Mit Erkerfenstern lichtdurchflutete Räume im Zuhause schaffen
Sie erweitern den Raum, lassen viel Licht hinein und bilden den Rahmen für eine gemütliche Sitzecke: Erkerfenster können Ihr Schlaf- oder Wohnzimmer leicht optisch aufwerten. Erfahren Sie alles über die gängigsten Arten, ihre Vor- und Nachteile, Rahmenmaterialien und Verglasungen sowie die Kosten.
Was ist ein Erkerfenster?
Ein Erkerfenster ist ein Fenster, das in einen sogenannten Erker eingebaut ist – also einen geschlossenen, überdachten Vorbau, der aus der Fassade eines Gebäudes herausragt. Dieser architektonische Vorsprung vergrößert nicht nur die Grundfläche des Raums, sondern lässt durch die mehrseitige Verglasung auch besonders viel Tageslicht ins Innere.
Typischerweise besteht ein Erkerfenster aus zwei oder mehr Fensterflügeln, die in einem Winkel zueinander stehen. Durch die großflächige Verglasung wird der Ausblick verbessert und ein offenes Raumgefühl entsteht.
Da Erkerfenster baulich exponiert sind, ist eine gute Wärmedämmung besonders wichtig. Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) darf der U-Wert des Fensters – also der Wärmedurchgangskoeffizient – höchstens 1,3 W/(m²·K) betragen. Moderne Rahmenmaterialien und Mehrfachverglasungen sind deshalb Standard.
Welche Vorteile haben Erkerfenster?
Erkerfenster bieten eine Reihe funktionaler und gestalterischer Vorteile, die sowohl den Wohnkomfort als auch den Wert einer Immobilie steigern können.
Mehr Tageslicht: Durch die mehrseitige Verglasung gelangt deutlich mehr natürliches Licht in den Raum.
Größeres Raumgefühl: Fenster im Erker vergrößern den Innenraum optisch und schaffen ein großzügigeres Raumgefühl.
Verbesserte Aussicht: Die Winkelstellung ermöglicht einen erweiterten Blick nach draußen.
Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten: Erkerfenster bieten durch ihre besondere Form und Lage flexible Möglichkeiten der Fensterteilung, Verglasung und Sprossengestaltung.
Welche Erkerfenster gibt es?
Erkerfenster sollen sich möglichst harmonisch in die Hausfassade einfügen. In Erkern werden Kastenfenster, Sprossenfenster oder Fenster mit unechten oder echten Sprossen eingebaut.
Kastenfenster
Kastenfenster besitzen zwei Flügelrahmen, die in einer kastenartigen Konstruktion zusammengefasst sind. Die Flügel lassen sich unabhängig voneinander öffnen, wobei die Öffnungsrichtung von der jeweiligen Bauart abhängt. Kastenfenster zählen zu den traditionellsten Fenstermodellen und sind vor allem in Altbauten zu finden.
Sprossenfenster
Bei Sprossenfenstern wird die Glasscheibe in mehrere Teile aufgeteilt. Die Sprossen dienen dabei als Verbindungsstücke zwischen den einzelnen Glasteilen. Auf diese Weise war es früher möglich, große Flächen zu verglasen. Heute dienen Sprossen nur noch als Gestaltungselement. Weil die Herstellung aufwendig ist und besonderes Augenmerk auf eine ausreichende Fensterdämmung gelegt werden muss, sind echte Sprossenfenster teurer als andere Erkerfensterarten.
Unechte Sprossenfenster
Unechte Sprossenfenster bedienen sich der Optik echter Sprossenfenster. Die Verglasung wird hier nicht unterteilt und die Sprossen werden entweder in den Scheibenzwischenräumen angebracht oder auf die Glasscheibe aufgesetzt. Da sie nicht zur Stabilisierung der Scheibe dienen, können die Sprossen bei solchen Fenstern schmaler ausfallen.
Rahmen und Verglasung von Erkerfenstern
Zwei Faktoren spielen bei der Auswahl des Rahmenmaterials für Ihre Erkerfenster eine entscheidende Rolle: die Dämmung und die Optik. Befinden sich in Ihrer Fassade Holzfenster, empfiehlt es sich, auch Erkerfenster aus Holz zu kaufen. Holz erreicht die besten Wärmedämmwerte, braucht aber regelmäßige Pflege. Kunststoff ist die günstigste Variante, kann sich im Laufe der Zeit aber verfärben. Aluminiumrahmen sind am robustesten, aber auch hochpreisig. Ebenso ist es möglich, Ihre Erkerfenster mit Kombinationsrahmen aus Holz und Alu oder Kunststoff und Alu zu versehen.
Bei der passenden Verglasung spielen in erster Linie folgende Faktoren eine Rolle:
Wärmeisolierung
Bruchsicherheit
Einbruchhemmung
Kann man Erkerfenster nachträglich einbauen lassen?
Der nachträgliche Einbau eines Erkerfensters ist grundsätzlich möglich, stellt jedoch einen größeren baulichen Eingriff dar und erfordert sorgfältige Planung. Da tragende Wände geöffnet und statische Veränderungen vorgenommen werden müssen, ist die Einbindung eines Statikers notwendig. Zudem ist eine Baugenehmigung erforderlich.
Was kosten Erkerfenster?
Ein einzelnes Erkerfenster aus Kunststoff kostet inklusive Einbau etwa zwischen 800 und 3.000 Euro.
Da Erker häufig rundherum verglast und Erkerfenster oftmals bodentief eingebaut werden, können schnell höhere Kosten anfallen. Hinsichtlich der Bauart gibt es allerdings keinen Unterschied zu Fenstern in herkömmlichen Fassaden. Vielmehr spielen folgende Faktoren eine Rolle:
Form
Öffnungsmechanismus
Sprossen
Hersteller
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Die Kosten für den Einbau der Erkerfenster machen ca. 30 Prozent der Gesamtkosten aus. Der Stundensatz des Handwerkers und der Zeitaufwand für die Montage sind die größten Kostenfaktoren. Je nach Wohnort unterscheidet sich der Preis für eine Arbeitsstunde des Handwerkers. Sie können mit Werten zwischen 40 und 60 Euro pro Stunde rechnen. Für den Einbau der Fenster sind zwei bis fünf Stunden zu veranschlagen. Dadurch entstehen Kosten zwischen 80 und 300 Euro. Müssen alte Fenster erst ausgebaut werden, verlängert sich die Arbeitszeit um etwa eine Stunde.
Was kostet die Sanierung von Erkerfenstern?
Die Kosten für die Sanierung hängen vom Zustand der vorhandenen Fenster, dem Material und dem Aufwand ab.
Leichte Sanierung: Wenn die Fenster nur neu gestrichen oder abgedichtet werden müssen, liegen die Kosten oft zwischen 50 und 150 Euro pro Fenster.
Austausch von Teilen: Müssen Dichtungen, Verglasung oder Beschläge ausgetauscht werden, können die Kosten zwischen 200 und 500 Euro pro Fenster liegen.
Komplette Erneuerung: Bei einer vollständigen Erneuerung der Fenster inkl. Rahmen und Verglasung können die Kosten je nach Material zwischen 800 und 2.500 Euro pro Fenster betragen.
Zusätzlich können weitere Ausgaben für die Anpassung der Fensterlaibung, den Putzanschluss oder den Innenausbau rund um den Erker anfallen. Ist die Erkerkonstruktion selbst sanierungsbedürftig, etwa bei alten Holzerkern mit Wetterschäden, müssen auch Zimmerer- oder Maurerarbeiten einkalkuliert werden. In solchen Fällen kann sich die Sanierung schnell auf einen Gesamtbetrag im mittleren vierstelligen Bereich summieren.
Eine sorgfältige Bestandsaufnahme und Beratung durch Fachbetriebe ist daher empfehlenswert – insbesondere, um zu prüfen, ob Fördermittel für energieeffiziente Fenstermaßnahmen in Anspruch genommen werden können.
Staatliche Förderung beim Einbau von Erkerfenstern
Die Sanierung bestehender Gebäude und der Einbau energieeffizienter Fenster werden durch verschiedene staatliche Programme gefördert. In Anspruch nehmen können Sie beispielsweise die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sowie einzelne Förderprogramme der Kreditanstalt für Wideraufbau (KfW). Beachten Sie dabei, dass Fördergelder immer vor dem Kauf und Einbau der neuen Fenster beantragt werden müssen.
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Welcher Sicht- und Sonnenschutz eignet sich für Erkerfenster?
Wollen Sie einen Sicht- und Sonnenschutz außen anbringen, sind Rollläden eine gute Wahl. Im Inneren eignen sich verschiedene Arten von Rollos oder Raffstores. Auch eine Fensterfolie kann für ausreichenden Sichtschutz sorgen. Alternativ lässt sich Ornamentglas im Fenster verbauen.