Was kostet ein Haus? Alle Hausbau-Kosten im Überblick
Christina Tobias
30. Juni 2021
Das Wichtigste in Kürze
Die Lage und Größe des Grundstücks wirkt sich maßgeblich auf die Kosten für Ihren Hausbau aus.
Ein Fertighaus ohne besondere Extras ist günstiger als ein Massivhaus.
Für die Baunebenkosten sollten Sie zusätzlich circa 20 Prozent des Kaufpreises einkalkulieren.
Wer ein Haus bauen möchte, kann schnell den Überblick über alle Kostenpunkte verlieren. Erfahren Sie, welche Faktoren den Preis beeinflussen und mit welchen Kosten Sie beim Hausbau ungefähr rechnen müssen.
Je nachdem, für welche Art von Haus Sie sich entscheiden, erhöhen sich die Kosten für den Hausbau. Generell gilt der Grundsatz: Jeder bauliche Extrawunsch treibt den Preis in die Höhe. Aber auch die Größe und die Lage der Immobilie beeinflussen, wie viel Sie am Ende schließlich zahlen müssen. Folgende Faktoren wirken sich auf die Kosten aus:
Lage des Grundstücks: Liegt das Grundstück am Ortsrand oder im Zentrum?
Größe des Hauses: Wie viele Quadratmeter soll Ihr Eigenheim haben?
Haustyp: Handelt es sich um ein Fertighaus oder ein Massivhaus?
Baumaterial: Bevorzugen Sie eine hohe, mittlere oder einfache Qualität?
Energieeffizienz: Welche Heizung wollen Sie installieren?
Türen und Fenster: Welche Anzahl an Türen und Fenstern ist geplant?
Keller: Ist ein Keller gewünscht oder nicht?
Außenbereich: Wünschen Sie einen Garten und wie wollen Sie ihn gestalten?
Innenausstattung: Bevorzugen Sie eine Basis- oder Luxus-Einrichtung?
Wie hoch sind die Grundstückskosten?
Der erste Schritt auf dem Weg zu Ihrem Traumhaus ist der Erwerb eines passenden Grundstücks. Je nachdem, für welche Größe und Lage Sie sich entscheiden, können sich ganz unterschiedliche Grundstückspreise ergeben. Sie sollten im Vorfeld auf jeden Fall auf die maximale Bebauungsfläche achten. Für ein kleines Grundstückmit weniger als 300 Quadratmetern liegt der durchschnittliche Preis bei 300 Euro pro Quadratmeter. Für ein Einfamilienhaus sollten Sie aber besser mit 700 bis 800 Quadratmetern planen. Bei dieser Größe liegt der durchschnittliche Preis mit 116 Euro pro Quadratmeter sogar niedriger. In beliebten Großstädten liegen die Kosten deutlich höher. In München sind beispielsweise für ein 700 bis 800 Quadratmeter großes Grundstück Preise von durchschnittlich 916 Euro pro Quadratmeterüblich.
Grunderwerbssteuer
Steuerlich betrachtet, ist es günstiger, wenn Sie das Grundstück separat erwerben. In diesem Fall müssen Sie die Grunderwerbssteuer nämlich nur auf den Grundstückspreis zahlen. Entscheiden Sie sich allerdings dafür, Grundstück und Haus mit einem Bauträger zu bauen, müssen Sie die Grunderwerbssteuerauf den Komplettpreis zahlen.
Wie beeinflussen Haustyp und Bauweise den Preis?
Das spätere Aussehen und die Bauweise Ihres Hauses wirken sich maßgeblich auf den Preis aus. Dabei bestimmt vor allem der Haustyp bzw. die Anzahl der Etagen und die Form des Gebäudes, wie viel Sie zahlen müssen. Ein kleiner, ebenerdiger Bungalow ist in der Regel günstiger als ein zwei- oder dreistöckiges Einfamilienhaus. Entscheiden Sie sich für einen besonders verwinkelten Grundriss oder architektonische Sonderwünsche beim Dach, wie zum Beispiel einen Erker oder Gauben, erhöhen sich ebenfalls die Kosten. Ein einfaches Fertighaus ist die preisgünstige Alternative zum Massivhaus. Ganz grob gesagt, finden Sie bei Bauträgern und Architekten Häuser in verschiedenen Preisklassen, von 125.000 bis 500.000 Euro und mehr.
Wie wirken sich Baumaterialien und Energieeffizienz auf den Preis aus?
Welche Qualität Sie bei den Baumaterialien wählen, kann auch die Folgekosten stark beeinflussen. Passen Sie auf, dass Sie nicht am falschen Ende sparen! Entscheiden Sie sich zum Beispiel für eine gut gedämmte Fassade, die ein gesundes Raumklima und eine optimale Luftzirkulation ermöglicht, vermeiden Sie Schimmelbildung und Feuchtigkeitsschäden. Gleiches gilt für die Verglasung der Fenster: Eine Dreifachverglasung kostet zunächst zwar bis zu 200 Euro mehr pro Fenster, am Ende sparen Sie aber auch Heizkosten, weil Ihr Haus besser isoliert ist. Apropos Heizkosten: Für ein Heizungssystem müssen Sie ebenfalls Budget einplanen. Je nachdem, für welchen Energieträger Sie sich entscheiden, werden 7.000 bis 30.000 Euro fällig.
Beim Innenausbau entscheidet Ihr persönlicher Geschmack über den Preis. Welche Einrichtung bevorzugen Sie? Träumen Sie von einer luxuriösen Küche mit Kochinsel, die mehr als 15.000 Euro kosten darf, oder reicht Ihnen eine Basisausstattung, ohne Extras? Je nachdem für welchen Bodenbelag, welche Wandgestaltung, Beleuchtung undSanitäreinrichtung Sie sich jeweils entscheiden, variieren die Preise für den Innenausbau stark. Informieren Sie sich deshalb im Vorfeld und planen Sie genügend Budget für Ihre Wünsche ein.
Was kostet der Ausbau der Außenanlage?
Holz- oder Metallzaun, Rollrasen oder Grassaat, Zuchtrose oder Rhododendron: Bei der Gestaltung des Gartens haben Sie ein großes Einsparpotenzial, wenn Sie sich entscheiden, die Preise zu vergleichen und möglichst viel selbst zu gestalten, statt einen Gartenarchitekten zu engagieren. Selbst wenn Sie den Garten erst einmal ein paar Monate warten lassen wollen: Es kann nötig sein, dass Sie den Weg zur Haustür pflasten oder die Einfahrt betonieren müssen. Für die Gestaltung Ihres Gartens inkl. Einfahrt können schnell 10.000 Euro und mehr zusammenkommen. Wünschen Sie eine Terrasse, einen Carport oder eine Garage? Auch hierfür sollten Sie Budget bereithalten. Eine einfache Stahlfertigteilgarage kostet Sie, inklusive Fundament und Montage, circa 3.500 bis 4.500 Euro.
Welche Baunebenkosten müssen Sie einkalkulieren?
Die Nebenkosten beim Hausbau werden oft unterschätzt. Dabei machen sie bis zu 20 Prozent der Gesamtkosten vom Grundstückskauf und Hausbau aus. Davon entfallen zum Beispiel je nach Lage und Bundesland etwa 3,5 bis 7 Prozent auf Maklergebühren und circa 0,7 Prozent auf die Baugenehmigung. Die Erschließungskosten von Wasser, Strom, Gas sowie Internet und Telefon liegen ungefähr zwischen 4.000 und 10.000 Euro.
Phase
Posten und Preise*
Grundstückskauf
Maklergebühren: ca. 3,5 - 7 Prozent
Grunderwerbssteuer: ca. 3,5 - 6,5 Prozent
Notarkosten mit Grundbucheintrag:
ca. 1,5 - 2 Prozent
Bauvorbereitung
Baugenehmigung: ca. 800 Euro
Bauvertragsprüfung: ca. 250 Euro
Prüfstatiker: ca. 1.000 - 3.000 Euro
Vermessungen: ca. 2.000 - 3.000 Euro
Bodengutachten: ca. 500 - 1.000 Euro
Baustraße: ca. 200 - 1.000 Euro
Erschließungskosten: ca. 5.000 - 10.000 Euro
Abriss von Altbauten: individuell
Bau
Baugutachten: ca. 400 Euro
Baubegleitung: ca. 2.500 - 4.000 Euro
Versicherungen: ca. 300 - 1.000 Euro
Bauzeitzinsen: individuell
Nach der Fertigstellung
Innenausbau: individuell
Außenanlagen: individuell
* Angaben sind Richtwerte zur Orientierung; Prozentangaben beziehen sich auf den Preis des Hauses
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