Gasheizung vs. Pelletheizung – Vor- und Nachteile im Vergleich
Beim Austausch einer Heizung stellt sich oft die Frage, ob eine Gas- oder Pelletheizung besser wäre. Die Gasheizung war lange eines der gängigsten Heizsysteme. Doch nur in Kombination mit Biogas, Wasserstoff oder als Hybrid erfüllt sie die aktuellen gesetzlichen Anforderungen. Eine Pelletheizung gilt als klimafreundliche Alternative. Erfahren Sie die Vor- und Nachteile beider Heizungsarten im Vergleich.
Gasheizung vs. Pelletheizung - beide Heizungen im Vergleich
Die Erneuerung einer Gasheizung ist im Vergleich zu Pellets günstig, aber nicht immer zukunftssicher. Denn der Betrieb mit fossilen Brennstoffen wie Erdgas ist nur noch bis 2045 erlaubt. Pelletheizungen nutzen dagegen nachwachsende Rohstoffe und können die gesetzlichen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erfüllen. Die im Vergleich zur Gasheizung etwa doppelt so hohen Anschaffungskosten lassen sich durch staatliche Förderungen senken.
Zusammen mit einer Fachfirma können Sie am besten entscheiden, ob eine Pelletheizung oder Gas die für Sie optimale Lösung ist.
Funktionsweise und Anforderungen bei Gasheizungen
Eine Gasheizung verbrennt Erdgas, Flüssiggas oder Biogas, um Wärme zu erzeugen. Über einen Wärmetauscher wird die Wärme an das Heizungswasser abgegeben und gelangt über Rohre in die zu beheizenden Räume. Am effizientesten sind Gas-Brennwertheizungen, die auch die im Abgas enthaltene Kondensationswärme nutzen. Folgende Anforderungen hat eine Gasheizung:
Gasanschluss oder Gastank: Im Vergleich zu einer Pelletheizung braucht eine Gasheizung keinen Lagerraum für den Brennstoff, sondern nur einen Gasanschluss. Nur wenn Flüssiggas als Brennstoff genutzt wird, brauchen Sie einen Gastank zur Lagerung auf dem Grundstück.
Gaskessel: Der Gaskessel ist das zentrale Gerät der Gasheizung. In ihm wird das Gas verbrannt, um Wärme zu erzeugen.
Schornstein und Abgasleitung: Eine Gasheizung benötigt einen Schornstein, um die Abgase sicher nach außen abzuleiten.
Strom- und Wasseranschluss: Für den Betrieb der Steuerung und Umwälzpumpe ist ein Stromanschluss erforderlich, außerdem wird ein Wasseranschluss für das Heizsystem benötigt.
Heizungsrohre und Heizkörper: Die Rohre leiten das warme Wasser zu den Heizkörpern, die die Wärme an die Räume abgeben.
Umweltanforderungen: Beim Betrieb entsteht CO₂, deshalb müssen Gasheizungen künftig zumindest anteilig mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
Gesetzliche Vorlagen: Langfristig erlaubt sind Biogas oder Wasserstoff. Der Betrieb mit Wasserstoff ist jedoch nur möglich, wenn ein entsprechendes Netz vorhanden ist. Als Übergangslösung können Sie eine Gas-Hybridheizung mit erneuerbaren Energien wie einer Wärmepumpe oder Solarthermie kombinieren.
Funktion und Anforderungen einer Pelletheizung
Eine Pelletheizung verbrennt Holzpellets, die aus gepresstem Holzabfall aus der Forstwirtschaft bestehen. Bei einer Pellet-Zentralheizung wird der Ofen automatisch über eine Förderschnecke mit den Pellets befüllt. Das erhitzte Wasser wird über Rohre in die Heizkörper des Hauses transportiert. Folgende Anforderungen hat eine Pelletheizung:
Pelletkessel: Ein Pelletkessel ist etwas größer als ein Gaskessel und ist mit einem Fördersystem zur automatischen Befüllung mit Pellets verbunden.
Förderschnecke: Ein automatisches Fördersystem transportiert die Pellets vom Lagerraum in den Kessel.
Pufferspeicher: Ein Pufferspeicher nimmt überschüssige Wärme auf und gibt sie bei Bedarf später wieder ab.
Lagerraum: Für die Holzpellets brauchen Sie genügend Lagerplatz für einen Jahresvorrat von ca. 5 Tonnen für ein Einfamilienhaus. Im Vergleich zu anderen Holzheizungen ist der Platzbedarf jedoch geringer.
Schornstein: Bei der Verbrennung von Holzpellets entstehen Abgase, die über einen Schornstein oder Kamin sicher ins Freie geleitet werden müssen.
Heizungsleitungen und Heizkörper: Eine Pelletheizung kann unkompliziert an vorhandene Leitungen und Heizkörper angeschlossen werden, da sie mit allen Vorlauftemperaturen arbeitet – Umbauten oder Sanierungen sind nicht erforderlich.
Umweltanforderungen: Beim Verbrennen der Pellets entsteht CO₂, das jedoch beim Nachwachsen der Bäume wieder gebunden wird – klimaneutral ist das aber nur bei nachhaltiger Forstwirtschaft und kurzen Transportwegen.
Gesetzliche Vorlagen: Anders als Gas erfüllen Pellets die klimaschutzrechtlichen Anforderungen, da sie als Biomasseheizung gelten.
Vor- und Nachteile von Gasheizung vs. Pelletheizungen
Was ist besser, Pellets oder Gas? Diese Frage stellen sich viele Hausbesitzer:innen bei der Wahl eines neuen Heizsystems. Beide Heizungsarten haben ihre Vorteile und Nachteile.
Vorteile einer Gasheizung
Hoher Wirkungsgrad: Moderne Gasbrennwertheizungen wandeln fast die gesamte eingesetzte Energie in Wärme um und erreichen Wirkungsgrade von fast 100 Prozent.
Einfache Versorgung: Vorausgesetzt das Haus ist an eine Gasleitung angeschlossen, kommt der Energieträger direkt nach Hause. Transport und eine Zwischenlagerung wie bei Pellets entfallen.
Platzsparend: Der Gaskessel ist kleiner als ein Pelletkessel und Sie benötigen keinen zusätzlichen Lagerplatz für Brennstoff, außer Sie nutzen Flüssiggas.
Flexibilität: Gasheizungen lassen sich gut mit anderen Systemen wie Solarthermie oder Wärmepumpen zu Hybridheizungen kombinieren. Dies ermöglicht eine umweltfreundlichere Nutzung.
Günstige Anschaffung: Eine moderne Gasheizung mit Brennwerttechnik erhalten Sie bereits ab 10.000 Euro.
Vorteile einer Pelletheizung
Umweltfreundlich: Pellets aus regionaler Forstwirtschaft haben eine positive Ökobilanz. Bei der Verbrennung wird nur das CO₂ freigesetzt, das der Baum zuvor aufgenommen hat.
Zukunftssicher: Pelletheizungen erfüllen die gesetzliche Vorgabe, dass neu installierte Heizungen zu einem Anteil mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen.
Effizient: In Kombination mit einem Pufferspeicher wird die Energie effizient genutzt und Sie sparen Kosten.
Vielseitig einsetzbar: Pelletheizungen eignen sich für alle Heizkörpertypen und Vorlauftemperaturen. Bei einer Umstellung von Gas oder Öl auf Pellets können die bestehenden Heizkörper und Leitungen meist weiter genutzt werden.
Kostenstabil: Die Preise für Pellets sind unabhängig von den Preisschwankungen fossiler Brennstoffe. Über einen Zeitraum von 20 Jahren betrachtet, ist eine Holzpelletheizung oft günstiger als eine Gasheizung.
Fördermöglichkeiten: Die Anschaffungskosten einer Pelletheizung können durch staatliche Förderprogramme erheblich gesenkt werden.
Nachteile von Pellets und Gas
Die größten Nachteile einer Pelletheizung sind die höheren Anschaffungskosten und der größere Platzbedarf im Vergleich zur Gasheizung. Der Lagerplatz für die Pellets muss zur Befüllung durch das Lieferfahrzeug geeignet sein. Zudem ist der Aufwand beim Betrieb mit Pellets größer als mit Gas, da Sie alle ein bis zwei Wochen die Asche entfernen müssen. Ein weiterer Nachteil ist die erhöhte Feinstaubemission bei der Verbrennung, die trotz moderner Filtersysteme eine Herausforderung darstellt.
Die Nachteile einer Gasheizung sind ihre Umweltauswirkungen. Als fossiler Brennstoff trägt Erdgas zur CO₂-Emission bei und verstärkt den Treibhauseffekt. Neu eingebaute Heizungen müssen zu einem steigenden Prozentsatz mit erneuerbaren Energien betrieben werden, bis alle Heizungen bis 2045 klimaneutral sein müssen. Reine Gasheizungen können diese Vorgaben nur mit Biogas oder Wasserstoff erreichen, wofür die Infrastruktur teilweise noch fehlt. Hybridheizungen dienen lediglich als Übergangslösung.
Ein weiterer Nachteil sind die steigenden Betriebskosten. Nicht nur die CO₂-Steuer wird kontinuierlich erhöht, auch die Netzentgelte steigen. Da in Zukunft weniger Haushalte mit Erdgas heizen werden, muss der Netzbetrieb von den wenigen verbleibenden Gaskund:innen finanziert werden.
Holzheizungen gelten als klimaneutral, da bei der Verbrennung nur so viel CO₂ freigesetzt wird, wie das Holz zuvor gebunden hat. Die tatsächliche CO₂-Bilanz hängt jedoch von nachhaltiger Forstwirtschaft und kurzen Transportwegen ab. Insbesondere ältere Modelle können zur Feinstaubbelastung beitragen, weswegen Filter wichtig sind.
Kostenvergleich von Pellet- und Gasheizung
In der Anschaffung ist die Gasheizung deutlich günstiger als eine Pelletheizung. Gas hat jedoch höhere laufende Kosten und wird zukünftig durch CO₂-Bepreisung und gesetzliche Vorgaben noch teurer. Dagegen werden Pellets staatlich gefördert und sind langfristig wirtschaftlicher.
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung. ** Quelle: Deutsches Pelletinstitut (Stand: Juni 2025)
Beim Umstieg sollten Sie auch die Umbaukosten beachten: Der Wechsel von einer Ölheizung zu Pellets ist meist einfacher als zu Gas, während sich bei bestehendem Gasanschluss oft ein moderner Kessel oder eine Hybridlösung lohnt.
Anschaffungskosten einer Gasheizung
Eine neue Gasheizung mit Gasanschluss kostet ca. 10.000 Euro, die Anschaffungskosten einer Pelletheizung liegen dagegen bei ca. 20.000 Euro. Besonders günstig ist es, wenn Sie eine vorhandene Gasheizung nur modernisieren wollen. Ein neuer Gaskessel kostet inklusive Montage lediglich ca. 5.000 Euro.
Etwas teurer wird es, wenn die Infrastruktur der Gasheizung neu gelegt werden muss. Dann müssen Sie mit folgenden Kosten rechnen:
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Anschaffungskosten einer Pelletheizung
Die Anschaffungskosten einer Pelletheizung liegen ohne Förderung bei ca. 20.000 bis 25.000 Euro:
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Im Gegensatz zu Gas können Sie bei einer Pelletheizung dank Förderungen 30 bis 70 Prozent der Kosten sparen. Sie zahlen dann z. B. statt 21.000 Euro nur 6.300 bis 14.700 Euro. Für besonders umweltschonende Modelle gibt es zusätzlich einen Emissionsminderungs-Zuschlag von 2.500 Euro.
Betriebskosten von Pellets und Gas im Vergleich
Die laufenden Kosten einer Pelletheizung sind niedriger als bei einer Gasheizung. Für ein Einfamilienhaus mit 20.000 kWh Heizbedarf liegen die jährlichen Brennstoffkosten bei Gas aktuell bei etwa 1.860 Euro (9,3 Cent/kWh), zuzüglich rund 290 Euro für Wartung und Strom. Bei einer Pelletheizung betragen die Brennstoffkosten rund 1.400 Euro pro Jahr (280 Euro/Tonne), die Nebenkosten liegen bei etwa 350 Euro.
Die jährlichen Betriebskosten von Gas- und Pelletheizungen im Vergleich:
Die Pelletheizung ist im jährlichen Betrieb etwa 400 Euro günstiger als die Gasheizung. Angesichts der zu erwartenden Preissteigerungen bei Gas könnte dieser Unterschied in Zukunft noch größer werden. Die Preise von Pellets unterliegen saisonalen Schwankungen, sind im Vergleich zu Gaspreisen jedoch stabiler.
Seit 2021 fällt eine CO₂-Steuer auf Gas an. Aktuell liegt der Steuersatz bei 55 Euro pro Tonne CO₂. Dadurch wird das Heizen mit Gas jährlich teurer. Hinzu kommt, dass Gas ein fossiler Brennstoff ist und damit nicht unbegrenzt zur Verfügung steht. Auch das sorgt für steigende Preise bei Heizungen. Weil die aktuelle Marktlage außerdem angespannt ist, könnten sich die Gaspreise auch zukünftig erhöhen.
Um genaue Kosten für Ihre individuelle Heizungslösung zu erhalten, empfiehlt sich eine Beratung durch Fachfirmen.
Fördermöglichkeiten und gesetzliche Anforderungen für Pellet- und Gasheizungen
Eine Heizungsförderung erhalten Sie nur für Pelletheizungen, nicht für Gas. Auch „renewable ready“ Gas-Brennwertheizungen oder Gas-Hybridheizungen werden nicht gefördert. Für Gasheizungen gibt es außerdem strenge gesetzliche Anforderungen. Sie müssen mit einem Mindestanteil an erneuerbaren Energien betrieben werden:
Seit 2024 in Neubauten in Neubaugebieten: 65 Prozent
Ab 2029 in Bestandsgebäuden: 15 Prozent
Ab 2035 in Bestandsgebäuden: 30 Prozent
Ab 2040 in Bestandsgebäuden: 60 Prozent
Ab 2045: 100 Prozent
Pelletheizungen werden im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) mit 30 bis 70 Prozent der Kosten gefördert. Erfüllt die Anlage den Staubgrenzwert von 2,5 mg/m³, gibt es zusätzlich einen Emissionsminderungs-Zuschlag von 2.500 Euro.
Fazit - Für wen lohnen sich Gas oder Pellets?
Die Entscheidung zwischen Gas- oder Pelletheizung hängt von Ihrer individuellen Situation ab. Pelletheizungen sind umweltfreundlicher, erfüllen die gesetzlichen Vorgaben und eignen sich besonders für Altbauten mit bestehender Infrastruktur. Im Neubau werden meist Wärmepumpen bevorzugt, da sie besonders effizient mit niedrigen Vorlauftemperaturen und Flächenheizungen arbeiten. Wer eine neuere Gasheizung hat, kann über ein Hybridsystem nachdenken. Langfristig sind Pelletheizungen dank Förderung und niedriger Betriebskosten oft wirtschaftlicher, während Gasheizungen durch CO₂-Steuern teurer werden.
Andere Heizungen im Vergleich:
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Häufig gestellte Fragen
Wird eine Pelletheizung gefördert?
Ja, eine Pelletheizung gilt als ökologisch und wird daher gefördert. Besonders hoch sind die Fördersätze, wenn Sie niedrige Emissionswerte für Feinstaub erreichen. Moderne Pelletheizungen haben bereits sehr gute Filteranlagen.
Kann ich eine Pelletheizung mit einer Gasheizung kombinieren?
Ja, es ist möglich, eine Gas-Hybridheizung mit einer Pelletheizung zu kombinieren. Holzpellets aus nachhaltiger Forstwirtschaft werden aus Abfallprodukten der Holzindustrie gewonnen und haben kurze Transportwege. Sie gelten somit als klimaneutral.
Lohnt es sich, eine Gasheizung durch eine Pelletheizung zu ersetzen?
Die Umstellung von einer Gasheizung auf eine Pelletheizung ist generell möglich, wenn Sie entsprechend viel Platz für die Lagerung der Pellets und die Fördereinrichtung haben. Wollen Sie Ihre alte Gasheizung gegen eine neue Pelletheizung tauschen, lohnt es sich, eine weitere erneuerbare Energie einzubinden. Dafür kommen sowohl Solarthermie als auch eine Wärmepumpe infrage. Auf diese Weise machen Sie sich noch unabhängiger vom öffentlichen Netz.
Ist eine Pelletheizung billiger als Gas?
Eine Pelletheizung ist in der Anschaffung teurer als eine Gasheizung, kann aber langfristig aufgrund niedrigerer Betriebskosten und staatlicher Förderungen günstiger sein.