Ein Fundament wird in der Regel aus Beton gegossen. Für Garagen bieten sich vier verschiedene Fundamentarten an: ein Platten-, Ring-, Streifen- oder Punktfundament. Welche Variante für Sie infrage kommt, hängt von der Bodenbeschaffenheit und der Schwere der Garage ab.
Als Bodenplatte oder auch Betonfundament wird eine durchgehende Platte aus Beton bezeichnet. Sie wird in einem Stück gegossen und gleicht Bodenunebenheiten sehr gut aus. Für zusätzliche Stabilität werden in den feuchten Beton Baustahlmatten eingelegt. Eine Bodenplatte ist 15 bis 30 Zentimeter dick und kann ohne Probleme das Gewicht von gemauerten Massivgaragen und Beton Fertiggaragen tragen.
Vorteile | Nachteile |
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+ Einfach herzustellen + Gleicht Bodenunebenheiten gut aus + Für alle Bodenbeläge geeignet + Geeignet auch für instabilen Boden + Stabil genug für schwere Garagen | - Staunässegefahr wegen wasserundurchlässigem Boden - Materialverbrauch und -kosten sind höher |
Ein Punktfundament besteht aus einzelnen, tief in den Boden reichenden Betonsäulen, auf denen die Gesamtlast der Garage verteilt ist. Die Säulen sind mindestens 40 x 40 cm breit und 80 cm tief und müssen symmetrisch angeordnet werden. Ein Punktfundament bietet sich an, wenn Sie den Boden der Garage pflastern wollen und keine durchgehende Betonplatte wünschen. Es eignet sich hervorragend für leichtere Garagen oder Carports bei stabilem Untergrund.
Vorteile | Nachteile |
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+ Geringerer Materialverbrauch und -kosten + Tropfwasser vom Auto kann im Boden versickern | - Sehr genaue Bauausführung erforderlich - Setzungsgefahr: Nicht geeignet bei sandigem, instabilem Boden - Nicht für schwere Garagen geeignet |
Bei einem Streifenfundament werden zwei durchgehende Streifen Beton ins Erdreich gegossen. Sie sollten mindestens 40 Zentimeter breit und 80 Zentimeter tief sein. In dieser Tiefe ist das Fundament frostsicher. Der Boden der Garage wird beim Streifenfundament nicht betoniert, sondern mit Pflastersteinen belegt, so dass Schnee- oder Regenwasser vom Auto absickern kann. Bei einem Boden bis zur mittleren Tragfähigkeit bieten Streifenfundamente eine hohe Stabilität auch für schwere Garagen.
Vorteile | Nachteile |
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+ Gut geeignet auch bei stark abfallendem Untergrund + Schutz vor punktueller Bodensetzung + Keine Staunässebildung bei gepflastertem Untergrund | - Boden muss tragfähig genug sein - Aufwendige Methode, da mehrere Gräben ausgehoben werden müssen - Boden kann sich absetzen, wenn Streifen zu dicht nebeneinander verlaufen (Sohlpressung) |
Das Ringfundament ist eine erweiterte Version des Streifenfundaments. Dabei werden die Fundamentstreifen unter den Längswänden der Garage sowie unter der Vorder- und Rückwand etwa 80 bis 100 Zentimeter tief in Erdgraben gegossen. Entlang der Garagenwände entsteht so ein geschlossener oder u-förmiger Fundamentring mit etwa 40 Zentimeter Breite. Diese Fundamentart bietet so viel Stabilität, dass die Garagenwände mit Klinker verputzt werden können.
Vorteile | Nachteile |
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+ Mehr Stabilität, da alle Wände auf einem Fundament stehen + Keine Staunässebildung + Gleicht Gefälle des Grundstücks gut aus | - Höherer Materialbedarf und höhere Kosten - Aufwendigere Methode |
Wie viel ein Fundament für eine Garage kostet, hängt von der Größe, dem Materialverbrauch und dem Arbeitsaufwand ab. Bei diesen Faktoren unterscheiden sich die Fundamentarten. Die Bodenplatte verursacht höhere Materialkosten, der Arbeitsaufwand ist jedoch niedriger. Beim Streifen-, Ring- und Punktfundament ist es andersherum. Die Preisspanne reicht vom Punktfundament mit bis zu 100 Euro pro Quadratmeter bis zur Bodenplatte mit bis zu 150 Euro pro Quadratmeter. Wir geben Ihnen einen Überblick über die Kosten verschiedener Fundamentarten und -größen.
Fundamentgrößen | Kosten* Bodenplatte | Kosten* Ringfundament | Kosten* Streifenfundament | Kosten* Punktfundament |
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3 x 5 Meter | ca. 2.250 Euro | ca. 1.950 Euro | ca. 1.725 Euro | ca. 1.500 Euro |
4 x 6 Meter | ca. 3.600 Euro | ca. 3.120 Euro | ca. 2.760 Euro | ca. 2.400 Euro |
4 x 9 Meter | ca. 5.400 Euro | ca. 4.680 Euro | ca. 4.140 Euro | ca. 3.600 Euro |
6 x 6 Meter | ca. 5.400 Euro | ca. 4.680 Euro | ca. 4.140 Euro | ca. 3.600 Euro |
7 x 9 Meter | ca. 9.450 Euro | ca. 8.190 Euro | ca. 7.245 Euro | ca. 6.300 Euro |
*Preise sind Durchschnittskosten und dienen der Orientierung.
Die Kosten für das Fundament einer Fertiggarage lassen sich senken, wenn Sie die Bauarbeiten selbst durchführen. Beim Punktfundament müssen Sie mit reinen Materialkosten von ca. 40 bis 70 Euro pro Quadratmeter rechnen. Die Materialkosten für eine Betonplatte liegen bei ca. 85 bis 115 Euro pro Quadratmeter.
Welches Fundament Sie für Ihre Garage wählen sollten, hängt vom Garagengewicht, von der Lage des Grundstücks und der Bodenbeschaffenheit ab. Ihr Garagenbauer kann Sie am besten dazu beraten, welches Garagenfundament in Ihrem Fall am besten wäre. Wir geben Ihnen einen pauschalen Überblick, welches Fundament sich für welche Garage eignet:
Betonplatte | Ringfundament | Streifenfundament | Punktfundament | |
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Holzgarage | x | x | x | x |
Stahlgarage | x | x | x | x |
Betongarage | x | x | x | |
Gemauerte Garage | x |
Eine Bodenplatte ist für nahezu jeden Untergrund und für jede Garagenart geeignet. Ring- oder Streifenfundamente sind in der Regel stabil genug für Betongaragen. Sie sind eine optimale Lösung bei Grundstücken, die uneben oder am Hang gelegen sind. Bei einem Punktfundament sollte der Untergrund fest und stabil sein, damit sich durch Setzungen des Bodens keine Risse in den Garagenwänden bilden.
Beim Bau eines Garagenfundaments muss viel beachtet werden, damit die Stabilität und Langlebigkeit Ihrer Garage gewährleistet ist. Eine Fachfirma kann Ihnen die wichtige Arbeit abnehmen:
Die Fachfirma kümmert sich um alle anfallenden Planungen,
sucht das passende Fundament für die vorhandene Bodenbeschaffenheit aus,
erstellt das Fundament in ein bis zwei Tagen und
erledigt die Aufräumarbeiten.
Die Bodenplatte ist die Fundamentart, die am einfachsten selbst zu bauen ist.
Wenn Sie über handwerkliches Geschick verfügen, können Sie das Garagenfundament selbst gießen. Die Bodenplatte wird häufig für Laien empfohlen. Sie ist unkomplizierter zu errichten als ein Punkt-, Streifen- oder Ringfundament und für alle Garagenmodelle und Bodenarten geeignet.
Bei der Fundamentlegung wird eine Schalung verwendet, um den Beton in die gewünschte Form zu bringen.
Ein Fundamentplan gibt Auskunft über die Ausmaße des Fundaments. Den Plan erhalten Sie von Ihrem Garagenanbieter.
Stellen Sie die Maße der Garage fest und stecken Sie die Umrisse mit Hilfe eines Schnurgerüsts ab.
Heben Sie eine Vertiefung aus, begradigen und verdichten Sie den Boden. Die Grube muss mindestens 80 Zentimeter tief sein, um das Fundament vor Schäden durch Frost zu schützen.
Legen Sie eine Sauberkeitsschicht an. Füllen Sie dazu die Grube mit Kies und Schotter bis ca. 20 Zentimeter unter den Rand. Decken Sie diese Schicht mit fester Folie ab.
Legen Sie mit Holzbrettern eine Schalung an und gießen Sie den Beton ein.
In den noch feuchten Beton werden Stahlgitter gedrückt – die sogenannte Stahlbewehrung. Diese schützt vor Rissen im Fundament und sorgt für zusätzliche Stabilität.
Ziehen Sie mit einer langen Holzleiste oder Wasserwaage den überschüssigen Beton ab.
Decken Sie den Beton mit Folie ab, um Rissbildung zu verhindern, und lassen Sie das Fundament rund vier Wochen aushärten, bevor Sie die Garage aufstellen.
Wenn Sie ein Garagenfundament selbst bauen, können Probleme auftreten, die Sie vorher bedenken sollten:
Tragfähigkeit vom Boden und Erdreich: Ohne Bodengutachten ist es schwierig, sicher zu sagen, wie tragfähig der Boden ist und welche Art von Fundament sich eignet.
Mischen des Betons: Falsches Material, falsches Mischverhältnis oder falsche Verarbeitung können zu Rissen im fertigen Fundament führen.
Entwässerung beachten: Je nach Bodenbeschaffenheit ist eine Entwässerung unentbehrlich, damit die Standfestigkeit des Fundaments auf Dauer gesichert ist.
Aufsteigende Feuchtigkeit: Gelangt Feuchtigkeit aus dem Fundament in die Bausubstanz der Garage, können sich Risse oder Schimmel bilden und das Mauerwerk beschädigen.
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Durch das Gewicht des Gebäudes wird Druck auf das Fundament ausgeübt. Der Druck wird in den Untergrund übertragen, so dass das statische Gleichgewicht des Gebäudes erhalten werden kann. Direkt unter der Fundamentfläche entsteht dabei die größte Belastung, die Sohlpressung. Da die Sohlpressung sich dreieckförmig unter dem Fundamentabschnitt ausdehnt, dürfen einzelne Fundamentstreifen nicht zu nah beieinander gebaut werden. Die jeweiligen Abschnitte der Solpressung müssen daher beim Fundamentbau berücksichtigt werden. So können Sie eine sichere Druckverteilung gewährleisten und Bodensetzungen vermeiden.
Mit einem Schnurgerüst wird die genaue Position der geplanten Garage auf einem Grundstück abgesteckt. Dazu werden Holzpfosten mit horizontal vernagelten Holzbrettern an den Außenkanten des geplanten Fundaments gebaut. Diese sogenannten Schnurböcke liegen an jeder Außenkante und werden mit Schnüren verbunden, damit der Verlauf der späteren Bauwerkkanten ersichtlich ist.
Ein Garagenfundament sollte in Deutschland mindestens 80 Zentimeter tief sein. Diese Tiefe stellt sicher, dass das Fundament unterhalb der Frostgrenze liegt und somit vor Frostschäden geschützt ist. In einigen kälteren Regionen kann es ratsam sein, das Fundament noch tiefer zu setzen, etwa bis zu 100 Zentimeter.
Wie Ihr Boden beschaffen ist, erfahren Sie durch eine Bodenuntersuchung. Ein Baugrundgutachten erhalten Sie zum Beispiel bei Bauingenieur:innen oder Geolog:innen. Außerdem können Sie sich bei Ihrem lokalen Bauamt über die Bodenverhältnisse Ihres Grundstücks informieren.
Baugründe werden mit einer niedrigen, mittleren oder hohen Tragfähigkeit beschrieben. Mit der Tragfähigkeit ist die Stabilität des Bodens gemeint. Diese ist beim Bau sehr wichtig, da Böden unterschiedlich beschaffen sind und es zu Setzungen des Gebäudes kommen kann. Entscheidend für die Tragfähigkeit ist, ob es sich um einen bindigen oder nichtbindigen Boden handelt. Ein nichtbindiger Boden wie Sand oder Kies speichert kein Wasser. Dadurch wird das Tragverhalten des Bodens kaum durch Wasser beeinflusst. Das macht unbindigen Boden zu einem guten Bauuntergrund, da es selten zu Setzungen kommt. Dagegen bestehen bindige Böden aus Schluff bzw. Lehm oder Ton. Diese Bodenart neigt dazu, Wasser zu speichern und „schlammig“ zu werden. Das verringert die Tragfähigkeit und es kann zu Setzungen oder auch zu frostbedingten Hebungen kommen.