Die Wahl des Fundaments ist entscheidend für die Stabilität und Langlebigkeit Ihres Wintergartens. Dabei wird zwischen verschiedenen Fundamentarten und Bodenplatten für Wintergärten unterschieden. Fachfirmen können Sie bei der Wahl des passenden Fundaments unterstützen und berücksichtigen dies direkt bei der Planung Ihres Wintergartens.
Eine Bodenplatte, auch als Plattenfundament bekannt, ist eine 30 bis 40 cm dicke Schicht aus armiertem Beton. Sie ist stabil und langlebig und kann eine Last von 200 bis 500 Kilogramm pro Quadratmeter tragen. Die Armierung mit Stahlmatten verhindert Risse im Beton. Diese Platten bieten eine solide Basis für Wintergärten und sind besonders geeignet für ungleichmäßige oder weniger tragfähige Böden, da sie eine gleichmäßige Lastverteilung ermöglichen.
Mit der Bodenplatte entscheidet sich bereits, welche Wintergartenart es werden soll.
Eine isolierte Bodenplatte für den Wintergarten besteht aus einer Betonplatte mit einer integrierten Isolierschicht. Bei unterseitig isolierten Bodenplatten wird auf den Kies eine lastenabtragende Dämmschicht aus Styropor, etwa 30 bis 40 cm dick, gelegt, auf die der Beton gegossen wird. Diese Bauweise verbessert die Energieeffizienz und reduziert Wärmeverluste. Dies macht sie ideal für Warmwintergärten, die das ganze Jahr über genutzt werden, insbesondere in kälteren Klimazonen.
Ein Streifenfundament besteht aus Betonstreifen, die unter den tragenden Wänden des Wintergartens gegossen werden und kontinuierlich entlang dieser verlaufen. Diese Bauweise sorgt für eine gleichmäßige Lastverteilung und benötigt weniger Beton als eine vollständige Bodenplatte. Streifenfundamente sind ideal für ebene, tragfähige Böden und Wintergärten mit einer klaren, rechteckigen Form.
Ein Punktfundament besteht aus einzelnen Betonblöcken, die an den tragenden Punkten des Wintergartens gegossen werden. Diese Bauweise ist materialeffizient und dadurch kostengünstig. Punktfundamente eignen sich besonders gut für kleine Wintergärten aus Aluminium, die eine geringere Belastung aufweisen. Die Tiefe der Fundamente sollte frostsicher je nach Region etwa 80 bis 100 cm betragen.
Ein Schraubfundament besteht aus ein bis zwei Meter tiefen Metallpfählen, die in den Boden geschraubt werden und als Ankerpunkte für den Wintergarten dienen. Diese Methode ermöglicht eine schnelle Installation mit minimalen Eingriffen in die Bodenstruktur. Auf den eingeschraubten Fundamentstützen werden Holzbalken oder Stahlprofile als Grundgerüst befestigt. Darauf folgen Kunststoffplatten, Wärmedämmung, Trockenestrichplatten und schließlich der Fußboden.
Schraubfundamente sind besonders geeignet für unebene oder schwer zugängliche Standorte, vorausgesetzt, der Wintergarten hat ein geringes Eigengewicht. Ein großer Vorteil ist, dass kein Beton gegossen werden muss, es keine Trocknungszeit gibt und sie kostengünstiger sind.
Ein Ringfundament besteht aus einem durchgehenden Betonstreifen, der etwa 80 bis 100 cm tief ist. Dieser verläuft unter den Außenwänden des Wintergartens und bildet eine stabile Umrandung, die die Last gleichmäßig verteilt. Ein Ringfundament kann auch mit Schraubfundamenten kombiniert werden, um die Last in der Mitte des Wintergartens aufzunehmen.
Ein Warmwintergarten ist für die ganzjährige Nutzung konzipiert und erfordert daher eine gute Isolierung und Energieeffizienz. Für gemauerte Wintergärten oder Wintergärten aus Aluminium oder Holz-Aluminium ist eine isolierte Betonbodenplatte oder ein Schraubfundament mit isoliertem Bodenaufbau gut geeignet.
Für einen Kaltwintergarten eignet sich ein kostengünstiges Fundament ohne umfangreiche Isolierung. Empfehlenswert sind ein Streifenfundament, Punktfundament oder Schraubfundament. Alternativ kann auch eine einfache Betonbodenplatte ohne Isolierung gegossen werden.
Grundsätzlich sollten in Deutschland Fundamente frostfrei sein, was eine Tiefe von 80 bis 120 cm für den gesamten Fundamentaufbau erfordert. Diese Tiefe gilt unabhängig von der Art des Wintergartens, um Schäden durch Frostbewegungen im Boden zu vermeiden.
Betonbodenplatte: ca. 30 bis 40 cm tief, Traglast 200 bis 500 kg pro m²
Streifenfundament: ca. 80 cm tief, 30 bis 40 cm dick, Traglast 100 bis 300 kg pro laufenden Meter
Punktfundament: ca. 80 bis 100 cm tief, 30 bis 40 cm dick, Traglast 200 kg bis 500 kg pro m²
Schraubfundament: je nach Boden ca. 50 cm bis 30 Meter tief, Traglast 14,50 kN = 145 kg pro Fundamentpfosten
Ringfundament: ca. 80 bis 100 cm tief, 30 bis 40 cm dick, Traglast 200 kg pro m²
Allerdings können spezifische Anforderungen je nach Bodenbeschaffenheit und Bauvorschriften variieren, daher ist es ratsam eine Fachfirma für Wintergärten zu konsultieren.
Ein Fundament für den Wintergarten kosten im Durchschnitt zwischen 90 und 300 Euro pro Quadratmeter. Dabei variierten die Kosten für einen Wintergarten je nach Fundamentart, den verwendeten Materialien und den spezifischen Anforderungen des Bauprojekts.
Fundamentart | Kosten* |
---|---|
Betonbodenplatte | ca. 90 bis 300 Euro pro m² |
Streifenfundament | ca. 90 und 300 Euro m² |
Punktfundament | ca. 70 und 100 Euro m² |
Schraubfundament | 70 bis 180 pro Schraubvorrichtung |
Ringfundament | ca. 90 und 300 Euro m² |
* Kosten sind Richtwerte zur Orientierung.
Für einen Warmwintergarten mit 20 Quadratmetern, der eine gute Isolierung und Stabilität erfordert, ist ein Plattenfundament mit einer isolierten Bodenplatte eine geeignete Wahl. Folgende Kosten können dabei auf Sie zukommen:
Materialkosten für Beton, Bewehrungen und Isoliermaterialien liegen zwischen 100 und 150 Euro pro m².
Arbeitskosten für das Ausheben, Gießen und Fertigstellen des Fundaments liegen zwischen 50 und 100 Euro pro m².
Gesamtkosten: ca. 150 bis 250 Euro pro m²
Bei einem Quadratmeterpreis von etwa 150 bis 250 Euro (Material und Arbeit) ergibt sich für einen 20 Quadratmeter großen Warmwintergarten Gesamtkosten von etwa 3.000 bis 5.000 Euro für eine isolierte Betonbodenplatte.
Für den Bau einer unterseitig gedämmten Bodenplatte wird als Erstes die Fläche für das Fundament ausgemessen und der Bereich abgesteckt. Rings um die Fläche sollten zudem etwa 15 cm Arbeitsraum dazugerechnet werden.
Ist alles abgesteckt, wird eine Bauschnur um die Fläche gespannt und alles mit Markierungsspray gekennzeichnet. Die Bauschnüre können dann entfernt werden.
Anschließend wird im Bereich Ihres geplanten Fundaments rund 30 cm Boden abgetragen. Bevor es mit der Frostschürze weitergeht, ist es wichtig sicherzustellen, dass der Boden in alle Richtungen waagerecht ist.
Für die Frostschürze wird am äußersten Rand des Fundaments in ungefähr 30 cm Breite eine Grube ausgegraben. Diese sollte mindestens 80 bis 140 cm tief sein.
Damit das Fundament sich später nicht absenkt, muss alles mit einer Rüttelplatte verdichtet werden.
Als Heimwerker:in möchten Sie das Fundament selbst legen? Dazu notwendige Maschinen wie eine Rüttelplatte oder einen Betonmischer können Sie sich im Baumarkt ausleihen.
Um Frost vom Wintergarten fernzuhalten und Wärmeverluste zu vermeiden, muss die zukünftige Bodenplatte durch eine geeignete Schichtung vom Untergrund getrennt werden.
Zuerst wird ein PP-Filtervlies auf das Erdreich gelegt. Darauf folgt eine Schicht aus Kies, die in den ausgehobenen Fundamentgraben geschüttet und mit einer Rüttelplatte verdichtet wird. Anschließend wird das Dämmmaterial, wie zum Beispiel XPS-Platten, auf der Kiesschicht verlegt. Zum Schluss wird die Fläche mit einer wasserdichten PE-Folie, idealerweise zweilagig, abgedeckt. Diese Folie sollte die Größe des Fundaments plus 20 cm auf jeder Seite haben.
Als Nächstes folgt die Schalung. Dabei handelt es sich um einen Holzrahmen aus Schalbrettern, der genau so hoch ist wie später die Fundamentplatte. Wichtig ist dabei ebenso, die Stärke der Dielen mit einzuberechnen, da das Innenmaß der Schalung der Fundamentgröße entspricht. Anschließend werden die Bretter in Position gebracht und von außen vernagelt.
Im letzten Schritt werden die Frostschürze und die Bodenplatte als ein durchgehendes Element aus Stahlbeton gegossen. Die Dicke der Betonplatte richtet sich nach der Belastung, die der Wintergarten verursacht. Dabei ist es entscheidend, dass die Bewehrung sowohl in die Frostschürze als auch in die Platte integriert wird, um die Stabilität zu gewährleisten und Risse zu vermeiden. Abschließend wird die Betonoberfläche mit einer Richtlatte glatt abgezogen.
Lassen Sie den Beton mehrere Tage aushärten und schützen Sie die Fläche während der Trocknungsphase mit einer Baufolie vor Feuchtigkeit. Nach ca. zwei Tagen können Sie die Schalung entfernen und nach etwa sechs Tagen kann das Fundament genutzt werden.
Bevor Sie mit Ihrem Bau starten, erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeinde oder dem Landesbauamt nach einer Wintergarten-Baugenehmigung. In den meisten Bundesländern sind Wintergärten genehmigungspflichtig. Beachten Sie außerdem bei der Planung die nötigen Abstände zu Nachbargrundstücken einzuhalten.
Ihren Wintergarten auf einen Terrassenboden zu bauen sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn sich unter der Terrasse ein solides Betonfundament befindet. Vor Baubeginn ist deswegen entscheidend, die folgenden Punkte zu überprüfen:
die nötige Wärmedämmung,
eine thermische Trennung unter den Außenwänden des Wintergartens,
eine Sperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit und
die erforderliche Tragfähigkeit.
Handelt es sich bei Ihrem Wintergartenmodell um einen Warmwintergarten oder größeren Kaltwintergarten, ist diese Baulösung nicht empfehlenswert. Häufig fehlt bei einer offenen Terrasse das notwendige Gefälle für einen Wintergarten. Auch Versorgungsleitungen beispielsweise für die Heizkörper werden in der Regel direkt mit der Bodenplatte des Wintergartens geplant. Eine Nachrüstung bringt meist einen großen Aufwand mit sich, weswegen ein neues Fundament häufig unumgänglich ist.
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