Stulpfenster – Vorteile, Funktion und Kosten im Überblick
Stulpfenster sind eine besondere Fensterform, die sich durch ihre komplett frei öffnenden Flügel ohne Mittelpfosten auszeichnet. Sie verbinden funktionale Vorteile wie eine maximale Lichtausbeute und barrierefreie Durchgänge mit einer eleganten Optik. Gerade in Altbauten, denkmalgeschützten Gebäuden oder bei Terrassen- und Balkontüren sind sie sehr beliebt.
Was ist ein Stulpfenster und wie funktioniert es?
Ein Stulpfenster ist ein zweiflügeliges Fenster, das ohne festen Mittelpfosten auskommt. Dadurch lässt es sich komplett öffnen, was einen ungestörten Ausblick und eine maximale Lichtausbeute ermöglicht. Es wird besonders häufig als Altbaufenster in denkmalgeschützten Gebäuden sowie bei Balkon- und Terrassentüren eingesetzt.
Der Aufbau besteht aus Hauptflügel, Stulpflügel, Stulp und den Beschlägen:
Der Hauptflügel wird ganz normal über den Fenstergriff bedient.
Der Stulpflügel besitzt keinen eigenen Griff nach außen, sondern wird über einen verdeckten Hebel im Rahmen entriegelt.
Der Stulp ist eine senkrechte Leiste, die am Stulpflügel montiert ist. Im geschlossenen Zustand dient er als Anschlag und ersetzt den Mittelpfosten. Erst wenn der Hauptflügel geöffnet ist, lässt sich der Stulpflügel öffnen. Dann verschwindet der Stulp und die gesamte Fensteröffnung ist frei.
Der Unterschied zwischen Stulpfenster und Pfostenfenster liegt in der Art der Mitteltrennung. Ein Stulpfenster kommt ohne festen Mittelpfosten aus: Der zweite Flügel trägt einen beweglichen Stulp und kann erst nach dem Hauptflügel geöffnet werden. So entsteht eine komplett freie Öffnung, jedoch mit etwas geringerer Stabilität und Sicherheit.
Ein Pfostenfenster besitzt einen feststehenden Mittelpfosten, der die Öffnung dauerhaft teilt. Beide Flügel lassen sich unabhängig bedienen und bieten mehr Stabilität, Schallschutz und Einbruchhemmung, jedoch keine völlig freie Öffnung.
Welche Arten von Stulpfenstern gibt es?
Stulpfenster unterscheiden sich vor allem durch Flügelanzahl, Öffnungsart, Material und konstruktive Details.
1. Nach Flügelanzahl:
Zweiflügelige Stulpfenster: Die klassische Variante ohne festen Mittelpfosten. Ein Flügel dient als Dreh-Kippflügel (Hauptflügel), der zweite als reiner Drehflügel (Stulpflügel). Ermöglicht eine komplett freie Öffnung.
Mehrflügelige Stulpfenster: Drei- oder vierflügelige Kombinationen mit einem oder zwei Stulpen für breite Fensteröffnungen. Flexibel teilbar und größere Fensterflächen realisierbar.
2. Nach Material des Fensterrahmens: Kunststoff, Holz, Holz-Alu oder Aluminium
3. Nach Fenstermodell: Segmentbogen- oder Rundbogenfenster für spezielle architektonische Anforderungen, z. B. bei Altbauten oder denkmalgeschützten Gebäuden
4. Ausstattung des Fensters: Zusatzausstattungen wie Sprossen am Fenster, Unterlichter, Einbruchschutz, Schallschutz oder spezielle Wärmeschutzverglasungen
Wie öffnet und kippt man ein Stulpfenster richtig?
Ein Stulpfenster besteht aus einem Hauptflügel, der als Dreh-Kipp-Fenster ausgeführt ist, und einem Stulpflügel, der sich nur drehen lässt. Zum Lüften wird der Hauptflügel leicht gekippt, indem der Griff nach oben bewegt wird. Für eine vollständige Öffnung wird der Flügel waagerecht gestellt und komplett aufgedreht. Erst dann lässt sich der Stulpflügel über einen seitlichen Riegel oder Drehgriff öffnen.
Wichtig: Der Stulpflügel kann nicht gekippt werden. Ein solcher Versuch kann die Beschläge beschädigen. Die Kombination aus Kipp- und Drehfunktion des Hauptflügels und dem beweglichen Stulpflügel ermöglicht eine große, ungeteilte Fensteröffnung ohne Mittelpfosten. Durch regelmäßige Pflege und Wartung der Mechanik lässt sich das Fenster leicht bedienen und bleibt dauerhaft funktionsfähig.
Welche Vorteile und Nachteile haben Stulpfenster?
Stulpfenster bieten viele Vorteile, insbesondere durch ihre moderne Optik und die Möglichkeit einer komplett freien Öffnung ohne Mittelpfosten. Gleichzeitig gibt es einige Nachteile, vor allem in Bezug auf Sicherheit und höheren Kosten.
Wann lohnt sich ein Stulpfenster?
Ein Stulpfenster lohnt sich besonders, wenn große, ungeteilte Fensteröffnungen gewünscht sind, ohne einen störenden Mittelpfosten. Typische Einsatzbereiche sind Balkon- oder Terrassentüren, bodentiefe Fenster, Altbauten mit schmalen Maueröffnungen oder denkmalgeschützte Gebäude.
Dank der beweglichen Stulpfunktion lassen sich beide Flügel vollständig öffnen, wodurch viel Tageslicht ins Gebäude fällt und ein barrierefreier Durchgang entsteht. Auch für große Räume, bei denen ein freier Ausblick und maximale Lichtausbeute gewünscht sind, sind Stulpfenster ideal.
Allerdings lohnt sich ein Stulpfenster vor allem dann, wenn die Breite der Öffnung moderat bleibt (bis ca. 1.500 mm) und Sicherheits- sowie Wartungsaufwand berücksichtigt werden können. Für extrem breite Fensterfronten oder maximale Einbruchhemmung kann ein Pfostenfenster die stabilere Alternative sein.
Wie breit darf ein Stulpfenster maximal sein?
Stulpfenster sind in einer Breite von 1.500 bis 1.600 mm sinnvoll realisierbar, ohne dass die Stabilität oder Funktion beeinträchtigt wird. Einige Hersteller bieten Sonderlösungen bis zu einer Breite von 2.000 mm an, allerdings nur mit verstärkten Profilen oder speziellen Beschlägen. Ab einer Breite von rund 1.600 mm steigt das Risiko von Verformungen und eingeschränkter Bedienbarkeit deutlich. Für größere Breiten empfehlen Fachbetriebe in der Regel den Einsatz eines Mittelpfostens oder mehrflügeliger Konstruktionen.
Welche Materialien gibt es für Stulpfenster?
Stulpfenster sind in Holz, Kunststoff und Aluminium erhältlich, wobei jedes Material unterschiedliche Eigenschaften in Bezug auf Optik, Pflege und Energieeffizienz bietet.
Holzfenster: Bietet eine natürliche, warme Optik und lässt sich gut streichen oder lasieren. Der Pflegeaufwand ist höher, da regelmäßiges Nachbehandeln gegen Witterungseinflüsse nötig ist. Holzfenster punkten in der Regel mit guter Fensterdämmung.
Kunststofffenster: Wartungsarm, witterungsbeständig und in vielen Farben erhältlich. Kunststofffenster sind pflegeleicht und benötigen kein Streichen, bieten aber oft etwas geringere optische Individualität als Holz. Wärmeschutzwerte sind je nach Profil und Verglasung sehr gut.
Aluminiumfenster: Modern und schlank im Design, besonders für große Fensterflächen geeignet. Aluminiumrahmen sind extrem langlebig und pflegeleicht, leiten Wärme jedoch stärker, weshalb sie oft thermisch getrennt ausgeführt werden müssen, um gute Energieeffizienz zu erreichen.
Holz-Alu-Fenster: Kombinieren die natürliche Optik und gute Wärmedämmung von Holz im Innenbereich mit der Wetterbeständigkeit und Langlebigkeit von Aluminium außen. Durch die äußere Aluminiumschale sind sie pflegeleicht und müssen kaum nachbehandelt werden. Gleichzeitig bleibt im Innenraum das warme Erscheinungsbild des Holzes erhalten.
Was kosten Stulpfenster?
Bei einer Größe von 1.300 mm x 1.300 mm und einer Zweifachverglasung liegen die typischen Preise pro Fenster zwischen 400 und 2.000 Euro, je nach Ausführung und Material. Hinzu kommen Einbau- und Montagekosten für das Fenster von durchschnittlich 150 bis 400 Euro.
Die Kosten für ein Stulpfenster hängen stark vom Material (Holz, Kunststoff oder Aluminium), der Größe des Fensters, der Verglasung (z. B. Zweifach- oder Dreifachverglasung) sowie der Sicherheits- bzw. Einbruchschutzstufe ab.
Was kostet ein neues Stulpfenster mit Holzrahmen?
Ein Stulpfenster mit Holzrahmen aus Kiefer und einer Größe von 1.300 x 1.300 mm sowie zweifacher Verglasung kostet circa 800 Euro, hinzu kommen die Montagekosten.
Wie sicher sind Stulpfenster gegen Einbruch?
Stulpfenster weisen konstruktionsbedingt eine Schwachstelle an der Stulpfuge auf, da hier keine durchgehenden Verriegelungen wie bei einem Mittelpfosten möglich sind. Durch RC2- oder RC3-Sicherheitsbeschläge, Sicherheitsglas und abschließbare Fenstergriffe lässt sich die Einbruchsicherheit des Fensters deutlich erhöhen. Nachrüstungen wie Zusatzschlösser, Pilzkopfzapfen-Beschläge oder Sicherheitsfolien bieten zusätzlichen Schutz. Fachgerechter Einbau und Einhaltung der Sicherheitsstandards sorgen dafür, dass Stulpfenster zuverlässig schützen, auch wenn sie technisch etwas anfälliger sind als Pfostenfenster.
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