Modelle & Typen
Wintergärten werden in drei Typen eingeteilt: in kalte, mittelwarme und warme Wintergärten. Damit wird die Nutzungsart anhand der Temperatur beschrieben. Kalte Wintergärten dienen zur Überwinterung von Pflanzen. Mittelwarme Wintergärten stellen gewissermaßen überdachte und eingeschlossene Terrassen dar. Warme Wintergärten können das ganze Jahr über genutzt werden und dienen als zusätzlicher Wohnraum.
Kalter Wintergarten | Mittelwarmer Wintergarten | Warmer Wintergarten | |
---|---|---|---|
Aufbau | - Glasanbau - keine Dämmung - Treibhauseffekt | - Glasdach und Seitenelemente - teilweise mit Wärmedämmung | - Glasdächer, Seitenelemente und Bodenplatte mit ausreichender Dämmung - ähnlicher Aufbau wie bei Wohngebäuden |
Benutzung | Überwinterung von noch winterharten Pflanzen - keine Heizung, aber frostfre | Überwinterung von Pflanzen - Platz für Stühle und Tische - kälterer Wohnraum, je nach Wärmedämmung | - warmer Wohnraum, auch als Wohnwintergarten nutzbar - ganzjährig einheitliches Klima - für tropische Pflanzen geeignet |
Temperatur | - max. 12 °C | - 12 bis 19 °C | > 19 °C |
Preisrahmen | ca. 10.000 bis 25.000 Euro | ca. 25.000 bis 50.000 Euro | ca. 50.000 bis 100.000 Euro |
Für welche Art von Wintergarten Sie sich entscheiden, ist nicht zuletzt eine Kostenfrage. Wer gerne einen zusätzlichen Wohnraum hätte, der muss den Wintergarten auch nach den Anforderungen der Energieeinsparverordnung bauen. Das verursacht hohe Dämmkosten. Auch die Wintergartenheizung und die Belüftung müssen entsprechend ausgelegt werden. Gegebenenfalls ist sogar eine Baugenehmigung erforderlich.
Kalte Wintergärten können alleinstehend gebaut werden. Soll der Wintergarten als zusätzlicher Raum dienen, muss er an die Gegebenheiten des Hauses angepasst werden. Es steht eine Vielzahl von Dach-Konstruktionsvarianten und Materialien zur Auswahl.
Zu den Klassikern gehört das Pultdach, das es auch in der Variante mit Solarknick gibt. Pultdächer zeichnen sich vor allem durch eine verhältnismäßig einfache Konstruktion aus.
Tipp: Bedenken Sie, dass ein warmer Wintergarten als Anbau gilt und eine Baugenehmigung und ggf. die Zustimmung der Nachbarn braucht.
Konstruktiv etwas aufwendiger ist das Satteldach. Neben ästhetischen können auch praktische Gründe für so ein Dach sprechen. Ist der Wintergarten nicht direkt nach Süden ausgerichtet, lässt ein Satteldach unter Umständen mehr Licht hinein als ein Pultdach. Und in Regionen mit hohen Schneelasten begünstigt das steilere Satteldach das schnelle Abrutschen des Schnees. Auch bei dieser Variante gibt es wieder verschiedene Ausstattungsvarianten.
Zu einem gewissen Grad bestimmen die Formgebung und die Konstruktion auch die Auswahl des passenden Wintergartenmaterials
Aluminium und Stahl eignen sich für besonders anspruchsvolle Konstruktionen.
Kunststoff ist als Baumaterial billiger, kann aber nur für weniger gewagte Konstruktionen verwendet werden.
Holz wiederum ist bei vielen beliebt und lässt sich vielfältig einsetzen, allerdings erfordert es eine relativ aufwendige Pflege.
Der mit Abstand größte Teil der Außenhaut des Wintergartens besteht aus Glas. Von ihm hängt ab, wie sehr sich der Wintergarten im Sommer aufheizt und wie stark er im Winter an Wärme verliert. Isolierverglasung mit zwei Scheiben und einem U-Wert um 1,0 W-m2K sind heute Standard. Der U-Wert beschreibt die Wärmemenge, die pro Zeiteinheit bei einem Temperaturunterschied von einem Grad durch einen Quadratmeter Verglasung dringt. Eine einzelne Scheibe hat einen Dämmwert von rund 5 W/m2K. Für Wohnwintergärten, die ganzjährig bewohnt werden, schreibt das Gebäudeenergiegesetz bestimmte Werte vor.
Auch die Außenbauteile von beheizten Modellen bzw. Wohnwintergärten müssen gewisse Anforderungen erfüllen. Die Bauteile dürfen nur bestimmte Höchstwerte des Wärmedurchgangskoeffizienten aufweisen. Gemessen wird dieser in [W/(m²*K)]. Welche Höchstwerte für welche Bauteile gelten, entnehmen Sie folgender Tabelle:
Bauteil | Beheizte Wintergärten an Gebäuden mit Innentemperaturen > 19°C | Beheizte Wintergärten an Nichtwohngebäuden mit Innentemperaturen von 12 bis < 19°C |
---|---|---|
Glasdach | 2,0 | 2,7 |
Außenwände/ Vorhangfassade | 1,5 | 1,9 |
Außenliegende einzelne Fenster/ Fenstertüren | 1,3 | 1,9 |
Außentür | 1,8 | 1,8 |
Dachflächen- fenster | 1,4 | 1,9 |
Die Verglasung des Wintergartens kann auch beschichtet werden, zum Beispiel damit es im Sommer nicht zu heiß wird. Eine andere Beschichtung, die unter dem Namen „Activ-Glas“ angeboten wird, verspricht einen Selbstreinigungseffekt. Schmutz wird so leichter vom Regen weggespült, eine komplizierte Reinigung entfällt. Fensterflächen, die als Dach montiert werden, müssen den besonderen Bestimmungen für Überkopfverglasung entsprechen.
Wintergärten sollten möglichst auf der Südseite eines Gebäudes gebaut werden. Aber auch wenn die Ausrichtung nicht perfekt ist, können Sie sich den Traum von einem sonnigen Extraraum noch erfüllen. Hier die Vor- und Nachteile auf einen Blick:
Ausrichtung | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Nordausrichtung | - | muss in der kalten Jahreszeit regelmäßig beheizt werden |
Ostausrichtung | warm schon am Morgen nicht zu heiß am Mittag | Heizung im Winter nötig |
Südausrichtung | warm auch im Winter | muss im Sommer vor Überhitzung geschützt werden |
Westausrichtung | profitiert von Spätnachmittags- und Abendsonne speichert Wärme für die Nacht | kommt im Winter nicht ohne Heizung aus |
In Abhängigkeit von Größe und Material beginnen die Kosten für einen Wintergarten bei circa 17.500 Euro. Für einen Warmwintergarten können Sie aufgrund der Vorschriften für Wärmedämmung und Fenster jedoch mit deutlich mehr Kosten rechnen. Hier beginnen die Kosten meist bei 30.000 Euro.
Mittelwarme Wintergärten stellen gewissermaßen überdachte und eingeschlossene Terrassen dar. Sie eignen sich im Sommer und an warmen Tagen als Wohnraum, im Winter sind Sie häufig jedoch ziemlich kalt.
Unterschieden wird zwischen Kaltwintergärten, mittelwarmen Wintergärten und Warmwintergärten. Sie alle können in verschiedenen Größen und mit unterschiedlichen Dachformen sowie Materialien errichtet werden.