Was Sie wissen sollten, bevor Sie eine Wärmepumpe nachrüsten
In fast jedem Haus lässt sich eine Wärmepumpe nachrüsten. Damit die Wärmepumpe effizient arbeitet, kann ein Austausch der Heizkörper sowie weitere Maßnahmen zur Heizungsoptimierung oder energetischen Sanierung nötig sein. Die Gesamtkosten für den Heizungstausch liegen bei ca. 14.000 bis 50.000 Euro. Sehen Sie die Kosten für die Umrüstung auf eine Wärmepumpe im Überblick und erfahren Sie, wie der Umbau gelingt.
Können Sie eine Wärmepumpe nachträglich einbauen?
Eine Wärmepumpe lässt sich in vielen Fällen ohne Probleme nachrüsten. Auch ohne weitere Sanierungsmaßnahmen kann eine nachträglich eingebaute Wärmepumpe in den meisten Häusern zuverlässig Wärme zum Heizen und für das Trinkwasser liefern. Änderungen am bestehenden Heizsystem, wie der Austausch einzelner Heizkörper oder ein hydraulischer Abgleich, können die Effizienz noch zusätzlich steigern. Mit einer Wärmedämmung an Fenstern oder der Fassade senken Sie den Energiebedarf Ihres Hauses, was den Stromverbrauch der Wärmepumpe reduziert. Das sind aber keine zwingenden Voraussetzungen, wenn Sie eine Wärmepumpenheizung nachrüsten wollen.
Wann lohnt es sich, eine Wärmepumpe nachzurüsten?
Umweltfreundlichkeit: Eine Wärmepumpe lohnt sich, wenn Sie eine umweltfreundliche Alternative zur Öl- oder Gasheizung suchen, da sie kaum Kohlendioxid erzeugt. In Kombination mit einer Solaranlage oder Ökostrom wird die Wärmepumpe sogar zu 100 Prozent klimaneutral.
Zukunftssicherheit: Nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) müssen Heizungen spätestens ab Mitte 2028 zu mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Wärmepumpen erfüllen diese Vorgabe und lohnen sich daher für alle Eigentümer:innen, die eine zukunftssichere Heizung suchen.
Kosteneinsparung: Mit einer Umrüstung auf eine Wärmepumpe können Sie Ihre Heizkosten dauerhaft senken. Gegenüber Gasheizungen verursachen Wärmepumpen bis zu drei Viertel weniger Heizkosten.
Fördermöglichkeiten: Im GEG zählen Wärmepumpen zu den bevorzugten Heizlösungen. Wenn Sie möglichst viel von Heizungsförderungen auf regionaler und bundesweiter Ebene profitieren wollen, lohnt es sich deshalb, auf eine Wärmepumpe umzusteigen.
Nutzung bestehender Systeme: Wenn Sie eine Gas- oder Ölheizung auf eine Wärmepumpe umrüsten, kann das vorhandene wasserbasierte Heizungssystem größtenteils weitergenutzt werden. Dies reduziert die Umrüstungskosten erheblich, da nur Teile des Systems erneuert werden müssen.
Umstieg von dezentralen Heizsystemen: Sie wollen Ihre Elektro- oder Nachtspeicherheizung umrüsten, aber kein wasserbasiertes Heizsystem einbauen? Dann bieten sich Luft-Luft-Wärmepumpen an. Sie funktionieren ohne Heizungsrohre, allerdings sind gute Dämmwerte zu empfehlen.
Hybridlösungen: Wenn Sie nicht ganz auf Gas verzichten möchten, kann sich eine Gas-Hybridheizung in Kombination mit einer Wärmepumpe lohnen. Dabei übernimmt die Wärmepumpe den Hauptanteil der Heizlast und Gas wird bei höherem Bedarf hinzugeschaltet.
Voraussetzungen, um eine Wärmepumpe nachzurüsten
Aufstellbedingungen und Standort für Wärmepumpe: Wenn Sie eine Luftwärmepumpe nachrüsten, brauchen Sie einen Aufstellort für die Außeneinheit, bei dem die Lärmschutzvorgaben eingehalten werden. Wenn Sie eine Erdwärmepumpen nachrüsten wollen, ist Platz auf dem Grundstück für die Erdarbeiten erforderlich. Für eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe brauchen Sie eine wasserrechtliche Genehmigung.
Niedrige Vorlauftemperatur: Für eine möglichst effiziente Funktion der Wärmepumpe werden Vorlauftemperaturen bis etwa 55 °C empfohlen. Bevor Sie einen Umbau der Heizung für die Wärmepumpe planen, sollten Sie prüfen, ob die vorhandene Heizkurve gesenkt werden kann. Oft ist sie zu hoch eingestellt. Alternativ gibt es Hochtemperatur-Wärmepumpen, die mit 80 °C Vorlauftemperatur auskommen.
Passendes Heizungssystem: Flächenheizungen wie Wand- oder Fußbodenheizungen sind ideal für den Umbau auf eine Wärmepumpe, da sie mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten. Konventionelle Heizkörper eignen sich aber auch, wenn sie optimiert werden, z. B. durch eine Rohrdämmung, den Einbau einer neuen Heizungspumpe oder einen hydraulischen Abgleich.
Energetischer Zustand des Gebäudes: Eine gute Wärmedämmung ist keine zwingende Voraussetzung, um auf eine Wärmepumpe umzurüsten, verbessert aber deren Effizienz. Je besser gedämmt ein Haus ist, desto geringer fällt die benötigte Heizleistung aus und desto niedriger sind die Betriebskosten.
Übergangslösungen bei hohem Wärmebedarf: Auch in einem schlecht gedämmten Haus kann eine Hybridheizung (Wärmepumpe in Kombination mit einer Gas- oder Ölheizung) sinnvoll sein, bis Sie die energetische Sanierung umgesetzt haben.
Um herauszufinden, ob Ihr Haus für eine Wärmepumpe geeignet ist, lassen Sie sich am besten vor Ort von einer Fachfirma beraten. Vorab können Sie online mit der Eignungsanalyse für Wärmepumpen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie eine erste Einschätzung erhalten.
Welche Arten von Wärmepumpen können nachgerüstet werden?
Nachrüstbar sind Luft-Luft-, Luft-Wasser-, Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen. Die Systeme unterscheiden sich nach der genutzten Wärmequelle und damit auch im Aufwand für die Erschließungsarbeiten. Je nach Haus kann eine andere Art von Wärmepumpe die richtige Wahl sein:
Luft-Luft-Wärmepumpen benötigen kein wasserbasiertes Heizsystem, aber eine gute Gebäudedämmung. Für Warmwasser ist eine separate Brauchwasserwärmepumpe nötig.
Luft-Wasser-Wärmepumpen werden am häufigsten eingebaut, weil der Aufwand, das Haus auf die Wärmepumpe umzurüsten, vergleichsweise gering ist.
Sole-Wasser- (Erdwärme) und Wasser-Wasser-Wärmepumpen erfordern aufwändige Erschließungsarbeiten, bieten dafür aber die höchste Effizienz und arbeiten auch bei sehr niedrigen Außentemperaturen zuverlässig.
Was kostet das Nachrüsten einer Wärmepumpe?
Insgesamt können die Kosten für die Umrüstung auf eine Wärmepumpe bei ca. 13.500 bis 53.000 Euro liegen. Die Kosten variieren je nachdem, für welche Art von Wärmepumpe Sie sich entscheiden, wie aufwändig die Erschließung der Wärmequelle ist und welche Umbaumaßnahmen für das Heizsystem erforderlich sind. Die Kosten für den Umbau eines durchschnittlichen Einfamilienhauses auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe liegen bei ca. 30.000 Euro.
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Was kostet das Nachrüsten einer Wärmepumpe im Altbau?
Im Altbau sollten Sie für die Umrüstung auf eine Wärmepumpe mögliche Sanierungskosten in Höhe von 10.000 bis 100.000 Euro hinzurechnen. Insgesamt können die Kosten somit bei ca. 24.000 bis 150.000 Euro für ein Einfamilienhaus liegen.
Beispiel für die Kosten einer Wärmepumpen-Umrüstung inkl. Sanierungsmaßnahmen in einem 120 m² großen Altbau:
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Um eine konkrete Einschätzungen, was die Umrüstung einer Wärmepumpe kosten kann, zu erhalten, sollten Sie sich von einer Fachfirma beraten lassen. Dabei lohnt es sich, mehrere Angebote von Fachfirmen einzuholen. Mit Aroundhome erhalten Sie bis zu 3 Angebote von Fachfirmen aus Ihrer Region.
Welche Förderungen gibt es für die Umrüstung mit Wärmepumpe?
Wenn Sie Ihre fossile Heizung auf eine Wärmepumpe umrüsten, stehen mehrere Förderungen zur Verfügung, die Sie teilweise auch kombinieren können:
Zuschuss Nr. 458 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW): Grundförderung 30 Prozent, mit Boni bis zu 70 Prozent Förderung möglich. 5 Prozent Effizienzbonus für Wärmepumpen mit natürlichem Kältemittel.
Förderung für Heizungsoptimierung vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA): 15 Prozent Zuschuss für Maßnahmen zur Heizungsoptimierung, 5 Prozent Bonus für individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP)
Förderungen für energetische Sanierung: u. a. 15 Prozent BAFA-Zuschuss für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle; KfW-Förderkredit bis zu 150.000 Euro für Komplettsanierung
Ergänzungskredit 358/359 der KfW: Förderkredit bis zu 120.000 Euro je Wohneinheit. Nur in Kombination mit der KfW-Förderung für Heizungstausch und/oder BAFA-Zuschuss für energetische Sanierungsmaßnahmen
Weitere regionale Förderkredite und Zuschüsse für Wärmepumpen
Wie funktioniert das Nachrüsten einer Wärmepumpe in bestehenden Heizsystemen?
Um z. B. eine Gasheizung auf eine Wärmepumpe umzurüsten, muss zunächst die Wärmequelle erschlossen werden. Der alte Wärmeerzeuger, beispielsweise die Gastherme, wird entsorgt und durch die Wärmepumpe ersetzt. Diese wird an den bestehenden Heizkreislauf im Haus angebunden. Je nachdem, wie effizient das vorhandene Heizsystem arbeitet, können einige Maßnahmen zur Heizungsoptimierung empfehlenswert sein:
Austausch einiger Heizkörper gegen spezielle Wärmepumpenheizkörper
Austausch der Heizungspumpe
Einbau einer Flächenheizung
Hydraulischer Abgleich
Dämmung von Rohrleitungen
Einbau eines neuen Pufferspeichers
Häufig ist es sinnvoll, den Umbau der Heizung für die Wärmepumpe mit einer energetischen Sanierung oder der Installation einer Solaranlage zu verbinden. Wichtig für den Heizungstausch ist die Auswahl der passenden Heizungsfachfirma. Diese prüft die technische Machbarkeit, plant die Anlage, koordiniert Genehmigungen, unterstützt Sie bei den Förderanträgen und sorgt für die fachgerechte Installation und Inbetriebnahme. Die passende Fachfirma finden Sie schnell und einfach mit einer Vergleichsplattform wie Aroundhome.
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Häufig gestellte Fragen
Kann man eine Wärmepumpe in jedes Haus einbauen?
In den meisten Häusern lässt sich eine Wärmepumpe nachrüsten, allerdings sind je nach Gebäude und Voraussetzungen (z. B. Aufstellort, Vorlauftemperatur, Genehmigungen) Anpassungen oder Zusatzmaßnahmen nötig.
Lohnt sich die Nachrüstung einer Wärmepumpe in einem Altbau?
Ja, die Nachrüstung einer Wärmepumpe in einem Altbau kann sich lohnen, vor allem wegen der Zukunftssicherheit und der Einsparungen bei den Betriebskosten. Um die Investitionskosten zu senken, sollten Sie verschiedene Förderprogramme nutzen. Ihre Heizungsfachfirma kann Sie diesbezüglich beraten.
Kann man eine Gas- oder Ölheizung mit Wärmepumpe kombinieren?
Ja, eine Kombination einer Gas- oder Ölheizung mit einer Wärmepumpe ist möglich. Bei der sogenannten Hybridheizung übernimmt die Wärmepumpe den Hauptanteil beim Heizen und die Gas- oder Ölheizung wird nur bei höherem Wärmebedarf zugeschaltet.
Kann man eine Kühlfunktion in der Wärmepumpe nachrüsten?
Viele Wärmepumpen können im Sommer auch zum Kühlen genutzt werden. Dafür wird der Heizungsprozess umgedreht: den Innenräumen wird Wärme entzogen und an die Umgebung abgegeben. Bei dieser Art der passiven Kühlung kann die Temperatur um ca. 3 Grad gesenkt werden und es wird kaum Strom benötigt. Voraussetzung ist die Nachrüstung einer Flächenheizung, da sich bei herkömmlichen Radiatoren Kondenswasser bildet. Es gibt auch Wärmepumpen die als Klimaanlage eingesetzt werden können. Sie haben eine integrierte Funktion zum aktiven Kühlen, sodass sie die Temperatur um 20 Grad absenken können.
Kann man die Wärmepumpe mit Solarthermie nachrüsten?
Ja, eine Wärmepumpe lässt sich mit Solarthermie nachrüsten. Entweder richten Sie die Sogenannte Solar-Wärmepumpe so ein, dass beide Systeme Wärme für Heizung und Warmwasser liefern (direkte Funktion), oder die Solarthermie stellt Wärme bereit, mit der die Wärmepumpe effizienter arbeiten kann (indirekte Funktion). Dadurch können Sie die Effizienz der Heizung und Warmwasserbereitung steigern und Ihre Heiz- und Stromkosten senken.
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