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Schwingfenster – Vor- und Nachteile, Unterschiede, Kosten & Montage

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Schwingfenster sind hochfunktionale klassisch-moderne Fensterlösungen, die sich für den Einbau sowohl in Dachschrägen als auch in Fassaden eignen. Die Besonderheit ist, dass ein Schwingfenster nur einen Flügel mit mittig angebrachter Drehachse hat. Erfahren Sie, welche Vor- und Nachteile diese Öffnungsart hat und mit welchen Preisen Sie rechnen sollten.

Claudia Mühlbauer, Online-Redakteurin
Claudia Mühlbauer
Aktualisiert am
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Was sind Schwingfenster und wie funktionieren sie?

Ein Schwingfenster ist ein Fenster, dessen Flügel um eine Achse in der Mitte schwenkt. Beim Öffnen ragt der Flügel nicht vollständig in den Raum hinein, sondern nur teilweise und in einer höheren Position. Dadurch benötigen Schwingfenster weniger Platz und bieten mehr Flexibilität bei der Einrichtung.

Sie eignen sich besonders für große oder schwere Fensterflächen, da die Beschläge durch die Schwenkbewegung weniger beansprucht werden. Gleichzeitig erleichtert die Konstruktion die Reinigung. Beide Glasflächen lassen sich bequem von innen erreichen. Die Bedienung erfolgt über eine Griffleiste am oberen oder unteren Rahmen. Eine elektrische Steuerung oder Nachrüstung ist ebenfalls möglich. Darüber hinaus verbessern Schwingfenster die Belüftung: Verbrauchte, warme Luft entweicht über das obere Segment, während durch die untere Öffnung frische Luft einströmt. Häufig werden Schwingfenster als Dachfenster genutzt.

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Arten von Schwingfenstern

Schwingfenster sind nicht nur in verschiedenen Materialien und vielfältigen Formen erhältlich. Zusätzlich werden sie in zwei unterschiedliche Arten unterteilt: Schwingflügelfenster und Wendeflügelfenster. In Dächern werden zudem häufig Klapp-Schwingfenster eingebaut, die eine Unterart der Schwingflügelfenster sind.

Schwingflügelfenster

Fenster mit Schwingmechanismus, Schwingfenster oder Schwingflügelfenster genannt
Illustration eines Schwingflügelfensters

Das klassische Schwingfenster hat eine horizontale Drehachse, die mittig oder im oberen Fensterdrittel angebracht wird. Die untere Hälfte des Fensterflügels schwingt beim Öffnen meist nach außen, die obere Hälfte ins Innere des Raums. Das Fenster kann entweder stufenlos oder in verschiedenen vorgegebenen Stellungen arretiert werden. Besonders geeignet ist diese Fensterart in Dachschrägen oder für größere Fensterflächen in Fassaden.

Wendeflügelfenster

Wendeflügelfenster – Funktionsweise einfach erklärt
Illustration eines Wendeflügelfensters

Wendeflügelfenster haben eine vertikale Drehachse, die meist mittig oder seitlich versetzt angebracht ist. Häufig gibt es Arretierungsmöglichkeiten, die unterschiedliche Öffnungsweiten ermöglichen.

Die vertikale Drehung ermöglicht eine besonders einfache Reinigung, da im geöffneten Zustand jeweils die gesamte linke bzw. rechte Hälfte des Flügels ins Rauminnere und nach außen gedreht ist. Rollläden und Außenjalousien lassen sich bei diesen Fenstern zwar anbringen, dürfen zur Fensteröffnung aber nicht heruntergelassen sein.

Schwingfenster im Dach

Im Dach verbaut kommen fast ausschließlich Schwingfenster zum Einsatz. Die Alternative dazu sind Klappfenster, deren Drehpunkt sich in der Regel an der Oberkante befindet. Wollen Sie beide Öffnungsmechanismen kombinieren, empfehlen sich Klapp-Schwingfenster. Sie haben einen zentralen Drehpunkt zum Aufschwingen, können sich nach Bedarf aber auch aufklappen lassen. Damit auch die Außenseite der Verglasung zu reinigen ist, verfügen Schwingfenster und Klapp-Schwingfenster in der Regel über eine spezielle Putzstellung.

Dachfenster Arten Schwingfenster Klappfenster
Illustration eines Schwingfensters und eines Klappfensters
Was ist der Unterschied zwischen Schwingfenster und Klapp-Schwingfenster?

Ein Schwingfenster öffnet sich ausschließlich um seine Mittelachse. Dadurch ragt der Flügel nur teilweise in den Raum hinein, was Platz spart und die Reinigung erleichtert.

Ein Klapp-Schwingfenster kombiniert diese Funktion mit einer zusätzlichen Klappöffnung nach außen. Dadurch lässt sich der Flügel weit aufstellen, was eine deutlich größere Öffnung schafft und für noch mehr Licht und bessere Belüftung sorgt.

Sonstige Schwingfenster

Neben den klassischen rechteckigen Ausführungen gibt es zahlreiche Varianten, die besondere Funktionen oder gestalterische Akzente setzen. Runde Schwingfenster dienen oft als Design- oder Lichtöffnungen und verleihen Gebäuden eine individuelle Note. Schwedische Schwingfenster sind meist als Sprossenfenster ausgeführt und schwingen um eine horizontale Achse, was eine besonders einfache Reinigung ermöglicht und den traditionellen skandinavischen Baustil betont. Für mehr Komfort stehen Schwingfenster mit elektrischer Öffnung zur Verfügung, die sich bequem per Schalter, Fernbedienung oder Smart-Home-System steuern lassen. Darüber hinaus sind auch Sonderformen wie sechseckige Schwingfenster erhältlich, die vor allem in modernen Bauprojekten kreative Lösungen erlauben.

Welche Vor- und Nachteile haben Schwingfenster?

Ein wesentlicher Vorteil von Schwingfenstern ist, dass sie sich sowohl von innen als auch von außen bequem reinigen lassen. Egal, ob horizontale oder vertikale Achse – mit einem Handgriff stehen beide Fensterflächen zur problemlosen und sicheren Reinigung zur Verfügung. Außerdem ermöglichen Sie die Realisierung von großen bis sehr großen Fensterflächen, bei denen keine mittigen Rahmenelemente den freien Blick stören, und die sich trotzdem bequem, sicher und ohne großen Kraftaufwand öffnen lassen. 

Dadurch, dass nur ein Fensterflügel verbaut ist, lassen sich die Wohn- und Nutzflächen im Inneren wesentlich flexibler einrichten und gestalten. Der Flügel braucht außerdem weniger Platz, weil er nicht seitlich in den Raum steht. Schwingfenster nutzen in geöffnetem Zustand ideal die natürliche Zirkulation von kalter und warmer Luft. Die idealen Lüftungseigenschaften runden das Vorteilspaket dieser Fensterkonstruktionen daher ab.

Schwingfenster und Luftzirkulation – Grafik
Illustration der Luftzirkulation eines Schwingfensters

Allerdings haben Schwingfenster den Nachteil, dass sowohl beim Kauf als auch bei der Reparatur deutlich höhere Kosten als bei anderen Fenstern anfallen. Falls Sie vergessen, das Fenster bei Regen zu schließen, kann Wasser sehr einfach eindringen. Dieses Problem können Sie bei einem Fenster mit Automatikbetrieb allerdings durch einen Regensensor lösen, der das Schwingfenster bei Niederschlag automatisch schließt.

Vorteile von Schwingfenstern

Nachteile von Schwingfenstern

Platzsparender Öffnungsmechanismus

Höherer Anschaffungspreis

Optimale Luftzirkulation

Aufwendig in der Reparatur

Einfache Bedienung und Reinigung

Geöffnet nicht regensicher

Wenig störanfällige Mechanik

Erhöhter Lichteinfall

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Was kosten Schwingfenster?

In den beispielhaften Maßen 780 mm x 1.400 mm kostet ein Schwingfenster zwischen 900 und 2.000 Euro.

Der Preis des Fensters hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab:

Grundsätzlich sind Schwingfenster in einem deutlich höheren Preissegment angeordnet als herkömmliche Dreh-Kipp-Fenster, was in erster Linie an den hohen Konstruktionsanforderungen liegt. Kunststofffenster sind im Vergleich zu Holz- und Holz-Aluminiumfenstern am günstigsten und zudem äußerst langlebig und pflegeleicht. Das macht das Material auch bei Schwingfenstern besonders beliebt.

Material

Kosten inkl. Einbau*

Kunststoff

ab 900 Euro

Holz

ab 1.500 Euro

Holz-Aluminium

ab 2.000 Euro

* Kosten sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.

Kann man ein Schwingfenster selbst montieren oder braucht man einen Fachbetrieb?

Grundsätzlich ist es möglich, ein Schwingfenster selbst zu montieren, wenn handwerkliches Geschick, geeignetes Werkzeug und Erfahrung im Umgang mit Dachfenstern vorhanden sind.

Allerdings können Fehler bei der Montage zu Wärmeverlusten, Feuchtigkeitsschäden oder Problemen bei der Bedienung führen. Auch der fachgerechte Anschluss an die Dachabdichtung und die Innenverkleidung ist nicht zu unterschätzen.

Wer unsicher ist oder ein größeres Bauvorhaben umsetzt, sollte daher einen Fachbetrieb beauftragen. So ist gewährleistet, dass das Fenster optimal eingebaut wird und Garantie- oder Gewährleistungsansprüche erhalten bleiben.

Förderungen für Schwingfenster

Durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wird der Einbau von Fenstern gefördert, wenn die neuen Modelle die Energieeffizienz des Gebäudes erhöhen. Daneben gibt es zwei Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die für den Einbau und die Sanierung von Fenstern infrage kommen. Wie die einzelnen Programme aussehen und welche Voraussetzungen Sie erfüllen müssen, erfahren Sie in unserer Übersicht über aktuelle Fensterförderungen.

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Welche Maße sollte man für ein Schwingfenster wählen?

Damit ein Schwingfenster bequem bedienbar ist und zugleich einen guten Ausblick bietet, sollte die Fensterunterkante etwa 900 mm über dem Fußboden liegen, die Oberkante bei rund 2.000 mm. So lässt sich das Fenster sowohl im Stehen als auch im Sitzen komfortabel nutzen.

  • Die gängigen Breiten reichen von 550 mm bis 1.340 mm, besonders verbreitet sind 780, 980 oder 1.140 mm.

  • Bei den Höhen sind 780 mm bis 1.600 mm üblich, häufig gewählt werden 980, 1.180 oder 1.400 mm.

  • Beispiele für Standardgrößen sind 660 × 980 mm, 780 × 1.180 mm oder 940 × 1.400 mm.

Je nach Dachneigung können Anpassungen sinnvoll sein, weshalb sich im Zweifel die Beratung durch den Hersteller oder Fachbetrieb empfiehlt.

Wie kann man ein schwingendes Fenster kindersicher machen?

  • Abschließbare Fenstergriffe: Lassen sich nur mit dem passenden Schlüssel öffnen. Funktionieren sowohl bei geschlossenen als auch gekippten Fenstern.

  • Drehsperren / Schwenksicherungen: Verhindern, dass das Fenster vollständig geschwenkt wird, die Kippfunktion bleibt nutzbar. Besonders geeignet für Dreh-Kipp-Fenster.

  • Öffnungsbegrenzer: Begrenzen den Öffnungswinkel, ideal für große oder bodentiefe Fenster.

  • Aufstecksicherungen und Verschlusshülsen: Werden einfach zwischen Griff und Rahmen gesteckt, meist ohne Bohren montierbar. Für Kinder schwer zu bedienen, für Erwachsene leicht zugänglich.

  • Elektronische Systeme: Melden Öffnungsversuche per Funk und erhöhen so zusätzlich die Sicherheit.

Kann man ein Schwingfenster mit Rollo oder Insektenschutz nachrüsten?

Ja, Schwingfenster lassen sich problemlos nachträglich mit Fensterrollos oder Insektenschutzgittern ausstatten. Es gibt spezielle Systeme, die sich einfach montieren lassen und sich gut in den Fensterrahmen integrieren, ohne die Schwenkfunktion zu beeinträchtigen.

Wie lange hält ein Schwingfenster?

Die Lebensdauer eines Schwingfensters hängt von Material, Qualität und der Fensterpflege ab. Hochwertige Fensterrahmen aus Holz, Kunststoff oder Holz-Aluminium sowie solide Beschläge halten bei guter Wartung durchschnittlich 20 bis 30 Jahre oder länger. Regelmäßige Pflege, Reinigung der Beschläge und das Nachstellen der Mechanik können die Lebensdauer deutlich verlängern.

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Häufig gestellte Fragen

Wie weit lassen sich Schwingfenster drehen?

Schwingfenster haben meist eine Putzstellung zur leichteren Reinigung. Dabei lassen sie sich bis zu 180 Grad schwenken und arretieren. Schwing- und Wendeflügelfenster lassen sich zur herkömmlichen Öffnung bis zu 90 Grad schwenken, Klapp-Schwingfenster öffnen sich je nach Modell bis 35 oder 45 Grad.

Kann ich Schwingfenster in jedes Dach einbauen?

Das Dach muss eine Mindestneigung aufweisen, die bei Schwingfenstern 15 Grad und bei Klapp-Schwingfenstern 20 Grad beträgt. Die Dachneigung darf 90 Grad bzw. 65 Grad nicht überschreiten.

Wie werden Schwingfenster verglast?

Sie können zwischen einer Zwei- und Dreifachverglasung wählen. Zusätzlich sind spezielle Verglasungen zur Erhöhung des Schallschutzes, des Hitzeschutzes und der Durchschlagsicherheit möglich.

Warum beschlagen Schwingfenster?

Schwingfenster beschlagen, weil warme, feuchte Innenraumluft auf die kältere Glasoberfläche trifft und der Wasserdampf kondensiert. Besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit durch Kochen, Duschen oder Wäschetrocknen und unzureichender Belüftung tritt dies häufig auf. Regelmäßiges Lüften hilft, die Feuchtigkeit zu reduzieren und Schimmelbildung zu vermeiden.

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