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Energieeffizienter Wintergarten - Planung und Maßnahmen

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Ein energieeffizient geplanter Wintergarten benötigt eine gute Dämmung, hochwertige Verglasung und effektive Beschattung. Sie können direkt energetisch bauen oder den Wintergarten nachträglich sanieren, um den aktuellen GEG-Richtlinien gerecht zu werden. Erfahren Sie, welche Möglichkeiten es gibt, den Wintergarten energetisch zu planen, und erhalten Sie Tipps, wie Sie Ihren bestehenden Wintergarten nachträglich effizienter gestalten können.
Unsere Autorin Undine Tackmann  ist Senior Editor bei Aroundhome und Expertin auf dem Gebiet Energieeffizienz und für Solaranlagen
Undine Tackmann
27.01.2025, 00:00 Uhr
Wintergarten mit weißen Rahmen und großen Fensterfronten
Soll der Wintergarten aktiv beheizt werden?

Welche Möglichkeiten gibt es, um einen Wintergarten energetisch zu planen?

Achten Sie bei der Planung eines energetischen Wintergartens auf eine südliche Ausrichtung für maximale Sonneneinstrahlung. Zusätzlich erhöhen wärmespeichernde Baustoffe und gut isolierte Fenster die Effizienz. Eine geeignete Heizungsart und eine gedämmte Bodenplatte minimieren ebenfalls die Wärmeverluste.

Ausrichtung des Wintergartens bei der Planung

Die Ausrichtung des Wintergartens ist entscheidend darüber, wie viel Sonne in den Wintergarten fällt und wie viel Wärme verloren geht. Maßnahmen, die Sie bei der Planung berücksichtigen können, sind:

  • Eine südliche Ausrichtung, um im Winter möglichst viel Sonnenlicht einzufangen.

  • Den Wintergarten an beheizte Wohnräume angrenzen lassen.

  • Eine Platzierung an einer windgeschützten Hausseite.

  • Der Einsatz von natürlichen Windschutzbarrieren wie Hecken oder Zäunen.

Wintergarten mit Holzpfofilen und großen Glasflächen
Eine windgeschützte südliche Ausrichtung ist ideal für einen Wintergarten.

Einsatz von wärmespeichernden Baustoffen

Zudem könne Sie wärmespeichernde Baustoffe und Wintergartenmaterialien verwenden, um die Sonnenenergie noch besser zu nutzen. Achten Sie dabei auf folgende Maßnahmen:

  • Sonnenbeschienene Wände sollten aus Ziegel oder Beton bestehen.

  • Tonziegel regulieren das Raumklima durch Feuchtigkeitsaufnahme.

  • Verwendung effektiver Dämmstoffe für gemauerte Wintergärten wie Polyurethan, Styropor.

Wahl des Dachs für den Wintergarten

Bei der Wahl des Dachs für einen Wintergarten ist es wichtig, das richtige Verhältnis zwischen Lichteinfall und Wärmedämmung zu finden. Hierbei ist wichtig zu beachten:

  • Ein Glasdach lässt zwar viel Licht und Wärme herein, kann jedoch zu Wärmeverlusten führen.

  • Ein gedämmtes Aluminiumdach bietet bessere Isolierung, lässt aber kein Licht durch.

  • Ein Ziegeldach mit guter Dämmung kombiniert die Vorteile von Wärmespeicherung und Schutz vor Wärmeverlusten, was die Energieeffizienz verbessert und ein komfortables Raumklima schafft.

  • Ein möglicher Kompromiss besteht darin, ein Ziegeldach mit Oberlichtern zu kombinieren, um sowohl eine gute Isolierung als auch ausreichend Licht zu erhalten.

Wintergarten mit eingedecktem Dach und Holz-Alu-Profilen.
Ein gut gedämmter Wintergarten mit einem Ziegeldach ist am energieeffizientesten.

Fenster und Verglasung

Die optimale Fensterwahl für den Wintergarten minimiert Wärmeverluste erheblich. Maßnahmen, die Sie bei der Planung berücksichtigen können, sind:

  • Wählen Sie Dreifachverglasung für eine sehr gute Wärmedämmung.

  • Holz- oder Kunststoffrahmen mit integrierter Dämmung sind Aluminiumrahmen vorzuziehen.

  • Aluminiumrahmen sind oft kältebrückenanfällig, was zu höheren Wärmeverlusten führen kann. Hochwertige Dichtungen verhindern Zugluft.

  • Richten Sie die Fenster so aus, dass sie im Winter einen maximalen Sonneneinfall ermöglichen.

Wichtig zu wissen!

Egal, wofür Sie sich entscheiden: Mindestens 10 bis 20 Prozent der Glasflächen eines Wintergartens sollten zu öffnen sein, um einen ausreichenden Luftaustausch sicherzustellen.

Heizungsart passend wählen

Die richtige Heizung im Wintergarten sorgt für eine effiziente Wärmeverteilung. Achten Sie deswegen bei der Planung Ihrer Heizung auf folgende Punkte:

  • Vermeiden Sie es, den Wintergarten nur über die Hausheizung zu beheizen, da die entstehende Wärmezirkulation oft nicht ausreicht. Dies kann zu Wärmeverlusten und Kondenswasserbildung führen. Stattdessen sollten Sie neue Heizkörper oder eine zusätzliche Fußbodenheizung in Betracht ziehen, um eine effiziente und gleichmäßige Wärmeverteilung sicherzustellen.

  • Achten Sie darauf, die Heizkörper nicht direkt unter Fenstern zu platzieren. Stattdessen sollten Heizkörper an Innenwänden angebracht werden, von denen sich die Wärme möglichst gleichmäßig im Raum verteilen kann.

Moderner Wintergarten mit schwarzem Heizkörper.
Moderne Heizkörper können heutzutage nicht nur funktionale Aufgaben erfüllen, sondern auch als stilvolle Designelemente in Wintergärten dienen.

Bodenplatte dämmen

Auch das Fundament Ihres Wintergartens ist wichtig, um die Energieeffizienz zu erhöhen. Das bedeutet:

  • Wählen Sie eine gut gedämmte Bodenplatte.

  • Verwenden Sie dazu hochwertige Dämmmaterialien wie XPS (extrudierter Polystyrolschaum) oder PUR (Polyurethan). Verlegen Sie diese gleichmäßig unter der Betonbodenplatte und schützen Sie diese zusätzlich mit einer Dampfsperre.

  • Ergänzen Sie dies mit wärmespeichernden Bodenbelägen wie Fliesen oder Stein, die Wärme aufnehmen und langsam abgeben, wodurch die Raumtemperatur stabilisiert wird.

Fachfirmen können Ihnen helfen, den Wintergarten energieeffizient zu planen und umzusetzen, indem sie die genannten Maßnahmen fachgerecht integrieren.

Ein Anlehnwintergarten mit Aluminiumrahmen und Glasfenstern und Ausblick über die Stadt.
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Können Sie einen bestehenden Wintergarten energetisch sanieren?

Ja, ein bestehender Wintergarten kann durch verschiedene Maßnahmen energetisch saniert werden. Dazu können Energieberater:innen mit einer Wärmebildkamera genau feststellen, wo die meiste Wärme verloren geht. Mögliche Maßnahmen im Anschluss sind:

  • Nachträgliche Dämmung der Bodenplatte: Der Austausch des Estrichs gegen eine Variante mit Styroporkügelchen reduziert die Wärmeleitfähigkeit und verhindert Wärmeverluste durch den Boden.

  • Isolierung von Kältebrücken: Durch thermisch getrennte Rahmen und hochwertige Dichtungen wird der Energieverlust minimiert.

  • Dämmung gemauerter Wandflächen: Zusätzliche Dämmmaterialien verbessern die Wärmespeicherung in gemauerten Wänden.

  • Effizientere Heizung: Eine elektrische Fußbodenheizung oder Flächenheizungen sorgt für eine gleichmäßigere Wärmeverteilung im Raum.

  • Installation einer Solaranlage: Eine kleine Solaranlage kann den Energiebedarf decken und Energiekosten einsparen.

  • Austausch von Glaselementen und Fenstern: Vakuumisolierte Fenster bieten eine bessere Wärmedämmung als herkömmliche Verglasungen und verringern den Heizbedarf.

U-Wert Vergleich

Vakuumisolierte Fenster bieten die beste Wärmedämmung im Vergleich zu herkömmlichen Verglasungen. zum Vergleich:

  • Vakuumisolierte Fenster: ca. 0,4 W/m²K

  • Dreifachverglasung: 0,6 bis 0,8 W/m²K

  • Zweifachverglasung: 1,1 bis 1,3 W/m²K

Welche Vorschriften sieht das GEG zu Wintergärten vor?

Das Gebäudeenergiegesetz (kurz: GEG) regelt, welche energetischen Vorgaben bei der Verwirklichung Ihrer Projekte eingehalten werden müssen. Wintergärten unterliegen in bestimmten Fällen dieser Verordnung, und zwar wenn sie

  • größer sind als 15 qm sind,

  • mehr als vier Monate im Jahr als Wohnraum genutzt werden oder

  • im Winter über 12 Grad beheizt werden.

Vor allem die Außenbauteile von beheizten Modellen bzw. Wohnwintergärten müssen gewisse Anforderungen erfüllen. Die Bauteile dürfen nur bestimmte Höchstwerte des Wärmedurchgangskoeffizienten aufweisen. Gemessen wird dieser in [W/(m²*K)]. Welche Höchstwerte für welche Bauteile gelten, entnehmen Sie folgender Tabelle:

Bauteil

Beheizte Wintergärten an Gebäuden mit Innentemperaturen 19°C

Beheizte Wintergärten an Nichtwohngebäuden mit Innentemperaturen von 12 bis < 19°C

Glasdach

2,0

2,7

Außenwände

0,24

0,35

Fenster/ Fenstertüren

1,3

1,9

Vorhangfassen

1,5

1,9

Außentür

1,8

1,8

Dachflächen- fenster

1,4

1,9

U-Wert beim Wintergarten

Der U-Wert, auch Wärmedurchgangskoeffizient genannt, ist ein wichtiger Faktor für die Energieeffizienz eines Wintergartens. Er misst, wie viel Wärme durch Bauteile wie Fenster, Wände oder das Dach entweicht. Ein niedriger U-Wert bedeutet bessere Wärmedämmung und weniger Wärmeverlust, was zu niedrigeren Heizkosten und höherem Komfort führt. Bei der Planung oder Sanierung eines Wintergartens sollten daher Bauteile mit möglichst niedrigen U-Werten gewählt werden, um eine optimale Isolierung zu erreichen.

Fachfirmen können Ihnen helfen, die gesetzlichen Vorgaben des GEG einzuhalten und Ihren Wintergarten energieeffizient zu gestalten.

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Welche Tipps gibt es, um den energieverbrauch beim Wintergarten zu senken?

  1. Rollos bieten oft bessere Isolierung und helfen, die Wärme im Raum zu halten. Spezielle Thermorollos haben oft eine reflektierende oder beschichtete Rückseite, die Wärme im Raum hält und den Energieverlust durch die Fenster reduziert.

  2. Low-E-Folien oder Wärmeschutzfolien, verbessern die Wärmedämmung, indem sie Infrarotstrahlung reflektieren und die Wärme im Wintergarten halten.

  3. Eine Solaranlage auf dem Dach kann die Kosten für eine elektrische Heizung verringern, insbesondere bei Ost- oder Südausrichtung. Möchten Sie keine fest installierte Solaranlage, kann auch ein Balkonkraftwerk eine geeignete Option sein. Dabei handelt es sich um Mini-Solaranlagen, die platzsparend am Balkon oder auf kleinen Dächern montiert werden können.

  4. Installieren Sie isolierte Türen oder bauen Sie feste Wände zwischen dem Wintergarten und angrenzenden beheizten Räumen ein, um den Wärmeverlust zu minimieren und die Energieeffizienz zu verbessern.

  5. Effektive Wintergartenbelüftungen und Beschattungslösungen für Wintergärten helfen, im Sommer Überhitzung zu vermeiden.

  6. Nutzen Sie energieeffiziente Heizsysteme wie Fußbodenheizungen oder Flächenheizungen.

  7. Verwenden Sie Pflanzen wie die Birkenfeige, Areca-Palme oder den Gummibaum, um überschüssige Wärme abzufangen und die Luftfeuchtigkeit im Wintergarten zu erhöhen.

  8. Lassen Sie den Wintergarten nicht vollständig auskühlen, um den Energieaufwand für das Wiederaufheizen zu reduzieren.

  9. Verwenden Sie Vorhänge mit Thermofutter und mehrlagigen, dichten Materialien, um die Wärme im Wintergarten zu halten.

  10. Nutzen Sie smarte Systeme zur Steuerung von Fenstern und Heizungen, um den Energieverbrauch optimal zu regulieren.

Wintergarten mit Rollläden außen angebracht.
Durch den nachträglichen Einbau von außenliegenden Jalousien kann der Wintergarten im Winter die Wärme speichern und im Sommer für angenehme Kühle sorgen.

Welche Vorteile hat ein energetisch sanierter Wintergarten?

Ein energetisch sanierter Wintergarten bietet zahlreiche Vorteile, die sowohl ökologische als auch ökonomische Aspekte umfassen.

  • Der Energieverbrauch wird erheblich reduziert, was nicht nur die Umwelt schont, sondern auch die Energiekosten senkt.

  • Dies führt zu langfristigen Einsparungen bei den Heizkosten.

  • Darüber hinaus erhöht ein sanierter Wintergarten den Wohnkomfort, da er das ganze Jahr über angenehm warm bleibt.

  • Die verbesserte Isolierung verhindert Zugluft und reduziert Kondenswasserbildung, was zu einem insgesamt angenehmeren Wohnklima beiträgt.

  • Ein energieeffizienter Wintergarten kann auch den Wert der Immobilie steigern.

Gibt es Förderungen für die energetische Sanierung von Wintergärten?

Ja, es gibt mehrere Fördermöglichkeiten für die energetische Sanierung von Wintergärten in Deutschland. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bieten verschiedene Programme an, die zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz bereitstellen:

Förderprogramm

Beschreibung

KfW-Kredit 297 – Klimafreundlicher Neubau

- richtet sich an Neubauten

- besonders förderfähig ist eine neue Verglasung als Teil eines größeren Sanierungsplans

KfW-Kredit 261 – Wohngebäude Kredit

- unterstützt energetische Sanierungen zur Verbesserung des Effizienzhaus-Standards

- Förderung möglich für Wintergärten, die in das beheizte Gebäude integriert sind

- Erfordert die Verwendung energieeffizienter Materialien

BAFA-Förderung – BEG Einzelmaßnahmen (BEG EM)

- für beheizte Wintergärten, die fest ans Haus angebaut sind

- Integration ins Heizsystem des Gebäudes erforderlich

- erfordert gute Isolierung und energieeffiziente Materialien

Für alle Förderungen ist es wichtig, den Antrag vor Beginn der Bauarbeiten zu stellen und die jeweiligen technischen Anforderungen zu erfüllen. Energieberater:innen können bei der Planung und Antragstellung unterstützen.

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Häufig gestellte Fragen
Wie teuer ist es, einen Wintergarten energetisch zu sanieren?

Die Sanierungskosten für einen ganzjährig bewohnbaren und beheizbaren Wintergarten liegen zwischen 20.000 und 30.000 Euro, können aber bei entsprechender Größe und Ausstattung auch 50.000 Euro und mehr betragen. Die Sanierung umfasst in der Regel Dämmung, Heizung, Lüftung, Sonnenschutz und energieeffiziente Verglasung. Kleinere Maßnahmen wie das Anbringen von Wärmeschutzfolien, isolierenden Vorhängen mit Thermofutter oder Rollos sind natürlich kostengünstiger als umfassende Sanierungsmaßnahmen.

Wie lange dauert es, bis sich die energetische Sanierung eines Wintergarten amortisiert?

Im Allgemeinen amortisieren sich Investitionen in die Energieeffizienz eines Wintergartens innerhalb von 10 bis 15 Jahren. Die Amortisationszeit variiert je nach Maßnahme: Der Austausch von Fenstern kann etwa 40 Jahre dauern, die Dämmung der Außenwände amortisiert sich in 12 bis 22 Jahren. Eine Dachsanierung kann bis zu 70 Jahre dauern, während sich der Austausch der Heizungsanlage in 3 bis 4 Jahren amortisiert. Diese Zeiten sind Durchschnittswerte und können im Einzelfall abweichen.

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