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Heizkosten senken leicht gemacht – So funktioniert der hydraulische Abgleich

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Haben Sie bemerkt, dass einige Ihrer Heizkörper unterschiedlich warm werden? Das kann auf ein unausgeglichenes Heizsystem hinweisen. Ein hydraulischer Abgleich hilft, dieses Ungleichgewicht zu beheben, indem er die Wärme im Haus optimal verteilt. So können Sie nicht nur den Wohnkomfort verbessern, sondern auch bis zu 15 Prozent Energie einsparen – und damit Ihre Heizkosten spürbar senken.
Claudia Mühlbauer, Online-Redakteurin
Claudia Mühlbauer
29.08.2024, 14:39 Uhr
Nahaufnahme von Heizungskomponenten

Was ist ein hydraulischer Abgleich?

Ein hydraulischer Abgleich dient zur Optimierung der Heizung und zielt darauf ab, die Wärmeverteilung innerhalb eines Gebäudes zu verbessern. Besonders bei älteren oder schlecht eingestellten Systemen fließt das Heizungswasser ungleichmäßig durch die Heizkörper. Die Folge: Einige Räume sind überhitzt, während andere kaum warm werden. Der hydraulische Abgleich stellt sicher, dass jeder Heizkörper genau die Menge an Heizwasser erhält, die für eine gleichmäßige und effiziente Erwärmung benötigt wird.

Grafische Gegenüberstellung zweier Häuser mit Heizkörpertemperaturen mit und ohne hydraulischen Abgleich

Der Hauptnutzen eines hydraulischen Abgleichs liegt in der verbesserten Energieeffizienz. Durch die gezielte Verteilung des Heizwassers kann der Energieverbrauch der Heizungsanlage um bis zu 15 Prozent reduziert werden. Bei einem durchschnittlich isolierten Einfamilienhaus mit jährlichen Heizkosten von 2.000 Euro bedeutet das eine Ersparnis von 300 Euro pro Jahr. Gleichzeitig sorgt der Abgleich für ein angenehmeres Raumklima, da alle Bereiche des Hauses gleichmäßig beheizt werden.

Im Gegensatz zu anderen Maßnahmen, wie der bloßen Reinigung der Heizkörper, bietet der hydraulische Abgleich eine tiefgreifende Optimierung. Er stellt sicher, dass das gesamte System – von der Heizungsanlage über die Rohrleitungen bis hin zu den Thermostatventilen – effizient zusammenarbeitet, um die maximale Energieeinsparung zu erreichen.

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Wann lohnt sich der hydraulische Abgleich?

Besonders vorteilhaft kann ein hydraulischer Abgleich sein, wenn bestimmte Anzeichen auf ein Ungleichgewicht im Heizsystem hinweisen. Solche Indikatoren können folgende sein:

  • Ungleiche Raumtemperaturen: Wenn einige Räume deutlich wärmer oder kälter sind als andere, obwohl die Heizkörper auf die gleiche Stufe eingestellt sind, deutet das auf eine ungleichmäßige Wärmeverteilung hin.

  • Geräusche aus der Heizungsanlage: Geräusche wie Rauschen, Gluckern oder Pfeifen können ein Zeichen für Probleme in der Heizungsanlage sein.

  • Unzureichende Heizleistung: Wenn Heizkörper trotz maximaler Öffnung des Thermostatventils nicht ausreichend Wärme abgeben, liegt möglicherweise ein Problem mit der Verteilung des Heizwassers vor.

  • Hohe Energiekosten: Übermäßig hohe Heizkosten können darauf hindeuten, dass die Heizungsanlage nicht effizient arbeitet.

Ein hydraulischer Abgleich ist nicht nur nützlich, wenn Sie solche Symptome feststellen. Er wird auch empfohlen, wenn bauliche Veränderungen am Gebäude vorgenommen wurden. Ein typisches Beispiel: Wenn Sie kürzlich die Fenster in Ihrem Haus erneuern lassen haben, sorgt die verbesserte Isolierung dafür, dass das Heizsystem weniger Energie benötigt, um die Räume auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Ein hydraulischer Abgleich stellt sicher, dass die reduzierte Heizleistung gleichmäßig auf alle Heizkörper verteilt wird, sodass kein Raum überhitzt oder unterversorgt wird.

Wann ist ein hydraulischer Abgleich Pflicht?

Nach dem Austausch wichtiger Heizungsanlagenkomponenten wie Heizkesseln oder Thermostatventilen ist ein hydraulischer Abgleich Pflicht. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass das Heizsystem auch nach diesen Anpassungen effizient und gleichmäßig arbeitet. Ebenfalls ist ein Abgleich laut den neuen Regelungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) in Mehrfamilienhäusern mit mehr als sechs Wohnungen durchzuführen, wenn noch keiner stattgefunden hat.

Wie funktioniert ein hydraulischer Abgleich?

Der technische Prozess eines hydraulischen Abgleichs umfasst die folgenden Schritte:

  1. Ermittlung des Wärmebedarfs jedes Raumes: Die benötigte Wärme für jeden Raum wird durch die Analyse von Raumgröße, Isolierung und anderen Faktoren bestimmt. Das stellt sicher, dass die Heizwassermenge präzise berechnet wird, um eine gleichmäßige Beheizung aller Räume zu ermöglichen.

  2. Berechnung der erforderlichen Heizwassermenge: Auf Basis des ermittelten Wärmebedarfs wird berechnet, wie viel Heizwasser jeder Heizkörper benötigt. Diese Berechnung sorgt dafür, dass das Heizwasser effizient verteilt wird und alle Heizkörper optimal versorgt sind.

  3. Anpassung der Thermostatventile: Die Thermostatventile werden so eingestellt, dass sie die berechnete Heizwassermenge regulieren. Das ermöglicht eine gleichmäßige Raumtemperatur und hilft, den Energieverbrauch zu optimieren.

  4. Überprüfung und ggf. Anpassung der Pumpenleistung: Bei Bedarf wird die Leistung der Pumpe überprüft und angepasst, um eine korrekte Zirkulation des Heizwassers im System sicherzustellen. Das ist besonders in größeren oder komplexeren Heizsystemen wichtig.

  5. Erfassung und Auswertung von Systemdaten: Systemdaten wie Fließraten und Druckverluste werden erfasst und mithilfe spezialisierter Software ausgewertet. Das ermöglicht eine präzise Feinabstimmung und sorgt dafür, dass alle Systemkomponenten optimal zusammenarbeiten.

  6. Testlauf und Feinabstimmung: Ein Testlauf wird durchgeführt, um zu überprüfen, ob alle Heizkörper korrekt arbeiten und die Temperaturen überall stimmen. So können letzte Anpassungen gemacht werden und die effiziente und gleichmäßige Funktion des Heizsystems wird sichergestellt.

Hydraulischer Abgleich nach Verfahren A oder B?

Beim hydraulischen Abgleich kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz. Während Verfahren A in vielen Einfamilienhäusern weiterhin weit verbreitet ist, gewinnt Verfahren B insbesondere bei Neubauten oder umfassenden Renovierungen zunehmend an Bedeutung.

  • Verfahren A: Dieses Verfahren ist ideal für Standard-Heizsysteme und ermöglicht einen schnellen und unkomplizierten Abgleich. Es ist besonders effektiv bei geringeren Anpassungsbedarfen und bietet eine einfache Lösung für die meisten Einfamilienhäuser.

  • Verfahren B: Dieses detailliertere Verfahren wird häufig bei komplexeren Heizsystemen eingesetzt, insbesondere wenn spezialisierte Software zur Anwendung kommt. Es bietet eine präzisere Anpassung der Heizungsanlage und ist besonders vorteilhaft, wenn genaue Daten zur Feinabstimmung benötigt werden.

Wie viel Zeit benötigt ein hydraulischer Abgleich?

Ein hydraulischer Abgleich nimmt typischerweise etwa sechs bis sieben Stunden in Anspruch. Falls zusätzliche Arbeiten wie der Austausch von Ventilen notwendig sind, kann sich der Zeitaufwand entsprechend erhöhen. Damit die Arbeiten zügig vonstattengehen können, sollten Sie im Voraus sicherstellen, dass die Heizkörper freigeräumt und alle Thermostatventile zugänglich sind.

Es wird empfohlen, den hydraulischen Abgleich alle fünf bis zehn Jahre durchführen zu lassen, um die Effizienz des Heizsystems langfristig zu erhalten. So stellen Sie sicher, dass Ihr System konstant optimal arbeitet und mögliche Ineffizienzen frühzeitig behoben werden.

Kosten und Förderung eines hydraulischen Abgleichs

In Einfamilienhäusern liegen die typischen Kosten für einen hydraulischen Abgleich zwischen 300 und 600 Euro. Bei Mehrfamilienhäusern können die Kosten deutlich höher ausfallen, da hier oft umfangreichere Anpassungen notwendig sind und zusätzliche Heizkörper berücksichtigt werden müssen.

Wie viel ein hydraulischer Abgleich kostet, hängt zum Beispiel von der Größe des Gebäudes, der Anzahl der Heizkörper, dem Zustand und der Komplexität der Heizungsanlage ab. Auch notwendige Zusatzarbeiten wie der Austausch von Thermostatventilen oder die Anpassung der Pumpenleistung können die Gesamtkosten erhöhen.

Die Heizungsoptimierung wird über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) staatlich gefördert. Bezuschusst werden 15 Prozent der förderfähigen Kosten. Den Antrag stellen Sie beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Voraussetzungen für die Förderung eines hydraulischen Abgleichs sind folgende:

  • Die Heizungsanlage muss älter als zwei Jahre und darf bei fossilen Brennstoffen nicht älter als zwanzig Jahre sein.

  • Der hydraulische Abgleich muss nach Verfahren B durchgeführt werden.

  • Das Investitionsvolumen muss mindestens 300 Euro betragen.

  • Sie müssen einen Energieeffizienz-Experten oder ein Fachunternehmen einbinden.

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