Thermostate für die Heizung - das sollten Sie wissen
Undine Tackmann
28. Januar 2020
Das Wichtigste in Kürze:
Mit einem Thermostat regulieren Sie die Wärme der Heizkörper und somit eines gesamten Raumes.
Es gibt manuelle, elektrische und digitale Thermostate.
Mithilfe moderner Thermostate können Sie Heizkosten einsparen.
Thermostate steuern die Wärme von Heizkörpern. Meist lassen sie sich über Griffe an den Heizungen regulieren. Moderne Thermostate können allerdings von überall gesteuert werden und Ihnen so dabei helfen, Heizkosten einzusparen. Informieren Sie sich jetzt über die Funktionsweisen verschiedener Thermostate.
Bei Thermostaten handelt es sich um Regelungen für die Heizungstemperatur. Sie sind meist als weiße Drehgriffe an der Heizung angebracht und werden auch als Heizungsventile bezeichnet. Grundlegend werden alle Heizkörper mit derselben Vorlauftemperatur versorgt. Mit dem Thermostat können Sie den Heizungswasserdurchlauf individuell einstellen und somit die Heizungswärme auf Ihre Bedürfnisse anpassen.
Aufbau und Funktion
Die Thermostatventile bestehen aus dem Thermostatkopf, das ist der Regler, und dem Ventilkörper. Im Regler befindet sich das eigentliche Thermostat, welches mit einer dampfförmigen, flüssigen oder wachsartigen Substanz gefüllt ist. Durch das Drehen am Thermostatkopf wird die gewünschte Raumtemperatur eingestellt. Bei steigender Temperatur dehnt sich die Substanz aus und drückt dabei auf den sogenannten Ventilstift. Sobald die gewünschte Temperatur erreicht ist, wird das Ventil im Ventilstift wieder geschlossen. Dadurch strömt kein Heizwasser mehr in den Heizkörper und die Temperatur der Heizung nimmt ab.
Unser Tipp:
Damit das Thermostat richtig arbeiten kann, muss der im Regler eingebaute Fühler direkt von Raumluft umströmt werden. Achten Sie deswegen darauf, dass Möbel und Vorhänge nicht zu dicht an der Heizung stehen.
Manuell einstellbare Regelungen
Am häufigsten werden manuell einstellbare Thermostate verbaut. Dabei handelt es sich um weiße Griffe direkt am Heizkörper. In Ihnen sind einfache Handventile verbaut, über die Sie die Raumtemperatur individuell regeln können. Wählen Sie ein neueres Modell, können Sie die Ventile auch auf eine bestimmte Temperatur voreinstellen. So arbeitet Ihre Heizung effizienter.
Weiße Heizungsgriffe finden Sie an fast jeder Heizung.
Elektrische Funkthermostate
Neben manuell voreinstellbaren Thermostaten gibt es auch elektrische Funkgeräte. Das Gerät misst die Temperaturen in unterschiedlichen Räumen und steuertdieVentile mehrere Heizkörper. Die Ventile wiederum werden je nach Bedarf über einen kleinen Stellmotor geöffnet oder geschlossen. Durch diese digitale Regelung können Sie die Heizperioden an Ihren individuellen Tagesrhythmus anpassen.
Sie können mehrere Heizungen über ein Funkgerät im Haus steuern.
Digital programmierbare Thermostate
Digital programmierbare Thermostate sind eine Mischung aus manuell einstellbaren und elektrischen Funkgeräten. Sie werden zwar direkt am Heizkörper installiert, können aber digital gesteuert werden. Das bedeutet, dass eine intelligente Regelungdas Heizverhalten von Nutzer und Haus optimal aufeinander abstimmt. Darüber hinaus lassen sich digitale Thermostate auch unterwegs einstellen, wie beispielsweise über eine App auf dem Handy.
Ein digitiales Thermostat lässt sich von überall steuern.
Möchten Sie sichergehen, dass Sie das passende Modell für Ihr Eigenheim auswählen, können Sie sich von einer Fachfirma beraten lassen. Füllen Sie dazu einfach unseren Online-Fragebogen aus. Unverbindlich empfehlen wir Ihnen anhand Ihrer Angaben verschiedene Heizungsfachfirmen. So können Sie mehrere Angebote vergleichen und sich ein passendes aussuchen.
Vor- und Nachteile von Thermostaten
Grundlegend sind alle Thermostatarten für jeden Raum und jedes Heizmodell geeignet. Meist finden Sie jedoch manuell einstellbare Regelungen an den Heizkörpern. Lassen Sie sich im besten Fall von einem Heizungsbauer beraten, welches Thermostat für Ihr Eigenheim am besten geeignet ist. In unserer Tabelle haben wir einige Vor- und Nachteile der verschiedenen Thermostate für Sie aufgelistet:
Thermostat
Vorteile
Nachteile
Manuelles Thermostat
kostengünstig
einfache Installation + Bedienung
für hydraulischen Abgleich voreinstellbar
keine Programmierung möglich
nur einzelne Heizkörper steuerbar
Elektrisches Thermostat
intelligente Regelung
mehrere Räume gleichzeitig steuerbar
für hydraulischen Abgleich voreinstellbar
höhere Anschaffungskosten
nur über zentrales Funkgerät steuerbar
Digitales Thermostat
einfache Montage und auch nachrüstbar
von überall steuerbar
für hydraulischen Abgleich voreinstellbar
höhere Anschaffungskosten
digitales Steuerungsystem muss installiert werden
Wie müssen Thermostate installiert werden?
Damit Thermostate die Raumtemperatur fehlerfrei messen und regulieren können, müssen sie an bestimmten Orten im Haus installiert werden. Nicht geeignet sind Bereiche, in denen die Temperatur aus verschiedenen Gründen viel höher oder niedriger ist. Dazu zählen beispielsweise Bereiche wie
hinter Vorhängen,
hinter Möbeln oder anderen Einrichtungsgegenständen,
in Heizkörpernischen,
direkt unter Fensterbänken, wenn diese nicht mindestens 10 Zentimeter entfernt sind und
in Bereichen, in denen es häufig zu kalter Zugluft kommt.
Meist staut sich an diesen Stellen die Wärme und verfälscht somit das Signal der Temperaturfühler. Dadurch kann es passieren, dass die Heizkörper aufhören zu heizen, obwohl der Raum noch gar nicht richtig aufgeheizt ist. Sollten Sie einen Raum haben, bei dem es schwierig ist, einen geeigneten Ort für das Thermostat zu finden, wählen Sie ein Gerät mit Fernfühler. Bei diesem Modell sind Kopf und Ventil mit einer Hydraulikleitung verbunden und können somit getrennt voneinander installiert werden.
Ein Heizungsbauer ist der ideale Ansprechpartner, wenn es um das passende Thermostat geht.
Heizkosten sparen durch moderne Thermostate?
Ob oder wie stark sich ein Thermostat auf die Heizkosten auswirkt, ist abhängig von dem verwendeten Heizsystem und der energetischen Qualität des Wohnraums. Vor allem in ungedämmten Altbauten sind hohe Einsparungen möglich. Durch den geringen Wärmeschutz von Dach, Fenstern oder Fassade geht hier viel Wärme verloren. Ein programmierbares Thermostat senkt zu Zeiten, in denen Sie nicht zu Hause sind, die Temperaturen ab und schaltet die Heizkörper zur richtigen Zeit wieder ein.
In modernen oder effizient sanierten Gebäuden sind die Einsparungen im Vergleich zu Altbauten niedriger, können sich über die Jahre hinweg dennoch rechnen. Grund dafür sind die geringen Wärmeverluste. Denn selbst wenn das Thermostat abgestellt ist, sinken die Temperaturen hier aufgrund der guten Dämmung nur sehr langsam. Dennoch profitieren Sie auch in diesem Fall von einem digitalen Thermostat, welches Sie auf Ihren individuellen Tagesrythmus anpassen können. So heizen Sie wirklich nur dann, wenn jemand zu Hause ist oder sich im entsprechenden Raum aufhält.