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Mit einem Warmwintergarten ganzjährig die Gartenaussicht genießen

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Warmwintergärten werden auch als Wohnwintergärten bezeichnet, denn sie können ganzjährig als zusätzlicher Wohnraum genutzt werden. Da Warmwintergärten an ein Heizungssystem angeschlossen sind, müssen einige bauliche Richtlinien beachtet werden. Die Kosten betragen je nach Größe, Ausstattung und Materialien zwischen 50.000 und 100.000 Euro. Wir informieren Sie über die einzuhaltenden Vorschriften sowie die möglichen Modelle und Preise.
Unsere Autorin Undine Tackmann  ist Senior Editor bei Aroundhome und Expertin auf dem Gebiet Energieeffizienz und für Solaranlagen
Undine Tackmann
29.10.2024, 14:02 Uhr
Warmwintergarten mit heller Inneneinrichtung

Was sind Warmwintergärten?

Ein Warm- bzw. Wohnwintergarten dient ganzjährig als weiterer Wohnraum. Er ist entweder an das bereits vorhandene Heizsystem angeschlossen oder wird über ein zweites System beheizt. Im Gegensatz zum einfacheren Kaltwintergarten können Sie einen Warmwintergarten wie ein richtiges Wohnzimmer einrichten. Entscheiden Sie sich für große Glasfronten oder Fenster, haben Sie von hier aus ganzjährig einen tollen Blick in den Garten.

Anfallende Kosten und Preise

Da ein Wohnwintergarten aufwendiger in der Bauweise ist, und meist auch mit qualitativ hochwertigeren Materialien errichtet wird, sind die Kosten für solch einen Wintergarten ziemlich hoch. Ausschlaggebender Faktor ist die Größe des Wintergartens, aber auch die Dachart kann den Preis in die Höhe treiben. So ist ein einfaches Flachdach aus Aluminium kostengünstiger als ein Spitzdach mit Dachschindeln. In unserer Preistabelle vergleichen wir die verschiedenen Wintergartenmodelle und Ihre Preise, um Ihnen einen ersten Einblick in die zu erwartenden Kosten zu geben.

Wintergartenmodell

Kosten

Kaltwintergarten

ca. 10.000 bis 25.000 Euro

Mittelwarmer Wintergarten

ca. 25.000 bis 50.000 Euro

Warmwintergarten

ca. 50.000 bis 100.000 Euro

* Angaben dienen als Richtwerte und können unter Umständen abweichen

Neben den Materialkosten, welche von der Größe und Art des Wintergartens bestimmt werden, setzen sich die Kosten unter anderem aus der Montage, dem Heizsystem und dem Fundament zusammen. Im Detail kostet Sie ein Wintergarten ungefähr:

Leistung

Kosten*

Materialkosten

ca. 4.000 bis 27.000 Euro (abhängig vom Material)

Baugenehmigung

ca. 400 bis 600 Euro (abhängig vom Bundesland)

Fundament

ca. 1.200 bis 5.500 Euro

Montage

ca. 2.000 bis 6.000 Euro

Heizung

ca. 2.500 bis 5.000 Euro

Belüftung

ca. 200 bis 2.000 Euro

Beschattung

ca. 2.000 bis 3.500 Euro

Gesamt

ca. 12.300 bis 45.600 Euro

* Angaben dienen als Richtwerte und können unter Umständen abweichen.

Die Errichtung eines wärmegedämmten Wintergartens kann unter Umständen über die Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude (BEG) staatlich gefördert werden. Voraussetzung dafür ist die energetische Aufwertung des Wohnraums und die Senkung der Energiekosten. Zu beantragen ist der Zuschuss von bis zu 9.000 Euro über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Zusätzlich fördert der Staat die Baubegleitung zu 50 Prozent bzw. mit höchstens 2.500 Euro bei Ein- und Zweifamilienhäusern. Alternativ zur staatlichen Förderung können Bauverantwortliche nach §35c EStG auch einen Einkommensteuerbonus von 20 Prozent bis maximal 40.000 Euro in Anspruch nehmen.

Einzuhaltende Bauvorschriften für Wintergärten

Grundsätzlich sind Wintergärten bauantragspflichtig. Je nach Bundesland kommt außerdem noch eine Genehmigungspflicht hinzu. Auch die Positionierung Ihres Anbaus ist regionsabhängig, wobei immer ein Mindestabstand von 2,5 bis 3 Metern zum Nachbargrundstück eingehalten werden muss. Entscheiden Sie sich zudem für ein Dach aus Glas, sind Sie verpflichtet, dieses aus Verbundsicherheitsglas zu errichten. Im besten Fall erkundigen Sie sich in Ihrem zuständigen Bauamt über die Bauvorschriften in Ihrer Region.

Gebäudeenergiegesetz für warme Wintergärten

Das Gebäudeenergiegesetz, kurz GEG, legt die energetischen Richtwerte bei einer Erweiterung des Wohnraums fest. Diese Richtwerte gelten auch für Wintergärten. Da Warmwintergärten an ein Heizsystem angeschlossen sind, werden im Gegensatz zu unbeheizten Kaltwintergärten höhere Anforderungen an die Bauweise und Materialien gestellt. Bei ganzjährig beheizten Anbauten, wie Wohnwintergärten, ist das GEG bereits durch Bauteile mit ausreichendem Wärmeschutz und Luftdichtheit erfüllt, wenn

  • die Fläche des Wintergartens weniger als 50 m² beträgt.

  • die Beheizung über das bereits bestehende Heizsystem erfolgt, sodass kein neuer Heizkessel eingebaut werden muss.

Planen Sie einen größeren Wintergarten mit einer Fläche über 50 m² oder den Einbau eines neuen Wärmeerzeugers, muss der Primärenergiebedarf für den Anbau berechnet und nachgewiesen werden. Außerdem muss das neue Heizsystem die Anforderungen der EnEV erfüllen.

Energieeinsparverordnung durch Gebäudeenergiegesetz ersetzt

Seit November 2020 gilt das Gebäudeenergiegesetz für alle Bauvorhaben. Es löst die Energieeinsparverordnung (EnEV) ab und verbindet inhaltlich das Energieeinsparungsgesetz (EnEG) und Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) zu einer einheitlichen Vorschrift. Somit ersetzt und vereinheitlicht das GEG die bisherigen Regelungen im Energierecht.

Verschiedene Modelle

Bei der Gestaltung Ihres Wintergartens haben Sie zahlreiche Möglichkeiten. Hier können Sie zwischen verschiedenen Ausrichtungen, Überdachungen, Wandkonstruktionen und Verglasungen wählen.

Ausrichtungen

Je nachdem wie viel Platz Sie zur Verfügung haben, können Sie Ihren Warmwintergarten flexibel an das Haus anbauen. Die zwei beliebtesten Anbauarten sind seitlich vom Haus oder über die Hausecke gebaut. Auch frei stehende Konstruktionen oder Konstruktionen über mehrere Etagen sind möglich.

Überdachungen

Auch bei der Dachart für Ihren Wintergarten können Sie relativ frei wählen. Zunächst müssen Sie sich überlegen, ob Sie ein richtiges Dach errichten und gegebenenfalls mit Dachziegeln eindecken wollen, oder ein Glasdach möchten. Entscheiden Sie sich für ein Glasdach, muss die Verglasung aus Sicherheitsgründen aus Verbundsicherheitsglas errichtet werden. Bei den Dachformen wird zwischen Flach-, Pult-, Sattel- und Kegeldächern unterschieden. Wenn Sie die Dachform passend zu Ihrem Haus wählen, können Sie so ein harmonisches Gesamtbild schaffen. Meist wird jedoch das Flachdach für Wintergärten gewählt, da es am einfachsten und kostengünstigsten errichtet werden kann.

Gemauerter Wintergarten-Anbau mit Ziegeldach und großzügigen Fensterfronten in einem grünen Garten.

Wandkonstruktionen

Für einen Wohnwintergarten sind flexible Glaswände oder der Einbau einer Tür empfehlenswert. So können Sie im Sommer den Wintergarten öffnen und die warme Sommerluft von dort aus genießen. Wohnwintergärten mit dauerhaft geschlossenen Wänden punkten wiederum mit besseren Wärmedämmeigenschaften und niedrigeren Anschaffungskosten.

Verglasungen

Um die Anforderungen der EnEV zu erfüllen, müssen für Warmwintergärten Doppel- oder Dreifachverglasungen verwendet werden. Diese vermindern den Wärmeverlust und garantieren jederzeit ein behagliches Klima im Rauminneren. Bei Kaltwintergärten können hingegen auch Einfachverglasungen eingesetzt werden. Diese Wintergartenart dient meist zum Überwintern von Pflanzen und wird nur im Sommer als Aufenthaltsort genutzt.

Unser Tipp:

Vergessen Sie nicht auch ein Beschattungssystem für Ihren Wintergarten einzuplanen. Vor allem für Modelle mit Glasdach oder großen Glasfronten sind Beschattungen wichtig, damit die Sonneneinstrahlung den Wintergarten nicht zu sehr aufheizt.

Vor- und Nachteile unterschiedlicher Materialien

Haben Sie bei einem Kaltwintergarten die Möglichkeit, das Dach oder die Wände aus einfachem Kunststoff zu errichten, so müssen Sie bei einem Warmwintergarten auf die Wärmedämmeigenschaften der Materialien achten. Konstruktionen aus Holz sowie eine Kombination aus Holz und Aluminium sorgen für gute klimatische Bedingungen, sind robust und haben eine warme Optik. In unserer Tabelle finden Sie alle Materialien und Ihre Eigenschaften:

Material

Vorteile

Nachteile

Kunststoff

kostengünstig

viele Designs erhältlich

pflegeleicht

geringe Belastbarkeit

Holz

robust

gute Wärmedämmeigenschaften

warme Optik

relativ pflegeintensiv

Aluminium

witterungsbeständig

pflegeleicht

robust

schlecht wärmedämmend

Edelstahl

sehr stabil

guter Einbruchschutz

pflegeleicht

sterile Optik

Das passende Angebot finden

Da es bei einem Wohnwintergarten viele Richtlinien zu beachten gilt und Fehler beim Bau zu schweren Folgeschäden führen können, ist es ratsam, eine Fachfirma für die Planung und den Bau zu beauftragen. Bevor Sie eine Firma mit Ihrem Wintergarten-Projekt vertraut machen, sollten Sie mehrere Angebote vergleichen. So finden Sie das passende Preis-Leistungs-Verhältnis. Gern empfehlen wir Ihnen kostenlos bis zu drei von uns geprüfte Fachfirmen für Wintergärten. Füllen Sie dazu einfach unseren Online-Fragebogen aus und wir informieren geeignete Fachfirmen aus Ihrer Umgebung. So können Sie sicherstellen, dass Ihr Wintergarten-Projekt in guten Händen ist.

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Häufig gestellte Fragen
Können Sie aus einem Warmwintergarten einen Kaltwintergarten machen?

Es ist im Grunde nicht möglich, einen Warmwintergarten in einen Kaltwintergarten umzuwandeln, da beide unterschiedliche bauliche Anforderungen und Funktionen haben. Ein Warmwintergarten ist auf die ganzjährige Nutzung mit Heizung und guter Isolierung ausgelegt, während ein Kaltwintergarten nur saisonal genutzt wird und keine Heizung oder umfassende Isolierung benötigt. Eine Umwandlung wäre nur mit erheblichen Sanierungsarbeiten möglich, bei denen die Isolierung und Heizsysteme entfernt oder angepasst werden müssten.

Was ist der Unterschied zwischen einen Warmwintergarten und einem Kaltwintergarten?

Der Hauptunterschied zwischen einem Warmwintergarten und einem Kaltwintergarten liegt in der Nutzung und der baulichen Ausstattung. Ein Warmwintergarten ist gut isoliert und beheizt, sodass er das ganze Jahr über genutzt werden kann. Er bietet Wohnraumkomfort und ist oft an das bestehende Heizsystem des Hauses angeschlossen. Ein Kaltwintergarten hingegen ist nur für saisonale Nutzung gedacht, meistens in den wärmeren Monaten. Er hat keine Heizung und bietet weniger Isolierung, was ihn günstiger in der Anschaffung macht, aber weniger komfortabel bei niedrigen Temperaturen.

Kann ein Warmwintergarten nachträglich angebaut werden?

Ja, ein Warmwintergarten kann nachträglich an ein bestehendes Gebäude angebaut werden. Dabei ist eine sorgfältige Planung entscheidend, um sicherzustellen, dass der Wintergarten gut isoliert ist und sich harmonisch in die Architektur des Hauses einfügt. Zudem müssen alle relevanten Bauvorschriften und Genehmigungen beachtet werden, bevor mit dem Bau begonnen wird.

Wichtige bauliche Voraussetzungen sind ein stabiles und tragfähiges Fundament sowie ggf. die Anbindung an das bestehende Heizsystem oder eine neue Heizung, um den Wintergarten effizient zu beheizen. Eine gute Wärmedämmung ist ebenfalls entscheidend, um Energieverluste zu minimieren. Die Statik der bestehenden Gebäudestruktur muss überprüft werden, um die zusätzliche Last sicher zu tragen. Zudem sollte die Dachkonstruktion den Anforderungen an Schnee- und Windlasten entsprechen.

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