Eine gute Wärmedämmung erspart Ihnen einige Heizkosten, denn über eine schlecht gedämmte Fassade können Sie bis zu 30 Prozent der Wärme verlieren. Informieren Sie sich jetzt über die Anschaffungskosten einer Wärmedämmung und welche Möglichkeiten der Förderung es gibt.
Bei der Wärmedämmung wird zwischen Dämmstoffen bzw. -matten und Dämmplatten unterschieden. Dämmstoffe sind flexibler, wodurch sie individuell an die Gegebenheiten angepasst werden können und so für eine optimale Wärmedämmung sorgen. Dämmplatten hingegen lassen sich schneller verbauen und werden vermehrt beim Trockenbau eingesetzt.
Die passende Dämmung sorgt für eine verbesserte Wärmeisolierung und guten Schallschutz.
Energieeinsparverordnung (EnEV) 2014 beachten!
In der EnEV wird rechtlich geregelt, welche Anforderungen Sie bei der Wärmedämmung erfüllen müssen. Die Richtlinien unterscheiden zwischen Sanierungen von Altbauten, Renovierungen von neueren Bestandsimmobilien und neugebauten Immobilien. Alle aktuellen EnEV-Anforderungen für Wärmedämmung finden Sie auf der Webseite der EnEV-online.
Materialien und Kosten von Dämmungen
Dämmstoffe können aus mineralischen, ökologischen/pflanzlichen und synthetischen Materialien bestehen. Jedes Material hat andere Eigenschaften und weist unterschiedliche Wärmeleitfähigkeiten auf. Unsere Tabellen geben Ihnen einen ersten Einblick bezüglich der Eigenschaften und Preise der Dämmstoffe. Alle Kosten dienen als Orientierungswerte und können unter Umständen abweichen.
Unser Tipp:
Grundsätzlich gilt: Je geringer die Wärmeleitfähigkeit, umso besser dämmt das Material und desto dünner können die Platten beziehungsweise Matten ausfallen.
Mineralische Dämmstoffe
Die bekanntesten mineralischen Wärmedämmstoffe sind Glaswolle, Steinwolle, Schaumglas und Calciumsilikat. Letzteres zählt zu den effizientesten Dämmstoffen, wohingegen Glaswolle mit einem guten Preis punktet.
Mineralischer Dämmstoff
Eigenschaften
Kosten pro m²
Blähton
- nicht brennbar
- resistent gegenüber Feuchtigkeit, Frost
- gute Schalldämmung
- hitzeresistent
etwa 20 Euro
Calciumsilikat
- höchste Brandschutzklasse
- schimmelresistent
etwa 290 Euro
Glaswolle (Matte)
- nicht brennbar
- schimmelresistent
- ungezieferbeständig
etwa 7 bis 9 Euro
Mineralschaum
- nicht brennbar
- formstabil
- druckfest
etwa 50 Euro
Perlit
- wasserabweisend
- ungezieferbeständig
- verrottet nicht
etwa 30 Euro
Schaumglas
- leicht einzubauen
- vergleichsweise schlechter Schallschutz
etwa 110 Euro
Steinwolle (Matte, weich)
- nicht brennbar
- schimmelresistent
- ungezieferbeständig
etwa 10 bis 30 Euro
* Preise sind Richtwerte zur Orientierung
Organische Dämmstoffe
Organische Dämmstoffe werden aus natürlichen Rohstoffen hergestellt und haben eine sehr gute Ökobilanz. Manche der Materialien werden durch künstliche Zusätze aufgewertet, um beispielsweise einen höheren Brandschutz oder eine bessere Imprägnierung zu erreichen. Für eine gute Stabilität werden oft auch künstliche Fasern hinzugefügt. Verschaffen Sie sich einen Überblick zu Eigenschaften und Preisen organischer Dämmstoffe mit unserer Tabelle:
Organischer Dämmstoff
Eigenschaften
Kosten pro m²
Flachs
- fäulnisresistent
- schlechter Hitzeschutz
etwa 15 Euro
Hanf (Matte/Platte)
- feuchtigkeits- und fäulnisresistent
- schlechter Hitzeschutz
etwa 26 bis 42 Euro
Holzfaser
- hohe Wärmekapazität
- guter Hitzeschutz
etwa 6 bis 16 Euro
Holzwolle
- ungezieferresistent
- guter Schutz vor Pilzbefall
- verrottet schlecht
etwa 180 Euro
Jute
- schadstofffrei
- biologisch abbaubar
- guter Hitzeschutz
etwa 20 Euro
Kokosfaser
- stabil und bruchfest
- durchschnittliche Hitzebeständigkeit
etwa 40 Euro
Kork
- sehr druckbelastbar
- wasserdampfdurchlässig
- gute Hitzebeständigkeit
etwa 94 Euro
Schafwolle
- gut fürs Raumklima
- besonders wasserdampfdurchlässig
- gute Wärmeisolierung
etwa 20 Euro
Schilf
- fäulnisresistent
- gute gegen Feuchtigkeit
- schlechte Hitzebeständigkeit
etwa 90 Euro
Seegras
- gut gegen Ungeziefer und Milben
- sehr gut gegen Feuchtigkeit
- gute Hitzebeständigkeit
etwa 16 Euro
Stroh
- wasserdampfdurchlässig
- gute Hitzebeständigkeit
etwa 6 bis 13 Euro
Zellulose
- feuchtigkeitsregulierend
- schimmelbeständig
- gute Hitzebeständigkeit
etwa 6 Euro
* Preise sind Richtwerte zur Orientierung
Synthetische Dämmstoffe
Synthetisch hergestellte Dämmstoffe werden aufgrund ihrer guten Dämmeigenschaften gern beim Hausbau verwendet, sind allerdings nicht immer umweltfreundlich. Polyurethan beispielsweise ist nahezu optimal geeignet, um das Haus innen und außen zu dämmen. Ein großer Nachteil allerdings ist, dass das Material aus Erdöl gewonnen wird und unverrottbar ist.
Exkurs Baustoffklassen und Brandschutzeigenschaften
In der DIN 4102 werden verschiedene Baustoffklassen festgelegt, welche Materialien zur Wärmedämmung in brennbare und nicht brennbare Baustoffe unterteilt. Die Baustoffklassen reichen von A1 bis B3. Dabei sind A1 und A2 nicht brennbar, B1 ist schwer entflammbar, B2 normal und B3 leicht entflammbar.
Baustoffklasse
Materialien
Baustoffklasse A1 und A2
Blähton, Calciumsilikat, Perlit, Mineralwolle
Baustoffklasse B2
Styropor, Flachs, Hanf, Holzfasern, Stroh
Wenn mit speziellem Brandschutzmittel behandelt: Zellulosefasern und Schilf
Auch die fachliche Beratung zur energieeffizienten Sanierung ist förderfähig.
Förderungen bei Wärmedämmungen
Eine gute Wärmedämmung kann schnell kostspielig werden. Jedoch fördert der Staat Ihre Wärmedämmung, wenn Sie dadurch eine bessere Energiebilanz für Ihr Eigenheim erreichen. Beachten Sie, dass Fördermittel immer vor dem Bau beantragt und genehmigt werden müssen. Folgende Födermittel stehen Ihnen zur Auswahl:
Förderung
Förderprogramm
Details
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
- Einzelmaßnahmen für Wohnimmobilien wie Wärmedämmung von Wänden, Dachflächen, Keller- und Geschossdecken
- Voraussetzungen: Einbindung eines Experten für Energieeffizienz, Bauantrag oder Bauanzeige vor dem 01.02.2002, Anstreben eines KfW-Effizienzhaus-Standard
Wichtige Änderung:
Die hier aufgeführten Förderungen der KfW können Sie noch bis zum 30.06.2021 beantragen. Zum 01.07.2021 ersetzt die „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)“ jedoch die bisherige Förderung. Diese ist Teil des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung und wird für alle Wohngebäude und Nichtwohngebäude sowie für einen Neubau, die Sanierung zum Effizienzhaus und einzelne energetische Maßnahmen gelten. Einen Überblick über die Förderbestimmungen hat die KfW bereits zusammengestellt, mit weiteren Details wird im April 2021 gerechnet. Zuschüsse für einzelne energetische Maßnahmen beantragen Sie seit dem 01.01.2021 beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
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