiegesetzes 2024 auf bis zu 70 Prozent erhöht.
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Eine Immobilie zu veräußern, erfordert weitreichende Kenntnisse über die aktuelle Marktlage und die bürokratischen Erfordernisse. Bei allen Aufgaben rund um den Immobilienverkauf können professionelle Makler:innen Sie mit Ihrer Erfahrung bestmöglich unterstützen.
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