Solaranlage Kosten & Preise: Lohnt sich Photovoltaik?
Undine Tackmann
7. Januar 2021
Das Wichtigste in Kürze
Eine Aufdachanlage kostet circa 1.200 bis 1.800 Euro (netto) pro Kilowatt Leistung.
Ein Stromspeicher ist optional. Er kostet circa 600 bis 1.000 Euro pro kWh Speicherleistung.
Die Stromgestehungskosten beschreiben den Preis pro kWh, den Verbraucher für selbst erzeugten Solarstrom zahlen müssen. Dieser beträgt zwischen 4 bis 12 Cent/kWh.
Die Preise für Solaranlagen sind in den letzten Jahren stark gesunken. Das macht Solarenergie für Privathaushalte zunehmend attraktiv. Auch Sie interessieren sich für Solarstrom, fragen sich jedoch, was eine Photovoltaikanlage kosten würde? Informieren Sie sich jetzt über die Preise für Photovoltaik und welche Fördermöglichkeiten Sie haben.
Photovoltaikanlagen auf Hausdächern sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Ein Blick durch Ihre Nachbarschaft zeigt, dass Solaranlagen auch fürPrivatpersonen zunehmend beliebter werden. Dieser Trend spiegelt sich auch in der Entwicklung der Preise von Photovoltaik wieder: Im Jahr 2006 zahlten Besitzer einer Photovoltaikanlage noch über 4.500 Euro pro kW. Heute zahlen Interessenten pro kW ca. 1.200 bis 1.800 Euro. Durch diese niedrigen Anschaffungskosten haben Photovoltaikanlagen eine kürzere Amortisationszeit und werden für nahezu jeden Hausbesitzer wirtschaftlich rentabel.
Was kostet eine Solaranlage?
Die Kosten einer Photovoltaikanlage betragen derzeit etwa 1.200 bis 1.800 Euro pro kW. In der Regel erhalten Sie Ihre Photovoltaikanlage als Gesamtpaket von einer Fachfirma. Die Preise gelten dabei meist inklusive der Montagekosten.
Den größten Faktor der Kosten für Photovoltaik machen, mit knapp der Hälfte des Anschaffungspreises, die gewählten Photovoltaikmodule aus. Die restlichen Kosten für die Solaranlage setzen sich aus den anderen Bauteilen, dem Montagesystem und dem Stromanschluss zusammen. Ein Stromspeicher ist optional, in den meisten Fällen jedoch empfehlenswert.
Photovoltaikanlagen auf Hausdächern sind mittlerweile keine Seltenheit mehr.
Preise für Solarmodule
Je nachdem, welche Modulart Sie wählen, variieren die Preise stark. Mit dem Wirkungsgrad eines Moduls steigt auch der Endpreis. So sind leistungsstarke kristalline Module teurer als schwächere Dünnschichtmodule. Demnach wird auch der Solaranlage-Preis in Abhängigkeit vom Modul teurer oder günstiger.
Modulart
Kosten/Wp
All Black, kristallines Modul
ca. 1,28 - 1,92 Euro
High Efficiency, kristallines Modul
ca. 1,24 - 1,86 Euro
Mainstream, kristallines Modul
ca. 0,88 - 1,32 Euro
* Quelle: www.pvxchange.com, Stand 06.01.2021. Preise stellen den durchschnittlichen Angebotspreise auf dem europäischen Spotmarkt für verzollte Ware dar.
Kosten für den Wechselrichter
Ein Wechselrichter wandelt den von den Solarmodulen produzierten Gleichstrom in für uns nutzbaren Wechselstrom um. Somit ist er unverzichtbar, wenn Sie den Strom Ihrer Photovoltaikanlage für Ihren eigenen Haushalt nutzen möchten. Die Kosten für das Gerät ist von der Nennleistung abhängig. Das bedeutet, je weniger Energie bei der Umwandlung des Strom verloren geht, desto teurer das Produkt. Für private Photovoltaikanlagen sind Wechselrichter mit einer niedrigeren Nennleistung meist ausreichend. Im Schnitt kostet ein Wechselrichter 230 Euro pro kW. Dieser ist in der Regel im Preis der Solaranlage enthalten.
Preise für Stromspeicher
Der Einbau eines Stromspeichers gehört nicht zur Standardausrüstung einer Photovoltaikanlage. Ohne Speicher müssen Sie den produzierten Solarstrom jedoch direkt verbrauchen, einspeisen oder verfallen lassen. Ein Stromspeicher sichert den erzeugten Strom, sodass Sie diesen zu einem späteren Zeitpunkt nutzen können. Somit kann ein Speicher den Eigenverbrauch Ihres Solarstroms von etwa 30 Prozent auf 60 Prozent erhöhen. Die hohe Nachfrage nach Stromspeichern entwickelte sich erst in den letzten Jahren, wodurch der momentane Preis für Speicher noch relativ teuer ist. Die Kosten pro kWh installierter Speicherkapazität schwanken von 600 € bis ca. 1.000 € (netto).
Sinkende Einspeisevergütung
Die Einspeisevergütung ist eine staatliche Vergütung, welche Besitzern von Photovoltaikanlagen pro eingespeiste Kilowattstunde ausgezahlt wird. Haben Sie keinen Speicher, können Sie demzufolge Ihren ungenutzen Strom einspeisen und dafür eine Vergütung erhalten. In Anbetracht der sinkenden Einspeisevergütung und der parallel ansteigenden Netzstromspeise, ist das Speichern und die Selbstnutzung von Solarstrom meist jedoch rentabler.
Eine Photovoltaikanlage mit Stromspeicher kann für Privathaushalte rentabler sein.
Betriebskosten für Photovoltaikanlagen
Genau wie bei anderen Geräten, müssen Sie auch bei den Kosten einer Photovoltaikanlage mit ein paar laufenden Betriebskosten rechnen. Diese betragen im Schnitt ein Prozent der Investitionskosten.
Zu zahlende Stromkosten
Trotz eigener Stromproduktion ist Ihr Solarstrom für Sie nicht vollkommen kostenfrei. Die Preise für Solarstrom werden Stromgestehungskosten genannt. Jedoch fallen diese im Vergleich zum öffentlichen Netzstrom viel günstiger aus:
Stromversorgung
Preise*
Öffentlicher Netzstrom
circa 32 Cent/kWh
Selbst erzeugter Solarstrom
circa 4 bis 12 Cent/kWh
* Stand: Januar 2021
Regelmäßige Wartungskosten
Eine Solaranlage für den Privatgebrauch mit circa 10 kWp Leistung benötigt in der Regel keine Wartung. Ein Wartungsvertrag lohnt sich deswegen meist erst für Solaranlagen ab 100 kWp Leistung. In solchen Fällen betragen die Wartungskosten über einen Vertrag im Schnitt 150 Euro im Jahr.
Gelegentliche Reinigungskosten
Ist Ihre Moduloberfläche stark verschmutzt, kann es zu Ertragseinbußen kommen. Meist reicht ein kräftiger Regenschauer, um die Solarmodule von Verschmutzungen durch Laub, Staub oder Blütenpollen zu befreien. Unter Umständen kann jedoch auch eine fachmännische Modulreinigung sinnvoll sein, beispielsweise wenn Sie in einer Gegend mit starkem Verkehr oder langwirtschaftlicher Belastung wohnen. Rechnen Sie für eine fachmännische Reinigung mit Kosten von circa 2,50 Euro pro Quadratmeter.
Beugen Sie Ertragsverluste durch eine jährliche Reinigung Ihrer Photovoltaikmodule vor.
Versicherungen für Photovoltaik
In Abhängigkeit zur Anlagengröße kann eine zusätzliche Versicherung für Ihre Photovoltaikanlage sinnvoll sein. Fragen Sie jedoch zuerst bei Ihrer Haftpflichtversicherung nach, ob Sie die Anlage mit in den Vertrag aufnehmen können. Einige Firmen sichern Sie auch hier gegen hohe Reparaturkosten ab. Ansonsten bieten auch Solarfachfirmen spezielle Versicherungen für circa 50 Euro im Jahr an.
Wie viel darf eine Solaranlage kosten?
Trotz sinkender Anschaffungskosten ist eine Photovoltaikanlage keine Investition, die leichtfertig getätigt wird. Ein Solarteur hilft Ihnen, die passende Anlage für Ihr Hausdach zu planen. Damit Sie den optimalen Anbieter finden, lohnt es sich mehrere Angebote einzuholen und diese miteinander zu vergleichen. Aroundhome hilft Ihnen bei der Suche nach dem geeigneten Betrieb. In unserem Online-Fragenbogen erfragen wir alle für Sie relevanten Leistungen Ihrer Anlage und suchen für Sie kostenlos bis drei von uns geprüfte Fachfirmen aus Ihrer Umgebung aus. Die Angebote der Fachfirmen können Sie anschließend von zu Hause aus vergleichen. Am Ende entscheiden Sie, mit welcher Firma Sie Ihre Solaranlage planen möchten.
Fördergelder und Finanzierungshilfen
Auch wenn die Photovoltaik Preise in den letzten Jahren stark gesunken sind, müssen Sie in den meisten Fällen die Investition in eine Solaranlage nicht allein stemmen. Da Solarenergie vom Staat als sehr umweltfreundlich eingestuft wird, gibt es mehrere Finanzierungsmöglichkeitenfür Anlagenbetreiber von Photovoltaikanlagen. Informieren Sie sich bei Ihrem Solarteur, welche regionalen Förderungen für Sie in Frage kommen. Unabhängig davon bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau mit Ihrem Förderprogramm 270: „Erneuerbare Energien“ einen attraktiven Kredit an. Gefördert wird die Errichtung, Erweiterung und der Erwerb von Photovoltaikanlagen auf Dächern, an Fassaden oder auf Freiflächen. Förderfähig sind Privatpersonen und Unternehmen jeder Größe.
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