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Solardachziegel fürs Eigenheim – Vorteile und Kosten

Redaktionsbild von der Autorin
Undine Tackmann
14. Juni 2023

Solardachziegel sind die optimale Lösung, wenn Sie Wert auf die typische Ziegeloptik Ihres Hausdaches legen, aber trotzdem nicht auf Solarstrom verzichten möchten. Erfahren Sie jetzt, ob Solardachziegel auch für Sie geeignet sind, und mit welchen Kosten Sie rechnen können.

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Wie funktionieren Solardachziegel?

Strom vom Dach ist umweltfreundlich und kostengünstig. Mit Solardachziegeln haben Sie die Möglichkeit, eine Solaranlage im Kleinformat auf Ihr Dach zu setzen. Diese Art der Photovoltaikanlage fügt sich unauffällig in das Gesamtbild des Daches ein, sodass die Ästhetik des Hauses nicht leidet.

Die Funktionsweise ist identisch mit der einer herkömmlichen Solaranlage. Genau wie Tondachziegel werden Solarziegel einfach auf das Dach gesetzt und fügen sich somit nahtlos in die bestehende Dachhaut ein. Die Solardachziegel werden an der Dachinnenseite verkabelt, wobei mehrere Ziegel zu größeren Einheiten (Modulen) zusammengefasst werden. Von dort wandert der Strom zum Wechselrichter und wird in Wechselstrom umgewandelt, damit dieser im Haushalt nutzbar ist.

Solardachziegel
Solardachziegel funktionieren wie kleine Solarmodule, sehen aber unauffälliger aus.
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Wie hoch sind aktuell die Solardachziegel-Preise?

Technisch funktioniert eine aus Solarziegeln bestehende Anlage zwar wie eine herkömmliche Solaranlage, die ansprechendere Optik hat allerdings ihren Preis:

Ein PV-Dachziegel kostet etwa 30 bis 35 Euro. Für einen Quadratmeter werden ca. 12 Ziegel benötigt, also liegen die Solardachziegel-Kosten pro Quadratmeter bei 360 bis 420 Euro. Allein das Material für die Dachfläche eines Einfamilienhauses mit 50 Quadratmetern würde demnach zwischen 18.000 und 21.000 Euro kosten.

Im Vergleich: Der Preis für eine Photovoltaikanlage mit einer ähnlichen Leistung von 5,5 kWp liegt aktuell bei ca. 15.000 Euro inklusive Montage.

Bestand oder Neubau ist beim Preis entscheidend

Die Solardachziegel-Preise allein bestimmen nicht Ihre finale Kostenhöhe. Entscheidend ist zum Beispiel auch, ob Sie ein Solardach für einen Neubau oder eine Bestandsimmobilie planen. Bei einem Neubau können Sie Ihr Dach von vornherein mit Solardachziegeln ausstatten und sparen sich so einen Teil der Dachdeckungskosten. Für einen Bestandsbau zahlen Sie in der Regel deutlich mehr, da das vorhandene Dach erst abgedeckt und durch Solardachziegel wieder eingedeckt werden muss. Liegt kein Denkmalschutz vor, sind bei Bestandsimmobilien herkömmliche Solarmodule daher häufig die finanziell bessere Option.

Vorteile und Nachteile von Solardachziegeln

Vorteile

Nachteile

Vorteile

  • Optisch kaum von normaler Dachdeckung zu unterscheiden
  • Große Auswahl an Materialen, Farben und Formen
  • Denkmalschutzauflagen werden erfüllt
  • Installation auch auf besonders schrägen oder verwinkelten Dächern möglich
  • Lange Lebensdauer und hohe Hagelschutzklasse

Nachteile

  • Bei Bestandsimmobilien zunächst Dachabdeckung nötig
  • Höherer Montageaufwand, da Ziegel einzeln verkabelt werden müssen
  • Erhöhte Störanfälligkeit
  • Kostenintensiv
  • Geringere Leistungsstärke als herkömmliche Solarmodule
Drei Bauarbeiter auf Dach mit Solaranlage
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Verschiedene Modelle von Solardachziegeln

Um einen Solardachziegel herzustellen, werden normale Ziegel oder Dachsteine verwendet und nachträglich mit Solarzellen ausgestattet. Eine innovativere, jedoch auch teurere Alternative ist, aus einer Solarzelle einen Dachziegel zu formen. Sie können also wählen zwischen:

  • Solardachziegeln, bei denen herkömmliche Solarzellen in die Ziegel integriert werden.
  • Solardachziegeln, bei denen die Solarzelle selbst den Dachziegel bildet.

Meist bestehen Solarziegel aus Keramik, Kunststoff oder Schiefer. Es gibt aber auch die Möglichkeit, zu einer bereits bestehenden Dacheindeckung einen passenden Dachziegel anzufertigen und diesen nachträglich auszutauschen.

Solardachziegel aus Keramik

Grafik Solardachziegel Keramik

Keramik ist auch bei den herkömmlichen Dachziegeln ein beliebter Werkstoff. In eine Vertiefung des Solarziegels wird das Solarmodul eingesetzt. Photovoltaik-Dachziegel aus Keramik gibt es in verschiedenen Formen und Farben und sie können leicht an eine bestehende Dacheindeckung angepasst werden.

Solardachziegel aus Kunststoff

Grafik Solardachziegel Kunststoff

Bei diesem Modell wird auf einem Kunststoffziegel eine Solarzellenschicht aufgesetzt und durch eine transparente Scheibe abgedeckt. Kunststoff-Solarziegel eignen sich gut als Indach-Photovoltaikanlage, da sie leicht an das Design der vorhandenen Dacheindeckung angepasst werden können.

Solardachziegel aus Schiefer

Ein grauer Dachziegel vor einem weißem Hintergrund. In der Mitte des Ziegels ist ein kleines Solarmodul auf der Oberfläche integriert.

Dieses Solarziegel-Modell punktet mit einer guten Witterungsbeständigkeit. Schieferdachziegel sind im Vergleich zur Alternative aus Keramik etwas größer, wodurch eine höhere Wattleistung pro Ziegel möglich ist.

Indach-Photovoltaik als kostengünstige Alternative

Wünschen Sie sich für Ihre vorhandene Immobilie eine optisch ansprechende Solaranlage, sind Solardachziegel nicht die einzige Lösung. Eine Indach-Photovoltaikanlage wird nahtlos in das Dach integriert und ist vergleichsweise kostengünstiger zu installieren.

Welche Voraussetzungen müssen für ein Solardach erfüllt werden?

Für die Installation von PV-Dachziegeln müssen keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden. Die Anschlüsse sowie Verkabelungen der Anlage werden unter der Dachhaut verlegt und sind somit vor Witterungseinflüssen geschützt. Auch das Gewicht der Solardachziegel ist vergleichbar mit dem herkömmlicher Ziegel. Photovoltaik-Ziegel schützen das Dach ebenso gut wie andere Dachziegel und sind robust und widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen.

Gibt es Förderungen für Solardachziegel?

Ob Solardachziegel oder herkömmliches Photovoltaik – mit den Kosten für Ihre neue Solaranlage stehen Sie nicht allein da. So gibt es mehrere Fördermittel für Photovoltaik. Einen zinsgünstigen Kredit bietet beispielsweise die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Mit dem KfW-Finanzierungsprogramm 270 erhalten Sie eine finanzielle Unterstützung für die Errichtung, Erweiterung und den Erwerb von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Neben der Anschaffung wird auch die Planung, Projektierung und Installation von Photovoltaikanlagen auf Dächern, an Fassaden oder auf Freiflächen gefördert. Eine Voraussetzung ist, dass Sie einen Teil Ihres erzeugten Stroms einspeisen.

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Welche Solardachziegel-Hersteller gibt es?

Dachziegel mit Photovoltaiktechnik werden auf dem deutschen Markt von verschiedenen Fachfirmen angeboten. Dabei können Sie in der Regel aus einer breiten Produktpalette an Formen und Matrialien und zwischen schwarzen und roten Solardachziegeln wählen. Aktuell gibt es unter anderem folgende Hersteller von Solarziegeln:

  • Autarq
  • Braas (BMI Deutschland)
  • Eternit
  • Nelskamp
  • Paxos
  • SolteQ
  • Tesla

Fachfirmen für Solardachziegel finden

Haben Sie bereits konkrete Vorstellungen zu Ihrem Solaranlagen-Projekt? Dann füllen Sie unseren kurzen Fragebogen aus, um passende Fachfirmen für Photovoltaik in Ihrer Nähe zu finden!

Häufig gestellte Fragen

Welche Solaranlagen gibt es?

Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Solaranlagen: Solarthermieanlagen und Photovoltaikanlagen. Eine Solarthermieanlage kann aus Sonnenstrahlen Wärme erzeugen, die dann für die Warmwasserbereitung und Systeme für Heizwärme genutzt wird. Mithilfe einer Photovoltaikanlage wird hingegen Strom aus Sonnenenergie produziert.

Was kostet eine Solarthermieanlage für ein Einfamilienhaus?

Die Kosten für eine Solarthermieanlage für Warmwasser und die Heizungsunterstützung für ein Einfamilienhaus liegen zwischen 8.000 und 15.000 Euro. Anlagen, die nur zur Warmwasserbereitung dienen, sind mit etwa 4.000 bis 8.000 Euro deutlich günstiger. Je nach Art der Solarkollektoren und der Größe des Wärmespeichers kann der Preis auch höher ausfallen.

Was bedeutet die Abkürzung kWp bei Photovoltaikanlagen?

Die Abkürzung kWp steht für Kilowatt Peak und beschreibt die optimale Leistung von Solarmodulen während eines Tests im Labor. Da die Bedingungen in einem Labor anders sind als in der Realität, lässt sich aus dem kWp nicht direkt darauf schließen, wie viel Ertrag eine Photovoltaikanlage erreichen kann.

Wie funktionieren Solardachziegel?

Die mit kleinen Solarmodulen versehenden Ziegel werden genau wie Tondachziegel auf das Dach gesetzt und anschließend an der Dachinnenseite verkabelt. Mehrere Solardachziegel bilden eine größere Einheit, ein sogenanntes Modul. Von dort aus wird der Strom weiter ins Hausinnere geleitet und gelangt über einen Wechselrichter zum Verbraucherendpunkt.

Was kosten Solardachziegel?

Durchschnittlich kosten Solardachziegel etwa 30 bis 35 Euro pro Stück – etwa das Fünffache eines regulären Dachziegels. Im Vergleich: Eine einfache Dacheindeckung mit herkömmlichen Dachziegeln kostet zwischen 60 und 150 Euro pro Quadratmeter. Die Solardachziegel-Preise pro Quadratmeter liegen dagegen bei etwa 360 bis 420 Euro.