Doppelfenster: Antiker Charme und hoher Wärmeschutz
Doppelfenster wurden früher genutzt, um die Wärmedämmung und den Schallschutz von Fenstern mit Einfachverglasung zu erhöhen. Heute sind sie vor allem noch in Altbauten mit Denkmalschutz zu finden. Hier lassen sie sich oft mit einfachen Sanierungsmaßnahmen auf einen modernen Stand bringen. Wir zeigen Ihnen, welche unterschiedlichen Doppelfensterarten es gibt und mit welchen Kosten Sie beim Kauf und Einbau rechnen können.
Was sind Doppelfenster?
Doppelfenster, auch Kastenfenster oder Doppelglasfenster genannt, bestehen aus zwei hintereinander gesetzten Fenstern, die in einer gemeinsamen Fensterzarge sitzen und miteinander verbunden sind. Der Abstand zwischen dem inneren und dem äußeren Fensterflügel beträgt meist zwischen 5 und 25 Zentimeter. Es ist wichtig, dass man Doppelfenster von Fenstern mit Doppelverglasung unterscheidet. Bei Doppelfenstern handelt es sich um zwei separate Fenster, bei Doppelverglasung hingegen sind zwei Glasscheiben in einem Fensterrahmen verbaut. In Altbauten werden Doppelfenster heute noch eingesetzt, um den ursprünglichen Charme der Fassade aufrechtzuerhalten.
Warum zwei Fenster hintereinander?
Neben ihrer besonderen Optik sind die größten Vorteile von doppelten Fenstern ihre gute Fensterdämmung und der hohe Schallschutz, den sie mit sich bringen. Diese Eigenschaften haben sie wegen des Luftpolsters, das sich zwischen den Flügeln der Einzelfenster befindet. Es hemmt den Wärmeaustausch zwischen dem Außen- und dem Wohnbereich und vermindert die Übertragung von Schallwellen.
Welche Doppelfenster-Modelle gibt es?
1. Kastenfenster
Kastenfenster verdanken ihren Namen der kastenartigen Konstruktion, in welche die beiden Einzelfenster eingefasst sind. Dabei werden zwei Arten unterschieden:
Bei einem Altberliner Fenster oder Wiener Stockfenster können Sie die Flügel beider Fenster nach innen aufschwingen. Beim Hamburger Fenster oder Grazer Stockfenster lassen sich hingegen nur die Innenflügel nach innen öffnen. Die Außenflügel öffnen sich nach außen.
2. Doppelfenster ohne Mittelsteg
Doppelfenster ohne Mittelsteg zeichnen sich durch eine durchgehende Glasfläche aus. Im Gegensatz zu klassischen Modellen mit Mittelsteg gibt es hier keinen festen Rahmen zwischen den beiden Fensterflügeln. Das sorgt für mehr Tageslicht, eine bessere Aussicht und eine moderne Optik.
Diese Bauweise ist besonders bei großen Fensterflächen beliebt – zum Beispiel bei Panoramafenstern oder in zeitgemäßen Architekturstilen. Trotz der schlichten Gestaltung bieten Doppelfenster ohne Mittelsteg sehr gute Dämmwerte. Durch hochwertige Verglasung und moderne Rahmenmaterialien bleiben Wärme- und Schallschutz des Fensters auf hohem Niveau.
3. Zargen-Doppelfenster
Diese Fenstermodelle haben eine besonders schmale Zarge, wodurch die Glasscheiben nah aneinander sitzen. Die Fenster sind an einem gemeinsamen Rahmen befestigt, wodurch sich der Außenflügel nur nach außen öffnen lässt. Diese Fensterart ist auch als Gerüstfenster bekannt.
4. Verbundfenster
Bei Verbundfenstern werden die beiden Fensterrahmen miteinander verbunden. Sie verfügen dann über einen gemeinsamen Drehpunkt. Dadurch können Sie gleichzeitig beide Fensterflügel öffnen. Diese doppelten Fenster sind modernen Fenstern mit Zweifachverglasung relativ ähnlich. Zur Reinigung können Sie die beiden Flügel einfach voneinander trennen.
Welche Maße hat ein Standard-Doppelfenster?
Je nach Gebäudetyp, Baujahr und individuellen Anforderungen können die Maße von Fenstern stark variieren. Ein sehr häufig verwendetes Standardmaß für ein zweiflügeliges Fenster beträgt 1.600 mm x 1.200 mm (Breite x Höhe). Weitere gängige Größen sind beispielsweise 1.200 mm x 1.200 mm oder 1.500 mm x 1.200 mm.
Übliche Maßbereiche im Überblick:
Breite: ca. 1.200 mm bis 1.900 mm
Höhe: ca. 1.000 mm bis 1.400 mm
Wer neue Fenster plant oder bestehende Modelle ersetzen möchte, sollte im Vorfeld unbedingt die Fenster ausmessen, um passende Größen zu ermitteln – vor allem bei Altbauten, wo oft keine Standardmaße vorliegen.
Haben Doppelfenster Einfachverglasung oder Zweifachverglasung?
Ob ein Doppelfenster mit Einfach- oder Zweifachverglasung ausgestattet ist, hängt stark vom Baujahr und dem Gebäudetyp ab. Doppelfenster kommen überwiegend in Altbauten zum Einsatz, insbesondere dann, wenn die Fassade aus denkmalrechtlichen Gründen nicht verändert werden darf. In solchen Fällen bestehen die beiden Fensterflügel meist aus Einfachverglasung, die durch den Abstand zwischen den Flügeln dennoch eine gewisse Isolierwirkung erzeugen.
Moderne Fensterlösungen – insbesondere in Neubauten – setzen hingegen auf sogenannte Einfachfenster mit Mehrfachverglasung, also fest verbundene Fensterelemente mit Zwei- oder Dreifachverglasung. Diese Fenster funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip wie Doppelfenster: Sie enthalten mehrere Isolierglasscheiben mit einem dazwischenliegenden Scheibenzwischenraum. Dieser Zwischenraum trägt maßgeblich zur Wärme- und Schalldämmung bei. Wird er zusätzlich mit Edelgasen wie Argon oder Krypton befüllt, verbessert sich die Dämmwirkung nochmals deutlich.
Was kosten Doppelfenster?
Weil ihre Konstruktion recht aufwendig ist, haben Doppelfenster meist höhere Preise. Sie sind oft mindestens 2,5-mal höher als bei herkömmlichen Fenstern. Da die Fensteröffnungen in Altbauten in der Regel keine standardisierten Größen haben, können Sie beim Fenstertausch selten auf Doppelfenster mit Standardmaßen zurückgreifen. Sondermaße sind generell teurer.
Andere Faktoren, die bei Doppelfenstern die Kosten beeinflussen, sind etwa die Art der Verglasung, die Verarbeitung von Sprossen und das Rahmenmaterial. Doppelfenster aus Kunststoff sind am günstigsten, während Holz-Alu-Rahmen am kostenintensivsten ausfallen. Generell sollten Sie etwa mit folgenden Preisen rechnen:
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Statt neue Doppelfenster zu kaufen, kommt oft auch eine Fenstersanierung infrage. Dabei werden die alten Gläser gegen moderne Verglasungen mit zeitgemäßem U-Wert ausgetauscht.
Förderungen für Doppelfenster
Wollen Sie Ihre alten Doppelfenster im Altbau sanieren oder neue energieeffiziente Fenster einbauen, können Sie mitunter staatliche Förderungen in Anspruch nehmen. Dazu zählen die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und einzelne Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Welche Voraussetzungen dabei gelten, wann Sie eine Förderung beantragen müssen und welche Programme es außerdem gibt, erfahren Sie in unserer Übersicht über aktuelle Fensterförderungen.
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Häufig gestellte Fragen
Sind Doppelfenster energieeffizient?
Aufgrund ihrer Bauweise erreichen Doppelfenster bereits hohe Wärmedämmwerte. Dürfen die Fenster optisch nicht verändert werden, lässt sich der Wärmeschutz durch eine moderne Isolierverglasung und durch die Verwendung gut dämmender Materialien für den inneren Fensterflügel erhöhen.
Was muss ich bei bestehendem Denkmalschutz beachten?
Da Doppelfenster meist in Altbauten anzutreffen sind, müssen Sie unter Umständen Richtlinien des Denkmalschutzes beachten. Ob Ihre Doppelfenster beispielsweise mit Sprossen versehen werden müssen, hängt in solchen Fällen von den Auflagen der Denkmalpflege ab. Auch gibt es Vorgaben, welches Rahmenmaterial verwendet werden darf.
Meine Doppelfenster beschlagen innen – was kann ich tun?
Wenn die Doppelfenster im Altbau beschlagen, gibt es meist ein Problem mit der Dämmung. Ist das Außenfenster zu gut gedämmt, kann die Luft im Zwischenbereich nicht ausreichend zirkulieren, was zu Feuchtigkeit an der Innenseite führt. Die feuchte Luft können Sie nach außen entlassen, indem Sie das Außenfenster einen Spalt weit öffnen. Alte Doppelfenster beschlagen allerdings auch häufig, weil im Außenfenster nur eine Einfachverglasung verbaut ist und die Scheibe dadurch sehr kalt ist. Ein Scheibentausch ist meist die einzige nachhaltige Lösung.
Wie hoch ist der U-Wert von Doppelglasfenstern?
Doppelglasfenster mit Zweifachverglasung haben typischerweise einen U-Wert von etwa 1,1 bis 1,2 W/(m²K) und bieten damit einen guten, aber nicht den besten Wärmeschutz im Vergleich zu moderneren Dreifachverglasungen. Mit einer Einfachverglasung liegt der U-Wert eines Doppelfensters zwischen 5,5 bis 6,0 W/(m²K).
Wer kann bei Doppelglasfenstern die Scheibe austauschen?
Bei Doppelglasfenstern kann nicht nur eine einzelne Scheibe ausgetauscht werden, sondern es muss stets das komplette Isolierglaspaket ersetzt werden. Dies sollte ausschließlich von einem Fachbetrieb, wie beispielsweise eine:r Glaser:in oder Fensterbauer:in, durchgeführt werden, da hierfür Spezialwerkzeug und Erfahrung nötig sind. Ein Austausch in Eigenregie ist nicht empfehlenswert, da sonst die Isolierwirkung verloren geht und Schäden entstehen können.
Warum schwitzen Doppelglasfenster von innen?
Wenn Doppelglasfenster von innen beschlagen, kondensiert die feuchte Raumluft an der kalten Scheibe. Häufiges oder dauerhaftes Beschlagen weist auf eine zu hohe Luftfeuchtigkeit oder eine unzureichende Lüftung hin. Schwitzen im Scheibenzwischenraum ist dagegen ein Zeichen für einen technischen Defekt am Fenster.