Fenstermaße – Standardgrößen, Höhe & Normen
Die Größe der Fenster entscheidet über die Helligkeit eines Raums und sollte sich nach der Raumgröße richten. Außerdem ist es für den Fensterwechsel von entscheidender Bedeutung, die exakten Fenstermaße zu bestimmen, damit der Einbau aus energetischer Sicht optimal verlaufen kann. Erfahren Sie mehr über die vorgeschriebenen Belichtungswerte, die passende Fensterpositionierung und die gängigen Fenstermaße.
Standardmaße für Fenster: Welche Größen sind gängig und warum?
Auch wenn es keine DIN für Fenstergrößen gibt, lassen sich Standard-Fenstermaße anhand der Mauerwerks-DIN ausmachen. In dieser sind die vorgeschriebenen Mauermaße festgelegt. Grundlage ist hierbei ein Rastermaß mit 115 mm breiten Mauersteinen und einer Mauerwerksfuge von 1 cm. Daraus ergeben sich Standardbreiten und -höhen der Fensteröffnung, die jeweils 12,5 cm auseinanderliegen. Solche Öffnungsmaße können beispielsweise 1.000 mm, 1.125 mm oder 1.250 mm sein. Hierbei handelt es sich um das sogenannte lichte Maß.
Das Fenster orientiert sich in seiner Größe an dem lichten Maß der Öffnung. Um das korrekte Fenstermaß zu ermitteln, werden jeweils 15 mm für die Montagefuge auf jeder Seite der Fensteröffnung abgezogen. Beispielhafte Maße für Fensteröffnungen und dazu passende Fenster können Sie folgender Größentabelle entnehmen:
Fenstertypen und ihre Maße: Was bei der Wahl wichtig ist
Die Art des Fensters hat Einfluss auf die verfügbaren Standardgrößen. Dreh-Kipp-Fenster sind die gängigste Variante im Wohnbau und meist in Höhen von 1.000 mm bis 1.500 mm sowie Breiten von 500 mm bis 1.250 mm erhältlich. Festverglasungen benötigen keinen beweglichen Flügel und können daher größere Glasflächen mit schmaleren Rahmen realisieren – typisch bei Panoramafenstern.
Auch Dachfenster folgen eigenen Standardmaßen, die sich an gängigen Sparrenabständen orientieren. Typische Größen reichen hier beispielsweise von 550 x 780 mm bis zu 1.140 x 1.400 mm – je nach Dachneigung und gewünschtem Lichteinfall.
Schiebefenster, Kippfenster oder Balkontüren folgen eigenen Maßvorgaben, die sich nach Nutzung, Bedienbarkeit und Einbauhöhe richten. Generell gilt: Je komplexer der Öffnungsmechanismus, desto stärker sind die Maße durch Technik und Beschläge begrenzt.
Fenstergrößen nach DIN: Vorzugsmaße laut DIN 4172 und DIN 18050
DIN 4172 legt sogenannte Vorzugsmaße auf Basis des 12,5 cm-Rasters fest – abgestimmt auf übliche Mauerwerksformate. Standardfenster sind z. B. in Breiten von 500, 625, 750, 1.000 oder 1.250 mm und in Höhen von 1.000, 1.250 oder 1.500 mm erhältlich. Diese Maße unterstützen eine wirtschaftliche und materialgerechte Bauweise.
Die DIN 18050 bezieht sich auf das barrierefreie Bauen und definiert u. a. Anforderungen an Mindestbreiten, Brüstungshöhen und Bedienhöhen. Wer Fenster nach diesen Normen plant, sichert sich nicht nur eine gute bauliche Passung, sondern erfüllt auch gesetzliche Vorgaben etwa für Barrierefreiheit und Wohnkomfort.
Gibt es bei bodentiefen Fenstern feste Maße?
Für bodentiefe Fenster gelten beim Richtmaß die gleichen Regeln wie für andere Fenster. Häufig wird eine Fensterhöhe von 2.000 oder 2.200 mm gewählt. Auch hier lassen sich spezielle Größen nach Sondermaß anfertigen.
Gibt es in Altbauten Standard-Fenstermaße?
Nein, in Altbauten entsprechen die Fenster häufig nicht den gängigen Größen, da es damals noch keine DIN-Norm fürs Mauerwerk gab. Die Ziegel- und Mauerwerksmaße waren früher nicht genormt, weshalb auch die Fenstergrößen stark variieren. Ein Fenstertausch ist daher im Altbau oft mit individuellem Aufmaß und höheren Kosten verbunden.
Fensterhöhe planen: Empfehlungen und Standards
Allgemein gilt die Empfehlung, die Fensteroberkante so weit wie möglich nach oben zu verlegen, denn je weiter sie über dem Fußboden liegt, desto höher ist der Lichteinfall. Für den Ausblick ist jedoch die Fensterunterkante entscheidend. Hier gilt: Je niedriger die Fensterunterkante, desto angenehmer ist der Blick nach draußen.
Fensterhöhen nach DIN und Praxis
Die gängigen Standardhöhen für Fenster richten sich in Deutschland nach DIN 18055 bzw. nach den Richtwerten für Wohnbauten. Typische Höhen liegen bei 1.000 mm, 1.200 mm oder 1.300 mm, wobei die Fensterunterkante meist etwa 900 mm über dem Boden beginnt. Fenster mit Brüstung (z. B. über einem Heizkörper) sind häufiger in kleineren Höhen anzutreffen, während bodentiefe Fenster meist 2.000 mm und mehr erreichen. In der Praxis wird die Höhe aber oft individuell an Raumhöhe und Nutzung angepasst.
Fenstermaße in Altbau und Neubau: Wo liegen die Unterschiede?
Im Altbau sind Fensterhöhen oft unregelmäßig und abhängig vom Baujahr: Historische Gebäude weisen häufig hohe Fenster mit niedriger Brüstung auf, was den Lichteinfall begünstigt. Im Neubau werden Fensterhöhen zunehmend großzügiger geplant – insbesondere bei offenen Wohnkonzepten oder energieeffizienten Passivhäusern, in denen Tageslichtnutzung eine große Rolle spielt. Abweichungen vom Standard sind hier eher die Regel als die Ausnahme.
So beeinflussen Fensterhöhe und -größe das Raumklima
Die Fensterhöhe hat direkten Einfluss auf die Lichtverteilung im Raum. Hohe Fenster sorgen für eine tiefere Lichtdurchdringung, was den Raum größer und heller wirken lässt. Gleichzeitig verbessern sie die passive Sonnenwärmenutzung im Winter. Zu niedrige Fenster hingegen lassen Räume schnell düster wirken und verschlechtern das Raumklima. Optimal platzierte Fenster – mit hoher Oberkante und möglichst niedriger Brüstung – steigern nicht nur die Wohnqualität, sondern senken auch den Energiebedarf.
Individuelle Fenstergrößen – Was ist möglich?
Nicht jedes Gebäude lässt sich mit Standardfenstern ausstatten – vor allem bei Altbauten, architektonisch besonderen Objekten oder energetischen Sanierungen sind individuelle Lösungen gefragt. Auch persönliche Designwünsche oder spezielle Anforderungen an Licht, Belüftung und Sicherheit machen maßgefertigte Fenster zur sinnvollen Wahl.
Sondermaße und Maßanfertigung
Fenster in Sondermaßen werden speziell an die baulichen Gegebenheiten angepasst. Ob besonders groß, schmal, rund oder in asymmetrischer Form – moderne Fensterhersteller können nahezu jede Wunschgröße und -form fertigen. Dabei wird das Fenstermodell exakt auf das gemessene Maueröffnungsmaß hin produziert. Auch besondere Anforderungen an Wärmeschutz, Schallschutz oder Einbruchhemmung lassen sich individuell integrieren.
Maximale/minimale Maße
Die maximalen und minimalen Fenstergrößen hängen von Material, Bauart und Funktion ab. Kunststofffenster erreichen Breiten bis ca. 2.500 mm und Höhen bis 2.300 mm, während bei Holzfenstern oder Aluminiumfenstern durch höhere Stabilität oft noch größere Maße möglich sind. Wichtig für große Panoramafenster: Je größer das Fenster, desto wichtiger werden statische Aspekte und passende Beschläge. Als minimale Maße gelten Kleinformate ab ca. 300 x 300 mm.
Vergleich Standardmaß vs. Sondermaß
Standardfenster sind kostengünstiger, schneller lieferbar und sofort einsatzbereit – ideal für Neubauten mit normierten Öffnungen. Sondermaße punkten dagegen mit maximaler Passgenauigkeit, gestalterischer Freiheit und besserer Energieeffizienz bei Altbausanierungen. Der Nachteil: Sie sind teurer, benötigen längere Lieferzeiten und setzen ein präzises Aufmaß voraus. In vielen Fällen lohnt sich die Investition dennoch, da maßgefertigte Fenster dauerhaft dicht und funktional bleiben.
Beim Neubau genügt üblicherweise ein einfaches Aufmaß: Man misst Höhe und Breite und zieht jeweils 20 mm ab. Im Altbau hingegen sind die Maueröffnungen oft unregelmäßig. Hier muss mehrfach gemessen werden und das kleinste Maß ist zu verwenden, abzüglich Toleranzen und ggf. zuzüglich Fensterbankprofil. Um Fenster präzise zu messen, empfiehlt sich immer ein professionelles Aufmaß durch eine Fensterfachfirma. So ist auch eine mögliche Fehlanpassung abgesichert.
Die perfekte Fensteranordnung für maximales Licht im Raum
Bei mehreren Fenstern ist die Verteilung des Lichteinfalls am gleichmäßigsten, wenn Sie die Fenster in gleichen Abständen einbauen. Bei nur einem Fenster sollten Sie dieses in der Mitte der Außenwand positionieren. Die nachfolgende Grafik stellt die für die Lichtverhältnisse optimale Verteilung der Fenster dar.
Empfohlene Fensterposition: Höhe, Breite und Lichtausbeute im Blick
Die Oberkante der Glasscheiben sollte sich mindestens 2.200 mm über dem Fußboden befinden.
Die Unterkante der Glasscheiben sollte sich höchstens 950 mm über dem Fußboden befinden.
Die Breite der Glasscheiben sollte mindestens 55 Prozent der gesamten Raumbreite einnehmen.
Die gesetzlichen Belichtungswerte nach Bundesländern
Die Fenstermaße haben nicht nur gestalterische und technische Gründe – sie beeinflussen auch die natürliche Belichtung eines Raums. Für Aufenthaltsräume definieren die jeweiligen Landesbauverordnungen deshalb Mindestwerte für den Lichteinfall. Die folgende Tabelle zeigt die vorgeschriebenen Mindestanteile der Lichtöffnung im Verhältnis zur Raumgrundfläche:
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Häufig gestellte Fragen
Was bedeutet „lichte Breite“?
Die lichte Breite bezeichnet die tatsächlich nutzbare Öffnung zwischen zwei Bauteilen, beispielsweise bei Fenstern oder Türen. Sie beschreibt den freien Durchgangs- oder Lichtmaßbereich ohne Rahmen, Verkleidungen oder andere Einbauten. Im Fensterbau ist sie wichtig für den Lichteinfall und die Raumwirkung.
Gibt es Unterschiede zwischen den Maßen von Holz-, Kunststoff- und Alufenstern?
Ja, es gibt Unterschiede bei den Rahmenmaßen von Holz-, Kunststoff- und Alufenstern. Kunststoffrahmen sind oft etwas breiter, um die nötige Stabilität zu gewährleisten, während Alurahmen besonders schmal und filigran gebaut werden können. Holzfenster liegen meist dazwischen und variieren je nach Konstruktionsart – das wirkt sich auf die Glasfläche und den Lichteinfall aus.
Gilt die Mauerwerks-DIN auch für Dachfenster?
Nein. Bei Dachfenstern hängen die Fenstermaße vom Sparrenabstand ab. Dieser ist allerdings nicht einheitlich geregelt. Ein gut passendes Dachfenster ist etwa 4 bis 6 cm kleiner als der Sparrenabstand.