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Hilfreiche Infos & Tipps:

Ein Wintergarten-Anbau als praktische Wohnraumerweiterung

Undine Tackmann, Online-Redakteurin
Undine Tackmann
19. März 2020

Das Wichtigste in Kürze:

  • Für einen Wintergarten-Anbau ist in jedem Fall eine Baugenehmigung erforderlich. Diese bekommen Sie bei Ihrem zuständigen Bauamt.
  • Wichtig für ein optimales Ergebnis beim Wintergartenbau sind Fundament und Wandanschluss an das Haupthaus.
  • Die Kosten für einen einfacheren Kaltwintergarten betragen etwa 10.000 - 20.000 Euro. Für einen hochwertigen Wintergarten-Anbau können aber auch Kosten von circa 50.000 Euro und mehr anfallen.

Einen Wintergarten können Sie als Warmwintergarten bauen und somit ganzjährig als weiteren Wohnraum nutzen. Dabei können Sie Ihren Wintergarten ganz individuell gestaltet. Informieren Sie sich über verschiedene Anbaumöglichkeiten und erfahren Sie, was Sie beim Wintergarten-Anbau unbedingt beachten sollten.

Was ist wichtig beim Wintergarten-Anbau?

Einen Wintergarten können Sie in leichter Bauweise als Kaltwintergarten oder umfangreicher in Form eines Warmwintergartens bauen. Letzteren können Sie als Wohnraumerweiterung nutzen und wie ein normales Wohnzimmer einrichten. Bevor mit dem Wintergartenbau begonnen werden kann, gibt es mehrere Sachen zu klären:

  • Müssen Sie eine Baugenehmigung einholen?
  • Ist Ihr Grundstück für einen Anbau geeignet?
  • Kann an Ihr Haus angebaut werden?
  • Ist der Untergrund geeignet?

Müssen Sie eine Baugenehmigung einholen?

Wintergärten als Wohnanbauten sind in der Regel genehmigungspflichtig. Noch vor Baubeginn müssen Sie den Antrag beim zuständigen Landesbauamt stellen und die Genehmigung erhalten haben. Dies kann bis zu einigen Wochen dauern.

Ausnahme für Baugenehmigung

Ein Wohnwintergarten als Anbau ist in der Regel in allen Bundesländern genehmigungspflichtig. Manche Bundesländer wie Brandenburg, Bremen oder Hessen machen für Kaltwintergärten unter bestimmten Voraussetzungen jedoch Ausnahmen. Informieren Sie sich dazu bei Ihrem zuständigen Landesbauamt. Erste Informationen finden Sie in unserem Artikel zu Baugenehmigungen bei Wintergärten.

Ist Ihr Grundstück für einen Wintergarten-Anbau geeignet?

Bevor es an die intensive Planung Ihres Wintergartens geht, muss erst geprüft werden, ob Ihr Grundstück auch die Voraussetzungen für einen Anbau erfüllt. Vor allem müssen die erforderlichen Abstände zum Nachbargrundstück eingehalten werden. Regelungen diesbezüglich variieren je nach Bundesland und sind in der jeweiligen Landesbauordnung festgehalten. In jedem Fall gilt:

  • ein Wintergarten gilt baurechtlich als Anbau und ist genehmigungspflichtig
  • der Abstand zur Grundstücksgrenze muss eingehalten werden
  • die bebaubare Fläche des Grundstücks darf nicht überschritten werden
  • der Bebauungsplan muss Glasanbauten zulassen

Unser Tipp:

Die Bauämter sind in der Regel sehr kooperativ. Um auf der sicheren Seite zu sein, suchen Sie mit der Bauzeichnung Ihres Grundstücks das zuständige Bauamt auf. Dort erhalten Sie den entsprechenden Flurplan und haben einen fachkundigen Ansprechpartner vor Ort.

Kann an Ihr Haus angebaut werden?

Durch die Anbindung eines Wintergartens an das Wohngebäude können Sie zusätzliche Wohnfläche schaffen, wo sonst keine ergänzenden Baumaßnahmen mehr möglich wären. Der Wohnanschluss ist neben dem Fundament einer der wichtigsten Schritte, denn bereits kleine Fehler können schwere Folgeschäden verursachen. Achten Sie vor allem darauf, dass die Anforderungen des seit 2020 geltenden Gebäudeenergiegesetzes erfüllt werden. Die Luftdichtheit der Fugen und damit des Anbaus spielen dabei eine zentrale Rolle. Wichtig ist auch, dass der Eintritt von Regenwasser weitestgehend verhindert und eingedrungene Flüssigkeit kontrolliert abgeleitet wird.

Beachten Sie außerdem, dass durch den Anbau eine Tür in die Außenwand des Hauses eingelassen, oder die Wand ganz oder teilweise entfernt werden muss. Dies geht nur, wenn die Statik des Hauses dadurch nicht gefährdet wird. Bei größeren Umbaumaßnahmen ziehen Sie vorsichtshalber einen Statiker oder Architekten hinzu.

Ist der Untergund geeignet?

Das Legen des Fundaments ist einer der ersten Schritte beim Wintergartenbau. In dieser Bauphase kann eine leichtfertige Planung am Ende den kompletten Anbau gefährden. Das Fundament beeinflusst die Tragfähigkeit, den Frostschutz und die Wärmedämmung des Wintergartens maßgeblich. In der Regel muss es mindestens 80 bis 100 cm tief sein, um die statischen und wärmetechnischen Anforderungen zu erfüllen. Planen Sie Ihren Wintergarten auf eine vorhandene Terrasse zu bauen, überprüfen Sie zuerst die Stabilität. Meist sind Terrassen als Untergrund für Wohnwintergärten nicht stabil genug.

Verglasung für Wohnwintergärten

Auch die Glaselemente beeinflussen die Wärmedämmung eines Wintergartens. Für Wohnwintergärten sind zweifach- oder dreifachisolierte Verglasungen laut EnEV vorgeschrieben.

Verschiedene Bauweisen

Bei der Bauweise eines Wintergartens können Sie zwischen verschiedenen Materialien, Verglasungen sowie Ausrichtungen und Grundformen wählen.

Materialien

  • Wintergarten-Anbau aus Holz oder Alu: Zu den gängigsten Materialien gehören Holz oder Aluminium. Für die moderne Bauweise wählen Sie ein Modell aus Alu. Wintergärten-Anbauten aus Holz hingegen wirken sehr gemütlich. Eine gute Lösung ist auch die Kombination aus Holz und Aluminium. So haben Sie eine robuste Konstruktion, welche zugleich mit einer guten Wärmedämmung und Optik glänzt.

  • Wintergarten-Anbau gemauert: Möchten Sie Ihren Wintergarten dauerhaft als Wohnraum nutzen, können Sie diesen auch als gemauerten Anbau planen. Diese Variante ist jedoch etwas aufwendiger, punktet allerdings mit einem sehr guten Raumklima.

Verglasungen

Das Glas für die Fenster müssen Sie in Abhängigkeit Ihres Wintergartenmodells wählen. Für unbeheizte Kaltwintergärten dürfen Sie teilweise noch Einfachverglasung verwenden, wohingegen für Wohnwintergärten Doppel- oder Dreifachgläser notwendig sind. Glasdächer müssen aus Verbundsicherheitsglas erbaut werden.

Formen und Dächer

Je nach Gegebenheiten des Wohnhauses und der Wunschausrichtung ergeben sich verschiedene Grundrisse für einen Wintergarten. Neben den beiden klassischen Formen mit Pultdach oder Satteldach, kann auch ein bestehender Balkon integriert oder die Dachkonstruktion an das Haus angeglichen werden. Zusammen mit Ihrem Wintergartenbauer können Sie ein individuell an Ihr Wohnhaus angepasstes Konzept entwerfen. Einige Anbaumöglichkeiten finden Sie in unserer Grafik:

Wintergartendachformen im Überblick

Verbundsicherheitsglas für Dächer

Für Dachkonstruktionen aus Glas müssen Sie immer Verbundsicherheitsglas nehmen. Kommt es zu einem Bruch der Glaselemente, hält eine in der Verglasung eingearbeitete Folie die Einzelteile zusammen und vermindert somit die Verletzungsgefahr.

Der Wintergarten als Wärmepuffer

Der Anbau eines Wintergartens verbessert in vielen Wohngebäuden die Energiebilanz, indem er als Puffer zwischen Wohnraum und Außenbereich genutzt wird. Im Sommer sorgen unterschiedliche Beschattungsvorrichtungen für ein angenehmes Raumklima. So wird auch der Wohnraum effizient vor Überhitzung geschützt. Im Winter wirkt der Wintergarten als Puffer zwischen den niedrigen Außentemperaturen und den erwünschten warmen Temperaturen im Wohnbereich. Die Sonnenenergie erwärmt den Anbau und verringert so die Temperaturdifferenz zwischen Außenluft und Wohnbereich.

Wintergarten Pufferzone Grafik
Wintergarten an einem Backsteinhaus
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Die Ausrichtung des Wintergartens

Die Ausrichtung des Wohnwintergartens spielt eine sehr wichtige Rolle. Die Atmosphäre in verglasten Anbauten ist stark von der Licht- und Sonneneinstrahlung abhängig, womit die Ausrichtung maßgeblich das Raumklima Ihres Wintergartens beeinflusst. Je nach Lage variieren auch Nutzen und Anforderung an technische Anlagen wie Beschattungs- und Belüftungssysteme. Grundsätzlich können Sie den Wintergarten an jede Hausseite anbauen, doch oft bestimmen architektonische Faktoren und die Lage des Grundstücks, an welche Seite des Hauses der Wintergarten angebaut wird.

Ausrichtung nach Norden

Bei einer Ausrichtung nach Norden kann der Wintergarten ideal als Klimapuffer zum Wohnhaus fungieren und trägt damit zur positiven Energiebilanz des gesamten Hauses bei. Um den Raum auch im Winter nutzen zu können, ist jedoch eine Heizung erforderlich. Durch den stetigen Einfall von indirektem, diffusem Licht wird der Raum in Nordlage gerne als Büro oder Atelier eingerichtet.

  • Wintergarten als Klimapuffer
  • gute Energieeffizienz
  • hoher Heizaufwand im Winter

Ausrichtung nach Osten

Im Ost-Wintergarten kann vor allem die Morgensonne genossen werden. Für Pflanzen ist diese Ausrichtung am günstigsten, denn im Sommer findet keine übermäßige Erhitzung statt. Auf Belüftungs- und Beschattungsvorrichtungen kann dennoch nicht verzichtet werden.

  • gute Bedingungen für Pflanzen
  • keine Überhitzung im Sommer
  • Sonne nur am Morgen

Ausrichtung nach Süden

Bei einer Ausrichtung nach Süden sichern Sie sich die meisten Sonnenstunden über das gesamte Jahr. Durch den Treibhauseffekt kann hier im Winter die größtmögliche Energiegewinnung stattfinden. Um Innentemperaturen bis zu 60 Grad im Hochsommer zu vermeiden, müssen wichtige Vorkehrungen getroffen werden. Ein effektives Be- und Entlüftungssystem sowie wirkungsvolle Beschattung sind ein Muss.

  • Ausrichtung mit den meisten Sonnenstunden
  • geringe Heizkosten im Winter
  • hohe Anforderungen an Beschattung und Belüftung im Sommer

Unser Tipp:

Bei einer südlichen Ausrichtung kann eine automatische Wintergartenbeschattung vorteilhaft sein. Diese reguliert die Sonneneinstrahlung automatisch. Auch spezielles Sonnenschutzglas eignet sich in diesem Fall.

Ausrichtung nach Westen

Ist der Wintergarten Richtung Westen ausgerichtet, kann besonders gut die späte Nachmittags- und Abendsonne ausgenutzt werden. Der Raum speichert die Wärme und kühlt über Nacht nicht vollkommen aus. Belüftung und Beschattung sind auch hier empfehlenswert.

  • späte Mittags- und Abendsonne
  • speichert Wärme für die Nacht
  • für Pflanzen Beschattungen notwendig

Was kostet ein Wintergarten-Anbau?

Der Kosten eines Wintergartens sind sehr unterschiedlich. Günstige Modelle starten bereits bei 10.000 Euro inklusive Montage. Für einen Wintergarten-Anbau sind meist jedoch nur hochwertigere Warmwintergärten geeignet. Je nachdem, ob Sie auch ein neues Heizsystem, hochisolierte Verglasung und ein richtiges Dach mit Dachziegeln errichten möchten, liegen die Preise hier ungefähr zwischen 50.000 bis 100.000 Euro.

Bei der Errichtung eines wärmegedämmten Wintergartens können Sie durch die Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude (BEG) allerdings unter bestimmten Voraussetzungen sparen - sofern der Wohnraum durch den Bau energetisch aufgewertet wird und die Energiekosten sich verringern. Den Zuschuss von bis zu 9.000 Euro können Sie über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragen. Zusätzlich fördert der Staat die Baubegleitung zu 50 Prozent bzw. mit maximal 2.500 Euro bei Ein- und Zweifamilienhäusern. Statt der staatlichen Förderung können Sie nach §35c EStG auch einen Einkommensteuerbonus von 20 Prozent bis höchstens 40.000 Euro in Anspruch nehmen.

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Sie planen einen Wintergarten an Ihr Haus zu bauen? Welche Form und Ausrichtung die richtige für Ihr Anbau ist, entscheiden Sie am besten zusammen mit einem Fachmann. Aroundhome hilft Ihnen dabei, den passenden Anbieter aus Ihrer Umgebung auszusuchen. Füllen Sie dazu einfach unseren Online-Fragebogen aus. Nachdem wir alle Wünsche und Anforderungen für Ihren Wintergarten haben, schicken wir Ihnen kostenlos und unverbindlich bis zu drei Angebote von Fachfirmen zu. Vergleichen Sie diese in Ruhe von zu Hause aus und sichern Sie sich so den passenden Partner für Ihr Wintergarten-Projekt.