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Bauen im Herbst: Was geht – und was besser aufgeschoben wird

Lesezeit: 4 min Claudia Mühlbauer

Der Herbst naht, die Temperaturen sinken – und viele glauben, dass in den nassen und kühlen Monaten alle Bauprojekte pausieren müssen. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall: Wer richtig plant, kann auch im Herbst die meisten Arbeiten am Haus problemlos realisieren.

Laubbedecktes Dach mit Regenrinne, im Hintergrund blauer Himmel und kahle Bäume

Warum Bauen im Herbst kein Problem ist

Grundsätzlich können fast alle Bauarbeiten auch im Herbst ausgeführt werden, wenn Planung und Ausführung angepasst werden. Entscheidend ist nicht die Jahreszeit selbst, sondern der Umgang mit den äußeren Faktoren:

  • Temperatur: Materialien wie Beton, Putz und Farbe reagieren empfindlich auf schwankende Temperaturen und Kälte. Sie brauchen Mindesttemperaturen, damit sie optimal abbinden oder trocknen.

  • Feuchtigkeit: Dauerregen oder ein aufgeweichter Untergrund können Erd- und Außenarbeiten verzögern. Gerade Pflasterungen und Fundamentarbeiten brauchen einen stabilen, trockenen Baugrund.

  • Tageslicht: Im Herbst wird es früher dunkel. Außenarbeiten erfordern deshalb eine genauere Planung und oft zusätzliche Beleuchtung, lassen sich so aber problemlos ohne Unterbrechungen durchführen.

Wer diese Punkte berücksichtigt, kann die meisten Projekte am Haus auch im Herbst noch problemlos beginnen

Trocknungsbeschleuniger für Putz und Frostschutzmittel für Beton ermöglichen auch bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt eine sichere Verarbeitung. Bei Fassadenfarben gibt es zudem spezielle „Winterprodukte“, die für niedrige Temperaturen und erhöhte Luftfeuchtigkeit entwickelt wurden. Allerdings sind diese Produkte teurer und lohnen sich meist nur, wenn ein Projekt unbedingt noch im Herbst oder Winter abgeschlossen werden muss.

Welche Bauprojekte besser aufgeschoben werden sollten

Umfassende Dacharbeiten bei schlechtem Wetter

Grundsätzlich sind Dacharbeiten auch im Herbst möglich, doch die Bedingungen können den Ablauf und damit die Effizienz der Arbeiten deutlich beeinflussen. Regen, starker Wind und frühe Dunkelheit erhöhen nicht nur das Risiko von Verzögerungen, sondern stellen auch höhere Sicherheitsanforderungen an die Arbeit auf dem Dach.

Geringfügige Reparaturen wie das Austauschen von Dachziegeln oder punktuelle Sanierungen kleiner Dachbereiche lassen sich in den Herbstmonaten problemlos durchführen. Auch der Einbau neuer Dachfenster ist normalerweise kein Problem.

Umfassende Dachsanierungen, die mit einer kompletten Neueindeckung oder größeren strukturellen Veränderungen am Dachstuhl einhergehen, sind dagegen deutlich witterungsabhängiger. Größere Dachprojekte sollten besser auf Monate verschoben werden, in denen das Wetter stabil ist.

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Beton- und Fundamentarbeiten

Bei besonders niedrigen Temperaturen und viel Niederschlag können sich Beton- und Fundamentarbeiten schwierig gestalten. Davon betroffen sind Projekte wie

Frischer Beton sollte idealerweise bei mindestens +5 °C verarbeitet werden. Bei darunter liegenden Temperaturen verlangsamt sich die Hydratation stark, der Beton härtet langsamer aus und ist anfälliger für Frostschäden. Spezielle Frostschutzmittel ermöglichen noch eine Verarbeitung bis etwa +1 °C Außentemperatur, allerdings muss der Beton selbst beim Einbringen dennoch mindestens +5 °C haben. Abdeckungen können weiter Abhilfe schaffen, um die Fläche warm zu halten. Solange die Temperaturen höher liegen, steht solchen Projekten jedoch nichts im Weg.

Problematisch können im Herbst dagegen Grabungen sein, die für Fundamentarbeiten meist erforderlich sind. Das Ausheben von durchweichtem Boden ist aufwendiger und die Wände können nachrutschen, was zusätzlichen Aufwand und Sicherungsmaßnahmen erfordert. Auch haben Maschinen schlechteren Halt und können leichter einsinken, Transport und Entsorgung werden aufwendiger.

Achtung bei Projekten mit mehreren Firmen

Bauprojekte mit mehreren beteiligten Fachfirmen können schnell kompliziert werden. Regen, Kälte und frühe Dunkelheit können einzelne Arbeiten verzögern und sich auf den Zeitplan der anderen Gewerke auswirken. Innenarbeiten wie Trockenbau oder Malerarbeiten sind davon nicht betroffen. Wetterabhängige Großprojekte, an denen mehrere Firmen beteiligt sind, finden dagegen besser im nächsten Frühjahr statt.

Außenputz und Fassadenanstriche

Im Herbst können sich die Witterungsbedingungen in mehrerer Hinsicht auf Fassadenputz und Fassadenanstriche auswirken.

  • Niedrige Temperaturen: Putz und Farben benötigen Mindesttemperaturen, damit der Abbinde- oder Trocknungsprozess zuverlässig abläuft. Frost kann frischen Putz schwächen und zu Rissen oder Abplatzungen führen. Farben trocknen langsamer, bilden bei Kälte nicht immer eine gleichmäßige Farbschicht und haften schlechter auf dem Untergrund.

  • Hohe Luftfeuchtigkeit: Feuchte Luft kann die Trocknung zusätzlich verzögern und das Risiko von Flecken, Abplatzungen oder schlechter Haftung weiter erhöhen.

  • Starke Temperaturschwankungen: Besonders frisch verputzte Flächen werden belastet, da sich das Material ausdehnt und zusammenzieht, was zu Rissen führen kann. Bei wasserbasierten Farben kann eine schnelle Abkühlung nach sonnigen Stunden Spannungen erzeugen, die sich als kleine Blasen oder ungleichmäßige Stellen zeigen.

Für Eigenheimbesitzer:innen gilt daher: Kleinere Arbeiten und Ausbesserungen lassen sich oft noch durchführen, für großflächige Fassadenarbeiten – einschließlich Fassadendämmungen – ist insbesondere der Spätherbst aber nicht mehr die optimale Zeit. Wer in den Herbstmonaten arbeitet, sollte auf trockene Tage achten und die Arbeiten so planen, dass Putz und Farbe unter stabilen Bedingungen ausreichend Zeit zum Trocknen haben.

Weiß gekleideter Arbeiter bringt Dämmplatten an Fassade an
Großflächige Fassadendämmungen sollten besser in wärmeren Monaten durchgeführt werden.
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