Lamellenfenster – Alles zu Funktion, Kosten und Vorteilen
Lamellenfenster wurden hauptsächlich für den Einsatz in größeren Gewerbe- und Industriegebäuden entwickelt. Inzwischen finden sie sich auch als Stilelemente in großen Glasfassaden von Einfamilienhäusern. Lamellenfenster erweitern nicht nur die Ästhetik einer Fassade. Sie übernehmen dabei zusätzliche Funktionen wie Lüftung, Rauchabzug und Klimatisierung und sorgen so für ein ausgewogenes Raumklima.
Was ist ein Lamellenfenster?
Ein Lamellenfenster ist eine spezielle Art von Fenster, bei der mehrere schmale, meist aus Glas bestehende Lamellen waagerecht im Rahmen angeordnet sind. Diese lassen sich einzeln oder gemeinsam über eine Achse drehen – meist bis zu 90 Grad –, was eine besonders effektive und fein dosierbare Belüftung ermöglicht. Im Gegensatz zu herkömmlichen Fenstern ragen die geöffneten Lamellen nicht in den Raum hinein, sondern schwenken flach wie Jalousien auf.
Der Rahmen eines Lamellenfensters kann aus Holz oder aus (thermisch getrennten) Metallrahmenprofilen bestehen. Gängig ist heute allerdings ein Kunststoffrahmen, in den häufig eine Wärmeschutzverglasung eingesetzt wird. Standard-Lamellen weisen eine Höhe zwischen 20 und 60 Zentimetern und eine Stärke von bis zu 4 Zentimetern auf.
Wo werden Lamellenfenster eingesetzt?
Lamellenfenster werden vor allem zur natürlichen und kontrollierten Lüftung in Gebäuden eingesetzt, insbesondere in Industrie- und Gewerbebauten sowie in Schulen, Kindergärten, Büros und Treppenhäusern. Sie sind zudem fester Bestandteil von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) und werden aus bauordnungsrechtlichen Gründen häufig in Flucht- und Rettungswegen sowie in öffentlichen Einrichtungen verbaut, um im Brandfall eine schnelle Entrauchung zu ermöglichen.
Weil sie eine wetterunabhängige Belüftung sicherstellen und platzsparend sind, werden sie heute aber auch in Wohnhäusern, Wintergärten und Gewächshäusern eingesetzt. Einfach verglaste Lamellenfenster finden sich hier allerdings nicht mehr. Zwei- und Dreifachverglasungen sorgen für zeitgemäße Fensterdämmung und stellen eine hohe Energieeffizienz sicher.
Wie funktioniert ein Lamellenfenster?
Lamellenfenster bestehen aus festen Flügeln, deren Glasscheiben in Lamellen unterteilt sind. Diese lassen sich mittels eines Drehmechanismus mit einem maximalen Winkel von 90 Grad nach außen kippen. Die manuelle Bedienung ist dabei der Standard, aber es gibt ebenso elektrische Varianten.
Welche Vor- und Nachteile haben Lamellenfenster?
Neben der modernen Optik, die immer beliebter wird, ist der größte Vorteil von Lamellenfenstern die natürliche Belüftung, die sie ermöglichen. Die Teilung der Glasscheibe in mehrere Lamellen bedeutet zwar einen weniger ungestörten Ausblick nach außen, aber die Einbruchsicherheit wird dadurch deutlich erhöht. Bevor Sie sich dazu entscheiden, Lamellenfenster zu kaufen, sollten Sie sich mit den Vor- und Nachteilen dieses Fenstermodells vertraut machen.
Was kosten Lamellenfenster?
In mittlerer Größe haben Kunststoff-Lamellenfenster meist Preise zwischen 400 und 900 Euro. Die Preise von Glaslamellenfenstern variieren je nach Rahmenmaterial, Öffnungsmechanismus und Größe der Fenster. Ein weiterer Faktor, der sich auf die Anschaffungskosten auswirkt, ist die Anzahl der Lamellen.
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Die Kosten der Fenster können sich erhöhen, wenn Sie eine besondere Ausstattung wünschen. So wirkt sich ein erhöhter Einbruchschutz ebenso auf die Kosten aus wie ein integriertes Insektenschutzgitter. Satiniertes Glas, das mehr Sichtschutz bietet, kostet etwas mehr als Klarglas. Ein elektrischer Antrieb erhöht die Kosten um etwa 150 Euro.
Was kosten Lamellenfenster mit Einbau?
Bei den Gesamtkosten Ihrer neuen Lamellenfenster sollten Sie auch die Kosten für den Fenster-Austausch bzw. -Einbau berücksichtigen. Der Stundensatz für den Einbau liegt durchschnittlich zwischen 40 und 60 Euro je Fachkraft. Meist ist eine Arbeitszeit von etwa zwei Stunden für die Montage eines Fensters nötig. Diese erfolgt in der Regel durch zwei Personen, sodass sich Einbaukosten zwischen 160 und 240 Euro je Fenster ergeben.
Je nach Fachbetrieb können zusätzliche Kosten für die Anfahrt und die Entsorgung alter Fenster anfallen. Klären Sie vorab, welche Leistungen inbegriffen sind und vergleichen Sie mehrere Angebote von Fenster-Fachfirmen aus Ihrer Region, um das für Sie beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden.
Die Befestigung und die Abdichtung geschieht heute üblicherweise nach dem RAL-Standard für Fenster. Achten Sie darauf, dass das ausführende Unternehmen bei der Montage nach dieser Gütesicherung arbeitet.
Gibt es Förderungen für Lamellenfenster?
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und verschiedene Programme der Kreditanstalt für Wideraufbau (KfW) unterstützen die Sanierung bestehender Gebäude und den Einbau energieeffizienter Fenster.
Wollen Sie eine Förderung in Anspruch nehmen, müssen Ihre Fenster vorgegebene Wärmedämmwerte erreichen und von einem zertifizierten Fachbetrieb eingebaut werden. Fördergelder müssen Sie zudem immer vor dem Kauf und der Montage beantragen. Welche Anforderungen genau gelten und welche Förderprogramme für Sie infrage kommen, erfahren Sie in unserer Übersicht über aktuelle Fensterförderungen.
Wie energieeffizient sind Lamellenfenster?
Moderne Lamellenfenster gelten als energieeffizient, insbesondere wenn sie mit Isolierverglasung und thermisch getrennten Rahmen ausgestattet sind. Hochwertige Ausführungen erreichen einen Wärmedurchgangskoeffizienten bzw. U-Wert des Fensters von 0,5 bis 0,9 W/m²K. Je niedriger der U-Wert, desto besser die Wärmedämmung. Damit sind Lamellenfenster mit klassischen Energiesparfenstern vergleichbar und erfüllen oder übertreffen üblicherweise die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV).
Ein zentraler Vorteil ist die flexible Steuerung von Luft, Licht und Wärme: Die verstellbaren Lamellen ermöglichen eine präzise Klimaregulierung, was Heiz- und Kühlkosten deutlich senken kann. In Verbindung mit automatisierter Nachtauskühlung lässt sich der Einsatz von Klimaanlagen oft reduzieren. Allerdings hängt die tatsächliche Energieeinsparung stark von der Gebäudeintegration, Steuerung und Nutzung ab. Während moderne Lamellenfenster sehr gute Dämmwerte bieten, sind einfache Modelle ohne thermische Trennung nicht für energieeffizientes Bauen oder Sanieren geeignet. Eine fachgerechte Planung ist daher entscheidend.
Was ist der Unterschied zwischen Lamellenfenstern und Jalousiefenstern?
Die Begriffe „Lamellenfenster” und „Jalousiefenster” werden oft synonym verwendet, unterscheiden sich jedoch in ihrer Bauweise und Funktion leicht voneinander. Ein Lamellenfenster besteht in der Regel aus drehbaren Glaslamellen, die sich um bis zu 90 Grad öffnen lassen. Es dient in erster Linie der kontrollierten Lüftung und ist dank Isolierverglasung und thermisch getrennter Rahmen auch energieeffizient.
Jalousiefenster gehören zu einer Untergruppe der Lamellenfenster. Sie funktionieren ähnlich, setzen aber einen stärkeren Fokus auf Sicht- und Sonnenschutz. Ihre Lamellen bestehen oft aus Aluminium, Kunststoff oder Holz und sind weniger auf Luftdichtheit oder Wärmedämmung ausgelegt. Sie werden vor allem in wärmeren Regionen oder als außenliegender Sonnenschutz verwendet.
Welche Materialien gibt es bei Lamellenfenstern?
Lamellenfenster können aus verschiedenen Materialien gefertigt werden. Die Lamellen selbst können aus Glas, Holz oder Aluminium bestehen und sind in Rahmen aus Aluminium, Holz oder Kunststoff montiert.
Lamellenmaterialien
Glas: Glaslamellen lassen viel Tageslicht herein, ermöglichen klare Sicht nach außen und sind in Zweifach- oder Dreifach-Isolierverglasung erhältlich – ideal für energieeffizientes Bauen.
Holz: Holzlamellen werden seltener eingesetzt. Sie schaffen eine natürliche Atmosphäre, sind jedoch pflegeintensiver und empfindlicher gegenüber Witterung.
Aluminium: Aluminiumlamellen sind langlebig, robust, wetterfest und pflegeleicht. Sie sind in vielen Farben und Designs verfügbar, jedoch mit geringerer Dämmleistung als Glas oder Holz.
Rahmenmaterialien
Aluminium: Aluminiumrahmen sind stabil, besonders langlebig und daher im Objektbau weit verbreitet.
Holz: Holzrahmen bieten eine hohe Wärmedämmung und natürliche Optik. Sie eignen sich gut für den Innenbereich, benötigen jedoch regelmäßige Pflege.
Kunststoff: Kunststoffrahmen sind preisgünstig, pflegeleicht und haben gute Dämmwerte.
Holz-Aluminium-Kombination: Holz-Alu-Rahmen kombinieren warmes, dämmendes Holz innen mit wetterfestem Aluminium außen. Sie sind optisch und technisch hochwertig, dafür auch preislich im oberen Segment angesiedelt.
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Häufig gestellte Fragen
Wie hoch ist der U-Wert eines Lamellenfensters?
Der U-Wert eines Lamellenfensters liegt bei hochwertigen Modellen mit Isolierverglasung und thermisch getrenntem Rahmen zwischen 0,5 und 0,9 W/m²K. Damit erreichen sie Dämmwerte, die mit klassischen Energiesparfenstern vergleichbar sind.
Gibt es isolierte Lamellenfenster?
Ja, es gibt isolierte Lamellenfenster. Diese verfügen über Isolierverglasung (z. B. Zwei- oder Dreifachverglasung) und thermisch getrennte Rahmenprofile, wodurch sie sehr gute Wärmedämmwerte erreichen.