Mit einem Erkerfenster hellere Räume für Ihr Zuhause schaffen
Anika Wegner
19. März 2020
Sie erweitern den Raum, lassen viel Licht hinein und bieten Ihnen eine gemütliche Sitzecke: Erkerfenster werten Ihr Schlaf- oder Wohnzimmer optisch auf. Erfahren Sie alles über die gängigsten Arten, ihre Vor- und Nachteile, mögliche Rahmenmaterialien und Kosten.
Als überdachter Vorbau vergrößern Erker nicht nur die Fläche einzelner Räume. Dank der entsprechenden Fenster dringt zudem mehr Licht ins Innere. Diese Fenster besitzen meistens zwei Flügel und sind nach außen gewinkelt. Charakteristisch ist ihre große Fläche, die wiederum eine effektive Wärmedämmung verlangt. Laut Energieeinsparverordnung (EnEV) darf der Wärmedurchgangskoeffizient, der U-Wert, für Erkerfenster maximal bei 1,3 liegen. Moderne Rahmen, ein ausreichender Wärmeschutz und eine Mehrfachverglasung sind für Erker daher besonders wichtig.
Erkerfenster schaffen mehr Raum und Licht
Die unterschiedlichen Erkerfensterarten im Überblick
Angesichts ihrer exponierten Stellung sollen sich Erkerfenster möglichst harmonisch in die Hausfassade einfügen. Grundsätzlich wählen Sie dabei aus drei unterschiedlichen Erkerfensterarten Ihren Favoriten:
Kastenfenster
Kastenfenster besitzen zwei Flügel, die sich unabhängig voneinander öffnen lassen. Sie zählen zu den traditionellsten Fenstermodellen und sind vor allem in Altbaugebäuden zu finden. Charakteristisch ist der Zwischenraum zwischen zwei Scheiben, auch Kasten genannt. Die Idee dahinter ist es, die Wärmedämmung zu verbessern.
Sprossenfenster
Sprossenfenster dienten vor allem früher nicht nur der Optik. Mithilfe der einzelnen Streben, die viele kleine Fensterscheiben zusammenhielten, war es möglich, größere Flächen, beispielsweise Erkerfenster, zu verglasen. Diese Variante, das echte Sprossenfenster, gibt es noch heute. Angesichts der aufwendigen Herstellung ist sie jedoch etwas teurer als andere Erkerfensterarten.
Unechte Sprossenfenster
Unechte Sprossenfenster bedienen sich der Optik ihres echten Pendants. Sie bestehen zwar nur aus einer großen Scheibe, unterteilen sie danach innen und außen jedoch mit Zierleisten. Da sie keinen stabilisierenden Auftrag haben, können Sie diese Leisten schmaler halten, damit wiederum mehr Lichteinfall durch den Erker ermöglicht wird.
Sprossenfenster sind charakteristisch für Erkerfenster
Gängige Materialien für den Rahmen eines Erkerfensters
Zwei Faktoren spielen bei der Auswahl des Rahmenmaterials für Ihr Erkerfenster eine entscheidende Rolle: die Dämmung und die Optik. Letztere gibt vor, dass Sie eine Fassade mit beispielsweise diversen Holzfenstern eher um ein Erkerfenster mit Holzrahmen ergänzen. Gleichzeitig verlangt Holz mehr Pflege als Aluminiumund Kunststoff, den beiden anderen gängigen Rahmenmaterialien. Kunststoff ist dabei häufig die günstigste Variante, Aluminium die robusteste. Ebenso gut, wenn auch etwas kostenintensiver, können Sie Ihre Erkerfenster mit Kombinationsrahmen aus Holz und Alu oder Kunststoff und Alu versehen.
Mit diesen Kosten müssen Sie für neue Erkerfenster rechnen
Aufgrund ihrer Größe und besonderen Bauart sind Erkerfenster teurer als herkömmliche Varianten. Einen Einfluss auf den Preis nehmen das Material, die Art sowie die Gesamtgröße. Auch Verglasung und Öffnungsmechanismus spielen eine Rolle. Der finale Preis berechnet sich daher immer individuell:
Erkerfensterart
Kosten
Unechtes Sprossenfenster
ca. 560 - 1.400 Euro
Kastenfenster
ca. 700 - 1.750 Euro
Sprossenfenster
ca. 1.050 - 2.100 Euro
Mit diesen Einbaukosten müssen Sie bei Erkerfenstern rechnen
Die größten Variablen beim Einbau von Erkerfenstern sind der Stundensatz des Handwerkers sowie die für die Montage benötigte Zeit. Ersterer richtet sich nach Ihrem Wohnort und das für dessen Region gängige Honorar. Grob können Sie pro Stunde jedoch mit ca. 50 Euro kalkulieren. Möchten Sie einschätzen, wie viel Zeit der Einbau in Anspruch nehmen könnte, beziehen Sie in Ihre Kalkulation auch mit ein, dass der Handwerker eventuell zunächst alte Fenster ausbauen muss. Insgesamt kann es zwei, gut aber auch sechs Stunden dauern. So nehmen die Einbaukosten am Ende rund 30 Prozent des Gesamtpreises fertig montierter Erkerfenster ein.
Vor- und Nachteile von Erkerfenstern
Vorteile
Nachteile
Durch seine exponierte Bauweise erweitert der Erker – und mit ihm das Erkerfenster – den Innenraum.
Ihre Größe und spezielle Bauweise machen Erkerfenster teurer als andere Varianten.
Die große Fläche von Erkerfenstern intensiviert den Lichteinfall.
Erker vergrößern die Oberfläche des Hauses, wodurch wiederum mehr Wärme entweichen kann.
Erkerfenster ermöglichen einen breiteren Blick nach draußen. Blickwinkel zwischen 45 und 270 Grad sind möglich.
Um einen Wärmeverlust durch die Fensterscheiben entgegenzuwirken, benötigen Sie eine teurere Wärmeschutzverglasung.
Erkerfenster bieten eine traditionell elegante Optik mit Charme für Ihr Eigenheim.
Gestalten Sie Ihre Erkerfenster nicht bodentief, bieten sie Ihnen auf der Fensterbank zusätzliche Sitzgelegenheiten.
Staatliche Förderung beim Einbau von Erkerfenstern
Möchten Sie Ihre alten Erkerfenster aus eigener Tasche durch neue ersetzen, können Sie Unterstützung vom Staat erhalten. Diese umfasst energiesparende Sanierungen, weshalb Ihre Erkerfenster mindestens mit dreifach verglasten Scheiben ausgestattet werden müssen, um die Mindestvorgaben zum Wärmeschutz erfüllen.
Wenn diese Voraussetzungen auf Ihre Modernisierung zutreffen, können Sie bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) folgende Sanierungszuschüsse beantragen:
Das KfW-Programm 430 unterstützt Sie mit einem Investitionszuschuss von maximal 10.000 Euro.
Bei dem KfW-Programm 151/152 können Sie einen Kredit von maximal 50.000 Euro erhalten. Der Zinssatz beträgt hierbei 0,75 Prozent.
Eine Variable ist dabei immer der Energiestandard, den Sie durch die Sanierung erreichen. Für einen Neubau erhalten Sie keine gesonderte Förderung für Ihre Fenster.
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