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Solaranlage mieten - lohnt es sich für Ihr Zuhause?

Lina Strauss, Online-Redakteurin bei Aroundhome
Lina Strauss
22. Februar 2024

Sie wollen Ihren eigenen Solarstrom nutzen, scheuen aber den hohen Planungsaufwand und die Investitionskosten beim Kauf einer Solaranlage? Dann könnte es eine sinnvolle Alternative für Sie sein, eine Solaranlage zu mieten. Wir zeigen Ihnen, wie dieses Finanzierungsmodell funktioniert, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen und wie sich die Solar-Miete vom Leasing unterscheidet.

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Wie funktioniert die Miete einer Solaranlage?

Wollen Sie eine Photovoltaikanlage mieten, schließen Sie meist einen Vertrag mit einer Laufzeit zwischen 15 und 25 Jahren ab. Das Mietmodell an sich funktioniert in vielen Fällen nach folgendem Schema:

  • Im Beratungsgespräch und/oder beim Vorort-Termin legen Sie und Ihr Anbieter die Größe und Leistung der passenden Anlage fest.
  • Sind alle Punkte geklärt, wird die Solaranlage auf Ihrem Dach installiert und Sie zahlen monatlich eine fest vereinbarte Mietgebühr.
  • Der Anbieter übernimmt in vielen Fällen die Anmeldung bei der Bundesnetzagentur sowie beim Netzbetreiber.
  • Außerdem kümmert er sich um die Wartung, Instandhaltung und Versicherung der Anlage.
  • Den produzierten Solarstrom können sie selbst nutzen und bei Überschuss ins öffentliche Netz einspeisen. Dafür erhalten Sie die entsprechende Einspeisevergütung.
  • Am Ende der Laufzeit können Sie je nach Vertrag das Mietverhältnis verlängern, die Anlage kaufen oder abbauen lassen.
Solaranlage wird auf dem Dach montiert
Eine Solaranlage auf dem Dach ist auch ohne hohe Investitionskosten vor der Inbetriebnahme möglich.

Unterschiede von Mieten, Leasen und Pachten

Die Photovoltaik-Miete unterscheidet sich vom Leasing darin, dass Sie ein Rundum-Sorglos-Paket erhalten. Das heißt, dass Sie lediglich die monatliche Miete zahlen – die Kosten für die Wartung, Versicherung und mögliche Reparaturen an der Solaranlage übernimmt der Anbieter. Wenn Sie eine Solaranlage leasen, müssen Sie die laufenden Kosten für die Instandhaltung selbst übernehmen. Beim Pachtvertrag wiederum besteht heutzutage kein Unterschied mehr zum Mietvertrag einer Solaranlage. Die Begriffe mieten und pachten werden bei den meisten Solaranbietern synonym verwendet.

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Rechte und Pflichten von Mieter:innen einer PV-Anlage

Wenn Sie in Betracht ziehen, eine Solaranlage zu mieten, sollten Sie sich über Ihre damit einhergehenden Rechte und Pflichten informieren. Diese können je nach Vertrag und Anbieter im Detail anders sein.

Rechte beim Mieten einer Solaranlage:

  • Sie haben das Recht, die erzeugte Solarenergie für den eigenen Bedarf zu nutzen.
  • Sie erhalten die Einspeisevergütung von überschüssigem Strom, der ins Netz generiert wird.
  • Für Sie wird die Reparatur der Anlage übernommen, wenn etwas kaputt geht.
  • Je nach Vertrag haben Sie Anspruch auf Versicherungsschutz und Ersatz bei Ertragsausfall.
  • Sie haben das Recht, den Vertragsabschluss innerhalb von zwei Wochen zu widerrufen.

Pflichten beim Mieten einer Solaranlage:

  • Sie müssen die vereinbarten Mietzahlungen über die Vertragslaufzeit zahlen.
  • Oft werden Sie dazu verpflichtet, keine eigenmächtigen Änderungen an der Anlage vorzunehmen.
  • Falls die Solaranlage steuerrelevant ist, müssen Sie diese in Ihrer Steuererklärung berücksichtigen.
  • Sie müssen die Abrechnung mit dem Energieversorger selbst übernehmen.
  • Wird das Haus verkauft oder vererbt, müssen Sie je nach Vertrag für eine Weiterführung der Miete sorgen oder die Anlage kaufen.

Rechte und Pflichten von Vermieter:innen einer PV-Anlage

Nicht nur die Mieter:innen, auch die Vermieter:innen müssen sich an die Vertragsvorgaben halten. Auch hier sollten Sie die jeweiligen Konditionen vor Vertragsabschluss genau prüfen. Häufig gibt es folgende Rechte und Pflichten beim Vermieten einer Solaranlage:

Rechte von Vermieter:innen:

  • Hat das Recht auf regelmäßige Mietzahlungen gemäß den im Vertrag festgelegten Konditionen.
  • Darf die Solaranlage für Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten betreten.
  • Der Anbieter ist Eigentümer der Anlage und kann Steuervorteile nutzen.
  • Es liegt in der Hand des Anbieters, welche Technik, Herstellermarke oder Solarbetriebe gewählt werden.

Pflichten von Vermieter:innen:

  • Ist für die Planung und Installation der Solaranlage nach Vertragsvereinbarung zuständig.
  • Zahlt die Investitions- und Betriebsführungskosten.
  • Kümmert sich um die Versicherung der Solaranlage.
  • Übernimmt die Anmeldung beim Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur und beim Netzbetreiber.
  • Trägt die Verantwortung für Wartung und Reparatur der Anlage.

Darauf sollten Sie beim Mietvertrag achten

Die Solarmiete wird zwar häufig als Rundum-Sorglos-Paket bezeichnet, dennoch sollten Sie vor Vertragsabschluss etwaige Risiken bedenken. Immerhin beträgt die Vertragslaufzeit 15 bis 25 Jahre, wenn Sie sich dazu entscheiden, eine PV-Anlage zu mieten. Sie binden sich also für einen sehr langen Zeitraum an einen Anbieter und einen festen Vertrag.

Berücksichtigen Sie zum Beispiel, dass Sie im Falle des Verkaufs, der Zwangsversteigerung oder der Vererbung des Hauses an die Abbezahlung der Anlage gebunden sind. Daher sollten Sie auf die klare Festlegung von Rechten, Pflichten und Vertragsdetails achten, bevor Sie den Mietvertrag unterzeichnen.

Folgende Fragen sollten Sie vor Vertragsabschluss beantworten können:

  • Rentiert sich die Anmietung der Anlage wirtschaftlich?

  • Wer übernimmt die Kosten für anfallende Reparaturen an Ihrem Dach oder für eine nötige Demontage der Solaranlage?

  • Was geschieht nach Ablauf des Mietvertrags?

  • Was geschieht im Falle von baulichen Veränderungen am Gebäude?

  • Was passiert, wenn Sie die Miete nicht mehr bezahlen können?

  • Fordert der Versorger eine Eintragung des Dach-Nutzungsrechtes („Dienstbarkeit“) ins Grundbuch?

Tipp

Wenn Sie unsicher sind oder eine unabhängige Beratung möchten, lassen Sie den Vertrag vor der Unterzeichnung von Ihrer Anwaltskanzlei oder einer Verbraucherschutzzentrale prüfen.

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PV-Anlage mieten: Vor- und Nachteile

Die Miete einer PV-Anlage bringt sowohl Vorteile, wie die sofortige Nutzung erneuerbarer Energie ohne hohe Anfangsinvestitionen, als auch Nachteile, zum Beispiel die lange Vertragslaufzeit. Bei der Entscheidung für oder gegen das Mietmodell ist es hilfreich, wenn Sie die Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen.

Solaranlage mieten: Vorteile

Eine Solaranlage zu mieten, hat den großen Vorteil, dass die hohen Anschaffungskosten für die Solaranlage vom Anbieter übernommen werden, Sie zahlen regelmäßig lediglich die überschaubare Miete. Zudem gewährt Ihnen das Komplettpaket einen sehr komfortablen Zugang zu günstigem Solarstrom, ohne sich um den laufenden Betrieb kümmern zu müssen.

Überblick der Vorteile des Mietmodells:

  • keine Einmalzahlung bei der Anschaffung
  • monatlicher Festpreis
  • keine Kosten für Montage, Wartung und Reparatur
  • Versicherungsschutz oft inklusive
  • Ihre Liquidität bleibt erhalten
  • komfortable Nutzung von günstigem Solarstrom

Solaranlage mieten: Nachteile

Auch wenn die Solaranlagen-Miete für viele eine bequeme Lösung erscheint, gibt es einige Nachteile zu berücksichtigen. Zum Beispiel sind die Gesamtkosten fast immer höher als beim Kauf und Sie sind sehr lange vertraglich gebunden. Außerdem haben Sie wenig bis kein Mitspracherecht bei der Technik und der Auswahl der Hersteller oder Installationsbetriebe.

Das sind die Nachteile des Mietmodells:

  • Vertragsbindung über mehrere Jahre
  • kaum Mitspracherecht bei Hersteller- und Betriebsauswahl
  • Umzug, Vererbung oder Verkauf des Hauses komplizierter
  • oft höhere Gesamtkosten als beim Kauf

Was kostet die Miete einer Solaranlage?

Wie viel Photovoltaik zu mieten kosten kann, hängt vor allem von den Vertragsbedingungen und der Größe der Anlage ab. So liegen die Kosten für eine Solaranlage auf einem Einfamilienhaus mit 6 bis 7 kWp Leistung bei etwa 150 Euro pro Monat. Eine Übersicht der durchschnittlichen Kosten für Anlagen ohne Speicher im Basistarif der Anbieter finden Sie im Folgenden:

Anlagen-Leistung

Mietpreis pro Monat*

Mietpreis pro Jahr*

Mietpreis für 20 Jahre*

2 - 3 kWp

ca. 100 Euro

ca. 1.200 Euro

ca. 24.000 Euro

4 - 5 kWp

ca. 120 Euro

ca. 1.440 Euro

ca. 28.800 Euro

6 - 7 kWp

ca. 150 Euro

ca. 1.800 Euro

ca. 36.000 Euro

9 - 11 kWp

ca. 200 Euro

ca. 2.400 Euro

ca. 48.000 Euro

* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.

Gesamtkosten im Vergleich

Für gewöhnlich geben Sie beim Mietmodell insgesamt mehr Geld aus als mit einer gekauften Anlage. Zum Vergleich: Kaufen Sie eine Anlage mit 10 kWp ohne Speicher, kann Sie das inklusive Betriebskosten nach 20 Jahren 28.000 Euro insgesamt kosten, also mehrere Tausend Euro weniger als die Mietanlage am Ende der Laufzeit. Dafür bietet die Miete den Vorteil, dass Sie nicht viel Geld auf einmal investieren müssen und trotzdem günstigen Solarstrom erhalten.

Kosten für die Miete einer Solaranlage mit Speicher

Um eine Solaranlage mit Speicher zu mieten, müssen Sie mit Kosten ab 200 bis 240 Euro monatlich rechnen. Dafür bietet ein Solarspeicher vielen Haushalten aber auch große Vorteile, da der Eigenverbrauch am Solarstrom erheblich erhöht wird. Indem Sie also mehr Ihres günstig produzierten Solarstroms selbst verbrauchen und weniger Strom vom Energieversorger dazukaufen müssen, senken Sie Ihre Stromkosten langfristig.

Kann man die Miete einer Solaranlage von der Steuer absetzen?

Seit 2023 wurden die Besteuerung auf Photovoltaik erheblich vereinfacht. Viele Anbieter von Mietmodellen haben Ihre Verträge so umgestellt, dass sie steuerbefreit sind. Sie können die Miete in diesen Fällen nicht steuerlich absetzen. Allerdings weist Finanztip darauf hin, dass 10 Prozent der Miete nicht als Lieferung und Installation deklariert werden kann, sondern als Serviceleistung, die versteuert werden kann.

Fazit: Solaranlage mieten oder kaufen – Was lohnt sich wann?

Die Entscheidung, ob Sie eine Solaranlage mieten oder kaufen sollten, hängt vor allem von finanziellen Aspekten und dem Wunsch nach Bequemlichkeit ab. Das Mietmodell ist über die gesamte Laufzeit gesehen teurer, als wenn Sie eine Solaranlage kaufen. Zwar profitieren Sie in beiden Fällen von günstigem Solarstrom, allerdings müssen Sie darauf achten, dass die Mietkosten nicht höher sind als die Ersparnis. Mieten lohnt sich daher vor allem für Eigentümer:innen, die die hohen Anfangsinvestitionen nicht aufbringen können oder wollen. Zudem ist es empfehlenswert, wenn Sie nicht zu sehr in das Thema Photovoltaik eintauchen möchten und es lieber einem Anbieter überlassen, sich um den Betrieb zu kümmern. Ansonsten ist der Kauf einer eigenen Photovoltaikanlage zu empfehlen.

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Häufig gestellte Fragen

Wie hoch ist die Miete für eine Solaranlage?

Die Mietkosten für Solaranlagen liegen bei den meisten Anbietern zwischen 100 und 200 Euro im Monat. Wollen Sie eine Solaranlage mit Speicher mieten, beginnen die Kosten bei 200 bis 240 Euro im Monat.

Was bringt es eine Solaranlage zu mieten?

Das Mieten einer Solaranlage hat den Vorteil, dass es ein einfaches Modell ist, mit dem Sie erneuerbare Energie ohne hohe anfängliche Kosten unkompliziert nutzen können. Durch die Miete entfallen der Planungsaufwand zu Beginn sowie die Verantwortung des laufenden Betriebs, denn der Anbieter übernimmt die Wartung, Reparaturen und Versicherung der PV-Anlage.

Wer vermietet Solaranlagen?

Vermietet werden Solaranlagen sowohl von Energieversorgern als auch von spezialisierten Dienstleistungsfirmen in Kooperation mit regionalen Versorgern. Dazu zählen beispielsweise verschiedene Stadtwerke und Überlandwerke.

Beinhaltet das Mieten-Modell nur die Solaranlage?

Unter Umständen können Sie neben der Solaranlage auch einen Stromspeicher oder eine Ladestation für Ihr Elektroauto mieten. Das Angebot unterscheidet sich je nach Anbieter.

Können sich die monatliche Mietkosten ändern?

Nein, die Höhe der monatlichen Mietzahlung wird vorab für die gesamte Laufzeit festgelegt. Auch bei äußeren Umständen wie einer steigenden Inflation werden in der Regel keine höheren Mietkosten fällig.

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