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Notrufarmband – so finden Sie das richtige!

Lina Strauss, Online-Redakteurin bei Aroundhome
Lina Strauss
16. November 2022

Wenn Senior:innen oder Menschen mit Behinderung allein zu Hause leben, ist bei Stürzen oder Unfällen keine direkte Hilfe verfügbar – und das Telefon ist oft unerreichbar. Ein Notrufarmband löst dieses Problem, indem per Knopfdruck Kontakt zur Notrufzentrale oder der Familie hergestellt wird. Doch worauf sollten Sie beim Kauf eines solchen Armbands achten? Welche Kosten kommen auf Sie zu? Und welche Notrufarmband-Testsieger gibt es auf dem Markt?

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Für wen ist ein Notrufarmband geeignet?

Mit steigendem Alter oder bei körperlichen Einschränkungen können Notfälle in den eigenen vier Wänden eintreten, für die eine schnelle Hilfe wichtig ist. Doch gerade für ältere oder chronisch kranke Menschen ist es oft schwierig, im Ernstfall das Telefon zu erreichen und selbstständig Hilfe zu rufen. Was ist, wenn man stürzt und nicht mehr hochkommt oder das Tastenfeld nicht richtig bedienen kann, weil man verwirrt ist, zittert oder nicht mehr klar sieht? Für solche Fälle gibt es Notrufarmbänder. Damit lässt sich ein Hilferuf einfach mittels Tastendruck absetzen. Den Betroffenen und ihren Angehörigen wird so größere Sicherheit im Alltag geboten.

Fast 6 Millionen ältere Menschen in Deutschland leben allein. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) galt das 2020 für fast jede dritte Person ab 65. Mit zunehmendem Alter wächst zwar die Zahl derer, die Unterstützung im Alltag brauchen. Dennoch bleibt ein Großteil auch bei Pflegebedürftigkeit im eigenen Zuhause wohnen. Das gelingt meist, weil Angehörige die Versorgung übernehmen. Um die Selbstbestimmtheit älterer und pflegebedüftiger Menschen zu stärken, ist das Senioren-Notrufarmband ein praktisches Pflegehilfsmittel.

Vor- und Nachteile eines Notfallarmbands

Vorteile

Nachteile

  • Leichte Bedienbarkeit mit nur einem Knopfdruck
  • Stärkt das Sicherheitsgefühl von Angehörigen und Nutzer:innen
  • Kann nur schwer verloren oder vergessen werden
  • Ist wasserfest und muss beim Duschen nicht abgenommen werden
  • Auch als mobile Version ohne Basisstation verfügbar
  • Zuschuss der Pflegekasse ab Pflegegrad 1
  • Das klassische Notrufarmband funktioniert nur in Reichweite der Basisstation
  • Probleme bei Stromausfall, wenn das Gerät über einen Router läuft
  • Für manche unangenehm in der Öffentlichkeit zu tragen

Ob ein Notfallarmband zu Ihnen passt, entscheiden Sie am besten anhand Ihrer individuellen Bedürfnisse und Lebenssituation. Für Menschen, die leicht vergesslich sind, ist es zum Beispiel besser geeignet als ein Notrufhandy, da das Armband im Idealfall immer am Handgelenk bleibt. Wer jedoch viel unterwegs und unter Leuten ist, für den sind vielleicht eine Notrufuhr, ein Notrufknopf als Anhänger oder eine Notrufkette die bessere Wahl. Diese gibt es oft als mobile Version, die unauffällig unter der Kleidung verschwindet.

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Wie funktioniert ein Notrufarmband?

  • Sie tragen einen Notrufknopf als Armband um Ihr Handgelenk, den Sie in einer Notsituation drücken.
  • Das Armband sendet ein Funk­signal an die Basis­station, die sich in Reichweite befinden muss, also am besten zentral in Ihrem Zuhause aufgestellt ist.
  • Die Basisstation verbindet sich automatisch mit der Notrufzentrale, die rund um die Uhr besetzt ist. Mittels Freisprechfunktion kann die Notrufzentrale nun mit Ihnen sprechen.
  • Alle wichtigen Daten wie Ihre Adresse, Gesund­heits­informationen, Kontakt­personen sind hinterlegt, damit die Notrufzentrale richtig handeln kann, auch wenn Sie nicht sprechen können.
  • Je nach Vereinbarung oder Notsituation werden dann Ihre Kontaktpersonen angerufen oder direkt der Rettungswagen gerufen.
Funktion von Notrufsystemen

Was passiert bei einem Fehlalarm?

Scheuen Sie sich nicht, Ihr Notrufarmband zu benutzen. Bei den meisten Anbietern, zum Beispiel DRK oder Johanniter, entstehen keine Kosten, falls es mal einen Fehlalarm gibt. Das bestätigte uns auch Dennis Soblik, Geschäftsführer von Sonilift. Klären Sie diese Frage nach den Vertragsbedingungen aber direkt nochmal mit dem jeweiligen Anbieter, wenn Sie sich für einen Hausnotruf entscheiden.

Welche Hersteller gibt es?

Es gibt viele Anbieter für Notfallarmbänder auf dem deutschen Markt. Um das passende Modell für sich zu finden, lohnt es sich also, zu vergleichen. Wohlfahrtsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz sind sowohl Hersteller mobiler Notrufgeräte als auch stationärer Systeme. Darüber hinaus haben sich auch private Anbieter wie Libify auf die Bedürfnisse einer älteren Zielgruppe spezialisiert.

Doch Vorsicht, falls Sie gezielt auf der Suche nach einem Notrufarmband sind: Manche Ausführungen gibt es nur als Halskette, Anhänger oder Handy. Folgende Hersteller bieten Notrufarmbänder an:

Notfallarmband-Testsieger im Vergleich

Stiftung Warentest hat neun Hausnotrufdienste geprüft, darunter war auch das Notfallarmband für Senioren im Test. Bewertet wurde, ob die Anbieter sachgemäß auf simulierte Notrufe reagiert haben, und wie gut fachliche Beratung, Inbetrieb­nahme und Kunden­service funktionierten. Das waren die bundesweiten Testsieger vom aktuellsten Test (08/2018):

Arbeiter-Samariter-Bund

Deutsches Rotes Kreuz

Malteser Hilfsdienst

Johanniter-Unfall-Hilfe

Libify

Bear­beiten des Not­rufs

Arbeiter-Samariter-Bund

gut (1,6)

Deutsches Rotes Kreuz

gut (2,5)

Malteser Hilfsdienst

gut (2,4)

Johanniter-Unfall-Hilfe

gut (2,5)

Libify

befriedigend (3,1)

Inbe­trieb­nahme und Funk­tions­tests

Arbeiter-Samariter-Bund

befriedigend (2,9)

Deutsches Rotes Kreuz

gut (1,9)

Malteser Hilfsdienst

gut (2,3)

Johanniter-Unfall-Hilfe

gut (2,2)

Libify

befriedigend (3,2)

Fachliche Beratung

Arbeiter-Samariter-Bund

gut (2,4)

Deutsches Rotes Kreuz

gut (2,2)

Malteser Hilfsdienst

gut (1,9)

Johanniter-Unfall-Hilfe

befriedigend (2,6)

Libify

befriedigend (3,0)

Kunden­service

Arbeiter-Samariter-Bund

befriedigend (3,2)

Deutsches Rotes Kreuz

gut (2,5)

Malteser Hilfsdienst

befriedigend (2,6)

Johanniter-Unfall-Hilfe

befriedigend (3,3)

Libify

befriedigend (3,3)

Mängel in den Ver­trägen und AGB

Arbeiter-Samariter-Bund

deutlich

Deutsches Rotes Kreuz

deutlich

Malteser Hilfsdienst

deutlich

Johanniter-Unfall-Hilfe

deutlich

Libify

gering

Arbeiter-Samariter-Bund

Deutsches Rotes Kreuz

Malteser Hilfsdienst

Johanniter-Unfall-Hilfe

Libify

Note insgesamt

Arbeiter-Samariter-Bund

befriedigend (2,7)

Deutsches Rotes Kreuz

befriedigend (2,8)

Malteser Hilfsdienst

befriedigend (2,8)

Johanniter-Unfall-Hilfe

befriedigend (3,0)

Libify

befriedigend (3,1)

Was kostet ein Notrufarmband?

Der Preis für ein Notrufarmband hängt wesentlich von der technischen Ausstattung und weiterem Zubehör für ein sicheres Wohnen im Alter ab. Mit diesen Kosten müssen Sie ungefähr für ein Armband mit Notrufknopf inklusive Basisstation und 24-Stunden-Notruf-Service rechnen:

  • Einmalige Anschlussgebühr: 0 bis 50 Euro
  • Monatliche Kosten für den Basistarif: 20 bis 25,50 Euro
  • Evtl. Kosten für Zusatzleistungen: 10 bis 30 Euro zusätzlich

Zuschuss der Pflegekasse ab Pflegegrad 1

Ein Hausnotrufsystem ist ein anerkanntes Pflegehilsmittel. Sie können daher einen Antrag auf Kostenübernahme bei Ihrer Pflgekasse stellen. Wenn ein Pflegegrad (egal welcher) vorliegt, zahlt die Pflegekasse unter Umständen monatlich einen Zuschuss in Höhe von 25,50 Euro. Damit sind die Grundgebühren der meisten Hersteller abgedeckt.

Fachfirmen für Notrufsysteme finden

Notrufuhr, Armband oder Handy? Da viele Interessent:innen im Vorfeld nicht wissen, welche Funktionen das Notrufsystem erfüllen soll, hilft Ihnen Aroundhome beim Kauf weiter: Über unseren Onlinefragebogen können Sie bequem Ihre Wünsche und Bedürfnisse angeben. Anschließend vermitteln wir Ihnen bis zu drei Anbieter von Notrufsystemen, von denen Sie individuelle Angebote erhalten.

Häufig gestellte Fragen

Was sind die Voraussetzungen für ein Notrufarmband?

Für die klassischen Hausnotruf-Modelle sind in der Regel lediglich ein normaler Telefonanschluss und eine freie Steckdose für die Stromversorgung des Gerätes erforderlich.

Wie wird der Hausnotruf installiert?

Die Installation des Basisgeräts ist sehr simpel. Der technische Service macht mit Ihnen einen Termin aus und installiert die Anlage in wenigen Minuten. Es sind keine Umbaumaßnahmen nötig. Das Gerät sollte lediglich möglichst zentral in Ihrem Zuhause platziert werden, damit die Reichweite bis in alle Zimmer reicht.

Gibt es Zuschüsse und Förderungen für Notfallarmbänder?

Ja, als anerkanntes Pflegehilfsmittel werden Notrufarmbänder von der Pflegekasse bezuschusst. Voraussetzungen sind unter anderem, dass Sie einen Pflegegrad aufweisen, den Tag überwiegend allein oder mit einer Person zusammenleben, die nicht in der Lage wäre, zuverlässig einen Notruf abzusenden, und dass jederzeit mit einer Notsituation zu rechnen wäre, in der Sie keine Hilfe über ein handelsübliches Telefon anfordern könnten.

Wie bekomme ich ein Notrufarmband?

Verfügen Sie bereits über einen Pflegegrad, können Sie formlos ein Notrufarmband bei Ihrer Pflegekasse beantragen. Aber auch ohne Pflegegrad ist es möglich, ein Notrufarmband zu kaufen. Dafür wenden Sie sich einfach an den Anbieter Ihrer Wahl und schließen einen Vertrag ab. Es gibt Wohlfahrtsorganisationen oder gemeinnützige Hausnotruf-Anbieter, wie den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) oder das Deutsches Rotes Kreuz (DRK). Auch kirchliche Einrichtungen, wie die Caritas oder die Johanniter, haben Notrufarmbänder im Sortiment. Ebenso können SIe sich an private Anbieter wie Careium oder Libify wenden, wenn Sie ein Notrufarmband kaufen wollen.