Ein Einfamilienhaus mit 140 m² und vier Bewohner:innen hat laut Co2online einen durchschnittlichen Stromverbrauch von 4.000 bis 5.100 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Dafür sollte mindestens eine Photovoltaikanlage mit 6 Kilowattpeak (kWp) Leistung installiert werden. Wollen Sie Photovoltaik (PV) nicht nur für den Stromverbrauch, sondern auch für die Wärmeerzeugung nutzen, muss die Anlage größer sein, im Beispiel wären es ca. 10 kWp. Wann sich eine PV-Anlage fürs Einfamilienhaus lohnt, hängt von individuellen Faktoren ab.
Wichtig, um die PV-Größe für Ihr Eigenheim zu berechnen, sind folgende Richtwerte:
In Deutschland liegt der jährliche Ertrag im Schnitt bei 1.000 kWh/kWp.
Für 1.000 kWh Strom benötigen Sie also ca. 1 kWp Leistung.
Für 1 kWp Leistung benötigen Sie ca. 6 m² belegbare Dachfläche (Abhängig von Leistungsstärke der Module).
Ein mittlerer Stromverbrauch einer Wärmepumpe liegt zwischen 26 bis 40 kWh pro m² Wohnfläche (Quelle: Heizspiegel 2023).
Die Tabelle zeigt Beispielwerte für geeignete Größen einer PV-Anlage für Einfamilienhäuser, die auf dem durchschnittlichen Stromverbrauch von Haushalten basieren:
Beispiel | Stromverbrauch im Einfamilienhaus* | Gedeckt durch | benötigte Dachfläche |
---|---|---|---|
1-Personen-Haushalt | 2.400 - 2.700 kWh/Jahr | 3 kWp | ca. 18 m² |
2-Personen-Haushalt | 3.000 - 3.500 kWh/Jahr | 4 kWp | ca. 24 m² |
3-Personen-Haushalt | 3.600 - 4.500 kWh/Jahr | 5 kWp | ca. 30 m² |
4-Personen-Haushalt | 4.000 - 5.100 kWh/Jahr | 6 kWp | ca. 36 m² |
5-Personen-Haushalt | 5.000 - 6.300 kWh/Jahr | 7 kWp | ca. 42 m² |
4-Personen-Haushalt mit Wärmepumpe | 7.640 - 10.700 kWh/Jahr | 11 kWp | ca. 66 m² |
* Quelle: Co2online
Dachneigung und Dachausrichtung sind bei Photovoltaik wichtig. Die optimale Dachausrichtung ist südlich, aber auch andere Optionen können einen hohen Solarertrag einbringen. Ebenso hängt der Solarertrag vom Standort ab. In einem Solarkataster können Sie vorab nachschauen, ob Ihr Standort günstig ist, oder Sie wenden sich direkt an einen Solaranlagen-Fachbetrieb.
Viele Haushalte wollen Ihre PV-Anlage auch zum Heizen nutzen. Ein Einfamilienhaus mit Wärmepumpe braucht oft eine PV-Anlage mit einer Leistung zwischen 8 und 11 kWp. Das lässt sich leicht berechnen, wenn Sie von folgender Faustformel ausgehen:Der mittlere Stromverbrauch einer Wärmepumpe liegt zwischen 26 und 40 kWh pro Jahr und m². (Quelle: Heizspiegel 2023)
Stromverbrauch Einfamilienhaus ohne Wärmepumpe (bei 4 Personen): 4.000 - 5.100 kWh im Jahr
Stromverbrauch einer Wärmepumpe in einem 140 m² großen Haus: 3.640 - 5.600 kWh im Jahr
Stromverbrauch im Einfamilienhaus insgesamt mit Wärmepumpe: 7.640 - 10.700 kWh im Jahr
Dafür benötigte installierte PV-Leistung: zwischen 8 und 11 kWp
Mit Wärmepumpe im Haus sollte die PV-Anlage mindestens 8 kWp groß sein.
Private Haushalte profitieren in den meisten Fällen davon, möglichst viel ihres Solarstroms auch selbst zu verbrauchen. Zwar bekommen Sie die sogenannte Einspeisevergütung, wenn Sie ihren Solarstrom ins öffentliche Netz einspeisen. Der Gewinn daraus ist aber bei weitem nicht so hoch wie die Einsparung, die Sie mit einem hohen Eigenverbrauch machen. Solaranlagen kosten Einfamilienhäuser im laufenden Betrieb also weniger, wenn der Eigenverbrauch am Solarstrom hoch ist.
Wenn die Frage aufkommt, ob Sie in eine PV-Anlage mit oder ohne Speicher investieren sollten, bedenken Sie, dass Stromspeicher den Eigenverbrauch erhöhen. Achten Sie jedoch auf die richtige Speichergröße für ein Einfamilienhaus:
Mit einem zu kleinen Speicher bleibt Ihr Eigenverbrauch niedrig.
Ein zu großer Speicher erhöht den Eigenverbrauch kaum und beschleunigt den Alterungsprozess der Batterie.
Als Richtwert für die Speichergröße empfiehlt die Verbraucherzentrale ca. 1 kWh Batteriekapazität pro 1.000 kWh Jahresstromverbrauch.
Wenn Sie die Größe der PV-Anlage Ihres Einfamilienhauses planen, sollten Sie auch an die Zukunft denken: Steht die Anschaffung eines neuen Autos an oder muss die Heizung erneuert werden? Dann sollten Sie die Kombination ihrer Solaranlage mit einem E-Auto und einer elektrisch betriebenen Heizung, wie der Wärmepumpe oder Infrarotheizung, in Erwägung ziehen. Dadurch erhöhen Sie Ihren Solar-Eigenverbrauch und sparen langfristig Kosten.
Je nach Solaranlage sind Kosten im Einfamilienhaus unterschiedlich hoch. Bei niedrigem Stromverbrauch kann eine PV-Anlage mit 5 kWp ab 10.000 Euro bereits ausreichend sein. Falls mehr als 3 Personen im Haus leben, ist der Stromverbrauch wahrscheinlich höher. Rechnen Sie mit Anschaffungskosten ab 12.000 Euro für eine PV Anlage mit 8 kWp. Für größere Anlagen auf Einfamilienhäusern mit einer Leistung ab 10 kWp zahlen Sie selten weniger als 14.500 Euro, dafür können Sie aber auch einen hohen Strombedarf abdecken.
Zu den Kosten einer Solaranlage gehören auch die laufenden Ausgaben. Eine Versicherung kostet Sie etwa 35 bis 250 Euro im Jahr. Zudem sollten Sie Ihre Solaranlage für ca. 250 Euro regelmäßig warten lassen, wenn dies auch nicht jedes Jahr erforderlich ist. Schließlich können Verschmutzungen den Solarertrag schmälern, weswegen Sie jährlich mit ca. 125 Euro für die Reinigung Ihrer PV-Anlage rechnen sollten.
Eine Solaranlage mit Speicher für ein Einfamilienhaus kostet zwischen 15.000 und 25.000 Euro. Doch die Investition zahlt sich in der Regel aus. Denn so können Sie Ihren Eigenverbrauch erheblich erhöhen und die Unabhängigkeit von Stromversorgern senken. Dank des Solarspeichers sind Sie nicht mehr darauf angewiesen, sich nach den Sonnenstunden am Tag zu richten und in den Morgen- oder Abendstunden teuren Netzstrom dazuzukaufen, sondern können Ihren erzeugten Solarstrom auch Stunden später nutzen.
Die Faustregel beim Einfamilienhaus mit PV-Anlage und Speicher ist:
1 Kilowattstunde (kWh) Speicherkapazität pro Kilowatt-Peak (kWp) Leistung
Haben Sie also eine Anlage mit 8 kWp Leistung, kann ein Speicher für 8 kWh passen. Entscheidend ist aber der konkrete Fall.
Eigentümer:innen können mithilfe von Solarförderungen die Kostenlast senken. Zum einen gibt es bundesweite Förderungen über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Zum anderen gewähren viele Gemeinden auch regionale Förderungen. Diese sind häufig auf Solaranlagen, Solarspeicher, Wallboxen oder Balkonkraftwerke ausgelegt. Gut zu wissen: In vielen Fällen lassen sich regionale Förderprogramme mit staatlichen Fördermitteln kombinieren.
Die Steuerregelungen für Photovoltaik bei Einfamilienhäusern wurde in den letzten Jahren erheblich vereinfacht. In den meisten Fällen ist es nicht mehr nötig, den Kleinunternehmerstatus für den Betrieb einer kleineren neuen Anlage anzunehmen. Oft ist gar keine Meldung ans Finanzamt nötig, da Sie weder Umsatzsteuer noch Einkommensteuer auf Photovoltaik zahlen.
Wenn Sie eine Solaranlage für Ihr Einfamilienhaus planen, müssen Sie gewisse rechtliche Regelungen und Voraussetzungen beachten:
Fördergelder müssen beantragt und bewilligt werden, bevor Sie einen Kaufvertrag mit einer Solarfirma eingehen oder die Installation beginnen.
Ihr Haus sollte gewisse Anforderungen für die Solaranlage erfüllen, damit sich eine Installation auch lohnt und sicher ist.
Bei einer Dachanlage haben Sie die Wahl zwischen der Auf-Dach- oder In-Dach-Montage, wobei das Dach asbestfrei, intakt und stabil sein muss.
Entscheiden Sie sich für Photovoltaik an der Fassade, kann eine Genehmigung erforderlich sein, wenn Denkmalschutz besteht oder die Anlage aus der Gebäudehülle herausragt.
Wünschen Sie sich Solardachziegel für Ihr Eigenheim, müssen Sie bedenken, dass beim Bestandsbau vorhandene Dachziegel erst kostenpflichtig abgedeckt werden müssen.
Auch wenn Photovoltaik auf Einfamilienhäusern meistens genehmigungsfrei ist, sollten Sie sich bei Ihrer Gemeinde vor dem Bau erkundigen.
Gesetzliche Regelungen für Photovoltaik sind, dass Sie Ihre Anlage im Marktstammdatenregister und beim Netzbetreiber melden müssen.
Bei PV-Anlagen auf Reihenhäusern gibt es mehr Regelungen zu beachten als bei Einfamilienhäusern. So müssen bei Reihenhäusern gewisse Abstände zwischen der PV-Anlage und Brandschutzwänden eingehalten werden. Je nach Bundesland müssen diese Abstände zwischen 0,5 und 1,25 Meter betragen.
Eine eigene PV-Anlage auf dem Einfamilienhaus ist in vielen Fällen wirtschaftlich sinnvoll. Vor allem in Kombination mit einem Speicher und einem hohen Eigenverbrauch können Haushalte ihre Betriebskosten senken. Denn statt teuren Netzstrom zu beziehen, können Sie Ihren günstig produzierten Solarstrom nutzen. Die hohen Anschaffungskosten von mindestens 10.000 Euro können dank lukrativer Solarförderungen erheblich gesenkt werden.Um sicherzugehen, dass Sie nichts Wichtiges übersehen oder vergessen, hilft Ihnen unsere Checkliste für die Planung einer Solaranlage. Ansonsten steht Ihnen Ihr Solaranlagen-Fachbetrieb nicht nur bei der Montage der PV-Anlage, sondern auch bei allen Fragen im Vorfeld zur Seite.
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Für ausreichend Photovoltaik im Einfamilienhaus sollten Sie mindestens 10.000 Euro einplanen. Oft ist ein Speicher sinnvoll, um den Eigenverbrauch zu erhöhen, sodass Sie mit mindestens 15.000 Euro für die Solaranlage mit Batterie rechnen müssen. Mit Solarförderungen können Sie Ihren Kostenbeitrag aber in vielen Fällen senken.
Wie groß Ihre PV-Anlage auf Ihrem Einfamilienhaus sein darf, ist nicht begrenzt, sofern Ihr Haus keinem Denkmalschutz unterliegt. Theoretisch können Sie Ihr Dach also voll belegen. Ob das wirtschaftlich sinnvoll ist, sollten Sie von Ihrer Solaranlagen-Fachfirma berechnen lassen. PV-Anlagen bis 30 kWp haben allerdings einige steuerliche und bürokratische Erleichterungen, was in der Regel für private Anlagen ausreichend ist.
Wie viele Solarmodule Sie für ein Einfamilienhaus benötigen, hängt von den individuellen Voraussetzungen des Standorts, des Dachs, Ihres Stromverbrauchs und der Modulleistung ab. Bei einem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von 4.000 kWh bräuchten Sie zum Beispiel 10 Solarmodule mit je 400 Watt Leistung jährlich.
Je nach Stromverbrauch und Personen im Haushalt ist in der Regel eine Photovoltaikanlage mit installierter Leistung zwischen 3 kWp (bei nur einer Person im Haus) und 11 kWp (bei 4 Personen und hohem Stromverbrauch) ausreichend.