Wenn Senior:innen oder Menschen mit Behinderung allein zu Hause leben, ist bei Stürzen oder Unfällen keine direkte Hilfe verfügbar – und das Telefon ist oft unerreichbar. Ein Notrufarmband löst dieses Problem, indem per Knopfdruck Kontakt zur Notrufzentrale oder der Familie hergestellt wird. Doch worauf sollten Sie beim Kauf eines solchen Armbands achten? Welche Kosten kommen auf Sie zu? Und welche Notrufarmband-Testsieger gibt es auf dem Markt?
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Mit steigendem Alter oder bei körperlichen Einschränkungen können Notfälle in den eigenen vier Wänden eintreten, für die eine schnelle Hilfe wichtig ist. Doch gerade für ältere oder chronisch kranke Menschen ist es oft schwierig, im Ernstfall das Telefon zu erreichen und selbstständig Hilfe zu rufen. Was ist, wenn man stürzt und nicht mehr hochkommt oder das Tastenfeld nicht richtig bedienen kann, weil man verwirrt ist, zittert oder nicht mehr klar sieht? Für solche Fälle gibt es Notrufarmbänder. Damit lässt sich ein Hilferuf einfach mittels Tastendruck absetzen. Den Betroffenen und ihren Angehörigen wird so größere Sicherheit im Alltag geboten.
Fast 6 Millionen ältere Menschen in Deutschland leben allein. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) galt das 2020 für fast jede dritte Person ab 65. Mit zunehmendem Alter wächst zwar die Zahl derer, die Unterstützung im Alltag brauchen. Dennoch bleibt ein Großteil auch bei Pflegebedürftigkeit im eigenen Zuhause wohnen. Das gelingt meist, weil Angehörige die Versorgung übernehmen. Um die Selbstbestimmtheit älterer und pflegebedüftiger Menschen zu stärken, ist das Senioren-Notrufarmband ein praktisches Pflegehilfsmittel.
Vorteile | Nachteile |
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Ob ein Notfallarmband zu Ihnen passt, entscheiden Sie am besten anhand Ihrer individuellen Bedürfnisse und Lebenssituation. Für Menschen, die leicht vergesslich sind, ist es zum Beispiel besser geeignet als ein Notrufhandy, da das Armband im Idealfall immer am Handgelenk bleibt. Wer jedoch viel unterwegs und unter Leuten ist, für den sind vielleicht eine Notrufuhr, ein Notrufknopf als Anhänger oder eine Notrufkette die bessere Wahl. Diese gibt es oft als mobile Version, die unauffällig unter der Kleidung verschwindet.
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Was passiert bei einem Fehlalarm?
Scheuen Sie sich nicht, Ihr Notrufarmband zu benutzen. Bei den meisten Anbietern, zum Beispiel DRK oder Johanniter, entstehen keine Kosten, falls es mal einen Fehlalarm gibt. Das bestätigte uns auch Dennis Soblik, Geschäftsführer von Sonilift. Klären Sie diese Frage nach den Vertragsbedingungen aber direkt nochmal mit dem jeweiligen Anbieter, wenn Sie sich für einen Hausnotruf entscheiden.
Es gibt viele Anbieter für Notfallarmbänder auf dem deutschen Markt. Um das passende Modell für sich zu finden, lohnt es sich also, zu vergleichen. Wohlfahrtsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz sind sowohl Hersteller mobiler Notrufgeräte als auch stationärer Systeme. Darüber hinaus haben sich auch private Anbieter wie Libify auf die Bedürfnisse einer älteren Zielgruppe spezialisiert.
Doch Vorsicht, falls Sie gezielt auf der Suche nach einem Notrufarmband sind: Manche Ausführungen gibt es nur als Halskette, Anhänger oder Handy. Folgende Hersteller bieten Notrufarmbänder an:
Stiftung Warentest hat neun Hausnotrufdienste geprüft, darunter war auch das Notfallarmband für Senioren im Test. Bewertet wurde, ob die Anbieter sachgemäß auf simulierte Notrufe reagiert haben, und wie gut fachliche Beratung, Inbetriebnahme und Kundenservice funktionierten. Das waren die bundesweiten Testsieger vom aktuellsten Test (08/2018):
Arbeiter-Samariter-Bund | Deutsches Rotes Kreuz | Malteser Hilfsdienst | Johanniter-Unfall-Hilfe | Libify | |
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Bearbeiten des Notrufs | Arbeiter-Samariter-Bund gut (1,6) | Deutsches Rotes Kreuz gut (2,5) | Malteser Hilfsdienst gut (2,4) | Johanniter-Unfall-Hilfe gut (2,5) | Libify befriedigend (3,1) |
Inbetriebnahme und Funktionstests | Arbeiter-Samariter-Bund befriedigend (2,9) | Deutsches Rotes Kreuz gut (1,9) | Malteser Hilfsdienst gut (2,3) | Johanniter-Unfall-Hilfe gut (2,2) | Libify befriedigend (3,2) |
Fachliche Beratung | Arbeiter-Samariter-Bund gut (2,4) | Deutsches Rotes Kreuz gut (2,2) | Malteser Hilfsdienst gut (1,9) | Johanniter-Unfall-Hilfe befriedigend (2,6) | Libify befriedigend (3,0) |
Kundenservice | Arbeiter-Samariter-Bund befriedigend (3,2) | Deutsches Rotes Kreuz gut (2,5) | Malteser Hilfsdienst befriedigend (2,6) | Johanniter-Unfall-Hilfe befriedigend (3,3) | Libify befriedigend (3,3) |
Mängel in den Verträgen und AGB | Arbeiter-Samariter-Bund deutlich | Deutsches Rotes Kreuz deutlich | Malteser Hilfsdienst deutlich | Johanniter-Unfall-Hilfe deutlich | Libify gering |
Arbeiter-Samariter-Bund | Deutsches Rotes Kreuz | Malteser Hilfsdienst | Johanniter-Unfall-Hilfe | Libify | |
Note insgesamt | Arbeiter-Samariter-Bund befriedigend (2,7) | Deutsches Rotes Kreuz befriedigend (2,8) | Malteser Hilfsdienst befriedigend (2,8) | Johanniter-Unfall-Hilfe befriedigend (3,0) | Libify befriedigend (3,1) |
Der Preis für ein Notrufarmband hängt wesentlich von der technischen Ausstattung und weiterem Zubehör für ein sicheres Wohnen im Alter ab. Mit diesen Kosten müssen Sie ungefähr für ein Armband mit Notrufknopf inklusive Basisstation und 24-Stunden-Notruf-Service rechnen:
Zuschuss der Pflegekasse ab Pflegegrad 1
Ein Hausnotrufsystem ist ein anerkanntes Pflegehilsmittel. Sie können daher einen Antrag auf Kostenübernahme bei Ihrer Pflgekasse stellen. Wenn ein Pflegegrad (egal welcher) vorliegt, zahlt die Pflegekasse unter Umständen monatlich einen Zuschuss in Höhe von 25,50 Euro. Damit sind die Grundgebühren der meisten Hersteller abgedeckt.
Notrufuhr, Armband oder Handy? Da viele Interessent:innen im Vorfeld nicht wissen, welche Funktionen das Notrufsystem erfüllen soll, hilft Ihnen Aroundhome beim Kauf weiter: Über unseren Onlinefragebogen können Sie bequem Ihre Wünsche und Bedürfnisse angeben. Anschließend vermitteln wir Ihnen bis zu drei Anbieter von Notrufsystemen, von denen Sie individuelle Angebote erhalten.
Häufig gestellte Fragen
Für die klassischen Hausnotruf-Modelle sind in der Regel lediglich ein normaler Telefonanschluss und eine freie Steckdose für die Stromversorgung des Gerätes erforderlich.
Die Installation des Basisgeräts ist sehr simpel. Der technische Service macht mit Ihnen einen Termin aus und installiert die Anlage in wenigen Minuten. Es sind keine Umbaumaßnahmen nötig. Das Gerät sollte lediglich möglichst zentral in Ihrem Zuhause platziert werden, damit die Reichweite bis in alle Zimmer reicht.
Ja, als anerkanntes Pflegehilfsmittel werden Notrufarmbänder von der Pflegekasse bezuschusst. Voraussetzungen sind unter anderem, dass Sie einen Pflegegrad aufweisen, den Tag überwiegend allein oder mit einer Person zusammenleben, die nicht in der Lage wäre, zuverlässig einen Notruf abzusenden, und dass jederzeit mit einer Notsituation zu rechnen wäre, in der Sie keine Hilfe über ein handelsübliches Telefon anfordern könnten.
Verfügen Sie bereits über einen Pflegegrad, können Sie formlos ein Notrufarmband bei Ihrer Pflegekasse beantragen. Aber auch ohne Pflegegrad ist es möglich, ein Notrufarmband zu kaufen. Dafür wenden Sie sich einfach an den Anbieter Ihrer Wahl und schließen einen Vertrag ab. Es gibt Wohlfahrtsorganisationen oder gemeinnützige Hausnotruf-Anbieter, wie den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) oder das Deutsches Rotes Kreuz (DRK). Auch kirchliche Einrichtungen, wie die Caritas oder die Johanniter, haben Notrufarmbänder im Sortiment. Ebenso können SIe sich an private Anbieter wie Careium oder Libify wenden, wenn Sie ein Notrufarmband kaufen wollen.