Wie Sie mit einem sanierten Dach das Haus aufwerten können
Claudia Mühlbauer
14. Juni 2019
Das Dach eines jeden Hauses ist der Gebäudeteil, der ununterbrochen Wind und Wetter ausgesetzt ist. Wenn Sie einen Altbau erworben haben, dann stehen Sie irgendwann vor der Frage einer Dachsanierung. Auch wenn Ihre Immobilie bereits ein paar Winter hinter sich hat, sind eine Überprüfung des Daches und unter Umständen kleinere Sanierungsmaßnahmen ratsam. Wann sollten Sie Ihr Dach unbedingt sanieren, was gibt es zu beachten und mit welchen Kosten dürfen Sie rechnen?
Eine Dachsanierung ist ein wesentlicher Faktor, wenn es um die Effizienz der Energieerhaltung geht. Wenn Sie Ihr Dach wirkungsvoll mit den für Sie passenden Dämmmaßnahmen saniert haben, sparen Sie langfristig Heiz- und Energiekosten. Auch ist dann eine Subventionierung möglich. Darüber hinaus erhöht sich, bei sachgerechter Sanierung, der Wert Ihrer Immobilie. Denn das Dach wird bei einem Immobilienverkauf gerne als Gradmesser für den Zustand des Hauses gesehen.
Raumklima
Sie werden nach der Sanierung ein verändertes Raumklima feststellen können. Dies resultiert aus den Dämmmaßnahmen, die einen modernen Wohnkomfort und geringere Heizungskosten mit sich bringen.
Grundsätzlich haben Sie entweder mit einem schadhaften Dach, das Sie neu eindecken müssen, einem nach Vorschrift ungedämmten Dach, das sie dämmen müssen oder einem renovierungsbedürftigen Dachstuhl zu tun. Sie haben bei einer Dachsanierung stets die Wahl zwischen einer Sanierung der folgenden Punkte:
Dachstuhl
Dachhaut (Ziegel, Schindel)
Dachdämmung
Asbestsanierung
Wann lohnt sich das Sanieren eines Hausdaches?
Bei einer energetischen Sanierung haben Bauherren unterschiedliche Möglichkeiten. Es stehen unter anderem Förderprogramme von Banken, Kommunen oder staatlichen Einrichtungen zur Verfügung. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist eine Institution, die sich um Fördermaßnahmen bemüht. Dabei gilt es zu beachten, dass Sie diese Förderprogramme in einem schriftlichen Antrag vor Baubeginn einreichen und genehmigen lassen müssen.
Unser Tipp:
Je nach Art der Sanierungsmaßnahme erhalten Sie als Bauherr entweder zinsgünstige Kredite und Darlehen oder direkte Investitionszuschüsse. Zwar existieren gewisse Regelsätze bezüglich der Höhe der Fördergelder, dennoch erfolgt in den meisten Fällen eine individuelle Berechnung.
Eine Dachsanierung geht neben der optischen Aufwertung auch mit einer Verringerung der Heizkosten einher.
In der Regel können die meisten Dächer bis zu drei Jahrzehnten allen Witterungseinflüssen standhalten, ehe Experten von einem maroden beziehungsweise sanierungsbedürftigen Dach sprechen. Wenn Sie jedoch kleinere Hinweise auf die Notwendigkeit einer Hausdachsanierung bemerken, sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen.
Wasserflecken sind beispielsweise Hinweise auf eindringende Feuchtigkeit. Diese gilt es unmittelbar zu unterbinden, ansonsten könnte sich in wenigen Jahren Schimmel im ganzen Dach ausbreiten. Auch in Bezug auf die gesundheitliche Atmosphäre eines Hauses und deren Bewohner sollte Schimmel umgehend beseitigt werden.
Was sollte beachtet werden?
Bei einer Dachsanierung unterscheiden Sie ganz grob zwischen einer Flachdachsanierung und einer Satteldachsanierung. Wenn Ihr Haus ein Flachdach besitzt, so sollten Sie in jedem Fall einen Fachmann zu sich nach Hause bestellen. Dieser wird Ihnen Ihre individuelle Sanierungsmaßnahme vorstellen.
Bei einem Satteldach kann es vorkommen, dass Sie den Dachstuhl erneuern müssen. Außerdem eignen sich nicht alle Materialien für alle Dächer. In manchen Wohngebieten gibt es Vorschriften bezüglich der Eindeckungsmaterialien und Dachformen.
Wie lange dauert es, ein Dach zu sanieren?
Spätestens, wenn Sie brüchige Dachpfannen oder vermehrt Lecks entdecken, sollten Sie einen Dachdecker oder einen Zimmerer benachrichtigen. Für eine komplette Dachsanierung inklusive Ständerwerk und Anschlüssen (beispielsweise für Photovoltaikmodule) benötigt eine Fachfirma in der Regel zwischen einer und drei Wochen. Je nach Schaden und Größe des Hausdachs variieren die zeitlichen Angaben einer Dachsanierung.
Welche Möglichkeiten gibt es?
Ist Ihr Dach unzureichend gedämmt, so können Sie bis zu 20 Prozent Ihrer Heizenergie verlieren. Bei einer energetischen Dachsanierung werden die Energiekosten für Heizung, Lüftung und Warmwasser gesenkt. Dies setzt eine Dämmmaßnahme gemäß den Vorschriften der EnEV vor. Dabei unterscheiden Dachdecker zwischen folgenden Dämmungen:
Aufsparrendämmung
Hier befindet sich das Dämmmaterial auf den Sparren unter den Ziegeln. Diese Option empfiehlt sich bei einer Komplettsanierung.
Zwischensparrendämmung
Hier befindet sich das Dämmmaterial zwischen den Sparren. Es eignet sich hervorragend für Steildächer und ist vergleichsweise effektiv und kostengünstig.
Untersparrendämmung
Bei dieser Maßnahme wird das Dach nicht von außen saniert. Über den Dachstuhl befestigen Sie das Dämmmaterial von unten an den Sparren. Allerdings funktioniert diese Maßnahme nur in Kombination mit einer Zwischensparrendämmung.
Preise und Kosten
Je nach Dachgröße und Schaden variieren die Preise und Kosten einer Dachsanierung stark. In der folgenden Tabelle haben wir für Sie einen Kostenüberblickzusammengestellt. Dabei gehen wir von einem durchschnittlichen Einfamilienhaus aus. Möchten Sie die exakte Größe Ihres Dachs berechnen, so können Sie folgenden Rechner nutzen.
Maßnahme
durchschnittliche Kosten Einfamilienhaus
Dacheindeckung (Material und Arbeitsaufwand)
3.000 bis 15.000 Euro
Gerüst
900 bis 1.800 Euro
Abriss und Entsorgung
1.500 bis 3.000 Euro
Dachstuhl Erneuerung (Satteldach)
7.500 bis 12.000 Euro
Dämmung
3.000 bis 37.500 Euro
Vorarbeiten (säubern, entwässern)
1.500 bis 4.800 Euro
Die Größe eines Dachs eines Einfamilienhauses beträgt im Durchschnitt etwa 150 Quadratmeter. Eine pauschale Aussage über mögliche Kostenfaktoren lässt sich allerdings nicht treffen. Lassen Sie sich von einem Fachbetrieb umfassend beraten und einen detaillierten Kostenvoranschlag geben.