Warmluftheizung – Arten, Funktion und Kosten im Überblick
Eine Warmluftheizung erwärmt die Umgebungsluft und leitet sie direkt in die Räume, ohne einen Wärmespeicher oder zusätzliche Heizkörper zu benötigen. Einfache Geräte gibt es ab 500 Euro, doch die Heizleistung ist begrenzt. Wir zeigen Ihnen, wie eine Warmluftheizung funktioniert, welche Arten es gibt, was sie kosten und wann sie als Heizsystem für ein Eigenheim infrage kommen.
Wie funktioniert eine Warmluftheizung?
Eine Warmluftheizung saugt die Umgebungsluft an, erwärmt sie und gibt sie an die zu beheizenden Räume ab. Im Gegensatz zu einem Nachtspeicherofen nutzt diese Art der Heizung keinen Wärmezwischenspeicher. Somit ist nur ein zentrales Gerät ohne weitere Heizkörper für die Erwärmung der Räume zuständig. Die Warmluftheizung wird auch Luft- oder Umluftheizung genannt, weil sie die Umgebungsluft erhitzt. Dazu nutzt sie einen Heizautomaten, der mit einer Heizspirale oder einem Gas-, Öl- oder Holzbrenner arbeitet.
Die erwärmte Luft wird im Haus durch Kanäle in die umliegenden Räume verteilt. Dabei steuern Klappen den Luftfluss:
Eine Klappe für die Abluft transportiert die verbrauchte Luft aus den Räumen ab.
Eine Klappe für die Frischluft reguliert die Zufuhr von Außenluft, um die Luftqualität im Gebäude zu verbessern.
Eine weitere Klappe leitet die warme Luft in die zu beheizenden Räume.
Moderne Luftheizungen sind mit Luftfiltern ausgestattet, die Staub und Allergene aus der zirkulierenden Luft filtern. Dadurch wird diese Heizungsart auch für empfindliche Personen besser geeignet. In größeren Gebäudekomplexen ist der Einsatz von Ventilatoren erforderlich, um die Luft effizient durch die Kanäle zu transportieren.
Die Kanäle und Klappen sollten an strategisch sinnvollen Stellen positioniert werden. Die Planung der Heizungstechnik und Kanalsysteme sollten Sie einer Fachfirma überlassen, damit Ihre Warmluftheizung optimal funktioniert.
Anforderungen und Effizienz einer Warmluftheizung
Da Luft weniger Energie transportieren kann als Wasser, ist der Betrieb einer Luftheizung weniger effizient als der von herkömmlichen Heizsystemen mit Radiatoren oder Fußbodenheizungen.
Die Heizleistung einer Warmluftheizung hängt davon ab, wie viel Luft umgewälzt wird. Bei hohem Wärmebedarf ist die Warmluftheizung weniger effizient, weshalb das Haus gut gedämmt sein sollte.
Achten Sie auf die richtige Temperatureinstellung: Die Luft sollte nicht wärmer als 50 Grad Celsius sein, damit der Staub nicht verschwelt und es zu keinen unangenehmen Gerüchen kommt.
Das Luft-Kanalsystem verläuft oft durch das gesamte Haus und muss regelmäßig gewartet werden, um die Heizeffizienz und die Hygiene zu gewährleisten.
Die Luftzufuhr sollte optimal geregelt sein, damit genügend Sauerstoff und Wärme in die Räume gelangen und die Warmluftheizung geräuscharm arbeitet.
Durch das Hinzufügen von Frischluft kann die Wärmeleistung gesteigert werden, was besonders bei größeren oder schlecht gedämmten Gebäuden von Vorteil ist.
Allerdings kann die Frischluftzufuhr die Luft im Raum austrocknen; Mit Luftbefeuchtern oder Wasserverdunstern an den Kanälen können Sie die Luftfeuchtigkeit verbessern.
In einer Warmluftheizung dienen Brennstoffe wie Gas, Öl oder Holz dazu, die Luft über einen Brenner zu erhitzen, bevor sie in die Räume verteilt wird.
Gas wird häufig bevorzugt, da es eine gleichmäßige Wärmeabgabe ermöglicht und weniger Schwefeldioxid, Ruß und CO2 freisetzt als Öl.
Öl kommt zum Einsatz, wenn die Warmluftheizung für ein altes Haus genutzt wird, das für die Verbrennung von Öl ausgelegt ist. Die Verbrennung von Öl erzeugt mehr Schadstoffe und Ruß als bei Gas. Das erhöht den Wartungsaufwand und verschlechtert die Umweltbilanz.
Holz, wie Pellets oder Scheitholz, bietet eine erneuerbare und klimafreundliche Alternative. Bei nachhaltiger Forstwirtschaft gilt Holz als CO2-neutral. Allerdings kann die Verbrennung Feinstaub freisetzen, wenn der Brenner nicht optimal eingestellt ist.
Ob eine Warmluftheizung für Ihr Zuhause geeignet ist, erfahren Sie direkt von Fachfirmen. Lassen Sie sich von Expert:innen beraten, um die optimale Heizlösung für Ihre Räumlichkeiten zu finden.
Welche Arten einer Warmluftheizung gibt es?
Warmluftheizungen funktionieren in Kombination mit unterschiedlichen Heiztechniken. Dabei wird zwischen Frischluftbetrieb und Umluftbetrieb unterschieden.
Frischluftbetrieb einer Warmluftheizung
Beim Frischluftbetrieb wird die Warmluftheizung mit einer Klimaanlage oder Lüftungsanlage kombiniert. Dabei wird die Außenluft angesaugt, erwärmt und in den Raum geleitet.
Ein Nachteil der Warmluftheizung mit Frischluft ist, dass bei niedrigen Außentemperaturen der Energieaufwand für das Erwärmen der Außenluft steigt. Das kann zu hohen Betriebskosten führen. Zudem ist die Menge an Luft, die in einem bestimmten Zeitraum erwärmt werden kann, begrenzt. Wenn mehr Luft erwärmt werden soll, als das System eigentlich verarbeiten kann, wird die Heizleistung ineffizient. Zusätzlich können laute Geräusche, Zugluft und eine schlechtere Luftqualität auftreten.
Daher eignet sich die Warmluftheizung im Frischluftbetrieb vor allem für Gebäude mit einem geringen Heizbedarf, wie Passivhäuser oder Gebäude, die nur temporär genutzt werden. So benötigt beispielsweise ein Ferienhaus mit 100 Quadratmetern Fläche nur etwa 1 Kilowatt Heizleistung, während ein herkömmliches Einfamilienhaus derselben Größe jährlich 10 bis 20 Kilowatt Heizleistung benötigt.
Umluftbetrieb einer Warmluftheizung
Beim Umluftbetrieb saugt die Warmluftheizung die Raumluft an, erwärmt sie und gibt sie anschließend wieder in den Raum ab. Zusätzlich kann eine geringe Menge Frischluft beigemischt werden, um den Lüftungsbedarf zu decken. Für die Kombination aus Frischluftzufuhr und Raumluftumwälzung werden Induktionsgeräte eingesetzt, die sowohl die Frischluft als auch die Raumluft erwärmen.
Umluftheizungen sind für größere Gebäude mit weniger effektiver Wärmedämmung sinnvoll. In solchen Häusern ist eine höhere Luftmenge erforderlich, um eine ausreichende Heizleistung zu erzielen. Ein Frischluftbetrieb würde nicht ausreichen.
Ein Vorteil des Umluftbetriebs ist, dass sich ein Raum schnell aufheizen lässt. Nachteile einer Umluftheizung sind, dass der Luftstrom Zugluft erzeugt und Staub aufwirbelt. Zudem können Strömungsgeräusche entstehen, wenn die Luft aus feuchten und geruchsbelasteten Räumen wie Badezimmer, WC oder Küche angesaugt wird. Durch gut platzierte Lüftungsgitter lässt sich die Luftströmung allerdings optimieren und die Wärme gleichmäßig verteilen.
Wärmerückgewinnung nutzen
Wenn Sie Ihre Warmluftheizung mit frischer Luft betreiben, bietet sich die zusätzliche Technik der Wärmerückgewinnung an. Ein Wärmetauscher gibt die entstandene Wärme der Abluft an die zugeführte Frischluft ab. Das bedeutet:
Bei kalten Außentemperaturen wird frische Luft angesogen, die durch die Restwärme der Abluft bereits auf etwa 15 Grad Celsius vorgewärmt wird.
Dadurch muss Ihre Warmluftheizung nur noch einen Temperaturanstieg von 25 Grad erbringen, um die gewünschte Betriebstemperatur von etwa 40 Grad Celsius zu erreichen.
Die Wärmerückgewinnung spart daher sowohl Heizenergie als auch Heizkosten. Die Technik trägt nicht nur zur Effizienzsteigerung bei, sondern ermöglicht auch die Nutzung derselben Luftkanäle für die Frischluftzufuhr und die Warmluftheizung.
Damit Sie Ihre Warmluftheizung komfortabel und effizient nutzen können, ist eine präzise Planung aller notwendigen Komponenten entscheidend. Ein erfahrener Heizungsfachbetrieb sorgt für die optimale Verlegung der Luftkanäle, sodass die angesaugte Luft geräuschlos und effizient strömt.
Vor- und Nachteile einer Warmluftheizung
Geringe Investitionskosten und eine einfache Inbetriebnahme machen Warmluftheizungen attraktiv. In Passivhäusern oder gewerblich genutzten Hallen profitieren Sie außerdem von der schnellen Raumerwärmung. Nachteile der Warmluftheizung sind die geringe Heizleistung, die höhere Staubbildung und trockene Luft. Für Allergiker:innen empfiehlt sich eine moderne Anlage mit integriertem Filter, der regelmäßig gereinigt werden sollte.
Im Vergleich zu einer Fußbodenheizung erwärmt eine Warmluftheizung den Raum deutlich schneller. Eine Fußbodenheizung speichert die Wärme allerdings effizienter und sorgt für eine gleichmäßige Verteilung im Raum. Dafür ist ihre Installation teurer und aufwendiger.
Heizkörper hingegen benötigen mehr Platz als Warmluft- oder Umluftheizungen und bieten weniger Flexibilität bei der Installation. Sie ermöglichen jedoch eine präzisere Kontrolle der Raumtemperatur und sind in gut gedämmten Häusern effizienter.
Die Kosten für eine Warmluftheizung
Warmluftheizungen kosten nur etwa 500 Euro für eine Fläche von 50 Quadratmeter. Bei einer Wohnfläche von 100 Quadratmetern sollten Sie mit Kosten von etwa 2.000 Euro rechnen. Für größere Wohneinheiten beginnen die Preise für eine Warmluftheizung mit Luftverteilungssystem bei etwa 5.000 Euro. Eine Warmluftheizung für eine Lagerhalle, ein großes Gewächshaus oder eine Werkstatt kostet mindestens 15.000 Euro. In der folgenden Tabelle finden Sie einen Überblick der aktuellen Kosten für Warmluftheizungen:
* Kosten sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung. Energieexpert:innen können Ihnen bei der Berechnung der Kosten unterstützend zur Seite stehen.
Besonders in Häusern mit einer modernen Gebäudedämmung sind Warmluftheizungen komfortable und günstige Alternativen zu zentralen wassergeführten Heizsystemen. Sie benötigen lediglich eine Lüftungsanlage und einen Wärmeerzeuger. Dadurch ergeben sich vergleichsweise geringe Anschaffungskosten.
Gibt es Förderungen für Warmluftheizungen?
Warmluftheizungen sind nicht direkt förderfähig, da sie die Kriterien für energieeffiziente oder innovative Heizsysteme nicht erfüllen. Eine Förderung für Ihre Heizung können Sie nur für klimafreundliche Systeme wie Wärmepumpen oder Pelletheizungen erhalten. Darüber hinaus können Sie Förderungen für energetische Sanierungen nutzen, um die Wärmedämmung und den Betrieb Ihrer Warmluftheizung zu optimieren.
Fazit: Wann lohnt sich eine Warmluftheizung?
Eine Warmluftheizung eignet sich besonders für gut gedämmte Gebäude mit einem geringen Wärmebedarf von maximal 10 Watt pro Quadratmeter, wie beispielsweise Passivhäuser. Auch in Ferienhäusern oder selten genutzten Immobilien ist sie sinnvoll, da sie Räume in kurzer Zeit aufheizt. In gewerblichen Bereichen wie Lagerhallen, Werkstätten oder auf Baustellen wird sie genutzt, um schnell Wärme zu liefern oder Trocknungszeiten zu verkürzen.
Mögliche Nachteile der Warmluftheizung sind trockene Luft, Geruchs- und Geräuschentwicklung. Ob eine Warmluftheizung für Ihr Zuhause geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren wie der Dämmung, Ihren Komfortansprüchen und den Gegebenheiten Ihrer Immobilie ab.
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Häufig gestellte Fragen
Was kostet eine Warmluftheizung?
Eine Warmluftheizung kostet ca. 2.000 Euro für 100 Quadratmeter Fläche. Für nur einen zu beheizenden Raum gibt es Geräte ab 500 Euro; um eine ganze Halle zu beheizen, müssen Sie mit Preisen ab 15.000 Euro rechnen.
Lohnt sich eine Warmluftheizung?
Eine Warmluftheizung lohnt sich vor allem für gut gedämmte Häuser, selten genutzte Gebäude wie Ferienhäuser oder im gewerblichen Bereich, wo schnelles Aufheizen gefragt ist. In Europa ist sie eher unüblich, in den USA jedoch weit verbreitet.
Wann ist eine Warmluftheizung für ein altes Haus geeignet?
Eine Warmluftheizung kann für ein altes Haus geeignet sein, wenn es gut gedämmt ist und ein geringer Wärmebedarf besteht. In solchen Fällen kann das Warmluftsystem effektiv arbeiten, da es die Räume schnell und gleichmäßig erwärmt.
Wie können Sie die Effizienz und den Komfort Ihrer Warmluftheizung verbessern?
Für einen möglichst effizienten und komfortablen Betrieb einer Warmluftheizung ist neben einer guten Gebäudedämmung auch die richtige Ausführung der Luftzufuhr entscheidend. Ventilatoren und große Wärmeübertrager können dabei helfen, die Luft leise zu bewegen, ohne unangenehme Luftzüge zu verursachen.