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Was kostet eine Elektroheizung?

Claudia Mühlbauer, Online-Redakteurin
Claudia Mühlbauer
25. Oktober 2023

Elektroheizungen haben eine lange Lebensdauer, müssen nicht gewartet werden und kosten in der Anschaffung verhältnismäßig wenig. Die Betriebskosten liegen allerdings deutlich höher als bei Öl-, Gas- oder Pelletheizungen. Erfahren Sie, welche Kosten bei einer Elektroheizung anfallen und wann sich der Kauf für Sie lohnt.

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Wie hoch sind die Anschaffungskosten?

Elektroheizungen gibt es in verschiedenen Leistungsstufen und Varianten. Den Wohnraum oder auch einzelne Räume können Sie mit mobilen elektrischen Heizkörpern, Infrarotheizkörpern, einer elektrischen Fußbodenheizung oder mit der (mittlerweile veralteten) Technik einer Nachtspeicherheizung erwärmen.

Ein einzelner Heizkörper reicht aber natürlich nicht aus, um eine Wohnung oder ein Haus zu heizen. Die Anzahl der benötigten Elektroheizungen hängt jeweils vom Wärmebedarf des Raumes ab. Dieser ist unter anderem abhängig von der Deckenhöhe und der Wärmedämmung des Gebäudes. Bei der Ermittlung kann Sie ein Fachbetrieb optimal unterstützen. Als groben Richtwert können Sie für die Heizleistung 100 Watt pro Quadratmeter ansetzen.

Heizungstyp

Leistung

Kosten*

Mobiler Heizkörper

750 - 2.000 Watt

ca. 20 - 100 Euro

Infrarotheizkörper

200 - 1.500 Watt

ca. 100 - 950 Euro

Fußbodenheizung

100 Watt/m2

ca. 50 - 100 Euro/m2

Nachtspeicherheizung

2.000 - 4.000 Watt

ca. 700 - 1.000 Euro

* Kosten sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung

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Wie hoch sind die Betriebskosten?

Bei Heizungen sollten Sie nicht nur auf die Anschaffungskosten achten, sondern vor allem auch auf die Betriebskosten. Schließlich kommen diese Kosten in regelmäßigen Abständen auf Sie zu. Da Elektroheizungen Strom in Wärme umwandeln, haben sie im Vergleich zu anderen Heizsystemen die höchsten Betriebskosten. Während Öl-, Gas- und Pelletheizungen ungefähr bei 7,5 bis 11,5 Cent pro Kilowattstunde liegen, ist der Strompreis mit aktuell 29,6 Cent/kWh (Stand: 25.10.2023) deutlich teurer. Die Gestehungskosten von Solarstrom liegen aktuell hingegen bei durchschnittlich 12 Cent/kWh.

Nachfolgend finden Sie die ungefähren Betriebskosten, die jährlich bei einer Elektroheizung anfallen. Als Stromverbrauch gehen wir unabhängig von der Wohnfläche von 120 kWh pro Quadratmeter aus. Zur Verdeutlichung, welchen Unterschied der Betrieb mit Netzstrom und Solarstrom macht, sind die Kosten hierfür jeweils einzeln aufgeschlüsselt.

Wohnfläche

Jährlicher Heizstromverbrauch

Kosten (Netzstrom)*

Kosten (Solarstrom)*

60 m2

7.200 kWh

ca. 2.131 Euro

ca. 864 Euro

80 m2

9.600 kWh

ca. 2.842 Euro

ca. 1.152 Euro

100 m2

12.000 kWh

ca. 3.552 Euro

ca. 1.440 Euro

120 m2

14.400 kWh

ca. 4.262 Euro

ca. 1.728 Euro

* Kosten sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.

Diese Werte sind lediglich beispielhaft zu verstehen. Je nach Dämmstatus des Gebäudes können die Kosten deutlich nach oben oder unten abweichen.

Heizkosten mit Heizstrom senken

Weil die Betriebskosten einer Elektroheizung mit herkömmlichem Netzstrom häufig sehr hoch ausfallen, gibt es spezielle Tarife für Heizstrom. Früher wurden durch solche Tarife vor allem Nachtspeicherheizungen zu attraktiven Konditionen betrieben. Heute richten sich die Angebote nicht nur an Haushalte mit einer elektrischen Direktraumheizung oder einer elektrischen Speicherheizung, sondern auch an solche mit einer Wärmepumpe.

Wer eine ältere Elektroheizung installiert hat, verfügt oft nur über einen Stromzähler, der nicht für eine separate Abrechnung des Heizstroms geeignet ist. Unter Umständen können Sie aber trotzdem zu einem günstigeren Heizstrom-Tarif wechseln. Dazu müssen Sie allerdings gezielt bei den Anbietern nachfragen. In der Regel ist eine getrennte Messung von Haus- und Heizstrom nötig. Kann Ihr Heizstrom-Stromzähler darüber hinaus zwischen Hoch- und Niedertarif unterscheiden, erhalten Sie vor allem nachts besonders günstige Konditionen, denn hier wird der Strom häufig günstiger angeboten.

Installieren Sie eine Wärmepumpe, wird dafür angebotener, günstiger Heizstrom in der Regel über einen eigenen Zähler gemessen. Für die vergünstigten Konditionen eines Wärmepumpentarifs verlangen viele Energieversorgungsunternehmen Sperrzeiten, in denen sie die Heizung vom Stromnetz trennen können. Dadurch sollen die Netze zu Spitzenzeiten entlastet werden. Ein Pufferspeicher verhindert, dass das Haus während dieser Zeiten kalt wird. Bei einer Fußbodenheizung können sie unter Umständen auf den Speicher verzichten, da diese Heizungen durch die Speicherung der thermischen Energie häufig dazu in der Lage sind, kurze Sperrzeiten zu überbrücken.

Frau sitzt vor Elektroheizung
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Montagekosten von Elektroheizungen

Für die Installation einer mobilen Elektroheizung benötigen Sie kein Fachpersonal: Der Heizkörper wird einfach in eine handelsübliche Steckdose gesteckt und ist sofort betriebsbereit. Infrarotheizkörper lassen sich in der Regel ebenso leicht selbst installieren. Anders sieht es bei Fußbodenheizungen aus, die von einem Fachbetrieb installiert werden sollten.

  • Die Kosten hierfür können sich stark unterscheiden und hängen neben dem Stundenlohn davon ab, welche Vorarbeiten nötig sind - etwa die Entfernung alter Beläge.
  • Je Arbeitsstunde und Fachperson verlangen die Betriebe meist zwischen 40 und 60 Euro.

Bei einer Nachtspeicherheizung benötigen Sie außerdem gegebenenfalls einen Stromzähler, der den Nachtstrom gesondert erfasst, wofür etwa 250 Euro anfallen.

Was kostet die Wartung von Elektroheizungen?

Stromheizungen kosten im Betrieb zwar häufig deutlich mehr als andere Heizungsarten, auf die Wartung trifft das aber nicht zu. Für Öl- und Gasheizungen liegen die jährlichen Wartungskosten zwischen 100 und 250 Euro. Elektroheizungen müssen dagegen nicht gewartet werden. Kein Schornsteinfegerbetrieb muss vorbeikommen und auch das Ablassen von Luft und das Nachfüllen von Wasser sind nicht nötig. Obwohl elektrische Heizungen so wartungsarm sind, gelten sie als sehr langlebig. Hersteller werben teilweise mit einer Lebensdauer von bis zu 50 Jahren. Einzige Ausnahme von der Wartungsregel ist die Wärmepumpe - die zwar keine klassische Elektroheizung ist, aber doch mit Strom betrieben wird. Ihre Wartung kostet etwa 150 Euro pro Jahr.

Im Rohbau verlegte wasserführende Fußbodenheizung
Nur wasserführende Fußbodenheizungen müssen gewartet werden.

Lohnt sich eine Elektroheizung?

Die Anschaffung einer Elektroheizung ist mit hohen Betriebskosten verbunden. Im ganzen Haus elektrisch zu heizen, ist aufgrund des teuren Netzstrompreises in der Regel unwirtschaftlich. Die Verwendung einer Stromheizung kann sich dann nur bei einer sehr guten Wärmedämmung des Gebäudes lohnen. Für Gästezimmer, Partykeller und sonstige Räume, die lediglich ab und zu beheizt werden, sind elektrische Heizkörper aber eine gute Alternative zur konventionellen Heizung. Selbiges gilt für Gartenlauben, die nicht immer an das vorhandene Heizsystem angeschlossen werden können. Auch in Ferienhäusern, die nur wenige Wochen im Jahr genutzt werden, ergibt die Installation einer Elektroheizung Sinn. Elektrische Fußbodenheizungen sind vor allem für Badezimmer, Kinderzimmer und einzelne Bereiche wie etwa vor dem Sofa im Wohnzimmer beliebt. Kombinieren Sie eine Elektroheizung aber mit einer Photovoltaikanlage und erzeugen Sie Ihren eigenen Strom, ist das Heizungssystem deutlich lohnenswerter als beim Betrieb mit Netzstrom.

Gibt es Förderungsmaßnahmen?

Elektroheizungen werden nicht durch staatliche Förderungen unterstützt. Das heißt, Sie können bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) keinen geförderten Kredit finden oder Investitionszuschuss beantragen. Eine strombetriebene Heizung, die förderfähig ist, ist nur die Wärmepumpe. Installieren Sie so ein Heizungssystem, können Sie sich aktuell bis zu 70 Prozent der Kosten vom Staat zurückholen.

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Häufig gestellte Fragen

Wie teuer ist eine Elektroheizung?

Mobile elektrische Heizkörper sind etwa für 20 bis 100 Euro zu haben. Infrarotheizkörper unterscheiden sich stark in ihrer Leistung, weswegen die Preisspanne mit 100 bis 950 Euro deutlich größer ist. Eine elektrische Fußbodenheizung kostet etwa 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter. Nachtspeicherheizungen liegen bei 700 bis 1.000 Euro pro Nachtspeicher.

Sind Elektroheizungen günstiger als Gasheizungen?

Der Gaspreis liegt aktuell bei etwa 9 Cent/kWh, herkömmlicher Netzstrom bei 29,6 Cent/kWh und Solarstrom kostet Sie ungefähr 12 Cent/kWh. Für einen Haushalt mit 150 Quadratmetern Wohnfläche und einem jährlichen Heizwärmebedarf von 20.000 kWh würden sich daraus jährliche Betriebskosten von 1.800 Euro (Gasheizung), 5.920 Euro (Elektroheizung mit Netzstrom) und 2.400 Euro (Elektroheizung mit Solarstrom) ergeben. Eine Elektroheizung ist allerdings viel günstiger in der Anschaffung und benötigt keine jährliche Wartung.

Wann lohnt sich eine Elektroheizung?

Vor allem in Räumen, die nicht immer beheizt werden, können Elektroheizungen vorteilhaft sein. Dazu zählen zum Beispiel Badezimmer, Wintergärten und Gästezimmer. Auch in Ferienhäusern können sie praktikabel zum Einsatz kommen. Wer die Heizung mit eigenem Solarstrom statt mit Netzstrom betreibt, kann die Heizung deutlich wirtschaftlicher betreiben.

Was ist der Vorteil einer Elektroheizung?

Vorteile einer Elektroheizung sind unter anderem die günstige Anschaffung, die einfache Installation und der geringe Wartungsbedarf. Sie haben keinen konventionellen Brennstoff, den Sie deswegen auch nicht lagern müssen, und produzieren keine Abgase.