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Wärmeverlust reduzieren

So wirkt sich der U-Wert auf die Wärmedämmung Ihrer Fenster aus

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Der U-Wert oder Wärmedurchgangskoeffizient ist die wichtigste Kennzahl zur Beurteilung der Wärmedämmung eines Fensters. Wir erklären Ihnen, was Sie aus dem Wert ableiten können, welche Mindestanforderungen es gibt und wie hoch er bei verschiedenen Fenstertypen ist.
Claudia Mühlbauer, Online-Redakteurin
Claudia Mühlbauer
13. März 2020
Teaser U Wert
Das Wichtigste in Kürze
  • Der U-Wert gibt an, wie viel Raumwärme ungenutzt durch Ihr Fenster verloren geht.
  • Über die Energieeffizienz eines Fensters bestimmt die Kombination aus U-Wert und g-Wert.
  • Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) legt bei Neueinbauten und Sanierungen von Fenstern Mindestanforderungen für U-Werte fest.

Was ist der U-Wert?

Der U-Wert gibt an, wie viel Energie pro Grad Temperaturdifferenz über eine Bauteilfläche von einem Quadratmeter entweicht. Angegeben wird er in W/m²K: Watt pro Quadratmeter mal Kelvin. Der U-Wert gibt Aufschluss darüber, wie gut die Dämmung eines Fensters ist: Je kleiner er ausfällt, desto weniger Wärme kann durch das Fenster entweichen. Fenster mit niedrigem U-Wert sorgen daher dafür, dass Sie weniger Heizenergie in der kalten Jahreszeit aufwenden müssen, was zudem Ihren CO2-Ausstoß verringert und sich positiv auf die Umwelt auswirkt.

Welchen U-Wert ein Fenster hat, bestimmt sein Aufbau. Relevant sind dabei beispielsweise folgende Faktoren:

  • Rahmenmaterial
  • Ein- oder Mehrkammerprofil des Rahmens
  • Dicke des Rahmens
  • Anzahl der Glasscheiben
  • Scheibenabstände
  • Luft- oder Edelgasfüllung zwischen den Scheiben
  • Scheibenbeschichtung
U Wert Fensterrahmen
Die Wärmedämmung wird maßgeblich durch das Material und den Aufbau des Fensterrahmens bestimmt.

Diese U-Werte gibt es

Wärmedämmwerte gibt es für unterschiedlichste Bauteile – etwa für Außenwände, Decken und Dächer. Wird bezogen auf Fenster vom U-Wert gesprochen, ist üblicherweise der Uw-Wert gemeint, der die Wärmedämmung des gesamten Fensters beschreibt (w = window / Fenster). Er unterteilt sich in den Uf-Wert (f = frame / Rahmen) und den Ug-Wert (g = glazing / Glas). Je nach Anwendung gibt es allerdings auch spezielle andere U-Werte, die für Fenster und Türen relevant sind:

U-Wert

Abkürzung

Beschreibung

Ucw-Wert

curtain wall

Pfosten-Riegel-Fassaden

Ucwi-Wert

inclined curtain wall

Schrägverglasungen

Ud-Wert

door

Türen

Up-Wert

panel

(Tür-)Füllungen

Urw-Wert

roof window

Dachflächenfenster

Usb-Wert

shutter box

Rollladenkästen

Usl-Wert

skylight

Oberlichter / Lichtkuppeln

Ut-Wert

transom

Riegel von Pfosten-Riegel-Fassaden

Fenster Montage
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Wie niedrig muss der U-Wert sein?

Welche Anforderungen ein neues Fenster bzw. eine erneuerte Fensterverglasung erfüllen muss, ist in der Energieeinsparverordnung (EnEV 2016) und im Gebäudeenergiegesetz (GEG 2020) festgeschrieben. Das GEG gilt für alle Sanierungsmaßnahmen, die seit dem 01. November 2020 begonnen wurden. Die gesetzlich vorgeschriebenen maximalen U-Werte für Fenster sind in folgender Tabelle aufgeführt:

Bauteil

Mindestanforderung U-Wert

Dachflächenfenster

1,4 W/(m²k)

Fenster

1,3 W/(m²k)

Neue Verglasung

1,1 W/(m²k)

Passivhaus-Fenster

0,8 W/(m²k)

Fensterprofil U Wert
Neue Fenster müssen eine hochwertige Verglasung haben, um die gesetzlich vorgeschriebenen Werte zu erfüllen.
Wichtig
Wollen Sie eine BAFA- oder KfW-Förderung für den Einbau neuer Fenster oder für eine Fenstersanierung beantragen, genügt es nicht, die gesetzlichen Mindestanforderungen zu erfüllen. Ihre Fenster dürfen dann höchstens einen U-Wert von 0,95 W/(m²K) aufweisen. Für Dachfenster gilt eine Grenze von 1,0 W/(m²K).

U-Wert bei verschiedenen Fenstertypen

Ein maßgeblicher Faktor für den U-Wert ist das Material bzw. der Aufbau des Fensterrahmens. Holz hat zwar die besten Dämmeigenschaften, aber auch bei Kunststoff- und Aluminiumfenstern lassen sich gute Dämmwerte erzielen. Das ist etwa durch Mehrkammerprofile, thermische Abriegelung mit Kunststoffstegen und das Einfüllen zusätzlicher Dämmstoffe möglich.

Essenziell für den U-Wert ist bei Fenstern die Art der Verglasung. Für den GEG-Mindeststandard genügt beispielsweise eine Zweifachverglasung mit Edelgasfüllung. Den Passivhausstandard erreichen Sie hinsichtlich des U-Werts durch Fenster mit Dreifachverglasung und Edelgasfüllung. Verschaffen Sie sich anhand der folgenden Tabelle einen Überblick darüber, welche Verglasungen mit welchen U-Werten einhergehen können:

Verglasung

U-Wert

Einfachverglasung

ca. 5,6 W/(m² K)

Isolierglas mit Zweifachverglasung

ca. 2,8 W/(m² K)

Wärmeschutzglas mit Zweifachverglasung

ca. 1,0 – 1,2 W/(m² K)

Wärmeschutzglas mit Dreifachverglasung

ca. 0,5 – 0,8 W/(m² K)

Oberflaechentemperatur von Fensterscheiben
Der U-Wert wirkt sich unmittelbar auf die Oberflächentemperatur von Fensterscheiben aus.

Wechselwirkung zwischen U-Wert und g-Wert

Der U-Wert eines Fensters entscheidet nicht allein über seine Energieeffizienz. Er beschreibt nur die Wärmedurchlässigkeit nach außen, nicht aber die nach innen. Hier kommt der g-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad) zum Tragen. Er hängt von der Art der Glasbeschichtung und auch von der Dicke des Glases ab. Ein niedriger g-Wert bedeutet, dass wenig Sonnenergie bzw. Wärme in den Raum gelangt. Das ist je nach Jahreszeit von Vorteil oder von Nachteil:
  • Sommer: Je weniger sich der Raum aufheizt, desto weniger Energie müssen Sie für die Kühlung aufwenden.
  • Winter: Gelangt nur wenig Wärme durch die Fenster nach innen, müssen Sie mehr heizen.

Ein hoher U-Wert geht in der Regel mit einem niedrigen g-Wert einher. Das hat noch einen weiteren Nachteil: Geringe g-Werte bringen auch mit sich, dass weniger Tageslicht ins Rauminnere gelangt. Die passende Kombination der Werte muss deswegen immer individuell ermittelt werden. Dabei spielt es zum Beispiel eine Rolle, welche Ausrichtung die Fassade, in der das Fenster verbaut werden soll, hat und welches Klima in Ihrer Wohngegend herrscht:

  • Sehr niedriger U-Wert: besonders sinnvoll bei Fenstern in der Nordfassade und bei kühlem Klima
  • Höherer U-Wert: sinnvoll bei Fenstern in der Südfassade und bei sonnigem Klima
Waermeschutzglas Fenster Funktionsweise
U-Wert und g-Wert stehen in direkter Verbindung zueinander und beeinflussen sich gegenseitig.
Unser Tipp
Eine Fensterfachfirma kann die Gegebenheiten vor Ort bewerten und Sie hinsichtlich der passenden U- und g-Werte für Ihre Fenster beraten. Wir helfen Ihnen bei der Suche nach einer Fachfirma aus Ihrer Region: Geben Sie einfach Ihre Wünsche in unserem Online-Fragebogen ein und lassen Sie sich von den gefundenen Fachunternehmen ein Angebot ausstellen. Dieser Service ist für Sie unverbindlich.*
Häufig gestellte Fragen
Worauf muss ich bei der Angebotserstellung achten?

Wollen Sie neue Fenster einbauen lassen und holen ein Angebot einer Fachfirma ein, sollten Sie dem angegebenen U-Wert der Fenster besondere Aufmerksamkeit schenken. Oftmals wird hier der Ug-Wert angegeben, also der U-Wert der Verglasung. Wichtig für Förderungen ist allerdings der Uw-Wert, der für das gesamte Fenster gilt. Der Ug-Wert fällt oftmals geringer aus.

Welche Vorteile hat eine 2-fach-Verglasung?

Der U-Wert eines Fensters mit 2-fach-Verglasung fällt in der Regel höher aus bei einer 3-fach-Verglasung. Zwei Glasscheiben bieten allerdings eine bessere Lichtdurchlässigkeit und sind günstiger. Ein weiterer Vorteil ist das geringere Gewicht, wodurch die Fensterbeschläge geschont werden.

Wie verändern sich meine Heizkosten durch den U-Wert?
Eine Einfachverglasung mit einem U-Wert von 5,5 W/(m²K) erfordert je Quadratmeter Fensterfläche etwa einen Energieaufwand von 60 Litern Heizöl. Mit einer einfachen luftgefüllten Zweifachverglasung reduziert sich der Wärmeverlust um etwa die Hälfte. Dieser Wert wird wiederum bei einer Zweifach-Wärmeschutzverglasung mit Edelgasfüllung halbiert. Passivhausfenster haben nur noch einen Energieverlust von etwa sieben Litern Heizöl je Quadratmeter Fensterfläche.
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