Passivhausfenster – die Profis unter den Energiesparern
Das Wichtigste in Kürze
Als Passivhausfenster gelten Fenster, die einen U-Wert von 0,8 oder geringer aufweisen.
Passivhausfenster sind grundsätzlich mit einer Dreifachverglasung ausgestattet.
Die Preise für ein einfaches Passivhausfenster beginnen bei ca. 300 Euro inklusive Montage.
Die wesentliche Eigenschaft von Passivhausfenstern ist es, den Wärmeverlust aus dem Wohnraum über Fensterrahmen und Glasfläche auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Im Fokus stehen dabei neben der deutlichen Einsparung von Heizenergie auch eine Verbesserung des allgemeinen Wohnraumklimas und der Behaglichkeit für die Bewohner durch die Vermeidung von Kältezonen um und unter den Fensterbereichen.
Als Passivhausfenster gelten Fenster, die einen U-Wert von 0,8 oder geringer aufweisen. Der U-Wert bezeichnet den Wärmedurchgangskoeffizienten eines Bauteils. Je höher der U-Wert, desto schlechter die Wärmedämmung. Zur Einordnung: einfache Fenster müssen gemäß aktueller Energieeinsparverordnung (EnEV) seit 2016 einen U-Wert von mindestens 1,3 erreichen. Ausschlaggebend für den U-Wert ist das Zusammenspiel der Dämmeigenschaften von Glasfläche, Rahmen sowie der Verbindungsprofile. Auch beim Einsatz in klassischen Ein- und Mehrfamilienhäusern oder der Altbausanierung können Passivhäuser ihre positiven Eigenschaften voll ausspielen.
Der Einsatz von Passivhausfenster ist keineswegs auf energieneutrale Passivhäuser begrenzt.
Wirkungsweise von Passivhausfenstern
Die meiste Wärmeenergie verlieren Wohnräume über die Glasflächen der Fenster. Da mit herkömmlichen Zweifachverglasungen die geforderten Passivhaus-Dämmwerte nicht erzielt werden können, sind alle Passivhausfenster grundsätzlich mit einer Dreifachverglasung ausgestattet. Die Dicke und die Beschichtung der Gläser sind dabei wichtige Stellschrauben für die Dämmeffizienz. Spezielle Wärmeschutzbeschichtungen in den Scheibenzwischenräumen stellen sicher, dass ein Großteil der Sonnenenergie nach innen durchgelassen wird, während umgekehrt die Abstrahlung nach außen wieder in den Raum reflektiert wird.
Ein positiver Nebeneffekt der Beschichtung moderner Passivhausfenster: die UV-Strahlung wird bis zu 90 Prozent aus dem Sonnenlicht herausgefiltert. Auch dem Übergang der Glasfläche in den Fensterflügel gilt ein besonderes Augenmerk. Neben der Größe des Glaseinstandes in den Flügel ist es wichtig, an diesen neuralgischen Punkten durch den Einsatz wärmetechnisch optimierter Abstandshalter, Energieverluste über Wärmebrücken zu verhindern. Mithilfe gezielt eingesetzter Hohlräume werden sowohl an den Fensterflügeln, wie auch am Fensterrahmen zusätzliche Wärmedämmzonen geschaffen. Um die Dämmwerte weiter zu optimieren, ist bei Passivhausfenstern inzwischen der Einsatz von bis zu sechs Kammern und einer dritten Mitteldichtung üblich.
Vor- und Nachteile von Passivhausfenstern
Vorteile
Nachteile
höhere Wohnqualität durch Fehlen von Kaltlufträumen um das Fenster
höhere Investitionskosten
mehr planerische Freiheiten, da Notwendigkeit einer Heizung in Fensternähe entfällt
aufwändigerer Einbau durch Fachbetrieb
hohe Energiesparpotentiale – geringere Heizkosten
attraktive staatliche Fördermöglichkeiten
Worauf kommt es beim Einbau von Passivhausfenstern an?
Damit ein Passivhausfenster seine volle Effizienz und Wärmedämmeigenschaften ausspielen kann, kommt es gerade beim Einbau auf jeden Millimeter an. Besonders gilt dies bei der nachträglichen Ausstattung sowie der Fenstersanierung in Altbauten, wo unter anderem unebene Maurerränder besondere Herausforderungen darstellen. Der Luftdichtigkeit, der Berücksichtigung von Temperaturgefällen und der Vermeidung von Wärmebrücken kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.
Auch die Verglasung spielt eine wichtige Rolle bei der Auswahl der passenden Passivfenster.
Hier stößt die herkömmliche Montageschaumdämmung schnell an die Grenzen der Möglichkeiten, und auch umlaufende Dichtbänder bieten keine langfristige Lösung. Grundsätzlich sollte man daher den Einbau von Passivhausfenstern einem zertifizierten Fachbetrieb überlassen, der in der Regel nach RAL-Qualitätsstandard arbeitet und so sicherstellen kann, dass die Dämmeigenschaften des Fensters nicht an der Mauerfuge aufhören. Aroundhome vermittelt Ihnen kostenlos und unverbindlich* bis zu drei Fachfirmen aus Ihrer Umgebung für den Einbau der Passivhausfenster. Einfach Online-Formular ausfüllen und Fachfirma finden.
Preise & Kosten für die Anschaffung von Passivhausfenstern
Die Preise für Passivhausfenster sind wie bei allen Fenstern abhängig von den verwendeten Materialien. Am günstigsten sind Kunststofffenster, Holzfenster rangieren im mittleren Preisbereich und Aluminiumfenster sind grundsätzlich am kostenintensivsten. Hinzu kommen die Kosten für den sachgemäßen Einbau durch einen zertifizierten Fachbetrieb. Die Preise für ein einfaches Passivhausfenster beginnen bei ca. 300 Euro inklusive Montage.
Fensterart/Material
Größe
Kosten* (inkl. Montage)
Festverglasung, Kunststoff
150 x 70 cm
300 Euro
Dreh-Kipp einflüglig, Kunststoff
100 x 100 cm
350 Euro
Dreh-Kipp zweiflüglig, Kunststoff
140 x 140 cm
650 Euro
Dreh-Kipp einflüglig, Holz
100 x 100 cm
550 Euro
Dreh-Kipp zweiflüglig Holz
140 x 140 cm
1.000 Euro
Dreh-Kipp einflüglig, Aluminium
100 x 100 cm
680 Euro
Dreh-Kipp zweiflüglig, Aluminium
140 x 140 cm
1.600 Euro
* Preise sind Richtwerte und dienen zur Orientierung.
Staatliche Förderungen
Um die Entscheidung für eine Energiesparmaßnahme oder -sanierung noch etwas leichter zu machen, können findige Hausbesitzer und Bauherren außerdem staatliche Fördermittel für die energetische Aufrüstung in Anspruch nehmen. Dies gilt sowohl bei Sanierungsvorhaben als auch bei Neubauten. Federführend ist hierbei die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Sie stellt energiebewussten Bauherren zum Beispiel Investitions- oder Tilgungszuschüsse zur Verfügung. Wichtig ist dabei, dass Sie den Antrag auf Förderung der Maßnahme vor der Umsetzung stellen. Dabei benötigen Sie die Unterstützung und Expertise eines zugelassenen Energieberaters, der in der Regel durch das Bundesamt für Wirtschafts- und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vermittelt und wiederum mit Zuschüssen gefördertwird.
Ausschlaggebend für die Höhe des Zuschusses ist dabei der Grad der durch die Maßnahme erzielten Energieeffizienz. Bei dem KfW-Förderprogramm 430 können Sie beispielsweise die folgenden Zuschüsse erhalten. Die Klassifizierung „Effizienzhaus 55-115“ steht für den Grad der insgesamt erreichten Energieeffizienz.
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