So wählen Sie ein Waschbecken für Ihr Badezimmer aus
Claudia Mühlbauer
21. November 2019
Das Wichtigste in Kürze
Waschbecken können frei hängen, auf einer Trägerkonstruktion sitzen, in einen Unterschrank eingebaut werden oder auf dem Boden stehen.
Die Bauart eines Waschbeckens entscheidet über die Art seiner Montage.
Die meisten Waschbecken bestehen aus Keramik, aber es gibt auch eine Vielzahl anderer Materialien.
Welche Armatur zu Ihrem Waschbecken passt, ist einerseits eine Geschmacksfrage, aber auch von den baulichen Gegebenheiten abhängig.
Form und Material des Waschbeckens können die Atmosphäre im Bad deutlich beeinflussen. Wählen Sie daher ein Modell, welches zu Ihnen und dem gewünschten Raumkonzept passt. Die Funktionalität ist dabei nicht zu vernachlässigen. Welches Waschbecken ist aber das richtige für Sie? Wir stellen Ihnen verschiedene Varianten vor und helfen Ihnen bei der Kaufentscheidung.
Stehen Sie vor der Entscheidung, welches neue Waschbecken Sie für Ihr Badezimmer kaufen wollen, haben Sie unzählige Varianten zur Auswahl. Für jeden Geschmack lässt sich etwas finden: Es gibt tiefe, flache und asymmetrische Waschbecken, Doppelwaschbecken mit zwei Armaturen, Einzelwaschtische mit besonders viel Ablagefläche und viele mehr. Grundsätzlich lassen sich hinsichtlich der Montageart jedoch vier Kategorien ausmachen:
Freihängende Waschbecken
Das klassische Waschbecken ist in der Regel etwa 60 cm breit, weist eine gewölbte Form auf und wird an der Wand befestigt. Der Siphon ist sichtbar, kann aber durch eine Halbsäule verdeckt werden. Alternativ können Sie das Waschbecken mit einem Unterschrank versehen. So verstecken Sie nicht nur das Abflussrohr, sondern erhalten auch etwas Stauraum in Ihrem Bad. Den Waschbecken-Klassiker gibt es darüber hinaus auch in kleinerer Ausführung als Handwaschbecken bzw. als Waschtisch für das Gäste-WC. Auch ist es heute oft in moderner rechteckiger Form anzutreffen.
Unser Tipp:
Häufig können Sie ein Waschbecken nicht nur auf eine Art montieren: Hersteller bieten auch Modelle an, die freihängend und als Aufsatzwaschbecken installiert werden können.
Sie können Ihren Waschtisch mit einem Unterschrank oder mit einer Halbsäule versehen.
Aufsatzwaschbecken
Wie der Name bereits vermuten lässt, wird dieses Waschbecken auf eine Trägerplatte oder auf einen Unterschrank aufgesetzt. Es ähnelt in seinem Äußeren einer Waschschüssel, kann allerdings verschiedene Formen haben: Es steht Ihnen frei, ein rundes, ovales oder eckigesWaschbecken für Ihr Bad zu wählen.
Ein Aufsatzwaschtisch hat – anders als die klassische Variante – häufig kein Hahnloch. Dementsprechend müssen Sie die Armatur entweder an der Wand oder an der Trägerplatte montieren. Das verstärkt den optischen Effekt, dass es sich um ein frei stehendes Becken handelt. Einen Überlaufschutz haben zumindest schlichte Aufsatzwaschbecken ebenfalls nicht.
Unser Tipp:
Die Fugen eines Aufsatzwaschbeckens sind unter Umständen schwierig zu reinigen. Darüber hinaus kann Spritzwasser die Waschtischplatte über längere Zeit hinweg schädigen. Trocknen und reinigen Sie den Waschplatz daher am besten immer sofort nach der Benutzung.
Der Waschtischunterschrank muss für das Aufsatzwaschbecken breit genug sein.
Einbauwaschbecken
Diese Einbauvariante besteht aus einem Waschbecken und einem passenden Waschbecken mit Unterschrank, in welchen das Becken eingelassen ist. Alternativ kann es auch auf den oberen Rand aufgesetzt werden. Der Vorteil dieses Modells ist der zusätzliche Stauraum. Auch wenn Sie Ihre Badmöbel perfekt aufeinander abstimmen wollen, sind Sie mit einem Möbelwaschtisch und Schränken derselben Serie gut beraten. Häufig werden Sie beim Kauf allerdings nicht allzu viel Auswahl haben, da einzelne Waschbecken an die jeweilige Möbelserie gebunden sind.
Ein einbaufähiger Waschtisch kann im „Set“ mit dem passenden Unterschrank erworben werden.
Standwaschbecken
Wünschen Sie sich für Ihr Badezimmer einen Waschtisch, der ein echter Blickfang ist, können Sie sich möglicherweise für ein Säulenwaschbecken begeistern. Diese stehende Variante kann entweder an der Wand festgeschraubt oder aber frei im Raum platziert werden.
Ein Standwaschbecken bietet in der Regel keine oder nur wenige Ablageflächen und auch keinen anderweitigen Stauraum unterhalb des Beckens. Es eignet sich daher tendenziell besser für größere Bäder, in denen Sie nicht mit jedem Quadratmeter kalkulieren müssen. Je größer der Raum ist, desto besser kommt das Waschbecken mit seiner einzigartigen Optik zur Geltung. In einem kleinen Bad kann es sich allerdings trotzdem anbieten, weil es nicht viel Platz wegnimmt.
Stand- oder Säulenwaschbecken können an der Wand oder frei im Raum positioniert werden.
Es muss nicht immer Keramik sein
Nicht jedes Waschbecken besteht aus klassischer Badkeramik. Das gilt unabhängig davon, ob Sie ein Aufsatzwaschbecken mit Unterschrank in Ihrem Bad wählen oder eine andere Montageart wünschen. Jedes Material hat dabei seine eigenen Vorzüge, aber auch spezifische Schwachstellen:
Material
Vorteile
Nachteile
Keramik
langlebig
robust und belastbar
pflegeleicht
kratz- und verfärbungsresistent
hohes Gewicht
nicht bruchsicher
schwer zu reparieren
Mineralguss
porenfreie, glatte Oberfläche
geringes Gewicht
leicht zu reparieren
günstiger als Keramik
Einzelanfertigungen möglich
nicht kratzresistent
nur bis 65 Grad hitzebeständig
spezielle Reinigungsmittel nötig
Glas
edle Optik
dichte Oberfläche
sogar gegenüber stark säurehaltigen Chemikalien unempfindlich
unzählige Gestaltungsmöglichkeiten
höherer Preis
Glaskeramik
Herstellung ohne Verwendung von Harzen oder chemischen Zusätzen
verfärbungsresistent
porenlose Oberfläche
stoßfest
höherer Preis
Naturstein
einzigartige Optik
jedes Waschbecken ist ein Unikat
nachhaltig und umweltfreundlich
hohe Belastbarkeit
auch mit Imprägnierung empfindlich gegenüber fettenden Inhaltsstoffen und vielen Reinigungsmitteln
sollte nach Gebrauch trockengewischt werden
ungeeignet für einweichende Aktivitäten
hohes Gewicht
Holz
jedes Becken ist einzigartig
individuelle Vorstellungen können umgesetzt werden
nachhaltig
sollte regelmäßig imprägniert werden
höherer Preis
Emaille
Vintage-Look
günstig
pflegeleicht
geringes Gewicht
nicht sehr edel
keine große Auswahl
Für welches Material und welche Form Sie sich entscheiden, sollte nicht zuletzt davon abhängen, wie sich Ihre gesamte Badgestaltung darstellt. In ein Naturbad fügt sich ein Waschtisch aus Holz beispielsweise optimal ein. Es ist aber ebenso möglich, ein Waschbecken mit einer einzigartigen Optik als Blickfang zu verwenden. Das ist etwa durch starke Kontraste möglich, die auch durch unterschiedliche Materialien geschaffen werden können.
Ein Steinwaschbecken ist ein besonderer Blickfang im Badezimmer.
Die passende Armatur
Kein Waschbecken kommt ohne Badarmatur aus. Allerdings passt nicht jedes Modell zu jedem Waschtisch. Maßgeblich ist in erster Linie, ob das Becken ein Hahnloch aufweist, denn erst dann können Sie eine Armatur überhaupt am Becken befestigen. Ein Einhebelmischer benötigt ein einzelnes Hahnloch, wohingegen zusätzliche Löcher vorhanden sein müssen, wenn Sie eine Dreiloch-Armatur installieren wollen. Dann benötigen Sie nämlich noch Einstellknöpfe für Kalt- und Warmwasser.
Nicht immer ist die Montage am Becken aber gewollt. Andere Möglichkeiten sind die Wandmontage und das Anbringen der Armatur an der Trägerplatte bzw. am Unterschrank. Wünschen Sie eine dieser Montagearten, sollten Sie beim Kauf darauf achten, dass Ihr Waschbecken keine Hahnlöcher aufweist.
Unser Tipp:
Wollen Sie ein freistehendes Säulenwaschbecken in Ihr Bad integrieren, muss die Standarmatur im Boden angeschlossen werden. Bedenken Sie diesen Umstand bei einer Badsanierung.
Wie teuer ein Waschbecken ist, hängt neben seinen Maßen auch stark vom verwendeten Material und vom Design ab. In folgender Tabelle können Sie sich einen Überblick darüber verschaffen, mit welchen Ausgaben Sie bei einzelnen Materialien etwa rechnen müssen:
Material
Kosten*
Keramik
ab 20 Euro
Mineralguss
ab 25 Euro
Glas
ab 30 Euro
Glaskeramik
ab 200 Euro
Naturstein
ab 50 Euro
Holz
ab 80 Euro
Emaille
ab 10 Euro
* Die Kosten verstehen sich ohne Anschlüsse und Armatur.
Darüber hinaus hängen die Kosten auch von der Bau- bzw. Montageart ab. Das Preisniveau unterscheidet sich bei verschiedenen Herstellern teils stark. Die folgenden Werte sollen daher nur zur Orientierung dienen:
Bauart
Kosten*
Freihängendes Waschbecken
ab 20 Euro
Aufsatzwaschbecken
ab 30 Euro
Einbauwaschbecken
ab 50 Euro
Standwaschbecken
ab 70 Euro
* Die Kosten verstehen sich ohne Anschlüsse und Armatur.
Damit Sie das für Sie am besten geeignete Waschbecken finden, lohnt sich eine individuelle Beratung von einem Experten. Aroundhome unterbreitet Ihnen kostenlos und unverbindlich bis zu drei Vorschläge für Fachfirmen in Ihrer Nähe, die Sie von der Planung bis zur Umsetzung unterstützen. Füllen Sie dafür einfach das Online-Formular aus.
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