Was Sie beim Kauf von gebrauchten Garagen beachten müssen
Anika Wegner
18. September 2020
Das Wichtigste in Kürze
Beim Gebrauchtkauf sollten Sie nicht nur auf den Kaufpreis schauen. Sie müssen auch Faktoren wie Alter, Zustand und Maße der Garage mit einkalkulieren.
Der Transport ist meist das teuerste an einer gebrauchten Garage.
Garagen, die älter als 20 Jahre sind, erhalten Sie meist geschenkt.
Garage ist nicht gleich Garage: Nur einige Garagenmodelle kann man gebraucht kaufen. Wir sagen Ihnen, welche Modelle das sind und worauf Sie beim Kauf achten sollten. Denn nicht immer lohnt sich der Gebrauchtkauf. Wir informieren Sie umfassend über Preise sowie Vor- und Nachteile von gebrauchten Garagen.
Mit dem Gebrauchtkauf einer Garage können Sie auf den ersten Blick Geld sparen. Dabei gibt es jedoch einiges zu beachten. Von der Montage über den Transport bis hin zu nötigen Reparaturen können weitere Kosten anfallen. Wenn Sie diese Zusatzkosten einkalkulieren, kann es sogar günstiger sein, wenn Sie die angebotene Garage neu kaufen.
Angebote über gebrauchte Garagen finden Sie bei manchen Garagenanbietern und von Privatpersonen auf Online-Plattformen. Dabei handelt es sich ausschließlich um Fertiggaragen aus Beton, Stahl oder Holz. Der Weiterverkauf von gemauerten Garagen ist dagegen nicht möglich, da solch eine Garage nicht versetzbar ist.
Unser Tipp:
Informieren Sie sich auch bei Anbietern von Fertiggaragen. Vielleicht bekommen Sie die Möglichkeit, ein Ausstellungsstück für einen reduzierten Preis zu erwerben.
Welche Vor- und Nachteile gibt es?
Ein großer Vorteil ist natürlich der günstige Preis. Doch der Kauf einer alten Garage hat nicht nur Vorteile. Wir klären Sie über die Vor- und Nachteile eines Gebrauchtkaufs auf:
Vorteile
Nachteile
niedriger Preis
eventuell keine Restgarantie
Sie können sie wieder verkaufen, wenn sie nicht mehr benötigt wird
weniger Gestaltungsmöglichkeiten als bei neuen Garagen
schneller Aufbau
Materialverschleiß durch Ab- und Aufbau
bei Privatkäufen können Sie um den Preis handeln
bei Privatkäufen müssen Sie sich selbst um den Transport kümmern
Worauf müssen Sie beim Gebrauchtkauf achten?
Beim Kauf einer gebrauchten Garage gibt es einiges zu beachten. Wir helfen Ihnen und geben Ihnen eine Übersicht.
Garagemaße und Fundament
Bevor Sie nach gebrauchten Garagen Ausschau halten, messen Sie den für die Garage zur Verfügung stehenden Platz aus. Wenn Sie eine gebrauchte Garage kaufen, können Sie nicht unter einer Vielzahl von Abmessungen auswählen. Denken Sie auch daran, dass noch einFundament erstellt werden muss, damit die Garage den richtigen Halt hat.
Unser Tipp:
Fragen Sie nach den exakten Abmessungen der gebrauchten Garage und zwar nicht nur nach den Außenmaßen. Auch die Innenmaße und die lichte Tordurchfahrt sind wichtige Angaben, da sie von Garage zu Garage variieren können.
Zustand der Garage
Vor dem Kauf gilt es, die gebrauchte Garage gründlich auf Schäden zu prüfen.
Finden sich keine breiten oder tiefen Risse in den Wänden oder im Boden der Garage?
Sind alle beweglichen Teile wie Garagentor und Fenster funktionsfähig?
Sind alle Metallteile rostfrei?
Ist das Dach dicht?
Feine Risse in den Wänden von Betongaragen sind normal. Risse, die jedoch breiter als 0,4 Millimeter sind, können zu Folgeschäden führen.
Prüfen Sie alle Einzelelemente der gebrauchten Garage auf mögliche Schäden!
Alter der Garage
Je nach Wartungszustand lohnt es sich meist nicht, dass Sie eine Garage kaufen, die älter als fünf bis sieben Jahre ist. Ab diesem Zeitpunkt ist der Sanierungsaufwand zu groß, da an Dach und Wänden erste Risse und undichte Stellen entstehen können, die repariert werden müssen. Fragen Sie unbedingt nach dem Original-Kaufbeleg, um sich das Alter der Garage bestätigen zu lassen!
Achtung: Keine Garantie nach Abbau!
Idealerweise verfügt die Garage noch über eine Restgarantie. Doch Vorsicht! Je nach Anbieter erlischt diese bei einer Neugarage gewährleistete Garantie, sobald diese abgebaut und versetzt wird. Informieren Sie sich dazu bei Ihrem Anbieter oder dem Hersteller der Garage.
Die Preise für gebrauchte Garagen können je nach Alter, Zustand und Modell sehr unterschiedlich sein. Garagen, die 20 Jahre oder älter sind, werden von Privatanbietern teilweise sogar verschenkt. Für hochwertige Garagen, die nur wenige Jahre im Gebrauch waren, verlangen Verkäufer aber häufig noch mehrere tausend Euro.
Material
Preise für gebrauchte Einzelgarage*
Blech
ab ca. 200 Euro
Holz
ab ca. 400 Euro
Stahl
ab ca. 500 Euro
Beton
ab ca. 1.000 Euro
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Überprüfen Sie auch die marktüblichen Neupreise von Garagen für das von Ihnen gewählte Modell und machen Sie einen Preisvergleich. So können Sie herauszufinden, ob der angebotene Preis für die gebrauchte Garage angemessen ist.
Zusatzkosten
In jedem Fall müssen Sie aber noch Zusatzkosten einplanen. Es können teils beträchtliche Ausgaben für das Fundament, den Transport und eventuelle Reparaturen hinzukommen:
Leistung
Kosten*
Fundament in Eigenleistung
ca. 30 – 60 Euro pro m²
Fundament vom Profi
ca. 70 – 100 Euro pro m²
Transport
ca. 200 – 300 Euro pro Stunde
Montage
ca. 200 – 400 Euro
Reparaturen
Je nach Zustand der Garage
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Unser Tipp:
Der Gebrauchtkauf einer Garage lohnt sich in der Regel nur, wenn Sie die Möglichkeit haben, ein einwandfreies Modell zu erwerben, das von den Abmessungen genau auf Ihr Grundstück passt. Aroundhome vermittelt Ihnen kostenfrei und unverbindlich* einen Fachberater bei Ihnen in der Nähe, der Sie umfangreich zum Thema Garagen beraten kann. Stellen Sie noch heute eine Anfrage!
Wie klappt der Transport?
Der Transport einer gebrauchten Garage richtet sich nach dem Modell und der Größe der Garage. Fertiggaragen aus Stahl oder Holz sind in der Regel in Einzelteile zerlegbar. Diese können Sie dann mit einem Transporter problemlos an den Bestimmungsort bringen.
Anders sieht es bei Betonfertiggaragenaus, denn die meisten Modelle sind nur in einem Stück zu transportieren. In dem Fall müssen Sie wahrscheinlich mit einem teuren Spezialtransport rechnen, da die Betongarage mit einem Lkw und Kran angeliefert werden muss. Zudem sollte für die Anlieferung entsprechend Platz auf Ihrem Grundstück vorhanden sein. Als grober Richtwert lässt sich sagen, dass Sie rund 500 bis 1.000 Euro für solch einen Schwertransport kalkulieren sollten. Idealerweise sollten Sie den Anbieter oder Hersteller der Garage mit dem Transport beauftragen. Diese haben das nötige Fachwissen und das Equipment, um die Garage ohne Schäden zu versetzen.
Unser Tipp:
Vergewissern Sie sich, dass im Kaufvertrag die Transportfähigkeit der gebrauchten Garage bestätigt wird. Sonst kann es im schlimmsten Fall dazu kommen, dass die Garage beim Anheben zerbricht und Sie trotzdem für die Kosten aufkommen müssen.
Benötigen Sie eine Baugenehmigung für eine gebrauchte Garage?
Mit dem Kauf einer alten Garage verhält es sich genauso wie mit einem Neukauf: Sie müssen sich an die Verordnung Ihres Bundeslandes richten. Diese regelt beispielsweise, wie groß Ihre Garage maximal sein darf. Dabei ist es völlig egal, ob die Garage neu oder bereits alt ist. Zudem kann jedes Bundesland selbst entscheiden, ob Sie für eine Garage eine Baugenehmigung einholen müssen oder nicht. In unserem Artikel "Garagenverordnung und Baugenehmigung" erklären wir Ihnen genau, ob eine Genehmigung für Ihr Bundesland nötig ist und welche Auflagen Sie einhalten müssen.
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Häufig gestellte Fragen
Ist für den Bau einer Garage eine Baugenehmigung nötig?
Die jeweilige Landesbauordnung (LBO) Ihres Bundeslandes gibt vor, ob Sie Ihre Garage genehmigungsfrei bauen dürfen und welche Auflagen Sie dabei einhalten müssen. Ihre Baubehörde kann Ihnen eine genaue Auskunft erteilen. Beachten Sie, dass Sie als Bauherr für die Einhaltung der Auflagen haften, auch wenn Sie Ihre Garage ohne eine Baugenehmigung bauen dürfen.
Ist die Isolierung der Garage sinnvoll?
Wenn Sie die Garage lediglich als Unterstand für Ihr Fahrzeug nutzen wollen, ist eine Isolierung überflüssig. Soll die Garage zusätzlich als Werk- oder Hobbyraum genutzt werden, macht eine professionelle Isolierung aber durchaus Sinn. Die Ausstattung ist jedoch kostenintensiver und erfordert zusätzliche Heizkosten. Eine ausreichende und sachgemäße Belüftung ist für isolierte Garagen unbedingt notwendig.
Darf ich meine Garage als Lagerraum nutzen?
Laut Bau- und Garagenverordnungen sind Garagen reine „Kraftfahrzeug-Garagen“ und dürfen demnach nicht als Lagerraum genutzt werden. Für die Nutzung muss eine behördliche Genehmigung angefordert werden. Bei Zuwiderhandlung droht eine Geldstrafe von bis zu 500 Euro.
Kann ich das Dach meiner Betonfertiggarage begrünen?
Generell lässt sich jedes Flachdach einer Garage auch begrünen. Eine extensive Bepflanzung mit kleinen Pflanzen kann bei einer ausreichend tiefen Dachwanne ohne Probleme auf dem Dach einer Fertiggarage angelegt werden. Für eine intensive Begrünung, die das Garagendach in einen richtigen Garten verwandelt und Büsche sowie Bäume beinhaltet, muss die Traglast des Daches jedoch stärker sein.
Ist es auch möglich, auf dem Dach meiner Fertiggarage eine Dachterrasse zu bauen?
Die Nutzung des Garagendachs als Dachterrasse ist nur bei Betonfertiggaragen möglich. Außerdem muss die Dachlast auf mindestens 4 kN/qm erhöht werden.