Einen angemessenen Preis für das Grundstück erzielen
Wenn Ihr Grundstück als Bauland ausgewiesen ist, lohnt es sich oft, es zu verkaufen. Besonders in stadtnahen Gegenden sind die Möglichkeiten für einen Verkauf aktuell sehr gut. Je nach Lage, Größe und Preis sollte eine individuelle Verkaufsstrategie entwickelt werden, um die passenden Käufer:innen zu erreichen und den bestmöglichen Preis zu erzielen.
Unser Tipp:
Nicht bebaubare Grundstücke sind oft wertlos. Es gilt im Allgemeinen: Je mehr Wohn- oder Gewerbefläche zu realisieren ist und je besser später damit gewirtschaftet wird, desto mehr steigt der Wert des Grundstücks.
Grundstückswert
Die Preisermittlung ist der wichtigste Aspekt beim Grundstücksverkauf. Ein realistischer Grundstückspreis ist notwendig, um Ihr Grundstück erfolgreich verkaufen zu können. Die Wertermittlung Ihres Baugrundstücks erfolgt in der Regel durch Gutachter:innen. Der Bodenrichtwert spielt dabei eine zentrale Rolle.
Bodenrichtwert
Der Bodenrichtwert ist ein regional unterschiedlicher Durchschnittswert zur Bestimmung des Grundstückswerts. Er wird ermittelt aus dem durchschnittlichen Verkaufspreis von anderen Grundstücken der Region, unter Berücksichtigung ihres Entwicklungszustands. Die Bodenrichtwerte werden in jedem Bundesland mindestens alle zwei Jahre an einem Stichtag ermittelt und veröffentlicht. Einsehen können Sie die Bodenrichtwertkarte in der zugehörigen Gemeinde. Ausgehend vom Bodenrichtwert ist es einem Gutachter oder einer Gutachterin möglich, den reellen Wert eines Grundstücks in der Gemeinde zu ermitteln.
Unser Tipp:
Der Bodenrichtwert sollte nicht als feste Vorgabe, eher als Orientierung für den Verkaufspreis dienen.
Oft weicht der tatsächlich erzielbare Preis weit vom Richtwert ab, da Grundstücke sich individuell unterscheiden und viele subjektive Faktoren in die Wertermittlung hineinspielen. Erhalten Sie in unserem Artikel mehr Informationen zum Thema
Grundstücksbewertung.
Verfahren der Wertermittlung
Um den Wert eines unbebauten oder bebauten Grundstücks zu ermitteln, gibt es unterschiedliche Verfahren. Welche Methode angewendet wird, hängt von der Art des Grundstücks ab. Folgende Methoden gibt es:
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Vergleichswertverfahren: Das Vergleichswertverfahren setzt das Grundstück in Relation zu ähnlichen Grundstücken unter dem Aspekt der Werthaltigkeit und ermittelt dadurch einen angemessenen Kaufpreis. Dieses Verfahren wird in der Regel bei privat genutzten Wohngrundstücken angewendet.
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Ertragswertverfahren: Dieses Verfahren kommt vor allem bei Grundstücken zum Einsatz, bei denen die zukünftig durch das Land erzielbaren Erträge für den Grundstückswert auschlaggebend sind. Beispiele dafür sind Mietwohngrundstücke oder Geschäftsgrundstücke.
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Sachwertverfahren: Beim Sachwertverfahren geht es vor allem darum, die voraussichtlichen Kosten zur Wiederherstellung des Grundstücks einzuschätzen. Auf diese Weise kann der Wert eines bebauten Grundstücks ermittelt werden.
Preisfaktoren beim Grundstücksverkauf
Jedes Grundstück muss individuell betrachtet werden, um seinen tatsächlichen Wert und damit den Verkaufspreis ermitteln zu können. Schon kleine Abweichungen können im Einzelfall großen Einfluss auf den Wert haben. So kann ein nach Süden ausgerichtetes Baugrundstück einen höheren Preis erzielen als ähnliche Objekte mit einer Ausrichtung nach Norden oder Osten.
Gewerbemakler:innen kennen die Preise der Region am besten und können Sie bei der Preisermittlung unterstützen. Während beispielsweise eine gute Infrastruktur ein Bonus ist, wird die Nähe zu Gewerbe und Industrie aufgrund der Lärmbelastung eher negativ beurteilt.
Unter anderem spielen folgende Faktoren beim Grundstücksverkauf eine Rolle:
- regionale Lage
- Ausrichtung
- Fläche
- Zuschnitt
- Infrastruktur und angrenzendes Gewerbe
- Altlasten oder Baulasten
- Bebaubarkeit
Unser Tipp:
Denken Sie auch daran, die neuen Eigentümer:innen des Grundstücks über die Höhe der Grundsteuer zu informieren, die für das Baugrundstück jährlich an die Gemeinde fällig wird.
Top-Faktor Bebaubarkeit
Für den oder die Käufer:in ist es besonders wichtig, die Nutzbarkeit des Grundstücks in Erfahrung zu bringen. Flächennutzungsplan und Bebauungsplan geben darüber Auskunft. Sind keine eindeutigen Pläne vorhanden, macht es Sinn, eine Bauvoranfrage zu stellen. Reichen Sie dafür Vorschläge einer möglichen Bebauung beim Bauamt ein und Sie erhalten einen rechtsverbindlichen Bescheid, der drei Jahre gültig ist und Auskunft über die Bebaubarkeit gibt.
Die Investition in die Bauvoranfrage lohnt sich: Ein Grundstück, das mit mehreren Etagen bebaut werden kann, ist für potenzielle Käufer:innen wesentlich attraktiver und daher auch mehr wert als ein nur teilweise oder gar nicht bebaubares Stück Land.
Vorsicht bei Erschließungskosten
Die Erschließungskosten eines Grundstücks umfassen in der Regel alle anfallenden Anschlusskosten für Gas, Wasser, Strom, Telefon und Internet. Ist Ihr Grundstück nicht oder nur teilerschlossen, kommen sehr hohe Erschließungskosten auf den oder die Käufer:in zu, was Einfluss auf den Verkaufspreis und die Nachfrage hat. In der Regel werden diese Kosten mit dem Gesamtpreis des Grundstücks verrechnet, je nach Nutzungsplan ist dies jedoch nicht zwingend erforderlich.
Zielgruppe
Grundsätzlich kommen zwei verschiedene Zielgruppen als Käufer:innen für Ihr Grundstück infrage. Zum einen Privatpersonen, die den Grund selbst als Baufläche nutzen oder Bauträger:innen und Investor:innen, die gewerbliche Bauvorhaben verwirklichen wollen. Je nachdem, ob und in welcher Weise auf Ihrem Grundstück gebaut werden darf, ändert sich Zielgruppe und den Preis, den Sie erzielen können.