Die Warmluftheizung saugt die Umgebungsluft an, erwärmt diese und gibt sie anschließend an die zu beheizenden Räume ab. Im Gegensatz zu einem Nachtspeicherofen nutzt diese Art der Heizung keinen Wärmezwischenspeicher. Somit ist nur ein zentrales Gerät ohne einen weiteren Heizkörper für die Erwärmung der Räume zuständig. Wie der Name vermuten lässt, erhitzt die Luft- oder auch Umluftheizung die Umgebungsluft mittels eines zentralen Heizautomaten, der mit einer Heizspirale oder einem Gas-, Öl- oder Holzbrenner arbeitet.
Verteilt wird die erwärmte Luft im Gebäude durch Kanäle, die zu den umliegenden Räumen führen und diese beheizen. Dabei steuern Klappen den Luftfluss: Eine Klappe für die Abluft sorgt dafür, dass verbrauchte Luft aus den Räumen abtransportiert wird. Gleichzeitig reguliert eine Klappe für frische Luft die Zufuhr von Außenluft, um die Luftqualität im Gebäude zu verbessern. Eine weitere Klappe für erwärmte Luft stellt sicher, dass die warme Luft gezielt in die gewünschten Räume geleitet wird.
Moderne Systeme verfügen zudem über Luftfilter, die Staub und Allergene aus der zirkulierenden Luft entfernen. Das macht diese Heizungsart auch für empfindliche Personen geeigneter. Bei größeren Gebäudekomplexen ist der Einsatz von Ventilatoren notwendig, um die Luft effizient durch die Kanäle zu bewegen.
Für den Betrieb einer Warmluft- oder Umluftheizung sind eine wärmeumschließende Gebäudedämmung, die richtige Temperatureinstellung und eine optimale Luftzufuhr beziehungsweise Luftregelung essenziell. Normalerweise verläuft das Luft-Kanalsystem durch das gesamte Haus, weshalb eine regelmäßige Wartung wichtig ist, um Effizienzverluste zu vermeiden. Eine Warmluftheizung erwärmt nur die vorhandene Luftmenge eines Raumes und verteilt diese anschließend.
Da die Warmluftheizung direkt die Raumluft erwärmt, ist ihre Heizleistung durch die Menge der umgewälzten Luft begrenzt. Das bedeutet, dass sie im Vergleich zu anderen Heizsystemen bei sehr hohem Wärmebedarf weniger effizient arbeitet. Deshalb kommen Warmluftheizungen häufig in Ferien- und Passivhäusern zum Einsatz, da diese aufgrund ihrer guten Dämmung oder kurzen Nutzungsdauer einen geringeren Wärmebedarf haben.
Durch das Hinzufügen von Frischluft, also die Zufuhr von Außenluft in das System, lässt sich die Wärmeleistung einer Warmluftheizung erhöhen. Dies geschieht, weil mehr Luftvolumen erwärmt und in die Räume verteilt werden kann, was besonders in größeren oder schlecht gedämmten Gebäuden vorteilhaft ist. Allerdings hat die Frischluftzufuhr auch Nachteile: Da die Außenluft oft trockener ist, kann ihr Erwärmen die Luftfeuchtigkeit senken und das Raumklima unangenehm trocken machen. Luftbefeuchter oder Wasserverdunster direkt an den Luftkanälen oder Auslässen der Warmluftheizung können hier Abhilfe schaffen und die Luftqualität verbessern.
In einer Warmluftheizung dienen Brennstoffe wie Gas, Öl oder Holz dazu, die Luft über einen Brenner zu erhitzen, bevor sie in die Räume verteilt wird.
Gas wird häufig bevorzugt, da es sauber verbrennt und eine gleichmäßige Wärmeabgabe ermöglicht. Auch setzt die Verbrennung weniger Schwefeldioxid, Ruß und CO2 frei als Öl.
Öl kommt vor allem zum Einsatz, wenn die Warmluftheizung für ein altes Haus genutzt wird, da hier häufig noch Heizsysteme eingebaut sind, die für die Verbrennung von Öl ausgelegt sind. Es zeichnet sich durch eine hohe Energiedichte aus, doch die Verbrennung erzeugt mehr Schadstoffe und Ruß als bei Gas. Das erhöht den Wartungsaufwand und verschlechtert die Umweltbilanz.
Holz, insbesondere in Form von Pellets oder Scheitholz, bietet eine erneuerbare und klimafreundliche Alternative. Bei nachhaltiger Forstwirtschaft gilt Holz als CO2-neutral. Allerdings kann die Verbrennung Feinstaub freisetzen, wenn der Brenner nicht optimal eingestellt ist.
Warmluftheizungen funktionieren in Kombination mit unterschiedlichen Heiztechniken. Dabei wird zwischen Frischluftbetrieb und Umluftbetrieb unterschieden.
Die Kombination einer Warmluftheizung mit einer Klimaanlage oder Lüftungsanlage ermöglicht den Betrieb mit Frischluft. Dabei wird die angesaugte Luft erwärmt und anschließend in den Raum geleitet. Bei niedrigen Außentemperaturen ist der Energieaufwand für das Erwärmen der Außenluft allerdings besonders hoch, was zu höheren Betriebskosten führt. Auch ist die Menge an Luft, die in einem bestimmten Zeitraum erwärmt werden kann, begrenzt. Daher eignet sich die Warmluftheizung im Frischluftbetrieb vor allem für Gebäude mit einem geringen Heizbedarf, wie Passivhäuser oder temporär genutzte Gebäude.
Ein Ferienhaus mit 100 Quadratmetern Fläche benötigt beispielsweise nur etwa ein Kilowatt Heizleistung, während ein herkömmliches Einfamilienhaus derselben Größe jährlich 10 bis 20 Kilowatt Heizleistung benötigt. Wenn mehr Luft erwärmt werden soll, als das System eigentlich verarbeiten kann, führt das zu einer ineffizienten Heizleistung. Zusätzlich können Nebenwirkungen wie laute Geräusche, Zugluft und eine schlechtere Luftqualität auftreten.
Für größere Gebäude mit etwas durchlässigerer Wärmedämmung ist eine höhere Luftmenge erforderlich, um eine ausreichende Heizleistung zu erzielen – mehr, als sie für die Belüftung mit Frischluft im Frischluftbetrieb benötigen würden. In solchen Fällen kann der Umluftbetrieb der Warmluftheizung sinnvoll sein. Dabei wird die Raumluft angesaugt, erwärmt und wieder in den Raum abgegeben. Zusätzlich kann eine geringe Menge an Frischluft beigemischt werden, um den Lüftungsbedarf zu decken. Für die Kombination aus Frischluftzufuhr und Raumluftumwälzung kommen sogenannte Induktionsgeräte zum Einsatz, die sowohl die Frischluft als auch die Raumluft erwärmen.
Ein Vorteil so einer Umluftheizung ist, dass ein Raum schnell aufgeheizt werden kann. Allerdings hat der Umluftbetrieb einer Warmluftheizung auch Nachteile: Der Luftstrom kann Zugluft erzeugen und Staub aufwirbeln. Zudem könnten Strömungsgeräusche entstehen, besonders wenn die Warmluftheizung die Luft aus feuchten und geruchsbelasteten Räumen wie Bad, WC oder Küche ansaugt. Um diesen Nachteilen entgegenzuwirken, ist eine durchdachte Platzierung und Anzahl der Lüftungsgitter entscheidend. Eine strategische Anordnung kann helfen, die Luftströmung zu optimieren und die Verteilung der Wärme gleichmäßiger zu gestalten.
Wenn Sie Ihre Warmluftheizung mit frischer Luft betreiben, so bietet sich die zusätzliche Technik der Wärmerückgewinnung an. Ein Wärmetauscher gibt die entstandene Wärme der Abluft so an die zugeführte Frischluft ab. Das bedeutet:
Bei kalten Außentemperaturen wird frische Luft angesogen, die durch die Restwärme der Abluft bereits auf etwa 15 Grad Celsius vorgewärmt wird.
Dadurch muss Ihre Warmluftheizung nur noch einen Temperaturanstieg von 25 Grad erbringen, um die gewünschte Betriebstemperatur von etwa 40 Grad Celsius zu erreichen.
Die Wärmerückgewinnung spart daher sowohl Heizenergie als auch Heizkosten. Die Technik trägt nicht nur zur Effizienzsteigerung bei, sondern ermöglicht es auch, dass dieselben Luftkanäle für die Frischluftzufuhr und die Warmluftheizung genutzt werden.
Damit Sie Ihre Warmluftheizung komfortabel und effizient nutzen können, ist eine präzise Planung aller notwendigen Komponenten entscheidend. Ein erfahrener Heizungsfachbetrieb sorgt dafür, dass die Luftkanäle optimal verlegt werden, sodass die angesaugte Luft geräuschlos und effizient strömt.
Geringe Investitionskosten und die einfache Inbetriebnahme lassen Warmluftheizungen sehr attraktiv scheinen. Aufgrund der geringen Heizleistung eignen sie sich allerdings vor allem für Passivhäuser oder gewerblich genutzte Hallen. Kleinere bis mittlere Produktions- beziehungsweise Ausstellungshallen profitieren insbesondere von der schnellen Raumerwärmung. Für Allergiker empfiehlt sich eine moderne Anlage mit integriertem Filter, der gröberen Staub auffängt. Diesen sollten Sie regelmäßig reinigen. Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die Vor- und Nachteile einer Warmluftheizung:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
schnelles Erreichen der gewünschten Betriebstemperatur | schnelle Verbreitung von Gerüchen im Haus |
Möglichkeit der Frischluftzufuhr | Systemgeräusche durch die angesogene Umluft |
Möglichkeit der Filterung der Umluft | erhöhte Staubbildung |
Kombination der Luftkanäle für Heizung und Klimaanlage | sehr trockene Luft bei hoher Heizlast |
benötigt keine zusätzlichen Heizkörper | geringe Heizleistung |
im Sommer kann die Luft auch gekühlt werden | regelmäßige Reinigung der Luftfilter erforderlich |
Im Vergleich zu einer Fußbodenheizung erwärmt eine Warmluftheizung den Raum deutlich schneller. Eine Fußbodenheizung speichert die Wärme jedoch effizienter und sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Raum. Dafür ist ihre Installation teurer und aufwendiger.
Heizkörper hingegen benötigen mehr Platz als eine Warm- oder Umluftheizung und bieten weniger Flexibilität bei der Installation. Auch sie ermöglichen aber eine präzisere Kontrolle der Raumtemperatur und sind in gut gedämmten Häusern effizienter.
Besonders in Häusern mit einer modernen Gebäudedämmung sind Warmluftheizungen komfortable und günstige Alternativen zu herkömmlichen, zentralen wassergeführten Heizsystemen. Sie benötigen lediglich eine Lüftungsanlage und einen Wärmeerzeuger. Dadurch ergeben sich vergleichsweise geringe Anschaffungskosten. Warmluftheizungen kosten in ihrer einfachsten Ausführung nur etwa 500 Euro.
Bei einer Wohnfläche von etwa 100 Quadratmetern sollten Sie mit Kosten von etwa 3.000 Euro rechnen. Bei größeren Wohneinheiten kalkulieren Sie für einen Wärmeerzeuger mit einem Preis von circa 5.000 Euro. Wünschen Sie eine moderne und kombinierbare Luftverteilung, sollten Sie zusätzliche 4.000 bis 6.000 Euro einplanen. In der folgenden Tabelle finden Sie einen groben Überblick der aktuellen Kosten für Warmluftheizungen:
Luftheizung | zu beheizende Fläche | Kosten* |
Warmluftheizung für punktuelle Wärmeerzeugung | 50 m² | ab 500 Euro |
Warmluftheizung mit Luftverteilungssystem | 100 m² | ab 9.000 Euro |
Warmluftheizung mit Luftverteilungssystem | 200 m² | ab 12.000 Euro |
Warmluftheizung für Industriehallen | 1.500 m² | ab 20.000 Euro |
* Kosten sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung. Energieexpert:innen können Ihnen bei der Berechnung der Kosten unterstützend zur Seite stehen.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet Förderungen für den Einbau und Austausch von Heizsystemen an, darunter Zuschüsse und zinsgünstige Kredite. Allerdings gehören Warmluftheizungen nicht zu den direkt förderfähigen Heiztechnologien, da sie die Kriterien für energieeffiziente oder innovative Heizsysteme nicht erfüllen. Neben der Heizungsförderung gibt es aber Förderungen für energetische Sanierungen wie die Verbesserung der Wärmedämmung, die den Betrieb Ihrer Warmluftheizung effizienter gestalten.
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Die günstigsten Warmluftöfen sind bereits ab etwa 500 Euro erhältlich. Sie sind allerdings meist nur für die Beheizung eines einzelnen Raumes geeignet. Ein komplettes Warmluftsystem kostet bei 100 Quadratmetern Wohnfläche etwa 3.000 Euro. Wenn Sie sich für eine Lösung mit kombinierbarer Luftverteilung entscheiden, sollten Sie mit einem Aufpreis von 4.000 bis 6.000 Euro rechnen. Die Preise können je nach Anbieter, Ausstattung und Region variieren.
Warmluftheizungen sind in Europa eher unüblich, in den USA jedoch weit verbreitet. Für Privatpersonen sind sie besonders dann interessant, wenn das Gebäude sehr gut gedämmt ist und einen niedrigen Wärmebedarf hat (maximal 10 Watt pro Quadratmeter) oder wenn es nur selten genutzt wird, wie beispielsweise ein Ferienhaus. Im gewerblichen Bereich finden Warmluftheizungen Anwendung in Lagerräumen, Werkstätten oder Betriebshallen, da sie die Räume schnell erwärmen können. Daneben werden sie oft als Baustellenheizung genutzt, um die Trocknungszeit bei Putzarbeiten zu verkürzen.
Eine Warmluftheizung kann für ein altes Haus geeignet sein, wenn es gut gedämmt ist und ein geringer Wärmebedarf besteht. In solchen Fällen kann das Warmluftsystem effektiv arbeiten, da es die Räume schnell und gleichmäßig erwärmt. Besonders bei Ferienhäusern oder selten genutzten Immobilien kann eine Warmluftheizung eine sinnvolle Lösung darstellen, um auch in kälteren Monaten schnell eine angenehme Raumtemperatur zu erreichen.
Damit eine Warmluftheizung möglichst effizient und komfortabel funktioniert, ist neben einer guten Gebäudedämmung auch die richtige Ausführung der Luftzufuhr entscheidend. Ventilatoren und große Wärmeübertrager können helfen, die Luft leise zu bewegen, ohne unangenehme Luftzüge zu verursachen. Ebenso sollte die Warmluft nicht über 50 Grad Celsius erhitzt werden, um eine Staubverschwelung und störende Gerüche zu vermeiden.